TV-Flops der Saison 2017/18

100% Bundesliga - Fußball bei Nitro
Nitro
"Es muss gelingen, dass neue Zuschauer durch die Bundesliga zu uns finden und wir dadurch ein Wachstum verzeichnen können." Das sagte Nitro-Senderchef Oliver Schablitzki im DWDL-Interview über den sicher nicht ganz billigen Erwerb der Rechte für die Bundesliga-Zusammenfassungen am Montagabend. Die Bilanz der ersten Staffel fällt recht ernüchternd aus: Im Schnitt sahen nur 180.000 Zuschauer zu, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag im Schnit bei knapp einem Prozent - weit unter dem Senderschnitt. Lediglich bei den wenigen Montagsspielen lief es auch mal besser, mehr als 300.000 Zuschauer sahen nie zu. Nun heißt es: Weiter optimieren - denn die Rechte bleiben dem Sender noch ein paar Jahre. Also bleibt nichts anderes übrig als das Beste draus zu machen.
Sendeplatz: Montags, 22:15 Uhr

3 Boxen, dein Style - Mit Daniela Katzenberger
RTL II
Daniela Katzenberger versuchte sich im Herbst drei Wochen lang als Guido Maria Kretschmer und kommentierte aus der Blue Box heraus die Mode der Kandidatinnen. Anders als bei der "Shopping Queen" blieb bei "3 Boxen, dein Style" der Erfolg aber aus: Mit im Schnitt nur 2,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen fiel das Format so krachend durch, dass man es bei RTL II nun doch lieber wieder in einer Box ganz hinten im Regal verstauen und nicht mehr anrühren wird.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16 Uhr

5 gegen Jauch
RTL
Nachdem es von "5 gegen Jauch" zuletzt nur noch "Promi-Specials" mit durchwachsenen Quoten gegeben hatte, wollte RTL dem Format mit neuem Moderator und "normalen" Kandidaten nochmal neuen Schwung verleihen. Statt Oliver Pocher stellte nun Frank Buschmann die Fragen. Doch der Schuss ging nach hinten los: Die bislang vier ausgestrahlten Folgen erreichten im Schnitt nur noch 10,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und lagen damit noch klar unter dem ohnehin deutlich gesunkenen RTL-Senderschnitt. Zum Vergleich: Vor der Neuerung schwankten die Marktanteile noch zwischen 13 und 15,5 Prozent. Auch die Gesamt-Reichweite war mit im Schnitt 2,7 Millionen Zsuchauern ernüchternd und lag rund eine Million unter den Werten vor dem Relaunch.
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr, zuletzt montags

Akte X
ProSieben
Als 2016 nach 14 Jahren Pause der Revival-Trend auch vor den X-Akten nicht mehr halt machte und die Serie rund um Mulder und Scully mit einer weiteren Staffel fortgesetzt wurde, da war die Neugier nicht nur in den USA groß, auch hierzulande waren der Neuauflage vor allem zu Beginn starke Quoten sicher. Im Verlauf der Staffel ging's zwar schon etwas bergab, zufrieden sei konnte man bei Fox und ProSieben also gleichermaßen. Eine weitere Staffel stieß dann allerdings in diesem Jahr schon in den USA auf überraschend deutlich weniger Gegenliebe des Publikums, die Quoten blieben unter den Erwartungen. Den Verantwortlichen bei ProSieben dürfte da schon böses geschwant haben - und tatsächlich blieb auch hierzulande der Erfolg diesmal aus. Im Schnitt kam die nunmehr elfte Staffel nur noch auf 1,1 Millionen Zuschauer, etwa halb so viele wie zwei Jahre zuvor. Allein durch den anderen Sendeplatz - statt montags war die Serie nun mittwochs zu sehen - ist das sicher nicht zu erklären. Der durchschnittliche Marktanteil fiel auf weniger als 7 Prozent in der Zielgruppe - war "Akte X" 2016 noch einer der wenigen Lichtblicke unter den inzwischen chronisch schwachen US-Serien im deutschen Free-TV, reihte es sich nun in die Riege der zahlreichen Enttäuschungen ein. Immerhin: Indem Gillian Anderson erklärte, ohnehin für keine weitere Staffel zur Verfügung zu stehen, kommt ProSieben zumindest nicht in Erklärungsnot, wie man mit einer Fortsetzung umgehen soll.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Bad Cop - Kriminell Gut
RTL
RTL startet in dieser Saison so viele neue Serien wie schon lange nicht mehr. Bevor es in 2017 richtig los ging, gab's im Herbst mit "Bad Cop - Kriminell gut" einen ersten Vorboten.. Die Serie konnte vom Vorlauf durch "Alarm für Cobra 11" allerdings nicht profitieren und fiel zwischenzeitlich sogar auf einstellige Marktanteile bei den 14- bis 49-Jährigen zurück. Immerhin: Davon konnte sich "Bad Cop" im Endspurt wieder erholen. Doch mit im Schnitt 10,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen war "Bad Cop" kein Erfolg. Eine zweite Staffel wird es daher auch nicht geben, wie RTL inzwischen entschieden hat.
Sendeplatz: Donnerstags, 21:15 Uhr

Big Little Lies
Vox
Auf die US-Serien-Misere (zumindest was die Ausstrahlung im deutschen Free-TV angeht) reagierte Vox, indem man weniger auf Procedural-Dutzendware setzte und stattdessen verstärkt nach Perlen im Angebot Ausschau hielt - so wie etwa die mit Kritikerlob überhäufte und prominent besetzte Miniserie "Big Little Lies", in der unter anderem Reese Witherspoon und Nicole Kidman zu sehen sind. Doch selbst damit gelang es nicht, die erhoffte Aufmerksamkeit bei einem größeren Teil des Publikums zu erzeugen. Die erst in der vergangenen Woche gestartete Miniserie erzielte mit ihren ersten drei Folgen im Schnitt nur rund 4 Prozent Marktanteil in der klassischen Zielgruppe bei nur knapp über 600.000 Zuschauern. Für einen Sender wie Vox ist das zu wenig.
Sendeplatz: Mittwochs, ab 20:15 Uhr

Bruder - Schwarze Macht
ZDFneo
Nicht nur RTL hat in den vergangenen Monaten viel in neue Serien investiert, auch bei ZDFneo zeigt man sich neuerdings überaus umtriebig. "Bruder - Schwarze Macht" war eine davon, mit u.a. Sibel Kekilli auch hochkarätig besetzt. Die Zuschauerzahlen blieben allerdings sehr überschaubar. In der linearen Ausstrahlung erreichte "Bruder" weniger als 400.000 Zuschauer, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag im Schnitt bei 1,3 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen unter der 1-Prozent-Marke. Vom insbesondere durch Krimi- und Bares-für-Rares-Wiederholungen aus dem Hauptprogramm nach oben getriebenen ZDFneo-Senderschnitt war "Bruder" damit weit entfernt. Und auch wenn man die kaum zum Maßstab genommen haben dürfte in Mainz: Mehr hat man sich dann wohl doch erwartet.
Sendeplatz: Sonntags, 21:45 Uhr

Buschi vs. Köppen
RTL
Mit ihren launigen Kommentaren und Frotzeleien bei "Ninja Warrior Germany" bewiesen Frank Buschmann und Jan Köppen, dass sie ein gutes Team abgeben können. RTL war so angetan, dass man den beiden gleich ein eigenes Format gab - eine Art "Duell um die Welt" in kompakter Form. Die Zuschauer zeigten der Sendung aber völlig die kalte Schulter: Mit nur 9,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen fiel die erste Folge Ende November krachend durch, danach ward das Format nie wieder gesehen. Nur 1,5 Millionen Zuschauer sahen insgesamt zu.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Chicago PD, Chicaco Med, Chicago Fire
Vox
Vox hat wie - wie derzeit eigentlich alle größeren Free-TV-Sender - ein echtes Problem im US-Serien-Bereich. Während sich mit den zugekauften Formaten früher bequem zahlreiche Sendeplätze befüllen ließen, jagt nun ein Flop den Anderen. Auch die Idee, drei Serien des "Chicago"-Franchises an einem Abend zu bündeln, ging nicht auf. "Chicago Fire" startet freitags bereits nur mit mauen Quoten in den Abend, "Chicago Med" und "Chicago PD" tun sich im Anschluss dann sogar noch schwerer. Bei der Mediengruppe RTL Deutschland dürfte man heilfroh sein, dass man zumindest früher als in Unterföhring den Hebel umgelegt hat und schon seit längerer Zeit wieder mehr in Eigenproduktionen als in Output-Deals mit Hollywood-Studios investiert.
Sendeplatz: Freitags ab 20:15 Uhr

Chris! Boom! Bang! Der Retter der Kinder und Eltern
RTL
Dass man bei RTL große Stücke auf Chris Tall hält, konnte man schon daran erkennen, dass man ihn im vergangenen Jahr zum Moderator des Comedypreises erhoben hat. In diesem Frühjahr bekam er nun auch sein eigenes Format, das im Anschluss an "DSDS" am späten Samstagabend ran durfte. Müsste doch eigentlich eine sichere Bank sein - war es aber nicht. Die erste Folge kam (nach einer zugegeben auch einer der schwächeren "DSDS"-Ausgaben) nur auf einen einstelligen Marktanteil. Folge 2 lief besser, doch 11,3 Prozent Marktanteil nach einem "DSDS"-Finale, das über 18 Prozent erzielt hatte, sind nicht gerade eine Empfehlung für weitere Einsätze ohne einen solchen Vorlauf.
Sendeplatz: Samstags, 23:15 Uhr

Das gibt's doch gar nicht
Sat.1
Mit der Wiederbelebung des "Fun-Freitags" hat Sat.1 ja ganz gute Erfahrungen gemacht, insbesndere mit "Genial daneben". Doch dass die Bäume auch da nicht einfach in den Himmel wachsen, musste man an diversen Rückschlägen erkennen. Dazu gehörte auch "Das gibt's doch gar nicht", wo zwei Promi-Rateteams um Kaya Yanar und Carlone Frier den Zweck skurriler Erfindungen erraten sollten. Mit im Schnitt wenig mehr als 6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen für die drei Folgen konnte sich "Das gibt's doch gar nicht" aber nicht für eine Fortsetzung empfehlen.
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr

Das Pubertier - Die Serie
ZDF
Der auf dem Buch "Das Pubertier" basierende gleichnamige Film gehörte zu den größten Kino-Erfolgen aus deutschen Landen in diesem Jahr. Im Herbst folgte dann auch noch eine Serien-Adaption beim ZDF - die dort allerdings nicht das erhoffte Publikum fand. Das mag zum Teil auch an der sehr unglücklichen Programmplanung des ZDF gelegen haben: Schon in der zweiten Woche musste die Serie bundestagswahl-bedingt pausieren, in Woche 5 war dann nochmal Pause. Als alleinige Erklärung reicht das aber nicht. Zum Auftakt hatten immerhin noch 3,34 Millionen Zuschauer eingeschaltet, später - als die Serie wegen des zu ZDFneo abgeschobenen noch bittereren Flops "Zarah" längst in Doppelfolgen lief - sahen zeitweise nur noch zwei Millionen Zuschauer zu. Immerhin: Bei den 14- bis 49-Jährigen lag die Serie über dem ZDF-Senderschnitt. Als Riesen-Erfolg geht sie mit 7,2 Prozent aber auch dort nicht durch.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

Das Trödel-Duell
RTL II
Der unglaubliche Erfolg von "Bares für Rares" sorgt natürlich auch für Begehrlichkeiten bei anderen Sendern. Nun ist das Thema Trödel für RTL II alles andere als neu - seit vielen Jahren ist dort der "Trödeltrupp" im Einsatz. Mit dem "Trödel-Duell" wollte man diese Programmfarbe in diesem Herbst noch ausbauen. Ob es nun allerdings eine besonders kluge Entscheidung war, das "Trödel-Duell" in direkter zeitlicher Konkurrenz zu "Bares für Rares" ins Rennen zu schicken? In jedem Fall reichte es im Schnitt in diesem Umfeld nur für weniger als 3,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.
Sendeplatz: Montags bis freitags, gegen 15 Uhr

Dein Krempel oder ich!
RTL II
Noch so ein Trödelversuch im RTL II-Nachmittagsprogramm: "Dein Krempel oder ich". Hier wollten Aaron Troschke und Johanna Schultz nicht nur Trödel ausmisten, sondern damit gleich auch noch Beziehungen retten. Auch hier stellt sich die Frage, ob der Sendeplatz um 15 Uhr wirklich klug gewählt war, auch hier reichte es nämlich im Schnitt nur für 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. In der Spitze lag das Format mit 5,5 Prozent aber auch mal über dem Senderschnitt. Ob das reicht, damit RTL II dem Format noch eine weitere Chance gibt, ist aber unklar.
Sendeplatz: Montags bis freitags, gegen 15 Uhr

Der schnelle Euro - So klingelt's in der Kasse
Sat.1
Nachdem die Scripted-Reality-Formate am Nachmittag bei RTL und Sat.1 gleichermaßen zu schwächeln, begannen beide Sender mit einigen Experimenten, um Alternativen parat zu haben. Sat.1 testete zwei Wochen das neue Format "Der schnelle Euro". In der Sendung zeigen jeweils zwei Familien, wie sie durch Alltags-Kniffe den einen oder anderen Euro sparen können. Im Stile von "Gogglebox" kommentieren die sogenannten "Couch-Checker", wie praktikabel die Ideen wirklich sind. Nun sind zwei Wochen kein allzu langer Zeitraum, um neues Publikum am Nachmittag zu gewinnen - allerdings war auch die Entwicklung im Zeitverlauf nicht gerade ermutigend. Im Schnitt kamen die zehn Folgen auf 6,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, die letzte Folge bildete mit weniger als 4 Prozent den Tiefpunkt. Mit "Auf Streife" oder dem neuerdings dort gezeigten Ableger "Inspektion 5 - Köln Mülheim" fährt Sat.1 da einstweilen noch besser.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 14 Uhr

Detlef Soost
RTL II
Mit Detlef Soost wollte RTL II das seit vielen Jahren aus dem deutschen Fernsehen verschwundene Genre des Daily Talks neu beleben. Das fiel weniger trashig aus als man das im Vorfeld erwartet hatte - vielleicht etwas zu untrashig. Die Zuschauer zeigten sich nämlich wenig angetan: Mit im Schnitt 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen konnte sich der Daily Talk nicht für ein großes Comeback im deutschen Fernsehen empfehlen und wird nun wohl doch noch für einige weitere Jahre ruhen.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 15 Uhr

Diagnose unbekannt - Letzte Hoffnung Dr. Kurscheid
Sat.1 Gold
Wenn sich ein Sender an ältere Zuschauer wendet, dann liegt offenbar auch ein Format nahe, das sich mit Wehwehchen auseinandersetzt - in diesem Falle aber nicht mit alltäglichen, sondern mit unerklärlichen Krankheitsbildern. Der Internist Dr. Thomas Kurscheid sollte hier helfen. Aus Quotensicht half er nicht: Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei Jung und Alt im Schnitt bei 0,6 Prozent und damit weit unter dem Soll. Dr. Kurscheid ist unterdessen auch bei Sat.1 im Einsatz, immer montags nach dem Frühstücksfernsehen gemeinsam mit Britt in "Total gesund!". Das schlägt sich deutlich besser.
Sendeplatz: Donnerstags, 21:10 Uhr

Die Comedy Show
ProSieben
"Die Comedy Show" hatte mehr Konzept als es der Name vermuten ließ: Fünf junge Comedians erzählen witzige Storys, eine davon ist erfunden. Zum Schluss darf das Publikum abstimmen, welche denn nun wohl der Fake war. Bei ProSieben hielt man offenbar große Stücke auf das Format, gab man ihm doch einen Sendeplatz nach einem vermuteten Hit: Der von Stefan Raab erdachten Show "Das Ding des Jahres". Die blieb dann allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück und mit im Schnitt knapp über 11 Prozent Marktanteil im Mittelmaß hängen. "Die Comedy Show" blieb selbst davon weit entfernt: Mit im Schnitt nicht mal fünfeinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen war das Comedy-Format ein Totalausfall.
Sendeplatz: Samstags, 22:30 Uhr

Die schlimmsten Verbrechen der Welt
Die spektakulärsten Kriminalfälle
kabel eins
Ob mit den "schlimmsten Verbrechen" am Dienstagabend oder den "spektakulärsten Kriminalfällen" am Sonntag: kabel eins widmete sich in diesem Jahr gerne und ausführlich dem Thema Kriminalität. Hier wie da blieb das Interesse mit Marktanteilen von drei bis dreieinhalb Prozent aber sehr überschaubar. In Sachen Eigenproduktion muss man sich bei kabel eins also wohl etwas mehr einfallen lassen als die Nacherzählung realer Verbrechen.
Sendeplätze: Dienstags bzw. Sonntags, 20:15 Uhr

Dinner Party
Grenzenlos - Die Welt entdecken
Sat.1
Wegen einer fehlerhaften Vergabe durch die rheinland-pfälzische Landesmedienanstalt war Sat.1 lange befreit von der Verpflichtung, Formate aus der Drittsendelizenz auszustrahlen. Das änderte sich Ende Mai letzten Jahres wieder, sodass "Dinner Party" und "Grenzenlos - Die Welt entdecken" neu ins Programm kamen - bis Anfang August 2017 eine anderslautende Gerichtsentscheidung es ermöglichte, die Formate wieder aus dem Programm. Drei Monate später war die Rechtslage dann schon wieder anders, seither sind die Formate wieder zu sehen. Zwar sind beide Formate nicht schlecht gemacht - doch warum Sat.1 sie am liebsten los werden möchte, zeigt der Blick auf die Quoten: "Grenzenlos" erzielte am Samstagvorabend im Schnitt in diesem Jahr nicht mal 4 Prozent Marktanteil, der "Dinner Party" erging es nicht besser - obwohl man dort zum Jahreswechsel nochmal am Konzept geschraubt hat. Doch auch Oliver Pocher, der seither alle zwei Wochen als Moderator fungiert, konnte dem Talkformat nicht mehr Aufmerksamkeit bescheren.
Sendeplätze:
"Dinner Party": Dienstags, 0:15 Uhr
"Grenzenlos - Die Welt entdecken": Samstags, 19:15 Uhr

Dringend tatverdächtig - Duisburg Crime Stories
Sat.1
Eigentlich möchte Sat.1 von den Scripted-Reality-Crime-Formaten am Vorabend weg kommen - und der Grund ist auch klar: Die "Ruhrpottwache" erzielte in diesem Jahr nur noch knapp über sechs Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Doch bis Ersatz am Vorabend bereit steht, schraubt man weiterhin an den Scripted-Reality-Formaten herum und hat naus der "Ruhrpottwache" nun die etwas verquer betitelten "Duisburg Crime Stories" geschneidert - erfolgreicher ist man damit allerdings auch nicht geworden.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 19 Uhr

Echt Familie - Das sind wir
RTL II
Nachdem das Interesse an Dokusoaps wie "Die Geissens" oder auch den Katzenberger-Formaten zuletzt spürbar nachgelassen hatten, versuchte RTL II es mit einer Variante, in der nicht gleich jede Familie ein eigenes Format bekommt, sondern die Geschichten von mehreren in einer Sendung erzählt werden können. "Echt Familie - Das sind wir" hieß das Ganze - der Plan ging aber nicht auf. Mit 4,1 Prozent startete die Reihe, bei der dritten und bislang letzten Folge standen nur noch 2,7 Prozent auf der Uhr. Auch in dieser Form haben die C-Promi-Dokusoaps also wohl eher keine Zukunft.
Sendeplatz: Montags, 20:15 Uhr

Ein Mann, eine Wahl
ProSieben
"ProSieben hat mit seinen Politiksendungen zu den vergangenen Bundestagswahlen ('TV total Bundestagswahl', 'Absolute Mehrheit', 'Sido geht wählen') immer viele junge Zuschauer erreicht. Mit ‚Ein Mann, eine Wahl‘ setzen wir wieder auf ein Programm, das junge Zuschauer mit seiner besonderen Erzählform an politische Themen heranführen kann. Deshalb programmieren wir ‚Ein Mann, eine Wahl‘ ganz bewusst in der Prime Time auf ProSieben", sagte ProSieben-Chef Rosemann auf der Jahresprogramm-PK im Juli in Hamburg. Zwei Monate (und zwei sehr schwache Monatsmarktanteile) später wollte man davon nichts mehr wissen und setzte "Ein Mann, eine Wahl" lieber doch nur nach 22 Uhr ein. In der ersten Woche kam das Format da mit knapp 9 Prozent noch auf halbwegs solide Quoten, die zweite Folge fiel dann aber auf nur noch 5,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zurück. Auch ProSieben gelang es also augenscheinlich nicht, das junge Publikum mit seiner Wahlsendung zu erreichen.
Sendeplatz: Montags, 22:05 Uhr

Einfach hairlich - Die Friseure
RTL II
RTL II hat in dieser Saison am Nachmittag viel experimentiert und viele neue Formate für einige Wochen getestet. Darunter fiel auch diese Dokusoap, die Friseure bei ihrer Arbeit begleiteten. Die meiste Entwicklungsarbeit ist dabei wohl in den Titel geflossen, der sich der dargestellten Zunft angemessen in einem Haar-Wortspiel ergeht. Weniger hairlich waren allerdings die Quoten: Angesichts von im Schnitt weniger als 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe warf der Sender das Format nach drei Wochen sogar früher als geplant wieder aus dem Programm.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 16 Uhr

entweder - oder
Kennste den?
ZDFneo
Mit den Wiederholungen von "Bares für Rares" fährt ZDFneo am Vorabend so unglaublich gut, dass es neue Formate auf diesem Sendeplatz ohnehin schwer haben, dagegen anzukommen. Trotzdem testete der Sender dort schon einiges - häufig waren es Versuche, in irgendeiner Form das Trödel-Thema aufzugreifen, daneben testete man aber zwischenzeitlich auch Quiz-Formate. Sowohl bei "entweder - oder" als auch bei "Kennste den?" blieben die Quoten bei Jung und Alt aber nicht nur weit hinter dem zurück, was Horst Lichter und Co. auf diesem Sendeplatz sonst holten, sondern landeten auch deutlich unter dem ZDFneo-Schnitt. Auf absehbare Zeit dürfte ZDFneo also lieber am wenig innovativen, aber eben erfolgreichen Aufguss der ZDF-Trödler festhalten.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 19:30 Uhr

Evil Science
ProSieben Maxx
Evil Jared, Bassist der „Bloodhound Gang“, unterzieht sich im Wissensmagazin "Evil Science" extremen Selbstversuchen, um Antworten auf mehr oder weniger drängende Fragen zu erhalten. Staffel 1 erreichte im vergangenen Jahr noch halbwegs solide Quoten, die sechs Folgen der zweiten Runde blieben mit im Schnitt 0,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen aber klar unter dem Soll - weitere Selbstversuche kann sich Evil Jared also voraussichtlich sparen.
Sendeplatz: Donnerstags, 21:15 Uhr

Flieg mit mir!
Das Erste
Flirtshow meets Gameshow meets Reiseshow - hätte eine spannende Kombination werden können, doch schon der Moderator versprühte eine derartige Unlust, dass sich das nahtlos direkt auch aufs Publikum übertrug. Auf dem - fraglos ohnehin schwierigen Sendeplatz freitags um 18:50 Uhr - erreichte die Reihe nur Marktaneile von 7,6 Prozent beim Gesamtpublikum und 4,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Es gelang somit nicht, die Quizfans der 18-Uhr-Schiene am Fernseher zu halten.
Sendeplatz: Freitags, 18:50 Uhr

Gone
Vox
Weil fürs Free-TV geeigneter Seriennachschub aus den USA inzwischen ein äußerst rar gesätes Gut ist, eigenproduzierte Serien sich aber auch nicht mal eben so im Dutzend aus dem Ärmel schütteln lassen, setzt man bei der Mediengruppe RTL Deutschland zunehmend auch auf internationale Koproduktionen. Dass die allerdings auch nicht unbedingt mehr Erfolg versprechen, konnte man im Frühjahr vergangenen Jahres schon bei "Ransom" sehen, ein Jahr später sah es bei "Gone" nicht wesentlich anders aus. Im Schnitt erreichte die erste Staffel trotz des bekannten Chris Noth in der Hauptrolle weniger als sechs Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und landete damit klar unter dem Senderschnitt.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Guckst du?! Kayas große Kinoshow
Sat.1
Den Fun-Freitag hat Sat.1 generell recht erfolgreich wiederbelebt, für den Start in den Abend fehlt aber noch immer die zündende Idee. Auch Kaya Yanar, der einst mit "Was guckst du?!" schonmal fester Bestandteil des Comedy-Lineups von Sat.1 war, konnte daran nichts ändern. Das Konzept, dass er "die bekanntesten und beliebtesten Filme der Welt – auf seine ganz eigene Art und Weise" präsentieren soll, war dafür vielleicht auch einfach nicht griffig genug. Im Schnitt reichte es jedenfalls nur für rund 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, wobei die letzte Folge den Tiefswert markierte. Die titelgebende Frage "Guckst du?!" beantworteten dann eben doch allzu viele mit "nein".
Sendeplatz: Freitags, 20:15 Uhr

Hotel Herzklopfen
Sat.1
Das war einer der Fehlschläge, den man bei Sat.1 wohl mit am wenigsten hatte kommen sehen. Als das belgische Original "Hotel Römantiek" (eine Mischung aus Rheuma und Romantik) im Frühjahr vergangenen Jahres bei der Fernsehmesse MIPTV vorgestellt wurde, eroberte es binnen kürzester Zeit das Herz von Fernsehmachern aus aller Welt. Es war der Beweis, dass man dem Kuppel-Genre doch noch einen neuen, charmanten Spin geben kann, indem man schlicht Seniorinnen und Senioren vermittelt. Doch während zahlreiche trashigere Dating-Formate hierzulande gut laufen, zeigte das deutsche Publikum dem "Hotel Herzklopfen" von Beginn an die kalte Schulter. Die Reihe startete mit weniger als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe schon schlecht und verlor dann im Lauf der Zeit auch noch Zuschauer. Zuetzt lag der Marktanteil nur noch knapp über 4 Prozent - ein bitterer Fehlschlag.
Sendeplatz: Sonntags, 17:55 Uhr

House Rules - Das Renovierungsduell
Sat.1
In Australien ist "House Rules", in dem vier Hobby-Heimwerker-Pärchen ihr Eigenheim jeweils von ihren Konkurrenten aufmöbeln lassen, ein großer Erfolg. Hierzuland fiel die von Nina Bott präsentierte Adaption hingegen durch. Im Schnitt erreichten die sechs Folgen nur rund fünf Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - auch für den für Sat.1 generell schwierigen Mittwochabend war das ein überaus ernüchterndes Ergebnis. Im Schnitt sahen weniger als eine Million Zuschauer zu.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Humans
Vox
Die erste Staffel von "Humans" zeigte Vox im vergangenen Jahr noch im Anschluss an den "Club der Roten Bänder". Das funktionierte in den ersten beiden Wochen noch recht gut, dann sackte die Serie aber plötzlich unter den Senderschnitt ab. Staffel 2 lief nun zwar erneut nach dem "Club" - allerdings nur nach den Wiederholungen der alten Folgen, die Vox in den Wochen vor der finalen Staffel zeigte. Die liefen zwar ordentlich, aber natürlich längst nicht so gut wie die neuen Episoden. Insofern war es abzusehen, dass es auch für "Humans" ganz schwer werden würde. Und tatsächlich: Mit im Schnitt weniger als 4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen geriet die zweite Staffel zu einem Totalausfall.
Sendeplatz: Montags, 22:15 Uhr

Imposters
Vox
Mit der Heiratsschwindel-Serie "Imposters" hat Vox beim kleinen US-Sender Bravo eine durchaus sehenswerte Serie ausgegraben - doch wie mit so vielen anderen gelang es auch mit dieser nicht, aus der Serienflut hervorzustechen. Ein besonders glückliches Händchen bei der Programmplanung hatte Vox dabei freilich auch nicht bewiesen, startete die Serie doch in Konkurrenz zu einem Champions-League-Spiel der Bayern. Und so reichte es in der ersten Woche nur für weniger als 3 Prozent in der Zielgruppe. Damit war der Tiefstwert zwar auch schon erreicht, allzu stark nach oben ging es aber auch in Woche 2 nicht, sodass die Serie schließlich am späteren Abend zu Ende gezeigt wurde - auch dort aber durchweg auf völlig unbefriedigendem Niveau.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Jenke macht Mut
RTL
Selbstversuche im "Jenke-Experiment" hat sich Jenke von Wilmsdorff in diesem Jahr gespart, dafür aber eine sehenswerte Reportage zum Thema Brustkrebs für RTL produziert. RTL zeigte sich dabei durchaus mutig und gab "Jenke macht Mut" einen Sendeplatz zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr. Belohnt wurde das vom Publikum nicht, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen blieb leider im einstelligen Bereich hängen, insgesamt sahen kaum mehr als eineinhalb Millionen Zuschauer zu.
Sendeplatz: Montag, 20:15 Uhr

jerks
ProSieben
Obwohl die Zuschauerzahlen der linearen Ausstrahlung bei ProSieben nach einem Zwischenhoch schon zum Ende der ersten Staffel deutlich unter den Senderschnitt fielen, entschieden sich ProSieben und Maxdome, die viel gelobte Serie "Jerks" in eine zweite Staffel zu schicken. ProSieben traute sich sogar, die zweite Staffel nicht erst nach 23 Uhr, sondern eine Stunde früher zu zeigen - was allerdings keine zusätzlichen Zuschauer brachte. Die absolute Zuschauerzahl der linearen Ausstrahlung lag quasi im Schnitt genauso hoch wie im Jahr zuvor - aufgrund der früheren Sendezeit rutschten die Marktanteile aber nun deutlich unter den Senderschnitt. Im Schnitt lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nur knapp über 6 Prozent. Weil allerdings die zeitversetzte Nutzung hoch war, man sich auch mit den Online-Abrufen zufrieden zeigte - und weil es als einzige fiktionale ProSieben- und Maxdome-Eigenproduktion auch eine Frage des Prestiges war - entschied man sich bei ProSiebenSat.1 erfreulicherweise trotzdem für eine dritte Staffel.
Sendeplatz: Dienstags, 22:15 Uhr

Jetzt helfen wir Ihnen! Die Problemlöser im Einsatz
Sat.1
Wer im Januar nachmittags um 14 Uhr Sat.1 einschaltete, konnte fast meinen, im Programm von RTL gelandet zu sein. Dort kamen nämlich testweise Katia Saalfrank, Christopher Posch und Lencke Steiner für zwei Wochen als "Problemlöser" zum Einsatz. Die Quotenprobleme von Sat.1 lösten die drei allerdings nicht: Mit im Schnitt weniger als sechseinhalb Prozent Marktanteil bei absteigender Tendenz konnten sich die drei nicht für einen dauerhaften Einsatz bei Sat.1 empfehlen. Einstweilen dürften dort also weiterhin Blaulicht im Programm bleiben.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 14 Uhr

Kerners Köche
ZDF
Nach dem Ende von "Lafer, Lichter, Lecker" suchte das ZDF eigentlich nach neuen Ideen aus dem Koch-Genre für den Samstagnachmittag - und verfiel dann doch auf ein ganz altes Konzept: Zwischen 2005 und 2008 hatte Johannes B. Kerner am späten Freitagabend bereits Spitzenköche am Herd versammelt und damit einst erstaunliche Erfolge gefeiert, ehe schließlich auch Markus Lanz noch einige Jahre lang den Profis dabei zusah, wie sie den Kochlöffel schwangen. Von den Aufgaben einer mehrfach wöchentlich ausgestrahlten Talkshow befreit, hat inzwischen aber auch Kerner wieder Hunger auf die Show bekommen. Also belebte das ZDF sie im Frühjahr letzten Jahres als "Kernes Köche" wieder. An alte Erfolge anknüpfen konnte das Format aus Quotensicht aber nicht. Im Schnitt sah am Samstagnachmittag nicht mal eine Million Zuschauer zu, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag in der letzten Saison bei nur knapp über 7 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen waren es gar weniger als drei Prozent. Langsam dürfte wohl doch mal eine neue Rezeptur nötig sein.
Sendeplatz: Samstags, 16:15 Uhr

Kiss Bang Love - Endless Summer
ProSieben
Zwei Staffeln lang bescherte das Blind-Kissing-Format "Kiss Bang Love" ProSieben mit Marktanteilen von im Schnitt zwischen 12 und 13 Prozent gute Werte - wobei das Format allerdings stark am Tropf von "Germany's Next Topmodel" hing, wo man mit "red." vermutlich auch nicht schlechter gefahren wäre. Also ging man bei ProSieben ins Risiko und versuchte, "Kiss Bang Love" angereichert um "Bachelor"-Elemente zum Primetime-Format aufzublasen. Das ging gehörig schief. Die Quoten waren von Beginn an miserabel und fielen beim Finale auf unter 5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Nur noch 640.000 Zuschauer sahen hier zu - für eine Primetime-Produktion eines großen Senders ein Armutszeugnis.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

Knife Fight Club
Vox
Eigentlich wollte man bei Vox gar nicht noch ein Kochformat im Programm, betonten die Senderverantwortlichen bei der Vorstellung des "Knife Fight Clubs" - doch als man diese Show basierend auf einem US-Original angeboten habe, habe man nicht anders gekonnt, als es zumindest zu versuchen. Das aus "Kitchen Impossible" bekannte Duo Tim Mälzer und Tim Raue trat dort nicht mit- oder gegeneinander an, sondern fungierte als scharfzüngige Jury, während junge Köche in kürzester Zeit mit vorgegebenen Zutaten ein Mehr-Gänge-Menü zubereiten mussten. Problematisch war aber schon der Sendeplatz: Vox versuchte es donnerstags nach dem Spielfilm - was aber naturgemäß wechselnde Startzeiten bedeutete. Dort konnte sich dann schießlich kein festes Stammpublikum herausbilden, die Reichweiten schwankten zwischen 400.000 und 800.000, die Marktanteile zwischen soliden 7,2 und sehr schlechten 4 Prozent. Im Schnitt lag "Knife Fight Club" daher letztlich weit unter dem Soll.
Sendeplatz: Donnerstags, gegen 22:15 Uhr

Liar
Vox
Mit "Liar" zeigte Vox in diesem Frühjahr eine passende Serie zur #MeToo-Debatte. Doch auch dieser aktuelle Aufhänger half nicht gegen die grassierende Lizenz-Serienschwäche im deutschen Free-TV. Die sechs Folgen erreichten im Schnitt nur 3,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, halbierten also den Vox-Senderschnitt mal eben. Der langen Liste der gefloppten Lizenzserien wurde so schließlich auch diese britische Produktion hinzugefügt.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr

Lifelines
RTL
Als Antwort auf die Schwäche der US-Produktionen im deutschen Free-TV-Markt hat RTL seine Investitionen in eigenproduzierte Serien massiv hochgefahren, was sich in diesem Jahr in einem ganzen Schwung an Neustarts niederschlug. So richtig eingeschlagen und wirklich restlos überzeugt hat eigentlich keine, die meisten liefen aber zumindest solide mit Potential nach oben - und erhielten daher auch eine zweite Staffel, um sich nochmal beweisen zu können. Eine Ausnahme bildet da "Lifelines": Auch wenn noch gar nicht alle Folgen gelaufen sind, müsste jetzt schon ein kleines Quotenwunder geschehen, wenn es noch für eine Fortsetzung reichen soll. im Schnitt wurden nämlich bislang nur 8,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erzielt, insgesamt sahen nur wenig mehr als eineinhalb Millionen Zuschauer zu. Damit unterbot "Lifelines" die Werte von "Jenny - echt gerecht!", das zuvor auf diesem Sendeplatz gezeigt wurde, sogar noch deutlich. Dort lag der Marktanteil im Schnitt zwar ebenfalls im einstelligen Bereich - doch eine aufsteigende Form im Lauf der Staffel gab RTL genug Hoffnung, es im kommenden Jahr noch einmal zu versuchen.
Sendeplatz: Dienstags, 20:15 Uhr

Live nach Neun
Das Erste
"Die Wiederholung einer Telenovela vom Vortag genügt einfach nicht mehr dem Anspruch der ARD, auch nach dem Morgenmagazin das Gefühl zu vermitteln: 'Wir sind für Sie da'." Also entschied man sich bei der ARD, mit "Live nach Neun" trotz der geforderten Einsparungen in direkte Konkurrenz zur ZDF-Sendung "Volle Kanne" zu treten. Das Problem: In dieser Form möchte um diese Uhrzeit offenbar auch kaum jemand, dass Das Erste für einen da ist. In den ersten drei auch inhaltlich reichlich holprigen Wochen sahen im Schnitt gerade mal 220.000 Zuschauer zu, der Markanteil beim Gesamtpublikum lag bei nur 4,5 Prozent. Bei den jüngeren Zuschauern lag der Marktanteil soger unter der 3-Prozent-Marke. Will man es positiv sehen, dann hat eine tägliche Live-Sendung zumindest den Vorteil, dass man auch täglich an Stellschrauben drehen kann. Ob ein solches Nachjustieren genug ist steht angesichts des bislang sehr schlechten Abschneidens aber natürlich noch auf einem anderen Blatt.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 9:05 Uhr

Lucifer
ProSieben
Nach einem guten Start fiel im vergangenen Jahr schon die erste Staffel von "Lucifer" im Lauf der Zeit deutlich in den roten Bereich. Wohl aus purem Mangel an erfolgversprechenderem Programm gab's zur zweiten Staffel überraschend trotzdem eine Beförderung um eine Stunde nach vorn. Nicht allzu überraschend war dann allerdings, dass es dort nicht mehr Zuschauer und im Umkehrschluss noch schwächere Marktanteile gab. Im Schnitt kam der Teufel auf Erden nicht über 7 Prozent in der Zielgruppe hinaus, der Tiefpunkt war zwischenzeitlich mit nur noch 4,3 Prozent Marktanteil erreicht.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr

Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D.
RTL II
Als RTL II im Frühjahr 2015 die erste Staffel von "Marvel's Agents of S.H.I.E.L.D." am Samstagabend zeigte, da sah es zu Beginn noch mit zunächst über 10 Prozent Marktanteil richtig gut aus, im weiteren Verlauf der Staffel zeigte sich aber, dass die Serie nicht stabil gute Quoten garantieren konnte. Staffel 2 verschob man daher auf den Dienstag, wo es noch schlechter lief. Also ging es mit Staffel 3 in diesem Jahr auf den Samstag zurück. Dort lief es nun aber durchweg richtig schlecht. Im Schnitt kamen die am späteren Abend ausgestrahlten Folgen nur auf 2,6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, was etwa die Hälfte des Senderschnitts war.
Sendeplatz: Samstags, zunächst ab 20:15 Uhr, später ab 22 Uhr

MAXXsports.ran am Sonntag
ProSieben Maxx
Dem American Football hat ProSieben Maxx hierzulande zu einer deutlich höheren Aufmerksamkeit verholfen, während der Football-Saison sind dem Sender daher sonntags gute Quoten sicher. Mit der etwas umständlich betitelten Sendung "MAXXsports.ran am Sonntag" gibt es nun den Versuch, auch in der Football-freien Zeit die Sportfans nicht völlig von der Leine zu lassen. Das am späten Sonntagabend beheimatete Format läuft aber weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Im Schnitt kamen die 16 Sendungen bislang nur auf 40.000 Zuschauer, die bislang letzte Ausgabe lag Ende Mai mit 0,01 Millionen Zuschauern schon im fast nicht mehr messbaren Bereich. Insofern dürfte man bei ProSieben Maxx den Start der neuen Football-Saison um so sehnlicher herbeiwünschen.
Sendeplatz: Sonntags, gegen 23 Uhr

Mein schönstes Ich
Sat.1 Gold
Britt Hagedorn begleitet Frauen ab 40 - also die Zielgruppe von Sat.1 Gold - beim Umstyling. Dabei soll es aber nicht nur um äußere Schönheit, sondern auch die Lebensgestaltung und -haltung insgesamt gehen. Ziemlich unschön waren allerdings die Quoten, die das Format am Donnerstagabend erzielte. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum schwankte zwischen 0,4 und 0,7 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen war es noch etwas weniger.
Sendeplatz: Donnerstags, 20:15 Uhr

Mein verborgener Wunsch
RTL
RTL hat in der letzten Saison für den Vorabendsendeplatz an Sonn- und Feiertagen einige neue eigenentwickelte Formate ausprobiert - allerdings mit ziemlich durchwachsenen Ergebnissen. Die Hypnose-Sendung "Mein verborgener Wunsch" etwa fiel mit nur 6,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen völlig durch, insgesamt hatten nur 1,2 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Weil dieses Format offenbar nicht zu den verborgenen Wünschen der Zuschauer gehörte, dürften weitere Hypnose-Experimente daher wohl wieder ohne Fernsehkameras ablaufen.
Sendeplatz: Donnerstag (Feiertag), 19:05 Uhr

Navy CIS: New Orleans
kabel eins
Früher fielen bei Sat.1 und ProSieben häufiger mal Serien ab, die für die großen Sender keine ausreichenden Quoten mehr holten und daher zu kabel eins wanderten - heute wird die Nummer 3 der ProSiebenSat.1-Gruppe hingegen im Falle von Flops häufig gleich ganz ausgelassen und Sixx oder ProSieben Maxx kommen zum Zug. Eine Ausnahme bildet hier "Navy CIS: New Orleans", das zwei Staffeln lang bei Sat.1 mit jeweils im Schnitt knapp unter achteinhalb Prozent Marktanteil lief - und damit sogar in der Nähe des Senderschnitts lag. Trotzdem wurde die Serie an kabel eins weitergereicht. Die Hoffnung, dass sie doch dann für den kleineren Sender ein Erfolg werden müsste, hat sich nicht erfüllt. Inmitten von Wiederholungen anderer "Navy CIS"-Ableger hat wohl auch keiner Erstausstrahlungen erwartet - und so ging die dritte Staffel bei kabel eins mit im Schnitt nur 3,6 Prozent Marktanteil sang- und klanglos unter. Die absolute Reichweite wurde im Vergleich zur zweiten Staffel mit 860.000 Zuschauern sogar beinahe gedrittelt. Überraschenderweise hielt man bei ProSiebenSat.1 trotzdem bis zum Ende der Staffel eisern durch - ohne dass sich allerdings nennenswert Besserung einstellte.
Sendeplatz: Freitags, 21:15 Uhr

New Girl
ProSieben
"New Girl" ist quasi die "Fahrstuhl-Serie" der ProSiebenSat.1-Gruppe. Gestartet ist die Serie einst bei ProSieben. Nachdem die ersten beiden Staffeln noch solide liefen, fiel Staffel 3 durch - also wurde die Serie an Sixx abgegeben. So weit, so nachvollziehbar. Nach nur einer Staffel bei Sixx kehrte die Serie dann allerdings wieder ins ProSieben-Programm zurück, wo Staffel 5 am späten Montagabend mit zunächst erneut halbwegs soliden Quoten lief. Als es im Lauf der Zeit nach unten ging, gab ProSieben die Serie noch während der laufenden Staffel erneut an Sixx ab, wo sie dann selbst für Sixx-Verhältnisse nur sehr magere Werte holte. Trotzdem entschied man sich zum Serienfinale - der verkürzten siebten Staffel - die Serie ein weiteres Mal zurück zu ProSieben zu holen. Nachdem sie zuvor allerdings nur noch vor sehr kleinem Publikum gezeigt wurde, fanden sich zur Verabschiedung auch nicht mehr allzu viele Zuschauer ein. Noch sind die letzten Folgen nicht gelaufen, der Staffelschnitt von bislang 5,5 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ist aber ein so miserables Ergebnis, dass sich wohl nichts mehr daran ändern dürfte, dass der erneute Senderwechsel eine Fehlentscheidung bleibt.
Sendeplatz: Mittwochs, 22:05 Uhr

Ratzkes Rendezvous
Das Erste
Dass Das Erste mit seinen Comedy-Formaten am späten Donnerstagabend so seine Probleme hat, ist nicht neu. Auch "Ratzkes Rendezvous" bildet da keine Ausnahme. Die ersten beiden Folgen erreichten um die halbe Million Zuschauer und Marktanteile von 4,7 Prozent beim Gesamtpublikum und 3,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen - immerhin mit ansteigender Tendenz. Trotzdem ist da noch viel Luft nach oben.
Sendeplatz: Donnerstags, 23:30 Uhr

Sally backt
Vox
Mit ihrem Youtube-Kanal erreicht Saliha Özcan alias Sally über 1,1 Millionen Abonnenten. Kann da also viel schief gehen, wenn man ihr ein eigenes TV-Format zu ihrem Steckenpferd "Backen" gibt? Ja, kann es: Im Fernsehen kamen die vier bislang ausgestrahlten Folgen nämlich auf im Schnitt nur gut eine halbe Million Zuschauer. Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag bei unter 5 Prozent.
Sendeplatz: Sonntags, 15 Uhr

Schrauben, sägen, siegen
kabel eins
Den Vorabend hat kabel eins bekanntlich als die Zeitzone ausgemacht, in die man gerne nochmal frischen Schwung bringen würde. Um 18 Uhr testete amn daher im Herbst für vier Wochen "Schrauben, sägen, siegen". Mit im Schnitt unter 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe brachte der Heimwerker-Wettbewerb kabel eins aber zunächst nicht weiter. Trotzdem entschied man sich, nochmal am Konzept zu schrauben und es in diesem Frühjahr noch einmal zu probieren. Weil das 18-Uhr-Problem durch eine Revitalisierung von "Mein Lokal, Dein Lokal" sich aber zwischenzeitlich aufgelöst hatte, ging das nun um den Zusatz "Das Duell" erweiterte Format nun um 19 Uhr auf Sendung. Besser als im Herbst waren die Quoten bislang aber auch nicht. Sieht nicht so aus, als wäre das die ersehnte Ablösung für "Achtung Kontrolle".
Sendeplatz: Montags bis Freitags, zunächst 17:55 Uhr, dann 18:55 Uhr

Schwestern - Volle Dosis Liebe
RTL II
Auf der Suche nach neuen Inhalten für den Nachmittag machte RTL II in diesem Frühjahr auch bei Krankenschwestern halt, die sich natürlich zielgruppengerecht in erster Linie nicht um Patienten, sondern um Liebesfragen zu kümmern hatten. Der dreiwöchige Test war mit im Schnitt nur rund dreieinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe allerdings kein Erfolg.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 17 Uhr.

Start up! Wer wird Deutschlands bester Gründer?
Sat.1
Nachdem Vox mit der "Höhle der Löwen" bewiesen hat, dass eine Show mit Gründern doch auch hierzulande im Fernsehen ein großes Publikum ansprechen kann (nachdem sich zunächst viele Jahre niemand an eine Adaption des international erfolgreichen Formats rangetraut hatte), wurde die Konkurrenz neidisch. Also erdachte man bei ProSieben sein "Ding des Jahres", bei Sat.1 wollte man mit "Start up!" auf den Gründerzug aufspringen und holte sich mit Carsten Maschmeyer auch gleich noch einen Vox-Löwen an Bord. Der besaß aber von Beginn an bei weitem nicht die Zugkraft, die man sich von ihm erhofft hatte: Schon die erste Folge blieb mit 8,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe klar hinter den Erwartungen zurück, danach ging's dann Stück für Stück weiter bergab. Als in der vierten Woche die 3-Prozent-Marke nach unten durchbrochen war, riss Sat.1 der Geduldsfaden: Ab diesem Zeitpunkt erschien es weniger schlimm, die letzten Folgen nur noch im Internet zum Streamen zur Verfügung zu stellen und im Fernsehen lieber irgendwelche Rankingshows zu wiederholen. "Start up!" war damit fraglos einer der größten Flops dieses Jahres.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Sword Art Online
ProSieben
Nachdem bei ProSieben Maxx die Animeschiene in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut wurde und dort inzwischen nicht nur tagsüber für teils herausragende Quoten sorgt, sondern auch in der Primetime richtig gut funktioniert, wollte ProSiebenSat.1 wissen, ob diese Programmfarbe auch auf einem größeren Sender funktionieren würde. Also holte man "Sword Art Online" ins ProSieben-Spätprogramm. Nachdem die Serie dort nach drei Wochen aber schon bei weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lag, zog man schnell Konsequenzen. Seither läuft "Sword Art Online" nun wieder bei ProSieben Maxx - wo es nicht nur erheblich besser hin passt, sondern wo man mit den Quoten auch wieder vollauf zufrieden sein kann. Den Schritt aus der Nische ist dem Anime-Genre damit aber nicht geglückt.
Sendeplatz: Dienstags, 23:05 Uhr

Tatverdacht - Team Frankfurt ermittelt
RTL
Mit der Krimiserie "Tatverdacht" ging RTL dramaturgisch neue Wege: Es gab kein festes Dialogdrehbuch, stattdessen war das Improvisationstalent der Darsteller gefordert. Und während für alle anderen RTL-Serien inzwischen das ungeschriebene Gesetz zu gelten scheint, dass alles in heiterem Grundton daherkommen muss, war "Tatverdacht" auch ungleich düsterer. Goutiert wurde all das vom Publikum nicht: Schon die erste Folge hielt sich nur knapp über der 10-Prozent-Marke, danach ging's weit darunter. Nachdem die dritte Folge schon weniger als 6 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen eingefahren hatte, zog RTL die Reißleine und nahm die Serie aus dem Programm.
Sendeplatz: Donnerstags, 22:15 Uhr

The Exorcist
ProSieben
Auch ein prominenter Titel kann nicht verhindern, dass eine Serie sang- und klanglos untergeht. "The Exorcist" war schon in den USA kein Erfolg, schaffte es aber trotzdem ins ProSieben-Programm, wenn auch nur zu sehr später Stunde. Im schwachen Umfeld kam die Serie dort aber im Schnitt nicht über rund 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe hinaus.
Sendeplatz: Mittwochs, 23:15 Uhr

The Taste - Promis am Löffel
Sat.1
Im Frühjahr hatte Sat.1 an seinem neu eingeführten Show-Sonntag allerhand neue Formate ausprobiert - und war damit reihenweise gescheitert. Also gab man im zweiten Halbjahr die neue Devise aus, lieber auf bereits eingeführte Marken zu setzen. Etwa auf eine Promi-Version von "The Taste", das seit fünf Staffeln schon fester Bestandteil des Mittwochsprogramms ist, sich dort allerdings auch schon nicht so leicht tut. Aufgegangen ist der Plan dann auch nicht: Die beiden Folgen blieben mit 6,3 bzw. 6,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen gänzlich chancenlos - und Sat.1 setzt in der "Voice"-losen Zeit längst lieber wieder auf Filme.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr

This Time Next Year - Heute in einem Jahr
RTL
"This Time Next Year" ist ja schon allein deswegen bemerkenswert, weil man sich als Sender dafür einen langen Vorlauf gönnen muss - schließlich sieht das Konzept vor, dass man im einen Moment Kandidaten sieht, die sich etwas vornehmen - und im nächsten Moment die gleichen Kandidaten, die ein Jahr später Bilanz ziehen, ob sie es geschafft haben und wie ihre Erfahrungen waren. Goutiert wurde dieser Aufwand vom Publikum nicht: Die Reichweite lag im Schnitt bei unter zweieinhalb Millionen Zuschauern, der Marktanteil in der Zielgruppe lag von Anfang an unter Senderschnitt und rutschte zuletzt sogar in den einstelligen Bereich.
Sendeplatz: Montags, 21:15 Uhr

Unschuldig schuldig?
Sat.1 Gold
Insbesondere mit seinem kultigen Call-In-Format "Lenßen live" hat sich Ingo Lenßen zu einer Art Aushängeschild von Sat.1 Gold entwickelt - das bedeutet aber längst nicht, dass er mit seinen diversen Formaten dort auch stets Garant für gute Quoten ist. So ging etwa "Unschuldig schuldig?", das man immerhin sonntags zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr sendete, mit im Schnitt weniger als einem Prozent Marktanteil nicht nur bei den jüngeren Zuschauern sang- und klanglos unter, bei den Älteren sah es sogar noch etwas schwächer aus. Im Schnitt nicht mal 300.000 Zuschauer sind auch für Sat.1 Gold auf diesem Sendeplatz kein ausreichendes Ergebnis.
Sendeplatz: Sonntags, 20:15 Uhr

Verdachtsfälle
Blaulicht-Report
Betrugsfälle
RTL
Bei RTL weiß man schon länger, dass man zumindest mittelfristig Alternativen für die Scripted-Reality-Formate am Nachmittag braucht. Allzu hektisch ging man die Tests in den letzten Jahren allerdings trotzdem nicht an - mit dem Ergebnis, dass die Zeit nun wirklich drängt. Ob "Blaulicht-Report", "Verdachtsfälle" oder "Betrugsfälle" - sie alle haben damit zu kämpfen, überhaupt noch zweistellige Marktanteile zu erreichen, liegen häufig darunter. Das ist einer der maßgeblichen Gründe, wieso RTL den allgemeinen Abwärtstrend der Marktanteile des Senders noch immer nicht aufhalten konnte. Das neue Scripted-Reality-Format "Meine Geschichte - Mein Leben" brachte zwar im Frühjahr kurzfristig ein bisschen Linderung, doch es sind nur kleine Löscharbeiten an einem Flächenbrand. Es wird wohl doch langsam Zeit, es mit einem großen Aufschlag zu versuchen - bei allen Risiken, die das nun mit sich bringt
Sendeplatz: Montags bis freitags zwischen 14 und 17:30 Uhr

Voll vertraut - Traumhochzeit mit Hindernissen
Traut euch! In 12 Stunden zum Altar
Traumhochzeit zum Schnäppchenpreis
RTL II
Ob es die herausragenden Quoten für die Katzenberger-Hochzeit waren, die bei RTL II die Überzeugung reifen ließen, dass Formate zum Thema Hochzeit das sind, was das junge RTL II-Publikum unbedingt sehen will? In jedem Fall gab es einen ganzen Schwung von Eigenentwicklungen, die sich mit unterschiedlichen Kniffen genau dieses Themas annahmen. Doch so richtige Begeisterung konnte aus Quotensicht keines entfachen, sie alle waren mit Marktanteilen von im Schnitt zwischen 4 und 4,6 Prozent zwar keine schlimmen Totalausfälle, aber auch allesamt weit von einem Erfolg entfernt.
Sendeplatz: Dienstags oder donnerstags, 20:15 Uhr

Vorstadtweiber
Das Erste
Ein Sendeplatz am späteren Abend, für den man auch mal Serien produzieren könnte, die eben nicht gleich fünf Millionen Zsuchauer ansprechen müssen wie es am Dienstagabend um 20:15 Uhr im Ersten Usus ist - das wäre generell etwas, das der ARD gut tun würde. In diesem Jahr gab es sogar so etwas, so richtig planmäßig erschien die Einführung allerdings nicht - eher wie ein Ausweichtermin, weil man die Serie "Vorstadtweiber" nach nur noch durchschnittlichen Quoten der vorherigen Staffel nicht mehr für primetime-tauglich hielt. Völlig unverständlich war dann die Wahl des Starttermins: Ausgerechnet die erste neue Folge fiel auf einen DFB-Pokalabend. Los ging's daher erst um 23:54 Uhr - und da zwei Folgen am Stück gezeigt wurden, lief die zweite Folge bis weit nach 1 Uhr nachts. Kein Wunder, dass hier kaum noch jemand zusah und auch nicht verwunderlich, dass sich die Quoten danach auch nicht mehr nennenswert erholten. Und so geriet die dritte Staffel mit nur noch 850.000 Zuschauern und Marktanteilen von 7,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 4,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen in Deutschland zum Flop. Der federführende ORF ist hingegen weiterhin zufrieden und hat schon eine vierte Staffel bestellt.
Sendeplatz: Dienstags, gegen 23 Uhr

Was kann ich?
RTL II
Nicht nur der Titel erinnerte an einen Fernseh-Klassiker, auch das Konzept: Ein vierköpfiges Rateteam versucht, das besondere Talent von Kandidaten herauszufinden - und als Hilfestellung gab's eine typische Handbewegung. Statt Robert Lembke führte in der RTL II-Version Giovanni Zarrella durch die Sendung, während Amiaz Habtu, Sonya Kraus, Maxi Gstettenbauer und Oliver Beerhenke sich als Rater versuchten. Die Quoten der fünf Folgen, die montags um 22:15 Uhr gezeigt wurden, waren mit im Schnitt 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kein Erfolg.
Sendeplatz: Montags, 22:15 Uhr

Weniger ist mehr - Endlich Platz und Geld
RTL
Noch so ein Format, das man inhouse bei infoNetwork für den Sonntagvorabend-Sendeplatz von RTL entwickelte - allerdings noch eines, das nicht auf den erhofften Publikumszuspruch stieß. In dem Coaching-Format ging es darum, die Häuser von Familien zu entrümpeln. Dadurch wurde das gesamte Hab und Gut der jeweiligen Familiien in einer Halle aufgebaut - und es ist schon beeindruckend, was da so alles zum Vorschein kommt, vor allem allerdings, wenn es das eigene Hab und Gut wäre. Anderen dabei zuzusehen, fanden die Zuschauer offenbar weniger spannend. Der Marktanteil der Pilotfolge war nur einstellig - das Format läuft also Gefahr, der nächsten Entrümpelung des RTL-Programms selbst zum Opfer zu fallen.
Sendeplatz: Sonntag, 19:05 Uhr

Will & Grace
ProSieben
Im Zuge der allgemein grassierenden Revivalitis grub NBC im Herbst vergangenen Jahres nach elf Jahren Pause auch seine Sitcom "Will & Grace" wieder aus - und feierte damit einen vollen Erfolg: Über zehn Millionen Zuschauer schalteten die Fortsetzung ein. Hierzulande ging die Neuauflage allerdings unter ganz anderen Vorzeichen an den Start. Denn während die ersten acht Staffeln in den USA einst ein Erfolg waren, fand die Serie hierzulande einst nur ein überschaubares Publikum. Zwar war sie bei ProSieben kurzzeitig auch mal am Vorabend zu sehen, in der Regel fanden sich aber nur Sendeplätze im Nachmittags-, Mittags-, oder Nachtprogramm. Die Premiere der sechsten und siebten Staffel fand beispielsweise bei ProSieben sonntags um 12:30 Uhr statt, die Premiere der achten Staffel versteckte Sat.1 sogar sehr effektiv samstags um 4:30 Uhr nachts. Da man im Hause ProSiebenSat.1 auch keinerlei Anstrengungen unternahm, um neue Zuschauer an die Serie heranzuführen - Sitcom-Wiederholungsplätze gibt es ja bekanntlich en masse - durfte man sich letztlich auch nicht wundern, dass die Neuauflage auf dem sehr prominenten Sendeplatz mittwochs um 21:15 Uhr nicht allzu viele Zuschauer fand. Im Schnitt kam die Serie bislang auf nur knapp über 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Einer der wohl absehbarsten Fehlschläge dieses Jahres.
Sendeplatz: Mittwochs, 21:15 Uhr

Zarah - Wilde Jahre
ZDF
Mit seiner in den 60ern spielenden Journalistinnen-Serie "Zarah - Wilde Jahre" ist man beim ZDF nicht gerade pfleglich umgegangen: Man zeigte sie zusammen mit der thematisch nicht dazu passenden "Pubertier"-Serie am Donnerstagabend und schon in Woche 2 musste eine Wahlbedingte Pause eingelegt werden, dann wurde sie Hals über Kopf zu ZDFneo abgeschoben und im ZDF nur noch nachts zu Ende gezeigt. All das kann aber nicht darüber hinweg täuschen, dass von Beginn an das Interesse leider zu gering war, denn schon die erste Folge kam nicht über 2,1 Millionen Zuschauer und 7,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum hinaus.
Sendeplatz: Donnerstags 21 Uhr, ab Folge 3 EA bei ZDFneo

Zimmerhelden - Gewinner in vier Wänden
Sat.1
Sat.1 testete zu Jahresbeginn einige Formate als möglichen Ersatz für die schwächelnden Scripted-Reality-Produktionen, darunter diese Art Home-Makeover-Show. Angesichts von im Schnitt nur knapp über 5 Prozent Marktanteil dürfte man bei Sat.1 aber lieber darauf hoffen, dass man mit "Auf Streife", "Klinik am Südring" und Co. noch eine ganze Weile über die Runden kommt.
Sendeplatz: Montags bis freitags, 15 Uhr

Zoo
ProSieben
Noch so eine Serie, bei der man sich doch ein wenig die Augen rieb ob des prominenten Sendeplatzes, auf dem sie plötzlich zu Beginn des Jahres im ProSieben-Programm auftauchte. Aufgrund der enttäuschenden Entwicklung der - zunächst sehr erfolgreich gestarteten - ersten Staffel wurde die zweite Staffel nämlich nur bei ProSieben Maxx gezeigt, wo sie mit 0,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe selbst für die Verhältnisse des kleinen Senders ein Flop war. Trotzdem stieg Staffel 3 unerwartet wieder ins Primetime-Programm von ProSieben auf. Dass sie dort im Schnitt immerhin 5,2 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen holte, ist also schon fast ein überraschend gutes Abschneiden - was aber natürlich nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Serie meilenweit unter dem Senderschnitt lag.
Sendeplatz: Mittwochs, 20:15 Uhr

Zwanzig18 - und Olympia bei Eurosport und TLC allgemein
Eurosport / TLC
Nachdem sich Discovery die Rechte an den Olympischen Spielen für viele Jahre komplett einverleibt hatte, hätte es die Möglichkeit gegeben, die Spiele exklusiv auf den eigenen Sendern und digitalen Angeboten - also Eurosport im Free- und Pay-TV, DMAX, TLC und dem Eurosport Player - auszuwerten. Letztlich hatte man in München aber dann wohl doch Angst vor dem eigenen Mut und einigte sich in letzter Minute noch mit ARD und ZDF auf sehr umfangreiche Sublizenzierungen - man darf wohl annehmen, dass Discovery hier nochmal einen großen Schritt auf die Öffentlich-Rechtlichen zugegangen ist, nachdem die Verhandlungen Monate zuvor eigentlich schon gescheitert waren. Die Folge war jedenfalls, dass Discovery selbst nicht mehr allzu viel exklusives anzubieten hatte - und dementsprechend von vielen auch gar nicht als "Home of the Olympics" wahrgenommen wurde. Die Live-Übertragungen bei Eurosport liefen solide, mehr aber auch nicht. Die Hoffnung, sie könnten TLC zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen, zerschlugen sich völlig - der Sender fiel im Olympiamonat gar auf die schwächsten Quoten seit Jahren zurück. Und auch die abendliche Show "Zwanzig18", so aufwendig gemacht und sehenswert sie auch war, konnte nicht das erhoffte große Publikum zu Eurosport lotsen. Obwohl die Sendung gleichzeitig bei 2 Sendern lief, schalteten nur rund 200.000 Zuschauer ein, die Marktanteile lagen nur selten bei mehr als einem Prozent. Kaum anzunehmen, dass sich das für Discovery gerechnet hat. Man darf gespannt sein, welche Lehren man für die nächsten Olympischen Spiele daraus ziehen wird.