Wir trauern um diese Persönlichkeiten
Achim Mentzel
* 1946 - † 2016
Das Jahr begann traurig: Anfang Januar starb Entertainer Achim Mentzel überraschend im Alter von 69 Jahren. Der gelernte Polsterer wuchs in Ost-Berlin in der DDR auf und war ab den 60er Jahren als Musiker erfolgreich - dabei hatte er zunächst gar nichts mit Volksmusik am Hut, sondern interpretierte Songs von den Beatles und den Rolling Stones. Seine große TV-Karriere startete erst Ende der 80er, als ihm das Fernsehen der DDR mit "Achims Hitparade" eine eigene Sendung anbot, die später bis ins Jahr 2006 im MDR Fernsehen ausgestrahlt wurde. Häufig belächelt, war er mit der Show über all die Jahre hinweg überaus erfolgreich. Achim Mentzel verstand es wie kaum ein anderer, das Publikum mit seinem breiten Grinsen zu unterhalten. Keine Frage: Sein Lachen wird fehlen.
© Foto: RBB / MDR / Ralf U. Heinrich
Miriam Pielhau
* 1975 - † 2016
Die Trauer war groß, als bekannt wurde, dass Miriam Pielhau im Alter von nur 41 Jahren verstorben ist. Ihre Fernsehkarriere startete die Moderatorin bereits 1998 bei NBC Giga. 2002 folgte der Wechsel zu ProSieben, wo sie das Boulevardmagazin "taff." präsentierte und fortan einem breiten Publikum bekannt wurde. Für RTL II moderierte sie später zwei Staffeln der Realityshow "Big Brother". Aber auch im Radio war Pielhau zu Hause und machte sich etwa bei 1Live einen Namen. Bereits 2008 war die Pielhau an Brustkrebs erkankt - ein Schicksalsschlag, den sie später in ihrem Buch "Fremdkörper" verarbeitete. Wenige Monate vor ihrem Tod wurde ihre Erkrankung an Leberkrebs bekannt, den sie eigentlich bekämpft zu haben glaubte. Leider hat die Frau mit dem unbedingten Lebenswillen ihrem Kampf gegen die heimtückische Krankheit verloren. Sie hinterlässt eine kleine Tochter.
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Götz George
* 1938 - † 2016
Ab 1981 verkörperte Götz George in 29 "Tatort"-Folgen den Duisburger Kriminalhauptkommissar Horst Schimanski. Mit beige-grauer Feldjacke, reichlich Alkohol, Frauengeschichten und der Verwendung von Fäkalsprache markierte der schnauzbärtige Macho "Schimanski" eine echte Wende - er war es auch, der das Wort "Scheiße" im Fernsehen salonfähig machte. Die Figur wurde bei den Zuschauern so populär, dass der Schauspieler nach einer kurzen Pause wieder in seine unvergleichliche Paraderolle schlüpfte die Jacke erst mit 75 Jahren an den Nagel hing. Und doch war der Schauspieler so viel mehr als nur Schimanski: Anfang der 60er Jahre durch die Karl-May-Reihe bekannt geworden, stellte er in den folgenden Jahrzehnten in unzähligen Rollen seine Klasse unter Beweis. Zeitlebens galt Götz George aber auch als streitbarer Kopf. Sein Tod wurde hingegen erst nach einer Woche bekannt - ein leiser Abschied eines ganz Großen.
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Manfred Krug
* 1937 - † 2016
Bereits in den 50er Jahren hatte Manfred Krug seine ersten Auftritte in der DDR. Als ein teilweises Berufsverbot gegen ihn ausgesprochen wurde, reiste er in die Bundesrepublik aus - und übernahm direkt die Hauptrolle in der Serie "Auf Achse". Besonders in Erinnerung bleibt aber auch seine Rolle des Rechtsanwalts Robert Liebling in "Liebling Kreuzberg". 41 Mal stand er zudem als "Tatort"-Kommissar Paul Stoever an der Seite von Charles Brauer vor der Kamera - wo in späteren Folgen Gesangseinlagen zum festen Ritual wurden. In diesem Jahr ist der Publikumsliebling im Alter von 79 Jahren gestorben.
© Foto: MDR/Tom Schulze
Erika Berger
* 1939 - † 2016
Als das Privatfernsehen laufen lernte, wurde Erika Berger in den 80ern mit ihrer nächtlichen RTL-Show "Eine Chance für die Liebe" einem Millionenpublikum bekannt und schaffte schnell das Erwartbare: Die Sendung, die sich an einer US-Show mit der Sexualtherapeutin Ruth Westheimer orientierte, polarisierte und rief die Medienhüter auf den Plan. Bergers Popularität hielt auch an, als die Show länger eingestellt war: Fast drei Jahrzehnte, bis zu ihrem Tod, lang galt sie als bekannteste Sexpertin des Landes. In peinliche Situationen kam sie trotz manch schlüpfriger Details nie. "Man muss die Dinge einfach beim Namen nennen, dann ist es nicht peinlich im Sinne von unfreiwillig komisch", sagte Berger einst. "Ein Penis ist nun mal ein Penis, fertig."
© Foto: RTL
Tamme Hanken
* 1960 - † 2016
Die Nachricht von Tamme Hankens Tod kam überraschend: Mit nur 56 Jahren starb der Tier-Chiropraktiker, der für seinen feinfühligen Umgang mit Tieren bekannt war vielen von diesen zu einem neuen, schmerzfreien Leben verhalf. Dass so viele Menschen Anteil an seinem Tod nahmen, hängt auch damit zusammen, dass Hanken seit 2008 regelmäßig im Fernsehen zu sehen war. So erzählte das NDR Fernsehen in 80 Folgen Geschichten rund um den "XXL-Ostfriesen", zuletzt war er zudem als "Knochenbrecher" bei kabel eins unterwegs. Der Privatsender hat inzwischen angekündigt, im nächsten Jahr noch einmal "Neues vom Hankenhof" zeigen zu wollen - dann leider ohne den charismatischen TV-Riesen.
© Foto: NDR/Miramedia GmbH
Jana Thiel
* 1971 - † 2016
Viel zu früh - im Alter von nur 44 Jahren - ist Jana Thiel in diesem Sommer gestorben. Sie war 16 Jahre lang fürs ZDF tätig und vor allem durch die Moderation des Sports in der 19-Uhr-Hauptausgabe der "heute"-Nachrichten bekannt. Thiel war noch in diesem Jahr bei den "ZDF Sport Extra-Sendungen bei den Ski Alpin-Wettbewerben vor der Kamera gestanden, bis in den Mai hatte sie den Sport-Teil in "heute" präsentiert. "Wir trauern um eine wunderbare Kollegin, die uns mit ihrem Lebensmut für immer ein Vorbild sein wird", sagte ZDF-Sportchef Dieter Gruschwitz.
© Foto: ZDF / Carmen Sauerbrei
Wolfgang Rademann
* 1934 - † 2016
Er stand als Produzent hinter einigen der größten Publikumserfolge des deutschen Fernsehens und setzte bereits in den 60er Jahren erste Duftnoten. Der Durchbruch gelang Wolfgang Rademann 1969 mit der Etablierung der "Peter Alexander Show", der weitere Show-Erfolge etwa mit Anneliese Rothenberger oder Wencke Myhre folgten. Auch die Sketch-Comedy "Ein verrücktes Paar" mit Harald Juhnke und Grit Boettcher ging später auf Rademanns Konto. Vor allem bleibt er aber mit seinen großen fiktionalen Hits in Erinnerung: 1985 brachte Rademann die "Schwarzwaldklinik" an den Start - nur vier Jahre, nachdem er bereits das 1981 auf hohe See schickte. Dessen Produzent war bis zum Schluss.
© Foto: obs / ZDF
Roger Willemsen
* 1955 - † 2016
Roger Willemsen galt als einer der bekanntesten Intellektuellen des Landes, scheute aber auch den Sprung ins Fernsehen nicht. Bereits 1991 heuerte er beim damals noch neuen Bezahlsender Premiere an und moderierte das Interview-Format "0137", durch das er später im Wechsel mit Sandra Maischberger führte. Wenige Jahre später gelang ihm dann den Sprung ins ZDF, wo er vier Jahre lang durch seine eigene Talkshow "Willemsens Woche" führte. Aber auch danach war er ein gern gesehener Gast in Unterhaltungsformaten und gehörte etwa dem Rateteam der SWR-Show "Ich trage einen großen Namen" an. 2016 erlag er mit nur 60 Jahren einem Krebsleiden.
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Hendrikje Fitz
* 1961 - † 2016
Im Alter von 54 Jahren erlag die Schauspielerin Hendrikje Fitz im April ihrem schweren Krebsleiden, das sie zuvor immer wieder öffentlich gemacht hatte. Fitz gehörte seit der ersten Folge zum Ensemble von "In aller Freundschaft" und prägte die ARD-Krankenhausserie fast 18 Jahre lang. Sie spielte in dieser Zeit an der Seite von Thomas Rühmann seine Frau Pia in dessen Rolle als Dr. Roland Heilmann. Beim Casting waren die beiden Schauspieler einst die ersten, die gemeinsam für die Besetzung des Filmpaars in der Serie vorspielten - es war der Start einer fast zwei Jahrzehnte währenden Zusammenarbeit.
© Foto: MDR / Thomas & Thomas
Carlo Pedersoli
* 1939 - † 2016
Als erster Italiener schwamm Carlo Pedersoli die 100 Meter Freistil in weniger als einer Minute. Wer hätte da gedacht, dass dieser Mann einmal eine weltweite Film-Karriere hinlegen würde? Und doch machte sich unter seinem Künstlernamen Bud Spencer schon früh einen Namen - vor allem an der Seite von Terence Hill wurde er in Filmen wie "Vier Fäuste für ein Halleluja" zum gefeierten Star. Auch heute zählen diese Klassiker noch zu echten Quoten-Hits im deutschen Fernsehen. Bis zum Schluss pflegten Spencer und Hill einen engen Kontakt. "Ich habe meinen besten Freund verloren", sagte sein langjähriger Filmpartner im Sommer.
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Peter Lustig
* 1937 - † 2016
Mit Latzhose, Nickelbrille, blauem Bauwagen und Herrn Paschulke als Nachbarn - so begrüßte Peter Lustig 25 Jahre lang Millionen von Kindern zu "Löwenzahn". Mit geradezu kindlicher Neugierde führte er Experimente durch und stellte in kurzen Reportagen auch die Fragen, die sich viele Erwachsene nicht zu fragen trauten. All das wurde ebenso zum Kult wie sein gut gemeinter Rat am Ende jeder Sendung: "Abschalten." In diesem Jahr starb Peter Lustig mit 78 Jahren - und damit einer der bekanntesten Köpfe des deutschen Kinderfernsehens.
© Foto: ZDF/Wolfgang Lehmann
Carlo Rola
* 1958 - † 2016
Seine berufliche Laufbahn begann Carlo Rola einst als Stuntman am Theater, ehe er 1986 mit der ZDF-Kinderreihe "Löwenzahn" als Regisseur durchstartete. Nur wenige Jahre später begann mit dem von ihm inszenierten Film "Das Geheimnis des gelben Geparden" seine Zusammenarbeit mit Iris Berben, für die der gebürtige Mittelfranke die Krimireihe "Rosa Roth" erfand. Auch in vielen weiteren seiner Filme wirkte Berben mit, darunter "Die Patriarchin", "Krupp - Eine deutsche Familie" oder "Afrika, mon amour". Zusammen mit Oliver Berben gründete Rola zudem die bis heute erfolgreiche Produktionsfirma Moovie. Im Frühjahr erlag er mit nur 57 Jahren einem plötzlichem Herztod.
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Maja Maranow
* 1961 - † 2016
Als das ZDF zu Jahresbeginn den Abschied von Maja Maranow aus der Krimireihe "Ein starkes Team" zeigte, stand die Ausstrahlung unter besonders traurigen Vorzeichen, denn kurz zuvor war bekannt geworden, dass die Schauspielerin mit nur 54 Jahren gestorben ist. Maranow verkörperte in der Serie mehr als 20 Jahre lang die Berliner Kommissarin Verena Berthold an der Seite ihres Kollegen Florian Martens, mit dem sie einst sogar liiert gewesen ist. Mehr als acht Millionen Zuschauer nahmen im Januar Abschied von Maranow, die in den 90er Jahren in gleich mehreren Filmen von Dieter Wedel zum festen Ensemble gehörte - vom "Schattenmann" über "Die Affäre Semmeling" bis hin zum "König von St. Pauli". Der Durchbruch gelang ihr bereits 1989 mit dem ZDF-Film "Rivalen der Rennbahn".
© Foto: ZDF/ Katrin Knoke
Karl-Heinz von Hassel
* 1939 - † 2016
Mit Karl-Heinz von Hassel ist 2016 ein weiterer langjähriger "Tatort"-Star gestorben: Mehr als 15 Jahre lang verkörperte der Schauspieler ab 1985 in 28 Folgen den Frankfurter "Tatort"-Kommissar Edgar Brinkmann - sein Debüt als Ermittler mit der Fliege sahen seinerzeit mehr als 19 Millionen Zuschauer. Im Jahr 2003 stand Karl-Heinz von Hassel mit "Fliege kehrt zurück" und "Fliege hat Angst" noch für zwei Sequels mit dem Ruheständler Brinkmann vor der Kamera. Nach kurzer, schwerer Krankheit starb er im Frühjahr mit 77 Jahren.
© Foto: HR / Geoffroy Matthieu
Gisela May
* 1924 - † 2016
Über viele Jahre hinweg verkörperte sie Bertolt Brechts "Mutter Courage" - und wurde für ihre Leistung über die Landesgrenzen hinaus bewundert, so etwa in Frankreich, Italien und den USA. Einem breiten Publikum wurde die Schauspielerin Gisela May nach der Wende bekannt, als sie in der erfolgreichen ARD-Serie "Adelheid und ihre Mörder" an der Seite von Eveyln Hamann in die Rolle der "Muddi" schlüpfte. Sie wurde 92 Jahre alt.
Foto: NDR
Günter-Peter Ploog
* 1948 - † 2016
Sport-Fans kannten seine Stimme seit Jahrzehnten. Während seiner Karriere machte sich Günter-Peter Ploog beim Fußball, Boxen und Eishockey einen Namen. Nachdem er Sport-Ressortleiter bei der dpa war, arbeitete er erstmals 1979 für das ZDF, wo er auch für die "Sport-Reportage" vor der Kamera stand. 1992 wechselte er schließlich zu Premiere. Seit 2002 war Ploog Inhaber einer Produktionsfirma, mit der er unter anderem Fußball-Berichte für das "Aktuelle Sportstudio" des ZDF anfertigte. Für den Sender saß er noch wenige Wochen vor seinem Tod bei den Olympischen Spielen am Mikrofon. Für die Telekom sollte er von dieser Saison an als DEL-Kommentator arbeiten. Im September starb er mit 68 Jahren.
Foto: ZDF
Hilmar Thate
* 1931 - † 2016
Mit 85 Jahren ist der Theater- und Filmschauspieler Hilmar Thate gestorben. Der Berliner, der mit "Paul-und-Paula"-Star Angelica Domröse verheiratet war, stieg in der damaligen DDR zum Star auf, wo er - neben seinem Engagements als Theaterschauspieler - beispielsweise im Fernsehen als Landwirt "Daniel Druskat" gemeinsam mit Manfred Krug zu sehen war. In Erinnerung bleibt Thate einem großen Publikum auch als "König von St. Pauli" im gleichnamigen Sechsteiler von Dieter Wedel aus dem Jahr 1998.
© Foto: RBB/Nicola Graef
Martina Servatius
* 1954 - † 2016
Über viele Jahre hinweg prägt Martina Servatius die inzwischen eingestellte ARD-Soap "Verbotene Liebe". Die aus Berlin stammende Darstellerin betrat die Bühne des Dauerbrenners 1999 zunächst als Elisabeth Ryan. Seit ihrem Einstieg in den feinen Düsseldorfer Personenkreis in der 1099. Folge hatte sie mit ihrer Rolle der Elisabeth Gräfin von Lahnstein die Aura einer schwarzen Witwe. Diesen Ruf bekam sie, da drei ihrer Ehemänner in der Serie obskure Tode ereilte. Servatius war darüber hinaus auch in vielen weiteren TV-Produktionen tätig, darunter im "Tatort", bei "Edel & Starck" oder in der "SOKO Köln". Im Sommer starb Martina Servatius mit nur 61 Jahren.
Foto: ARD
Heinz-Walter "Zik" Friedriszik
* 1953 - † 2016
Als Fotograf und rasender Reporter in Personalunion war Heinz-Walter Friedriszik eine auffallende Größe im Kölner Journalismus: Pressetermine, roter Teppich oder Medienparty - ein Gradmesser für deren Bedeutung bestand stets in der Frage: Kommt Zik? ine Omnipräsenz bei allen Events in der Domstadt sorgte dafür, dass der "Express"-Fotograf selbst jenen Prominenten ein Begriff wurde, die lediglich zu Besuch waren in Köln. "Zu seiner Lebensgeschichte gehört aber auch, dass Zik ein hektisches, turbulentes Leben führte", sagte "Express"-Chefredakteur Carsten Fiedler. "Er war wie die Kerze, die an zwei Enden brannte, nicht kontrollierbar für seine Freunde oder Kollegen." Zik wurde 63 Jahre alt.
Foto: Express