Medien-Abschiede 2016
Andreas Türck
2012 kehrte Andreas Türck nach einer langen Pause zurück ins Fernsehen und übernahm damals die Moderation von "Abenteuer Leben am Sonntag" bei kabel eins. Nach vier Jahren und mehr als 200 moderierten Ausgaben zieht sich Türck nun erneut aus dem Fernsehen zurück und will eine "Bildschirmpause" einlegen, wie er selbst sagt. 2017 will er sich auf seine Arbeit in der Hamburger Pilot-Gruppe konzentrieren. "Abeneteuer Leben am Sonntag" wird ab dem 8. Januar von Tommy Scheel präsentiert.
Foto: kabel eins/Benedikt Müller
Cindy aus Marzahn
Mehr als zehn Jahre lang hat Ilka Bessin die in Sachen Kleidung völlig geschmacklose "Cindy aus Marzahn" verkörpert. Im Sommer verkündete Bessin via "Spiegel"-Interview, dass sie die Rolle an den Nagel hängen wird, seitdem ist Cindy aus Marzahn verschwunden - keine Bühnenshows und TV-Shows mehr. Als Cindy hatte Bessin eigene Sendungen bei RTL und Sat.1, war "Mother of Big Brother" und sogar Assistentin von Markus Lanz bei "Wetten, dass..?". Beim RTL-Jahresrückblick 2016 trat Ilka Bessin ohne ihre früher typische Verkleidung auf und sprach über den Abschied von der Figur.
Foto: RTL/Bodo Schackow
Dendemann
Nach zwei Jahren und 65 Folgen hat sich Dendemann vor wenigen Tagen vom "Neo Magazin Royale" verabschiedet. Während Jan Böhmermann für den Inhalt der Sendung verantwortlich war, sorgte Dendemann für die musikalische Untermalung. Nun will sich der Musiker auf die Produktion seines neuen Albums konzentrieren, in der letzten Ausgabe der Show wurde Dendemanns Wirken in den vergangenen zwei Jahren ausführlich gewürdigt. Wer ihm nachfolgt, steht derzeit noch nicht fest.
Foto: ZDF/Ben Knabe
Dirk Thiele
Von seinem Abgang bei Eurosport hat Dirk Thiele aus den Medien erfahren, wenig später bestätigte der Sender, dass man das beliebte Kommentatoren-Duo Thiele/Siegmund austauschen werde. Im Netz regte sich Widerstand, der inzwischen aber wieder abgeflaut ist. Nun kommentieren Sven Hannawald und Matthias Bielek Skispringen bei Eurosport. Thiele arbeitete seit 1992 für den Sender.
Foto: Screenshot Youtube
Domian
Nach mehr als 23.000 Gesprächen, die er in rund 20 Jahren geführt hat, hat Jürgen Domian am 16. Dezember zum letzten Mal seinen nächtlichen Night-Talk präsentiert. In den Jahren ist die Sendung zu einer Institution für WDR und 1Live geworden, die wohl nun vielen Nachtschwärmern fehlen wird. 2017 geht Domian auf Tour und erzählt von seinen schönsten und kuriostesten Erlebnissen in der Show, für die Zeit danach hat er noch keinen festen Plan. Als Grund für das Aus der Sendung hat Domian stets betont, er möchte endlich wieder einen normalen Tagesablauf haben.
Foto: WDR/Ludolf Dahmen
dopptio.tv
Im Sommer ist mit Ingo Kiedaisch ein neuer Geschäftsführer zum Sender doppio.tv gekommen. Rund einen Monat nach seinem Amtsantritt verkündete er das Aus für den Sender aufgrund von einem fehlenden Geschäftsmodell. 61 Mitarbeitern wurde gekündigt, hinzu kamen die Freien, deren Verträge nicht verlängert wurden. Gestartet war "doppio" im März 2011 als monatliches Magazin, das über 20 Tageszeitungen beilag. Vor knapp zwei Jahren erfolgte schießlich eine grundlegende Neuausrichtung, mit der die Einstellung des gedruckten Magazins einherging. Stattdessen wurde neben einem E-Paper auch doppio TV gestartet - mit Ziel, eigene Video-Inhalte rund um die Themen Luxus, Reise, Genuss und Wirtschaft zu produzieren.
Foto: doppio.tv
Einsfestival
Am 3. September ist die Marke Einsfestival endgültig aus der deutschen Medienlandschaft verschwunden, damals stellte die ARD den Sender auf One um. Der Fokus des neuen Kanals liegt auf Zuschauern im Alter zwischen 30 und 49 Jahren und soll sich damit ein Stück weit abgrenzen von Funk, dem jungen Angebot von ARD und ZDF, mit dem man noch jüngere Menschen im Visier hat. "Der Name Einsfestival ist - man glaubt es kaum - fast 20 Jahre alt und kommt aus einer ganz anderen Ära. Er wurde damals im Kontext eines klassischen Musikkanals ausgesucht. Aus diesem Grund haben wir schon seit Ewigkeiten Probleme mit dem Namen", erklärte Senderchef Helfried Spitra im September im Interview mit DWDL.de.
Foto: ARD
EinsPlus
Mit dem Start von Funk, dem jungen Angebot von ARD und ZDF, wurde EinsPlus eingestellt - und damit ein jahrelanges Missverständnis der deutschen TV-Branche. Einst aus einem Sender namens EinsMuXx hervorgegangen, von dem heute vermutlich kein Mensch mehr weiß, weshalb es ihn überhaupt jemals gegeben hat, sollte sich EinsPlus ursprünglich dem Thema Service widmen. Der zuständige SWR wollte sich aber lieber auf junge Menschen konzentrieren und startet vereinzelt ein paar Formate, die junge Menschen ansprechen sollten. Auf einem greisen Sender mit noch greiserem Namen hatten die aber natürlich nie eine echte Chance.
Foto: ARD
Franz Beckenbauer
Im März endete auch eine Ära beim Bezahlsender Sky: Damals wurde bekannt, dass Franz Beckenbauer den Sender verlassen wird. Beckenbauer stand ein Vierteljahrhundert als Experte vor den Kameras des Senders, er selbst bat um die Auflösung seines Vertrags. Zuletzt stand Beckenbauer im Zuge der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 öffentlich unter Druck. Vor wenigen Tagen wurde zudem bekannt, dass Beckenbauer nach mehr als 30 Jahren auch als "Bild"-Kolumnist aufhört.
Foto: Sky
Heiner Bremer
Seit 2003 war Heiner Bremer eine feste Größe bei n-tv, moderierte unter anderem "Das Duell bei n-tv". 1994 hob er das "RTL Nachtjournal" aus der Taufe. Nun verabschiedet sich der Journalist nach 23 Jahren von der Mediengruppe RTL Deutschland und geht in den Ruhestand, im Juni moderierte er zum letzten Mal für den Nachrichtensender. Bei Großereignissen will der inzwischen 75-Jährige dem Sender aber weiterhin zur Verfügung stehen.
Foto: n-tv
Heinz Horrmann
Die neueste Staffel von "Grill den Henssler" kam mit einigen Neuerungen daher, unter anderem wurde die Jury, mit Ausnahme von Reiner Calmund, ausgetauscht. Auch Heinz Horrmann, der schon seit der ersten Staffel dabei war und auch schon bei der "Kocharena" mitwirkte, flog aus der Sendung. Später stänkerte er gegen die Macher der Show und sagte in "Closer": "Die wollten von mir, dass ich keine Kompetenz mehr zeige, sondern nur noch im Plauderton die Gerichte bewerte."
Foto: Vox
Helmutz Reitze
Ende 2015 hat HR-Intendant Helmut Reitze überraschend seinen Abschied angekündigt. Damals begründete er diesen Schritt mit gesundheitlichen Gründen: "Seit einiger Zeit spüre ich, dass meine Energie nicht mehr ausreicht, um mit voller Kraft mein Amt als Intendant auszufüllen", so Reitze. Anfang 2016 verabschiedete sich Reitze nun nach mehr als 13 Jahren als HR-Intendant, seine Amtszeit ging ursprünglich noch bis 2020. Seit Februar ist Manfred Krupp neuer Chef des HR.
Foto: HR/B. Knabe/A. Frommknecht
Herzensbrecher - Vater von vier Söhnen
Nach vier Staffeln hat das ZDF in diesem Jahr seine Vorabendserie "Herzensbrecher - Vater von vier Söhnen" beendet. In Mainz begründete man das Aus mit zurückgegangenen Quoten, dabei schlug sich das Format im schwierigen Umfeld am Samstagvorabend eigentlich noch ganz passabel. Zuletzt wurden aber auch inhaltliche Schwächen immer offensichtlicher. Dennoch regte sich unter den Fans Widerstand, weil das ZDF eine Familienserie absägte - und nicht etwa eine der vielen Krimis. Bitter ist die Nachricht des Aus' auch für die Produktionsfirma Bantry Bay, die die Produktion seit der dritten Staffel von ITV Studios Germany übernommen hatte. Da auch der "Club der roten Bänder" nach der kommenden dritten Staffel endet, muss man sich dort nun beschleunigt nach neuen Ideen umsehen.
Foto: ZDF/Kai Schulz
Joiz
Überraschend und mit vielen Missverständnissen ging in diesem Jahr auch der Jugensender Joiz off Air. Zunächst rutschte die Schweizer Mutterfirma in die Pleite, die vermeintliche Übernahme erfolgte durch den Berliner Immobilien-Unternehmer Uwe Fabich. Der räumte rigoros auf, stellte das gesamte Konzept des Senders infrage und Mitte September verabschiedete sich die Joiz-Mannschaft schließlich von ihren Zuschauern. Kurze Zeit später war Joiz insolvent. Dann stellte sich heraus, dass Fabich gar nicht rechtmäßiger Gesellschafter war, seine ganzen Entscheidungen hätten so also gar nicht getroffen werden dürfen. Mit-Eigentümer DuMont kündigte an, rechtliche Schritte prüfen zu wollen.
Foto: Joiz
Köln.tv
2016 war definitv nicht das Jahre für lokale Fernsehsender, bei Köln.tv zog DuMont jedenfalls zu Ende März den Stecker. "Zu geringe Erlöse aus dem regionalen Werbemarkt und hohe strukturell bedingte Verbreitungskosten, die durch die Einspeisung in Kabelnetze entstehen, belasten das Ergebnis nachhaltig", erklärte das Unternehmen damals. Rund 30 Mitarbeiter waren von der Schließung des Senders betroffen. Köln.tv gab es erst seit Januar 2015, der Sender entstand damals aus center.tv Köln.
Foto: Köln.tv
Marcel Reif
Er ist einer der wohl umstrittensten Sport-Kommentatoren Deutschlands, nach 17 Jahren hat sich Marcel Reif in diesem Jahr von seinem Job bei Sky verabschiedet. "Nach 17 Jahren läuft mein Vertrag aus und es ist an der Zeit, sich neuen Herausforderungen und Projekten zu widmen", sagte der Sky-Chefkommentator damals. Ganz von der Bildfläche verschwinden wird Reif aber natürlich nicht: Im "Doppelpass" von Sport1 ist er regelmäßig als Experte zu sehen, außerdem schreibt er eine Kolumne in der "Zeit".
Foto: Sky
Mediabolo
Mitte des Jahres ging mit Mediabolo ein Urgestein der Kölner TV-Produktionsszene in die Knie und stellte Insolvenzantrag. Wenige Wochen zuvor zeigte man sich noch zuversichtlich, was die Zukunft anging. Das Unternehmen war zuletzt für das Casting der von Warner Bros. produzierten "Test"-Shows für RTL II verantwortlich. Zum vergangenen Jahreswechsel hatte bereits der TV-Ruhestand von Stefan Raab auch Folgen für Mediabolo, weil man unter anderem für das Ticketing von "TV Total" und "Schlag den Raab" verantwortlich war. Für Raabs große Samstagabendshow übernahm Mediabolo auch das Kandidaten-Casting.
Foto: Mediabolo
MyVideo
Mit Clipfish und MyVideo wollten RTL und ProSiebenSat.1 vor einigen Jahren eigentlich mal Youtube das Wasser abgraben und eigene, schlagkräftige Videoportale aufbauen. Des Siegeszug des US-Giganten war allerdings nicht aufzuhalten, auch eine Neu-Positionierung als Fernsehsender im Internet half MyVideo nicht. Mitte des Jahres verordnete ProSiebenSat.1 seinem Portal schließlich eine radikale Schrumpfkur. Derzeit gibt es auf dem Portal Tipps und Trailer zu aktuellen Kinofilmen, und Games zu sehen. Hinzu kommen Memes und GIFs aus dem Netz.
Foto: MyVideo
NRW.tv
In diesem Jahr ist auch der Lokalsender NRW.tv in die Pleite gerutscht und musste Anfang März einen Insolvenzantrag stellen. Damit scheiterte ein groß angekündigtes Projekt von Helmut Thoma, der Anfang 2014 mit 24 Prozent beim Sender einstieg und ab diesem Zeitpunkt auch als Geschäftsführer fungierte, kurz vor der Insolvenz gab es diesen Posten auf. Thoma wollte den Sender zu einem Angebot für Jüngere umbauen. Die eingeführte interaktive Sendung "NIX TV" ging allerdings im Frühjahr vergangenen Jahres wieder vom Sender. Gar nicht erst auf Sendung geschafft haben es kuriose Pläne wie die Bundesliga-Berichterstattung per Smartphone.
Foto: NRW.tv
Olympia bei ARD und ZDF
Die Olympischen Sommerspiele 2016 in Rio sind die letzten gewesen, die auf absehbare Zeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen zu sehen gewesen sind. ARD und ZDF konnten sich mit Discovery nicht auf eine Sublizenzierung der Spiele 2018 bis 2024 einigen, Discovery setzt nun auf seine Sender Eurosport und DMAX. ARD und ZDF erklärten nach den gescheiterten Verhandlungen mehrfach, sie seien nicht bereit gewesen, die von Discovery geforderten Millionen zu zahlen. Die Beträge seien zu hoch gewesen. "Ich bin sehr gespannt, ob Discovery/Eurosport wirklich mit dem gleichen Engagement auf die deutschen Athleten und auf kritische Aspekte wie Doping blicken wird, wie wir das getan haben", sagte Thomas Bellut zuletzt gegenüber DWDL.de.
Foto: ARD/IOC
Patricia Riekel
Spekulationen und Gerüchte hat es schon eine Zeit lang gegeben, in diesem Jahr hat sich "Bunte"-Chefredakteurin Patricia Riekel aber tatsächlich vom Klatschblatt verabschiedet. Riekel war 20 Jahre Chefredakteurin des Titels, bleibt nun aber weiterhin Herausgeberin aller Magazine der Mediengruppe BurdaStyle. Die Nachfolge an der Spitze der "Bunte" hat stattdessen Robert Pölzer übernommen.
Foto: Hubert Burda Media
QLAR
QLAR, der Nachfolger von Ebru TV, hat am 31. Dezember 2015 überraschend seinen Sendebetrieb eingestellt, da war der große Relaunch gerade erst etwas mehr als ein halbe Jahr her. Hinter dem Kanal stand die türkische World Media Group, die sich von den Umsätzen des Mini-Senders enttäuscht zeigte und daher kurzerhand den Stecker zog. "Trotz intensiver programmlicher Bemühungen und einem umfassenden Relaunch im April diesen Jahres, musste das Management des Senders die Entscheidung treffen, QLAR bis Ende 2015 einzustellen", erklärte Burhanettin Demir, Chefredakteur und Vize-Geschäftsführer des Senders damals.
Foto: QLAR
Stephan Strothe
Nach rund 37 Jahren im Fernsehen ist der langjährige USA-Korrespondent von N24, Stephan Strothe, in diesem Jahr in den Ruhestand gegangen. Sein Nachfolger im Studio in Washington ist Steffen Schwarzkopf. Strothe bleibt in den USA, seine Frau arbeitet weiterhin für N24. Er selbst hat nun Zeit, um sich um die Farm zu kümmern, auf der er seit Jahren lebt. Mit ein wenig Abstand will er in ein paar Monaten entscheiden, was er in Zukunft machen will.
Foto: N24
tape.tv
Und noch eine Insolvenz des Jahres 2016: Im November rutschte der Internet-Musiksender tape.tv in die Pleite, inzwischen hat das Portal seinen Betrieb eingestellt. "Überraschenderweise ist unser neuer Investor nach etlichen Wochen produktiver Arbeit ohne Angabe von Gründen abgesprungen", heißt es auf der Webseite des Senders. Gegründet wurde tape.tv im Juli 2008. Personalisiertes Musikfernsehen im Netz war stets das erklärte Ziel und Angebot von tape.tv. So konnten personalisierte Streams sowie thematische Streams ausgewählt werden und darüber hinaus Videos einzeln ansteuert werden. Seine Hochphase erlebte tape.tv in den Jahren 2010 und 2011. Eigenproduzierte Video-Formate wie die Konzertreihe „Auf den Dächern“ - in Kooperation mit Bild.de - und die Musikshow „on tape“ für ZDF.kultur erweiterten die Wahrnehmung der Marke.
Foto: tape.tv
Thomas Roth
Lange war vor einigen Jahren darum gerungen worden, wer denn nun die Nachfolge von Tom Buhrow bei den "Tagesthemen" antreten würde. Letztendlich einigte man sich in der ARD auf Thomas Roth, Ingo Zamperoni wurde stattdessen in die USA geschickt, um Auslandserfahrung zu sammeln. Im Oktober hatte Roth seinen letzten Auftritt in den "Tagesthemen", Zamperoni übernahm daraufhin. Roth geht nun in den Ruhestand und verabschiedete sich mit den Worten: "Eine Bitte habe ich am Schluss noch: Schenken Sie dieses Vertrauen auch meinem Nachfolger Ingo Zamperoni, der in diesen Tagen aus Washington zurückkommt und dem ich alles Gute wünsche. Also danke und noch ein letztes Mal: Kommen Sie gut durch diese herbstliche Nacht. Tschüss."
Foto: NDR/Thorsten Jander
TNT Glitz
Vor rund vier Jahren holte Turner die Marke Glitz nach Deutschland und startete einen gleichnamigen Frauensender, zwei Jahre später erfolgte ein Relaunch und der Sender hieß seither TNT Glitz. In diesem Jahr ist das Experiment gescheitert: Aus TNT Glitz wurde 2016 TNT Comedy, dieser konzentriert sich seit Mitte des Jahres vor allem auf Sitcoms und Comedyserien.
Foto: Turner
Tobi Schlegl
Mitte des Jahres sorgte Tobi Schlegl für einige Schlagzeilen, nachdem er dem "Stern" ein bemerkenswertes Interview gegeben hatte. Darin kündigte er nämlich an, sich aus dem Fernsehen zurückziehen zu wollen, um eine Ausbildung als Notfallsanitäter zu machen. "Ich stand 21 Jahre lang vor der Kamera. Das war ein großes Glück und Privileg. Und dennoch hatte ich das Gefühl, mein Leben ist bisher wie ein Computerspiel verlaufen: Alle Level sind durchgespielt", so Schlegl. Nun will der ehemalige Viva-Mann etwas gesellschaftlich Relevantes machen. Im Radio ist er ab und zu noch zu hören, vereinzelt will er auch noch Fernsehbeiträge machen.
Foto: ZDF/Juergen Detmers
Ulrich Meyer
Mehr als 20 Jahre lang ist Ulrich Meyer das Gesicht des Sat.1-Magazins "Akte" gewesen. Am 27. Dezember moderierte der Vater der Sendung zum letzten Mal das Format, im neuen Jahr wird Claus Strunz übernehmen. Und Strunz steht vor gewaltigen Aufgaben: Die Relevanz früherer Tage hat "Akte" schon lange nicht mehr und zudem befinden sich auch die Quoten seit Jahren in einem steten Sinkflug.
Foto: Sat.1/Oliver Ziebe
Watchever
Die Konkurrenz ist mit Netflix und Amazon einfach zu groß gewesen, Watchever ist in den vergangenen Jahren langsam aber stetig von der US-Konkurrenz erdrückt worden. Immer größere Millionenverluste häuften sich an, sodass Eigentümer Vivendi Mitte November schließlich das Aus bestätigte. Zuvor gab es bereits Spekulationen rund um eine mögliche Einstellung. Genutzt werden kann Watchever noch bis zum 31. Dezember. Aus einer im Jahr 2013 angekündigten, eigenproduzierten Serie wurde nichts.
Foto: Watchever
Wolf-Dieter Poschmann
Er hat die Sport-Berichterstattung im ZDF geprägt wie kaum jemand vor ihm, 2016 hat sich Wolf-Dieter Poschmann in den Ruhestand verabschiedet. Der 65-Jährige führte lange durch die "Sportreportage" sowie das "Sportstudio" und begleitete große Sport-Events wie die Olympischen Spiele. Insgesamt 30 Jahre arbeitete er für das ZDF, der Abschied falle ihm trotzdem leicht, sagte er Mitte des Jahres gegenüber der "Hannoverschen Allgemeinen". Poschmann: "Ich habe so viel Großartiges erlebt, durfte ein kleiner Teil von großen Sportmomenten sein, habe Generationen von Sportlern kommen und gehen sehen, habe die deutsche Einheit, die im Sport ja irgendwie immer noch nicht richtig vollzogen ist, begleitet."
Foto: ZDF/Rico Rossival
ZDFkultur
Neben EinsPlus verschwand in diesem Jahr auch ZDFkultur und machte für Funk Platz. Eigentlich wollte man in Mainz den Sender ja schon vor drei Jahren einstellen, weil sich die Politik aber lage Zeit ließ mit einem neuen Rundfunkstaatsvertrag, musste man lange weitersenden, ohne das überhaupt zu wollen. Programminnovationen gab es in dieser Zeit natürlich keine, dennoch kostete die Aufrechterhaltung des Sendebetriebs jährlich zwei Millionen Euro.
Foto: ZDF
Zimmer frei
20 Jahre lang suchten Götz Alsmann und Christine Westermann nach Mitbewohnern für ihre TV-WG, in diesem Jahr hat der WDR das Format eingestellt. Damit hat der Sender neben "Domian" ein weiteres, sehr prägendes Format verloren. "Natürlich ist es ein Gefühl von Melancholie", gab Götz Alsmann während der letzten Sendung im Gespräch mit Talkerin Anne Will zu. Dennoch wollte das Duo wohl auch den richtigen Zeitpunkt zum Absprung erwischen: "Man behandelt uns heute wie die Könige. Ich möchte lieber so gehen, als dass ich irgendwann wie der alte Köter vom Hof gejagt werde."
Foto: WDR