Das waren die Flops 2013

7 Tage Sex (RTL)
"7 Tage Sex" lieferte mit zwischenzeitlich nur noch 8,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe nicht nur einen der großen Flops der Saison für RTL, sondern auch eine der kuriosesten Geschichten. Nachdem am Vorabend noch für die zweite Folge geworben worden war, nahm RTL die Sendung nur Minuten vor der geplanten Ausstrahlung um 21:15 Uhr aus dem Programm - zunächst ohne Angabe von Gründen. Am folgenden Tag hieß es, dass man sich "aufgrund sehr persönlicher Informationen zu Protagonisten", die erst unmittelbar vor dem Sendetermin an RTL herangetragen worden seien, "nach intensiver Abwägung gegen eine Ausstrahlung entschieden" habe. "Bild" lieferte wenig später den Klartext nach: Bei dem Paar, das am "Experiment", mit täglichem Sex die Beziehung zu retten, teilnahm, handelte es sich um Halbgeschwister. Gerade noch rechtzeitig verhinderte RTL somit, einem Inzest-Paar eine große Bühne zu bieten. Trotz der großen Aufregung sanken die Zuschauerzahlen bei der eine Woche später ausgestrahlten nächsten Folge übrigens weiter.
Bild: RTL

Abgewürgt und ausgebremst - Deutschlands schlechtester Autofahrer (Vox)
Zumindest der Hauptgewinn hatte durchaus Witz: In "Abgewürgt und ausgebremst" rief Vox zum Wettstreit der schlechtesten Autofahrer. Wer sein Fahrverhalten verbesserte, durfte die Sendung verlassen - und wer zuletzt als schlechtester Autofahrer übrig blieb, sollte eine BahnCard 100 gewinnen, damit er nicht mehr Deutschlands Straßen unsicher macht. Wer das war, sollte allerdings niemand erfahren: Angesichts schwacher Quoten hat Vox das Format bereits nach zwei Folgen selbst abgewürgt und kurzfristig wieder aus dem Programm genommen. Panagiota Petridou, die die Sendung präsentierte, kann sich damit trösten, dass sie mit "Biete Rostlaube, suche Traumauto" noch ein deutlich erfolgreicheres Format am Start hat.

Alexa - Ich kämpfe gegen Ihre Kilos (RTL)
Ein Erfolg war "Alexa - Ich kämpfe gegen Ihre Kilos" schon während der ersten Staffel im Sommer 2012 nicht, trotzdem entschied sich RTL dafür, eine zweite Staffel in Auftrag zu geben. Doch auch wenn man das Format nun in den Vorabend verschob: An der Quotendiät, auf die Alexa RTL damit setzte, änderte das nichts. Im Schnitt lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen nur knapp über 13 Prozent, 2,2 Millionen Zuschauer sahen zu. Eine weitere Neuauflage erscheint angesichts dessen sehr unwahrscheinlich.

Augenzeugen gesucht (RTL)
Seit 1967 ist das ZDF mit "Aktenzeichen XY... ungelöst" schon auf Verbrecherjagd - und Abnutzungserscheinungen sind nicht im Sicht. Im Gegenteil: Das Format ist so erfolgreich wie lange nicht und bringt sogar bei den 14- bis 49-Jährigen selbst RTL inzwischen immer wieder in Bedrängnis. Nicht zuletzt als Reaktion darauf schickte RTL mit "Augenzeugen gesucht" also ein ähnliches Format ins Rennen. Doch im Gegensatz zu "Aktenzeichen" erwies sich die Pilotsendung als veritabler Flop: Nur 2,6 Millionen Zuschauer sahen zu, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen lag mit 11 weit unter dem Soll. Die Verbrecherjagd überlässt RTL angesichts dessen wohl weiter besser dem ZDF.

Baupfusch - Familien in Not (kabel eins)
Mit im Schnitt fast 10 Prozent Marktanteil war "Baupfusch" im Sommer 2011 sicher kein großer Erfolg im Sat.1-Programm - gehörte damit aber schon eher zu den erfolgreicheren Formaten aus dem Dokusoap-Bereich. Trotzdem gab es zunächst keine Fortsetzung. Im November nahm sich dann aber kabel eins des Formats an - und holte noch ein aus anderem Zusammenhang bekanntes Gesicht dazu: Natascha Zuraw, die sich einst glücklos als RTL-Talkerin versucht hatte. Auch als Retterin vor dem Baupfusch war ihr allerdings kein größeres Quotenglück beschieden: Mit im Schnitt viereinhalb Prozent Marktanteil für die beiden Testfolgen drängt sich eine Fortsetzung nicht unbedingt auf.

Blue Bloods - Crime Scene New York (kabel eins)
Mehr als eineinhalb Millionen Zuschauer und Marktanteile von teils mehr als sieben Prozent in der Zielgruppe ließen kabel eins im Sommer letzten Jahres jubeln. Doch die Freude über den erfolgreichen Start währte nicht lang: Schon in der dritten Woche brach "Blue Bloods" mit dem einstigen "Magnum"-Hauptdarsteller Tom Selleck völlig ein. Nachdem man am Ende sogar mit der Marke von zwei Prozent kämpfte, zog kabel eins kurzerhand den Stecker und nahm die Serie nach fünf Wochen schnell wieder aus dem Programm. Dann geschah 14 Monate lang nichts - bis kabel eins Mitte November kabel eins erneut, nun am Freitagabend. In Woche 2 lag der Marktanteil bei 1,6 Prozent in der Zielgruppe. Diesmal war daher schon nach vier Folgen bereits wieder Schluss. Nur schwer vorstellbar, dass kabel eins einen dritten Anlauf nehmen wird.

Borgia (ZDF)
"Borgia" gehörte fraglos zu den am wenigsten erwarteten Flops des Jahres. Die erste Staffel war zwei Jahre zuvor noch mit über sechs Millionen Zuschauern gestartet und holte bis zuletzt sogar bei den 14- bis 49-Jährigen zweistellige Marktanteile. Die sechs neuen Folgen stießen hingegen auf eine erstaunlich breite Front von Desinteresse: Den Auftakt sahen schon weniger als drei Millionen Zuschauer - und als bei Folge 3 schon nur noch 2,25 Millionen übrig waren, zog das ZDF die Notbremse und verlegte die übrigen Folgen in den späten Abend. Das Finale lief an einem Sonntag gegen 23:30 Uhr, wo weniger als 900.000 Zuschauer zusahen.

Bully macht Buddy (ProSieben)
Sitcoms wie "Two and a half Men" und "The Big Bang Theory" gehörten in den letzten Jahren zu den größten Erfolgen in den USA und auch zu den größten Erfolgen von ProSieben. In Deutschland lag das eigenproduzierte Sitcom-Genre hingegen jahrelang brach. Ändern wollte das in diesem Jahr unter anderem Bully, der auch die US-Produktionsweise - aufgezeichnet wurde live vor Publikum - importierte. Nach einem zunächst noch ordentlichen Start ging es ab Woche 3 rapide bergab, vier Wochen später hatte sich die Reichweite bereits mehr als halbiert, der Marktanteil lag nur noch bei knapp über 7 Prozent.. "Bully macht Buddy", das zugleich ein großer Werbespot für Bully Kinofilm "Buddy" sein soll, wird angesichts dessen wohl bis auf weiteres der einzige Versuch bleiben, hierzulande eine Sitcom in US-Manier zu produzieren.

Cash Crash (RTL)
Anfang des Jahres hat RTL gleich drei neue Show-Formate auf einmal an den Start gebracht, darunter auch "Cash Crash". Die Quoten fielen nicht übermäßig gut aus, erschienen aber ausbaubar. Doch dann verfiel RTL in alte Verhaltensmuster: Um in Serie zu gehen, wurden normale Kandidaten durch Promis ersetzt, die Sendezeit unnötig ausgedehnt und das Format auch noch vier Wochen am Stück gezeigt. Die Quittung: Nachdem die erste neue Folge mit fast 17 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen noch gut angenommen worden war, ging das Interesse von Woche zu Woche zurück. die letzte Folge hatte nur noch 1,8 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei unter 13 Prozent in der Zielgruppe. In diesem Rhythmus und dieser Länge hat das Format jedenfalls keine Zukunft.

Castle (kabel eins)
Das ist eine Geschichte aus der beliebten Reihe "Versteh einer diese Planung bei ProSiebenSat.1!" "Castle" lief jahrelang bei kabel eins. Ein Überflieger war die Serie dort aus Quotensicht nicht, doch sie war ein verlässlicher Eckpfeiler des in den letzten Jahren arg zerfledderten Serien-Freitags. Nachdem die erste Hälfte der fünften Staffel bei kabel eins im Schnitt sechseinhalb Prozent Marktanteil geholt hatte, schlug Sat.1 zu und holte die Serie zu sich und verstärkte damit nicht etwa einen etablierten US-Serienabend, sondern wollte damit - gemeinsam mit "The Mentalist" - den Montagabend aufpolieren, nachdem weiter keine erfolgversprechenden Eigenproduktionen verfügbar waren. Kurz gesagt: Das funktionierte nicht. Im Schnitt holte die Serie dort zwar mit einem Marktanteil von 8,8 Prozent eine höhere Quote als bei Sat.1, doch zufriedenstellend war das nicht. Um die "Castle"-Fans endgültig gegen sich aufzubringen, brach Sat.1 die Ausstrahlung der sechsten Staffel dann auch noch kurz vor dem Finale ab. Nachdem kabel eins einen Flop nach dem anderen am Freitagabend hinnehmen musste, hatte ProSiebenSat.1 nun gerade ein Einsehen und gab "Castle" an den Stammsender zurück. Der unnötige und erfolglose Ausflug ist damit beendet.

Christine. Perfekt war gestern (RTL)
Mit "Doctor's Diary" hatte Diana Amft RTL einst kaum noch für möglich gehaltene Erfolge im Bereich eigenproduzierter Serien abseits der ausgetrampelten Krimi/Action-Pfade beschert, mit "Christine. Perfekt war gestern" sollte sie nun auch noch das jahrelang völlig aus dem Programm verschwundene Sitcom-Genre wiederbeleben. Ob es wirklich die beste Idee war, eine US-Sitcom auf deutsch nachzudrehen, ist aber fraglich. Nach einem verhaltenen Start wandte sich das Publikum in jedem Fall nach und nach weiter ab. Mit 8,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe endete "Christine" in jedem Fall alles andere als perfekt. Eine zweite Staffel gibt's daher wenig überraschend nicht.

Dallas (RTL)
Die Zugkraft von "Dallas" war durchaus beachtlich: Die erste Folge der Fortsetzung der 1991 eingestellten Intrigen-Soap lockte 3,9 Millionen Zuschauer zu RTL, der Marktanteil in der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen stieg auf grandiose 25,4 Prozent. Doch dann ging es bergab - und zwar so rasant wie kontinuierlich. Am Ende der zehn Folgen umfassenden ersten Staffel hatte sich die Zuschauerzahl auf 1,86 Millionen mehr als halbiert, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen war auf sehr schwache 11,1 Prozent gesunken. Die eigentlich geplante Ausstrahlung der zweiten Staffel direkt im Anschluss blies RTL daher kurzerhand ab - und reichte die Serie an Super RTL weiter, wo sie nun vor deutlich kleinerem Publikum, aber eben auch mit deutlich geringerem Quotendruck läuft. Der erste Versuch, RTL im Serien-Bereich mal wieder für andere Farben zu öffnen, schlug damit allerdings fehl.

Date My Style (Vox)
Mit der "Shopping Queen" feiert Vox nach wie vor schöne Erfolge am Nachmittag, ein Mix aus Shopping, Styling und Dating will hingegen nicht so recht funktionieren: In "Date my Style" kaufen Single-Männer für eine Dame, von der sie nur ihre Maße und Schuhgröße kennen, ein Outfit, das sie ihr schließlich präsentieren. Im Anschluss an die "Shopping Queen" funktionierte das im Frühjahr noch recht gut, doch seit Herbst versucht Vox es im Vorlauf der Sendung, weil der 16-Uhr-Platz belegt ist. Dort sind die Quoten inzwischen richtig mau und sogar rückläufig. Anfang Dezember hat Vox das Format daher zumindest vorerst mal aus dem Programm genommen.

Der Firmenretter, Dr. Feld hilft (ZDF)
Kennen Sie noch Michael Requardt? 2007 war der mal kurzzeitig mit einem täglichen Coaching-Format bei RTL II am Vorabend zu sehen, aufgrund schlechter Quoten war aber schnell Schluss. In diesem Jahr betätigte er sich nun als "Firmenretter" am Sonntagvorabend bei Vox. Im Schnitt sahen allerdings dort nur 1,7 Millionen Zuschauer zu, der Marktanteil lag bei nur knapp über 7 Prozent. Als Quotenretter taugt er also schonmal nicht. Offenbar ist das ZDF aber gewillt, am Sonntagvorabend ein Dokusoap-Format zu etablieren. Im Sommer lief dort schonmal "Dr. Feld hilft". Mit ähnlich vielen Zuschauern und 8 Prozent Marktanteil war aber auch dieser Sendung kein großer Erfolg beschieden.

Der Jugendclub (RTL II)
Mit Erfolgen wie "Berlin - Tag & Nacht", "Köln 50667", "X-Diaries" und "Privatdetektive im Einsatz" hat RTL II den TV-Markt am Vorabend gehörig aufgemischt. Doch nicht alles, was RTL II im Scripted-Reality-Bereich anpackte, wurde auch gleich zu Gold. "Der Jugendclub" etwa sorgte für eine wahre Blitz-Absetzung: Nachdem die Quoten in der Zielgruppe (14-49) auf unter 3 Prozent gefallen waren, gab RTL II noch während im Fernsehen gerade die vierte Episode ausgestrahlt wurde bekannt, dass das Format schon am kommenden Tag nicht mehr laufen wird.

Der Lehrer (RTL)
"Der Lehrer" und RTL - das ist eine schwierige Geschichte. Schon 2007 produzierte man die Serie als halbstündige Sitcom, ließ sie bis Sommer 2009 liegen, eine Folge unausgestrahlt - und kassierte trotzdem den "Deutschen Fernsehpreis". 2011 entschied man dann, "Der Lehrer" zum Einstünder umzuwandeln, die Dreharbeiten fanden im Frühjahr 2012 statt - doch erneut fand sich lange Zeit kein Sendeplatz. Und der, den man nun auserkoren hat, gibt Rätsel auf: Im Anschluss an das thematisch wenig passende "Alarm für Cobra 11" - und das auch noch ein Woche, bevor die Actionserie in die Wiederholungsphase eintritt. Platz gewesen wäre auch schon früher: Den "Lehrer"-Platz bespielte man zuvor mit Wiederholungen. Viel Vertrauen scheint man bei RTL also nicht in die Serie zu haben, die dann mit knapp über 12 Prozent Marktanteil und weniger als zweieinhalb Millionen Zuschauern auch einen sehr schwachen Start hinlegte.

Der Star auf meiner Couch (ZDF)
Mit dem festen Willen, die Kochdosis am Nachmittag auf Dauer zu verringern, brachte das ZDF in diesem Sommer den auf vier Wochen begrenzten Test "Der Star auf meiner Couch" an den Start. Die zunächst charmant klingende Idee: Ein Promi kommt zum Kaffeeklatsch auf Hausbesuch bei den Zuschauern vorbei. Das klang allerdings interessanter als es letztlich wurde. Schon Patrick Lindner wollten auf seiner Tour durch Deutschland nur sehr wenige sehen, bei Jorge Gonzales, Joachim Llambi und Jochen Schropp wurde es nicht besser. Zwischenzeitlich hatten weniger als 350.000 Zuschauer eingeschaltet. Auch wenn das ZDF tapfer bis zuletzt durchhielt: Eine Fortsetzung ist angesichts dessen ausgeschlossen. Und nachdem auch "Inka!" bekanntlich gefloppt ist, wird bis auf Weiteres beim ZDF eben weitergekocht.

Der V.I.P.-Bus - Promis auf Pauschalreise (RTL)
Schon im Sommer 2012 kündigte RTL an, das britische Format "Coach Trip" in einer Promi-Version nach Deutschland zu holen. Dann war es lange Zeit ruhig um das Format - ehe dann fast ein Jahr später doch noch die Dreharbeiten starteten. Verpflichtet wurde dafür Olivia Jones, die sich im letzten Dschungelcamp in die Herzen der Zuschauer kommentiert hatte. Doch selbst sie konnte das Format offenbar nicht retten. RTL fand lange Zeit gar keinen Sendeplatz und versendet es nun etwas verschämt am Sonntagnachmittag - und auch dort läuft es schlecht. Künftig müssen die Promis ihre Pauschalreisen also wohl wieder selbst zahlen.

Deutschland gegen... (Sat.1)
Mit "Deutschland gegen Holland" und "Deutschland gegen die Türkei" feierte Johannes B. Kerner im Jahr 2010 noch große Erfolge bei Sat.1. Doch das ist lang her. Schon die Fortsetzungen "Deutschland gegen Italien" und "Deutschland gegen Österreich" 2011 landeten im tiefen Mittelmaß. Weil dann auch noch die attraktiv erscheinenden Gegner ausgingen, verschwand das Format erstmal im Schrank. In diesem Jahr wurde es nun mit Matthias Killing und Andrea Kaiser neu aufgelegt. Österreich und Holland mussten kurzerhand erneut als Gegner herhalten. Doch mit Marktanteilen von 7,2 und 7,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen gerieten beide Ausgaben zu großen Flops. Italien und die Türkei bleibt die Revanche somit wohl erspart.

Die (T)Raumretterin (RTL II)
Obwohl die Dokusoap "Die (T)Raumretterin" bei der Test-Ausgabe Ende 2011 nur sehr schwache 4,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holte, gab RTL II überraschend eine ganze Staffel in Auftrag. Nach einem noch recht gelungenen Auftakt sackten die Marktanteile hier aber schon in Woche 2 wieder ab. Obwohl sie sich aber immer noch über dem Niveau der Pilotfolge hielten, zog RTL II diesmal Konsequenzen und setzte die Sendung nach nur drei Ausgaben ab. Mitgenommen hat die "(T)Raumretterin" dabei gleich noch "Ross - der Kindergartenboss", obwohl die Sendung besser lief und auch in der letzten der drei Wochen immerhin noch auf 5,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kam. Eine "Zuhause im Glück"-Wiederholung erzielte als Ersatz aber in der Tat bessere Quoten.

Die Pool Champions - Promis unter Wasser (RTL)
Während international eine juristische Auseinandersetzung zwischen Eyeworks und der Brainpool-Mutter Banijay tobte, ob "Splash" denn nun eine unerlaubte Kopie von Stefan Raabs "TV Total Turmspringen" sei, konnte sich hierzulande bei der RTL-Adaption "Die Pool Champions" jeder überzeugen, dass beide Formate nicht allzu viel gemeinsam haben. Und das war nicht zum Vorteil der "Pool Champions". Die Sendung war kurz gesagt vor allem in der ersten Folge unglaublich langatmig und langweilig. Konsequenterweise hat man daher ab der zweiten Woche die Sendezeit noch verlängert - wohl geblendet von den noch starken fast 19 Prozent Marktanteil aus Woche 1. Doch viele dererer, die sich einmal durch die Sendung gekämpft hatten, tauchten nie wieder auf (Wortspiel!). Die Folge: Der Untergang, auch aus Quotensicht: 12,3 Prozent Marktanteil fürs Staffelfinale waren der bittere Schlusspunkt.

Die Promi-Hochzeitsplaner (Sat.1)
"Die Promi-Hochzeitsplaner" waren für eine erstaunliche Delle im Sat.1-Programm verantwortlich: So gut die Filme am Sonntagnachmittag auch liefen und so gut sich Julia Leischik mit "Bitte melde dich" danach auch schlug: Die "Promi-Hochzeitsplaner" verharrten völlig unbeeindruckt stets im Tief. Im Schnitt erzielten die sechs Ausgaben weniger als achteinhalb Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Hochzeiten werden somit künftig wohl wieder von Nicht-Promis oder allenfalls Daniela Katzenberger geplant - wobei auch deren Hochzeitsplanungsformat bei Vox schwächelt.

Die Schulermittler (RTL)
Aus den schwindelerregenden Höhen, in die die Scripted-Reality-Formate einst gestiegen waren, ist RTL am Nachmittag längst wieder auf den harten Boden der Realität gefallen. Flops sind die Formate damit in der Regel noch nicht, zu hektischen Handlungen besteht also kein Anlass. Auf dem 17-Uhr-Sendeplatz hat RTL aber in diesem Herbst doch recht kurzfristig reagiert: Weil "Die Schulermittler" im Schnitt nur knapp über 14 Prozent Marktanteil erzielten, mussten sie nach knapp 50 Folgen ihren Platz um 17 Uhr wieder für "Betrugsfälle" räumen. Für die noch übrigen Episoden sucht RTL nach einem neuen Sendetermin oder Sendeplatz.

Die Show der unglaublichen Helden (Das Erste)
Die ARD hat vieles - aber kein Händchen dafür, Formate für Matthias Opdenhövel zu entwickeln. Im Oktober präsentierte er die "Show der unglaublichen Helden", die man zu allem Überfluss auch noch gegen Kerners neue "Zeitreise-Show" im ZDF antreten ließ. Die "unglaublichen Helden" waren Menschen im Rentneralter, die nochmal unter Beweis stellten, dass sie es auch mit Jüngeren aufnehmen können. Bis heute ist aber ungeklärt, wieso alle diese "Helden" egal in welcher Disziplin immer gegen Hardy Krüger Jr. und Fernanda Brandao antreten mussten. Allzu viele mussten sich diese Frage immerhin nicht stellen, nur rund 2,7 Millionen Zuschauer hatten nämlich eingeschaltet. Peinlich: Genauso wie Kerner unterlag die "Show der unglaublichen Helden" damit sogar einer "Tatort"-Wiederholung im WDR.

Die strengsten Eltern der Welt (Sat.1)
Obwohl die einst von kabel eins übernommene Dokusoap schon im Frühjahr 2013 am Vorabend allenfalls mäßige Quoten holten, beförderte Sat.1 das Format im Sommer vergangenen Jahres in die Primetime. Dort sah es anfangs noch okay aus, doch im Herbst sank der Marktanteil immer weiter auf über Wochen hinweg nur knapp über 7 Prozent in der Zielgruppe ab. Für kabel eins wäre das okay gewesen, für Sat.1 war es viel zu wenig. Um so überraschender, dass Sat.1 in diesem Frühjahr nun eine weitere Staffel zur besten Sendezeit zeigen wollte - womöglich, weil man nichts anderes gefunden hat, was sonst vermeintlich zur eigenen "Supernanny"-Adaption "Mission Familie" gepasst hätte. Doch schon die erste Folge lief mit 6,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen so katastrophal, dass Sat.1 schnell die Notbremse zog. Womöglich wäre es das Beste, die Strengsten Eltern einfach wieder dorthin zu schicken, wo sie hergekommen sind: Zu kabel eins.

Die Zuschauer - Ich schaffe es nicht allein (RTL)
"Die Zuschauer" darf künftig wohl als Paradebeispiel für die völlig misslungene Umsetzung eines im Original eigentlich durchaus sehenswerten Formates herhalten. Das Grundprinzip: Ein Mensch steht vor einer lebensverändernden Entscheidung. 50 Personen begleiten ihn eine Woche und geben ihm schließlich einen Rat, wie er sich entscheiden soll. Doch was hat sich RTL nur dabei gedacht, als die erste Folge sich um die Entscheidung drehte, ob ein Stahlarbeiter nicht auch mal Schlagersänger werden könnte? Ein großes moralisches Dilemma, das viele Menschen berühren könnte, sieht anders aus. Nachdem die erste Folge mit nur 7,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und 1,41 Millionen Zuschauer insgesamt selbst die schlimmsten Befürchtungen bei RTL noch locker unterboten hatte, zog man in Köln die Notbremse.

Doc meets Dorf (RTL)
RTL wollte ein neues "Doctor's Diary" - und zwar mit aller Gewalt. So jedenfalls wirkte die neue Serie "Doc meets Dorf", die nicht nur inoffiziell die Nachfolge der Serie mit Diana Amft antreten sollte. Doch letztlich führte das vor allem dazu, dass alles etwas zu gewollt wirkte. Trotzdem hielt sich "Doc meets Dorf" lange Zeit auf einem zumindest halbwegs soliden Niveau um 14 Prozent - man sollte nicht vergessen, dass auch "Doctor's Diary" im ersten Jahr kein großer Erfolg war. Doch zuletzt ging der Serie dann doch noch die Puste aus. Dass das Serienfinale nur noch knapp über zwei Millionen Zuschauer verfolgten und der Marktanteil in der Zielgruppe 14-49 bei nur 11,4 Prozent lag, verhinderte eine zweite Staffel, die lange Zeit noch möglich schien.

Durchgedreht (ZDF)
In der Hoffnung, die jungen Zuschauer, die die "heute-show" Woche für Woche am Freitagabend zum ZDF lockt, auch in deren Sommerpause halten zu können, brachte das ZDF in diesem Jahr die Impro-Comedy "Durchgeknallt" mit Jörg Thadeusz an den Start. Die erste Folge lief zumindest noch halbwegs solide - doch schnell wurde dem Betrachter klar, dass dieses Konzept nicht ausgereift war und auch mit Improvisation nichts zu retten war. Stück für Stück ging es weiter nach unten, zuletzt sahen noch 830.000 Zuschauer zu - ein desaströses Ergebnis. Für die nächste Sommerpause muss sich das ZDF etwas Neues überlegen. "Nicht nachmachen!" lag in den Wochen danach wenigstens bei den jüngeren Zuschauern überwiegend im grünen Bereich.

Einsatz in vier Wänden - Spezial (RTL)
Mit immer groteskeren Horror-Hölle-Grauens-Ruinen hatte RTL es noch einmal geschafft, den Lebenszyklus von "Einsatz in vier Wänden" mit Tine Wittler zu verlängern, noch 2011 wurden regelmäßig Marktanteile um 20 Prozent geholt. 2012 kam dann aber der Absturz - und in diesem Jahr das bittere Ende. Nachdem der Marktanteil am Mittwochabend in der Zielgruppe einstellig wurde und RTL selbst Sat.1, das jahrelang kein Bein im Dokusoap-Bereich auf den Boden bekommen hatte, den Vortritt lassen musste, zog RTL Konsequenzen und brach die Ausstrahlung sofort ab. Wenig später gab man bekannt: Weitere Renovierungs- und Dekorierungseinsätze wird es für Tine Wittler bei RTL nicht mehr geben.

Elementary (Sat.1)
Wärst du doch am Donnerstag geblieben... So ähnlich könnte man in Anlehnung an einen alten deutschen Schlager in Bezug auf "Elementary" singen. Der erste Teil der ersten Staffel war dort im Schlepptau von "Criminal Minds" im Frühjahr noch recht ordentlich gelaufen. Doch dann wurde Sat.1 ein wenig übermütig und wollte am Montag noch einen weiteren US-Serienabend etablieren. Nachdem "Castle" dort schon nicht funktioniert hatte, schickte man auch noch "Elementary" dorthin. Dort waren die Marktanteile von Anfang an einstellig - und gaben immer weiter nach, als "The Mentalist" im Vorlauf auch nur noch in Wiederholungen zu sehen war. Die vorerst letzte Folge sahen Ende November nur noch 1,27 Millionen Zuschauer, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei desaströsen 6,4 Prozent. Ob man deswegen aber unbedingt zwei Folgen vor dem Staffelfinale hätte Schluss machen müssen? Sat.1 scheint es drauf anzulegen, sich einen schlechten Namen bei Serienfans zu machen. Zuvor hatte man schließlich auch bei "Castle" schon ähnlich verfahren. Im neuen Jahr muss nun übrigens "Hawaii Five-0" auf den Montag. Mal sehen, wie lange das gut geht.

Entführt - Gib mir mein Kind zurück (RTL)
Gemeinsam mit "Die Zuschauer" zeigte RTL auch "Entführt - Gib mir mein Kind zurück" - und ging damit ebenfalls unter. 2,28 Millionen Zuschauer, 9,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen - das war so wenig, dass auch für diese Sendung nach der ersten Woche Schluss war. Dabei war die Pilotfolge, die Ende 2011 zu sehen war, einst noch ziemlich erfolgreich gewesen.

ErmittlungsAKTE - Dem Verbrechen auf der Spur (Sat.1)
Seine "Akte" leidet häufig unter dem schwachen Vorlauf und erreicht im Schnitt in diesem Jahr nur noch einen einstelligen Marktanteil. Und auch mit dem Ableger "ErmittlungsAKTE" hatte Ulrich Meyer nicht mehr Glück. Im Gegenteil: Das Format, das schon eine beachtliche Wanderung durch die Sat.1-Sendeplätze hinter sich hat, kam am Mittwochabend auf im Schnitt weniger als 7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Häufig sahen weniger als eine Million Zuschauer zu.

Fashion Hero (ProSieben)
"Ein Erfolg für alle - außer ProSieben" - so titelte DWDL im November über "Fashion Hero" mit Claudia Schiffer. Es war die absatzstärkste Castingshow aller Zeiten. Doch leider hatten sich die Formatentwickler eben in erster Linie über diesen Aspekt gedanken gemacht - und dabei ganz vergessen, ein kurzweiliges und unterhaltsames Format zu entwickeln. Die Quittung waren Marktanteile tief im einstelligen Bereich und zunächst nur Zuschauerzahlen knapp über der Millionen-Marke. Und als selbst diese noch unterschritten wurde, pfiff ProSieben auf die Versprechen an die Partner, halbierte die Sendezeit und verschob die Sendung in den späteren Abend. Dort endete sie mit 720.000 Zuschauern und 5,3 Prozent Marktanteil auf dem absoluten Tiefpunkt.

Flirten, Daten, Lieben (Sat.1)
Einen klassischen Korb gaben die Zuschauer in diesem Jahr auch Erika Berger, die im Sommer am Samstagvorabend bei Sat.1 mit "Flirten, Daten, Lieben" als Dating-Coach zu sehen war. Wie Berger & Co. Singles auf der Suche nach dem Partner fürs Leben zur Seite standen, interessierte allerdings kaum jemanden. Nach drei Wochen war schon wieder Schluss, die letzte Folge erreichte nur noch 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Friends with Benefits (ProSieben)
Weil ProSiebenSat.1 immer größere Flächen seines Programms mit Sitcoms bespielt, schaffen es selbst kurzlebige, in den USA gefloppte Formate auf vergleichsweise prominente Sendeplätze. Im Anschluss an "Fashion Hero" versuchte ProSieben es mit der 2011 bei NBC gezeigten Sitcom "Friends with Benefits". Die brachte das Kunststück fertig, die katastrophalen "Fashion Hero"-Quoten sogar noch zu unterbieten. In der dritten Woche lag der Marktanteil bei unter 4 Prozent. Nur noch knapp über 300.000 Zuschauer sahen zu. Das war so desaströs, dass ProSieben nach sieben der ohnehin nur 13 produzierten Folgen schnell die Reißleine zog.

Fringe (ProSieben)
Nein, richtig gut gelaufen war "Fringe" zuletzt auch schon am Montagabend nicht mehr. Die Verlegung in den späten Freitagabend wurde der Serie dann aber wie so vielen anderen endgültig zum Verhängnis: Das Serien-Finale, das erst nach Mitternacht ausgestrahlt wurde, sahen Mitte März gerade mal noch 500.000 Zuschauer - damit war die letzte Folge zugleich die mit der niedrigsten Zuschauerzahl. Der Marktanteil war während der Staffel zwischenzeitlich sogar unter die 6-Prozent-Marke in der Zielgruppe gefallen. Alles in allem dürfte man bei ProSieben daher ganz froh sein, dass die fünfte zugleich die letzte Staffel war.

Gewinne ein neues Leben (Vox)
Die Auswanderer-Geschichten gehören seit vielen Jahren zu Vox, nun wollte man das Genre sogar noch in den Show-Bereich übertragen. In "Gewinne ein neues Leben" erhielten über drei Stunden hinweg vier Kandidatenpaare die Möglichkeit, ein neues Leben in Florida zu gewinnen. Das Publikum interessierte das allerdings nur mäßig: Insgesamt hatten nur 1,16 Millionen Zuschauer eingeschaltet, mehr als 6,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen hatte sich Vox da im Vorfeld sicherlich schon erhofft.

Glööckler, Glanz und Gloria (Vox)
Der Lack ab war bei der zweiten Staffel der Dokusoap "Glööckler, Glanz und Gloria" über den schillernden Modedesigner Harald Glööckler. Während die erste Staffel in der Spitze noch zweistellige Marktanteile geholt hatte, dümpelte die zweite Staffel zwischen 4,5 und 6,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und damit deutlich unter dem Vox-Senderschnitt vor sich hin - eine echte Enttäuschung. Inzwischen hat Glööckler erklärt, sich ganz aus dem Fernsehen zurückziehen zu wollen.

Guinness World Records - Wir holen den Rekord nach Deutschland (RTL II)
Das Show-Genre gehört mit zu den Steckenpferden von Holger Andersen. Trotz sehr überschaubarer Budgets versuchte er daher, diese Farbe in seiner Zeit als Programmdirektor auch bei RTL II zu etablieren. Überlebt haben nicht viele dieser Formate. "Guinness World Records - Wir holen den Rekord nach Deutschland" bekam in diesem Sommer aber nochmal eine Chance. Nach ordentlichen Quoten im vergangenen Jahr lag der Marktanteil diesmal allerdings im Schnitt bei unter 5 Prozent. Da RTL II mit billigeren und leichter wiederholbaren Dokusoaps deutlich besser fährt, dürften Rekordversuche künftig wohl wieder auf anderen Sendern zu sehen sein.

Hannibal (Sat.1)
14,4 - 9 - 5,7: Das war die Marktanteilsentwicklung der Serie "Hannibal" in den ersten drei Wochen bei Sat.1. Um nicht in absehbarer Zeit in den negativen Bereich zu rutschen, zog Sat.1 schnell Konsequenzen und verschob die Serie um eine Stunde nach hinten. Damit war zwar kurzzeitig nochmal ein zweistelliger Marktanteil zu holen, inzwischen liegt "Hannibal" aber wieder bei Marktanteilen von unter 8 Prozent. Dass man sich mit dem "Schweigen der Lämmer"-Prequel an einen Kultfilm anlehnte, verlor also offensichtlich nur allzu schnell seine Zugkraft. Auch in den USA war die Serie für NBC übrigens kein großer Erfolg, auch wenn man doch noch eine zweite Staffel produzieren lässt.

Harry's Law (kabel eins)
Gestartet war "Harry's Law" im Sommer vergangenen Jahres noch bei Sat.1 - und das sogar recht ordentlich. Nach zwei Wochen ist Marktanteil bereits in den einstelligen Bereich gefallen. Trotzdem kündigte Sat.1 an, direkt noch die zweite und letzte Staffel hinterher zu zeigen - bis die Macher nach 3 Folgen mit unveränderten Quoten offenbar plötzlich die Lust verließ. In diesem Jahr nahm sich nun kable eins der letzten Folgen an. Das Kalkül, dass das Interesse für die geringeren Ansprüche des Senders doch reichen müsste, ging aber nicht auf. In Woche 2 lag der Marktanteil bei katastrophalen 2,6 Prozent. kabel eins verschob die Serie tief in die Nacht, wo sie gegen 2 Uhr nachts zu Ende lief - und zum Abschied mit 2,2 Prozent Marktanteil noch einen bitteren Schlusspunkt setzte.

Haus & Hof in Hollywood (ZDF)
Ganz innovativ wollte sich das ZDF im vorigen Jahr am Sonntagnachmittag geben - und startete im Anschluss an den "Fernsehgarten" eine Dokusoap-Strecke. Mag sein, dass man Formate wie "Mit Herz und Hammer" und "Traumwohnung in der Traumstadt" auf dem Lerchenberg für innovativ hält: Allzu spektakulär waren sie nicht. Das gilt auch für die Quoten manches Tests - keiner von ihnen schnitt aber so schlecht ab wie "Haus und Hof in Hollywood" über das Leben von vier deutschen Frauen in der Traumfabrik. Aber auch "Der Delikatessenjäger" und das Magazin "LandGut" taten sich schwer. Immerhin: Mit Horst Lichters Trödelshow gelang es doch noch, einen erfolgreichen Neustart zu etablieren. Ob dieser als innovativ zu werten ist, steht aber freilich auf einem anderen Blatt.

Heiter bis tödlich: Zwischen den Zeilen (Das Erste)
Die Erfolge am ARD-Vorabend lassen weiter auf sich warten. Und genau genommen hätte man so gut wie jede Serie der "Heiter bis tödlich"-Reihe an dieser Stelle erwähnen können, wenn man mal von "Hubert und Staller" absieht, die inzwischen ja sogar ihre Primetime-Tauglichkeit unter beweis gestellt haben. Keine der anderen Serien erzielte allerdings derart schlechte Quoten wie "Zwischen den Zeilen". Die im Zeitungsmilieu spielende Serie startete mit mehr als 1,8 Millionen Zuschauern noch sehr ordentlich, verlor dann aber Woche für Woche an Boden - den Tiefpunkt gab's zum Schluss, als gerade mal noch 760.000 Zuschauer dabei waren. Beim jungen Publikum betrug der Marktanteil völlig indiskutable 1,3 Prozent. Selbst der Import von "Vier Frauen und ein Todesfall" oder der Test von "Wenckes Verbrecher" am Samstagabend konnte nichts an den stets schlechten Quoten ändern.

"Helft mir! Letzter Ausweg Jugendamt" (Sat.1)
Nach dem Aus von Angelika Kallwass zeigte Sat.1 im April auf dem Sendeplatz um 14:00 Uhr die neue Scripted Reality "Helft mir! Letzter Ausweg Jugendamt". Gut lief's allerdings von Beginn an nicht - und dann sackte die Zuschauerzahl auch noch täglich weiter ab. Nach nur fünf Folgen zog Sat.1 daher den Stecker und versuchte es lieber mit "Niedrig & Kuhnt". Die Ermittler hatten allerdings auch nicht viel mehr Erfolg und sind inzwischen wieder aus dem Nachmittagsprogramm verschwunden.

Herrchentausch (Vox)
Bereits kurz nach Bekanntwerden sorgte "Herrchentausch" für reichlich Kritik unter Hundefreunden, die Tierquälerei witterten. Doch auch wenn sich das Vox-Format letztlich als harmlos entpuppte - gute Quoten holte es nicht. Im Gegenteil: Nach schwachem Start verlor die Dokusoap in der zweiten Woche sogar noch Zuschauer. Nachdem der Marktanteil auf nur noch 4,4 Prozent in der Zielgruppe absackte, verlor Vox endgültig die Lust an dem Format und setzte lieber auf "Katzenjammer".

Hilfe - ich bin pleite! Letzte Rettung Pfandleiher (Sat.1)
Und noch eine gefloppte Scripted Reality von Sat.1: Zu Jahresbeginn versuchte es Sat.1 auf dem Sendeplatz um 17:00 Uhr mit der neue Reihe "Hilfe - ich bin pleite! Letzte Rettung Pfandleiher", die allerdings von Beginn an nicht den gewünschten Erfolg brachte und daher auch nach gerade mal zwei Wochen ihren Platz räumen musste. Die schwachen Quoten veranlassten Sat.1 damals übrigens dazu, auf die für Ende Februar geplante Scripted Reality "Überführt - Gib es endlich zu!" zu verzichten. Fraglich, ob jemand den Unterschied bemerkt hätte... Immerhin: Mit einer unfassbaren Nudelsuppen-Geschichte brachte es das Format zu einer der bemerkenswertesten Ausschnitte bei "Kalkofes Mattscheibe".

Hilfe, mein Urlaub geht baden (Vox)
Ähnlich wie RTL seinen Ferienreporter hat, versuchte auch Vox in diesem Jahr wieder, verzweifelten Urlaubern zu helfen. Im Februar und März waren die Zuschauer aber offenbar noch nicht zu recht in Urlaubsstimmung. Die Quoten blieben auf dem neuen Sendeplatz am Sonntagvorabend jedenfalls hinter den Erwartungen zurück - zwischenzeitlich erzielte Vox nicht mal fünf Prozent Marktanteil. Somit ging nicht nur der Urlaub baden, sondern auch das Format...

Himmlische Hilfe - Pater Norbert greift ein (RTL II)
Mehr als zwei Jahre dauerte es, bis RTL II einen Sendeplatz für die Dokusoap "Himmlische Hilfe - Pater Norbert greift ein" fand. Dann wurde man doch noch fündig - und platzierte den Pater im Umfeld von Brust-OPs und Kuppeleien in Osteuropa. Man ahnte also schon, dass das nicht gut gehen wird. Zwar bewegte sich das Format zwischenzeitlich in der Nähe des Senderschnitts, doch unterm Schnitt waren nicht mal fünf Prozent Marktanteil drin. Da brachte dann auch die himmlische Hilfe nichts...

Homeland (Sat.1)
Dass sich Homeland am Ende des Jahres in dieser Flop-Liste finden würde, war lange Zeit nicht abzusehen. Die - besonders in ihrer ersten Staffel - hochgelobte und vielfach ausgezeichnete Serie legte bei Sat.1 einen hervorragenden Start hin und hielt das hohe Quotenniveau über Wochen hinweg auch fast unverändert. Doch schon zum Ende der ersten Staffel ging "Homeland" dann langsam die Puste aus, zuletzt lag die Serie bei nur noch mäßigen 10 Prozent Marktanteil. Trotzdem hielt Sat.1 es für eine gute Idee, die zwetie Staffel sogar noch eine Stunde früher um 22:15 Uhr beginnen zu lassen. Quotenmäßig knüpfte Staffel 2 dort an wo Staffel 1 aufgehört hatte - und entwickelte sich weiter nach unten. Mit zuletzt nur noch 6,5 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen und insgesamt weniger als einer Million Zuschauern mutierte "Homeland" dann schließlich doch noch zu einem bitteren Flop.

Hot in Cleveland (RTL II)
Eigentlich wollte RTL II die US-Sitcom "Hot in Cleveland" bereits Anfang Juni vergangenen Jahres samstags im Vorabendprogramm ausstrahlen. Doch die Planungen glichen mit Blick auf die damals stattfindende Fußball-Europameisterschaft jedoch von Anfang an einem Himmelfahrtskommando. Und so entschied der Sender im vorigen Jahr recht schnell, doch lieber noch die EM abwarten zu wollen. Als es dann mit neun Monaten Verspätung doch noch los ging, waren die Quoten so schlecht, dass RTL II die Sitcom nach nur einer Woche wieder aus dem Programm nahm. Das Comeback am frühen Morgen brach der Sender übrigens ebenfalls vorzeitig ab. Das hat Betty White nun wirklich nicht verdient.

House of Cards (Sat.1)
Noch so eine Serie, die aus qualitativer Sicht hier eigentlich nichts verloren hätte. Doch die Intrigen in der US-Politik sprechen wohl nur eine zu kleine Zielgruppe an - und die wartet überdies auch noch nicht unbedingt auf eine Free-TV-Ausstrahlung. Schon zum Start lag der Marktanteil bei weniger als 7 Prozent in der Zielgruppe - und da keine Besserung in Sicht ist, hat Sat.1 kurzerhand entschieden, die Serie mit einem nächtlichen Marathon noch in diesem Jahr zu Ende zu bringen. Damit nähert Sat.1 sich immerhin dem Netflix-Modell an: Dort wurden alle Folgen auf einen Schlag veröffentlicht.

IK1 - Touristen in Gefahr (RTL)
Als RTL im September 2011 die Pilotfolge zu "IK1 - Touristen in Gefahr" ausstrahlte, schalteten noch knapp vier Millionen Zuschauer ein. Davon war Anfang des Jahres nicht mehr allzu viel zu spüren: Die vier Folgen der ersten und zugleich letzten Staffel bewegten sich durchweg unter dem Schnitt des Senders. Besonders bitter: Von Woche zu Woche versammelte die Fans weniger Zuschauer vor dem Fernseher. Mit nicht mal zehn Prozent Marktanteil verabschiedete sich "IK1" schließlich aus dem Programm.

In Plain Sight (kabel eins)
Nachdem kabel eins angesichts des immer größeren Serienhungers von Sat.1 im Serienbereich zuletzt schon etwas ausgezehrt aussah - selbst das allenfalls mittelprächtig laufende "Castle" musste kabel eins abgeben - wühlte man nochmal ganz tief im Archiv und stieß dort auf "In Plain Sight". Die Serie, die 2009 schon beim Kleinstsender ZDFneo ihre Premiere gefeiert hatte und die auch heute noch zu nächtlicher Zeit im ZDF zu sehen ist, sollte plötzlich der Grundstein für den Freitagabend legen. Das ging wenig überraschend schief: Bei weniger als 4 Prozent lag der Marktanteil in der Zielgruppe. Nach nur einer Woche verschob kabel eins die Serie daher fix in den späten Abend.

Inka! (ZDF)
Während man sich abends vor Talkshows kaum retten kann, ist das Genre im Tagesprogramm vor längerem ausgestorben. Mit Inka Bause wollte das ZDF es in diesem Jahr wiederbeleben. Vorbilder waren allerdings nicht Ilona Christen und Hans Meiser, sondern eher Ellen DeGeneres aus den USA. Damit traf das ZDF allerdings nicht den Geschmack des deutschen Publikums. Nur knapp über 800.000 Zuschauer sahen die erste Folge - nur die letzte Folge, die bereits nach etwas mehr als zwei Monaten zu sehen war, sollte nochmal mehr Zuschauer haben. Angesichts der durchweg miserablen Quoten bei Jung und Alt ohne erkennbaren Aufwärtstrend kann man dem ZDF allerdings auch kaum verdenken, dass der lange Atem nur 49 Ausgaben lang gereicht hat. Bis auf Weiteres wird beim ZDF also weiterhin gekocht oder alte Serienware aufgewärmt.

Junior Chef - Jetzt sind wir dran (kabel eins)
Mit "Junior Chef - Jetzt sind wir dran" nahm sich kabel eins einem eigentlich interessanten Problem an: Familienunternehmen, bei denen der Gründer oder derzeitige Chef vor dem Ruhestand steht. In "Junior Chef" sollte die jüngere Generation in einem einwöchigen Test darlegen, wie sie die unter Druck stehenden Unternehmen umgestalten würden und wie sie das Ruder herumreißen wollen. Hilfe bekamen sie dabei von Unternehmenscoach Thomas Ebrahim. Wie mit so vielen anderen seiner Eigenproduktionen erlitt kabel eins aber auch damit Schiffbruch: Im Schnitt lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei nur knapp über drei Prozent.

Kallwass greift ein! (Sat.1)
Über ein Jahrzehnt lang war Angelika Kallwass mit ihrem Format "Zwei bei Kallwass" nicht aus dem Sat.1-Nachmittag wegzudenken. Weil die Quoten jedoch bröckelten, zog der Sender die Reißleine, gab Kallwass mit einer neuen Sendung aber noch eine zweite Chance. Geholfen hat aber auch der Abschied aus dem Studio nicht: Das Nachfolge-Format "Kallwass greift ein" erzielte seit dem Start im Januar gerade mal 7,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Zwei Monate hielt Sat.1 durch, dann musste Kallwass auch hier den Hut nehmen.

Lerchenberg (ZDF)
Na sowas: Das ZDF kann über sich selbst lachen! Anlässlich des 50. Sendergeburtstags gab es die Sitcom "Lerchenberg" mit Sascha Hehn zu sehen, die allerdings für das ZDF kein Erfolg gewesen ist. Nach schwachem Start wollten in der zweiten Woche nicht mal mehr eine Million Zuschauer zusehen. All diejenigen, die sich wirklich für die Serie interessierten, hatten sie zuvor vermutlich entweder schon im Netz oder bei ZDFneo gesehen, wo sie sich mit Marktanteilen zwischen 1,4 und 2,0 Prozent sehr wacker schlug.

Liga-Fieber (Das Erste)
Es schien eigentlich gar keine so schlechte Idee zu sein, in der Sommerpause der Bundesliga auf dem "Sportschau"-Sendeplatz am Samstagvorabend nochmal auf die Geschichte der Liga zurückzublicken, die in diesem Jahr immerhin ihren 50. Geburtstag feierte. Allzu viele ließen sich aber nicht vom "Liga-Fieber" anstecken: Die fünf von Reinhold Beckmann präsentierten Ausgaben kamen auf im Schnitt nur etwas mehr als eine Million Zuschauer und Marktanteile tief im einstelligen Bereich.

Lust auf Deutschland (Das Erste)
Weil in nicht allzu ferner Zukunft jedes Zoo-Tier in Deutschland ausgiebig im Bild zu sehen gewesen sein dürfte, schaut sich Das Erste für den Nachmittag immer mal wieder nach Alternativen um. Für Abwechslung sollte im Sommer "Lust auf Deutschland" sorgen. Dafür betrieb man tatsächlich einigen Aufwand: Zwei Reisegruppen, bekennende Nord- und Südlichter, begaben sich für die Sendung auf Entdeckungsreise. Die "Nordlichter" erobern dabei den unbekannten Süden und umgekehrt. Dabei gaben den Gruppen auch prominente Experten wie etwa der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher einen Einblick in ihre Heimat. Am Wochenende traten die Reisegruppen schließlich in einem Fernduell gegeneinander an und beantworten Fragen zu den Erlebnissen der vergangenen Woche. Nach nur zwei Wochen mit mauen Quoten verlor Das Erste aber schon die Geduld und zeigte doch lieber wieder Zoogeschichten. Im Herbst versendete man das Format dann am Vormittag.

Mach mich schön (Sat.1)
In den vergangenen Jahren hat Sat.1 sein Vormittagsproramm in der Regel vernachlässigt und sich vorwiegend mit Wiederholungen beholfen. Umso überraschender, dass der Sender ab Ende August einen Monat lang eine Ausnahme machte und versierte Styling-Experten, darunter Jana Ina Zarella und Lorand Lajos, Kandidatinnen dabei halfen, ihren persönlichen Look zu finden. Die Zuschauer hatten allerdings Probleme damit, die Sendung zu finden - nur ein einziges Mal gelang ein zweistelliger Marktanteil. Ansonsten bewegte sich "Mach mich schön" konsequent unterhalb des Senderschnitts.

Mad Men (ZDF)
Eigentlich muss man das ZDF dafür loben, eine preisgekrönte Serie wie "Mad Men" ins Hauptprogramm zu nehmen. Doch das Unterfangen musste scheitern - nicht nur, weil man die Serie im November auf dem Sendeplatz nach "Aspekte" zeigte, auf dem in der Vergangenheit schon mehrere Serien floppten. Auch die Tatsache, dass man mit der fünften Staffel begann, dürfte auch noch die letzten potenziell interessierten Zuschauer verschreckt haben. Und so kam es, wie es kommen musste: Zuletzt schalteten nicht mal 400.000 Zuschauer ein, der Marktanteil lag bei weniger als drei Prozent. Kleiner Trost: Auch in den USA ist "Mad Men" ein Nischen-Programm.

Mama Mia - Wer heiratet meinen Sohn? (RTL)
Verrückte Idee: Während sich RTL bei "Bauer sucht Frau" und vor allem "Schwiegertochter gesucht" solche Personen für die öffentliche Verkuppelei aussucht, die durch Art oder Aussehen schon für Amüsement beim Publikum sorgen sollen, setzte man bei "Mama Mia - Wer heiratet meinen Sohn?" auf Junggesellen, die "jung und attraktiv" sind, wie man eigens in der Pressemitteilung stolz betonte. Der Großteil der Zuschauer fand das ganze Format allerdings offensichtlich gänzlich unattraktiv. Aufgrund der von Anfang an sehr schwachen Quoten musste "Mama Mia" nach zwei Wochen bereits den Platz mit den ebenfalls erfolglosen "Wild Girls" tauschen und eine Stunde nach hinten rücken. Dort lief es noch schlechter. Also ging es für die letzten Ausgaben ab ins Wochenendprogramm. Und dort wurde Marktanteilen um 7 Prozent der Tiefpunkt erreicht.

Mantrailer - Spuren des Verbrechens / Medcrimes - Nebenwirkung Mord (RTL)
Da half auch ein süß dreinblickender Hund nicht - ach, Verzeihung, ich sehe gerade: Der Hund aus "Mantrailer", einem weiteren Versuch von RTL, ein erfolgreiches Konzept für eine deutsche Serie zu finden, schaut ja doch eher bedröppelt drein. Das passte zu den Quoten: Nur 11,3 Prozent betrug der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Vielleicht wussten einfach zu wenige etwas mit dem Begriff "Mantrailer" anzufangen. Selbsterklärend sollte hingegen der Titel des zweiten Versuchs "Medcrimes" sein - ein Mix aus Ärzte- und Krimiserie. Gebracht hat das nichts: Hier lag der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen allerdings sogar nur bei 9,7 Prozent. Insgesamt hatten gerade mal 2,79 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Eine Fortsetzung ist damit wohl ausgeschlossen.

Mein neues Leben - Hin & weg (kabel eins)
Eigentlich galt die Auswanderer-Doku "Mein neues Leben" schon als vergessen. Bis kabel eins im Sommer auf die Idee kam, es doch noch einmal damit zu versuchen. Versehen mit dem Zusatz "Hin & weg" im Titel, konnte der Sender alte Folgen wiederholen und durch ein paar neu gedrehte Szenen, in denen sich die Protagonisten von gestern noch einmal an ihr Unterfangen im Ausland erinnern, ergänzen. Angesichts von Marktanteilen um vier Prozent ist den Zuschauern die Lust am Auswandern in der Zwischenzeit allerdings vergangen. Und so dürfte kabel eins wohl erst mal nicht mehr auf die Idee kommen, "Mein neues Leben" ein weiteres Mal aus dem Schrank zu holen.

Mein Zuhause, Dein Zuhause (kabel eins)
kabel eins versucht seit längerem, neue Formate für den Vorabend zu finden, um zumindest mal die Dosis von "Achtung Kontrolle" und "Abenteuer Leben - täglich neu entdecken" zu reduzieren. Gleich zwei Formate, die nach dem "Perfektes Dinner"-Prinzip aufgebaut waren, wurden dafür ab Ende August getestet. "Mein Zuhause - Dein Zuhause - Wer wohnt am schönsten" stieß allerdings auf derart breite Ablehnung - im Schnitt lag der Marktanteil in der Zielgruppe bei nur 2,6 Prozent - dass nach nur eineinhalb Wochen schon wieder Schluss war. "Mein Lokal, Dein Lokal - Wo schmeckt's am besten?" tat sich zwar ebenfalls schwer - doch hier zeigte sich über die Testphase hinweg ein Aufwärtstrend. Zudem liefen auch die Wiederholungen am Wochenende erfreulich. Hier könnte es sich also durchaus lohnen, es noch einmal zu probieren.

Messer, Gabel, Herz (Sat.1)
"Messer, Gabel, Herz" musste schon angesichts einer im besten Falle als ungeschickt zu bezeichnenden Programmplanung scheitern. Inmitten der zu diesem Zeitpunkt wenig erfolgreichen Scripted-Reality-Soße startete Sat.1 im Juni auf einer Insel um 16 Uhr ein nicht gescriptetes Koch-Dating-Format. Zuschauer, die das hätte interessieren können, sahen zu dieser Zeit kein Sat.1. Und Zuschauer, die zu dieser Zeit Sat.1 sahen, konnten damit wenig anfangen. Die Folge waren miserable Marktanteile um 5 Prozent in der Zielgruppe und das vorzeitige Aus nach nur einer Woche. Da Sat.1 inzwischen die Probleme am Nachmittag in den Griff bekommen hat, gibt es keine Chance auf ein Comeback in passenderen Umgebung. Stattdessen versendet der Mini-Pay-TV-Ableger Sat.1 Emotions demnächst alle produzierten Folgen am Vormittag.

Mieter in Not (Sat.1)
Schon im Herbst letzten Jahres versuchte Barbara Eligmann ein TV-Comeback mit der Dokusoap "Mieter in Not". Ob Wuchermieten, schimmelbefallene Wände oder falsche Stromabrechnungen: Gemeinsam mit Mietrechtsexperten versuchte Eligmann, Mietern zu ihrem guten Recht zu verhelfen. Allzu viel Gelegenheit dazu bekam sie aber zunächst nicht, denn nicht nur die Mieter waren in Not, sondern auch der Sender. Nachdem die ersten beiden Folgen keine guten Quoten erzielten, nahm Sat.1 die Sendung wieder aus dem Programm - nicht ohne zu versprechen, sie auf einem anderen Sendeplatz zurückbringen zu wollen. Und tatsächlich: Im Sommer versuchte Sat.1 es erneut am späten Mittwochabend - also auf einem Sendeplatz, auf dem Sat.1 sich schon fast traditionell schwer tut. Dort waren die Marktanteile noch schlechter. Nach vier Folgen zog Sat.1 auch hier die Reißleine. Fortsetzung nicht zu erwarten.

Mr. T's verrückte Welt (kabel eins)
Mit der Europa League erzielt kabel eins immer wieder gute Quoten. Doch eine größere Vorberichterstattung leistet sich der Sender nicht - es gilt also jeweils, ab 20:15 Uhr noch etwas Zeit zu überbrücken. Lange Zeit tat man das, indem man das ohnehin schon überlange "Achtung Kontrolle" noch in die Primetime verlängerte. Doch irgendwo bei kabel eins saß offenbar ein Fan des "A-Teams" - und der sorgte dafür, dass man im Herbst eine Clipshow mit dem Goldketten-tragenden "Mr. T." den Füllplatz um 20:15 Uhr gab. Nachdem die dritte Folge allerdings nur noch drei Prozent in der Zielgruppe holte, entschied sich der Sender, doch lieber wieder "Achtung Kontrolle" auszuweiten. Fans von "Mr. T" müssen also weiterhin das "A-Team" bei RTL II einschalten.

Nachbarschaftsstreit (RTL)
Gefühlt war "Nachbarschaftsstreit" schon mehrfach abgesetzt. Die Quoten sind für Streitschlichter Franz Obst nämlich spätestens seit der dritten Staffel enttäuschend. Trotzdem gab es in diesem Frühjahr nun schon die fünfte Staffel am Sonntagvorabend. Mit nur noch 10,7 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen wurde dort ein neues Allzeit-Tief erreicht, bei den 14- bis 59-Jährigen sah es nur wenig besser aus. Eigentlich müsste nun also langsam wirklich Schluss sein. Aber das dachte man wie erwähnt ja schon so oft...

Nikita (RTL II)
RTL II versuchte in diesem Jahr, am Samstagabend mit Serien zu punkten. Das gelang nie besonders gut und im Falle von "Nikita" besonders schlecht. Die Actionserie mit Maggie Q wurde erst am späten Abend gegen 22:30 Uhr gezeigt. Dort lief es in der ersten Woche zwar noch gut, doch ab der zweiten Woche lagen die Quoten unterm soll. In den letzten Wochen, als "Nikita" zu allem Unglück auch noch nach Wiederholungen ran musste, sank der Marktanteil auf bis zu 2,3 Prozent in der Zielgruppe. Es wird also spannend, wie RTL II mit der zweiten Staffel umgehen wird.

Patchwork Family (Sat.1)
Mit "Berlin - Tag & Nacht", einem Mix aus Scripted Reality und Soap, landete RTL II einen der größten Erfolge der letzten Jahre. Das ließ auch bei Sat.1, das zuvor mit klassischen täglichen Serien ohne Fortune geblieben war, die Begehrlichkeiten wachsen - also brachte man mit "Patchwork Family" seine eigene Interpretation des Genres, zugeschnitten auf ein etwas älteres Publikum als "Berlin - Tag & Nacht", an den Start. Das war davon allerdings gar nicht angetan: Am ersten Tag lag der Marktanteil bei nur 7,4 Prozent in der Zielgruppe - und das war sogar schon das höchste der Gefühle. Nach 30 Folgen zog Sat.1 die Notbremse und schob die letzten schon produzierten Folgen zu Sixx ab.

Prime Suspect (kabel eins)
In die lange Liste der Serien-Flops am Freitagabend bei kabel eins reiht sich auch die kurzlebige Serie "Prime Suspect" ein. Im Schnitt erreichten die 13 Flgen nur einen Marktanteil von dreieinhalb Prozent in der Zielgruppe. Wie bei fast allen Serien gab es auch hier von kabel eins im Lauf der Ausstrahlung eine Sendeplatz-Änderung: Von 21:15 Uhr wurde "Prime Suspect" in den späten Abend verschoben. Dort lief es nicht besser, der Schaden sollte aber geringer sein. Immerhin brachte kabel eins die erste und einzige Staffel mit Anstand zu Ende.

Primeval: New World (ProSieben)
Der späte Freitagabend entwickelte sich bei ProSieben zuletzt zunehmend zum Serien-Grab. Im Frühjahr erwischte es nun "Primeval: New World", das zwischenzeitlich nur noch fünf Prozent Marktanteil verzeichnete. Kurzfristig zeigte der Sender daraufhin lieber zwei Mal hintereinander den Spielfilm "Im Körper des Feindes", ehe die Fantasyserie erst um 3:50 Uhr an den Start gehen konnte. Die letzten beiden Folgen wurden auch erst gegen 3 Uhr nachts ausgestrahlt. Für ProSieben war "Primeval: New World" damit eine völlige Fehlinvestition, immerhin war der Sender sogar als Koproduzent mit an Bord.

Promi-Frauentausch (RTL II)
Seit vielen Jahren gehört "Frauentausch" zu den zuverlässigen Quotenbringern von RTL II. Daran hat sich auch bis heute nichts geändert. Dem Promi-Ableger, bei dem übrigens auch Männer getauscht wurden, half das aber trotzdem nicht: Die Idee, den "Promi-Frauentausch" sonntags gegen die etablierten Promi-Formate von Vox antreten zu lassen, ging jedenfalls gehörig schief. RTL II hielt dennoch bis zum Ende durch. Das war übrigens im wahrsten Sinne des Wortes bitter: Gerade mal noch 2,7 Prozent betrug der Marktanteil der letzten Folge.

Psych (RTL)
Das Ende von "Monk" liegt schon einige Zeit zurück, doch bis heute ist es RTL nicht gelungen, einen echten Nachfolger für den schrulligen Ermittler zu etablieren. An Versuchen mangelte es freilich nicht. Auch "Psych" war nie für wirklich überragende Quoten gut - seit RTL die Serie allerdings am Donnerstagabend zeigt, läuft es regelrecht katastrophal. Den Tiefpunkt markierte "Psych" Ende Mai, als die US-Serie gegen das "Topmodel"-Finale gerade mal noch 6,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holte. Aus Mangel an Alternativen blieb "Psych" dennoch bisher von einer Absetzung verschont.

Raus aus den Schulden (RTL)
Dass Schuldnerberatung im Fernsehen ein großes Publikum fasziniert, war schon immer ein eigentlich erstaunliches Kuriosum. Doch inzwischen hat Peter Zwegat selbst ernsthafte Probleme - und zwar aus Quotensicht. Schon im vergangenen Jahr fielen die Quoten ins Mittelmaß, in diesem Jahr brachten es die neuen Folgen nur noch auf weniger als 13 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Bitter auch: Er bildete zwischen Christopher Posch und "Stern TV" in der Regel auch das schwächste Glied am RTL-Mittwoch. Die vorerst letzte Folge stellte mit 10,7 Prozent Marktanteil ein neues Allzeit-Tief auf. Angesichts dessen sollten die Verschuldeten des Landes wohl besser nicht mehr darauf vertrauen, dass irgendwann RTL zu Hilfe eilt.

Reality Queens auf Safari (ProSieben)
Weil das Format "Reality Queens in the Jungle" in den Niederlanden ein voller Erfolg, interessierten sich sowohl RTL als auch ProSieben dafür. Am Ende setzte sich ProSieben durch - doch rückblickend hätte man darauf wohl gerne verzichtet. Für Nackt-Model Micaela Schäfer oder "Topmodel"-Zicke Tessa Bergmaier, die sich als "Reality Queens auf Safari" begaben, interessierte sich nämlich niemand. Nach drei Wochen erklärte ProSieben die Safari für vorzeitig beendet. Kleiner Trost für den Sender: RTL erging es mit seinen "Wild Girls" nicht besser.

Rookie Blue (RTL)
Im Sommer trennte sich RTL zumindest mal am Samstag von seinen Scripted-Reality-Formaten und nahm stattdessen Serien ins Programm. Neben Wiederholungen von "Monk" und "Law & Order" überraschte dabei vor allem, dass man es sogar mit einer Erstausstrahlung versuchte: Die kanadische Serie "Rookie Blue" feierte dort ihren Einstand. Die Quoten waren aber durchweg mies. Im Schnitt erreichte die Serie weniger als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. nach nur elf ausgestrahlten Folgen zog RTL daher wieder den Stecker. Kaum anzunehmen, dass "Rookie Blue" noch einmal auf einem so großen Sender zu sehen sein wird.

RRUMMS - Die Experimente-Show (kabel eins)
Und plötzlich machte es "RRUMMS" im Programm von kabel eins: An Fußball-freien Abenden wollte der Sender im Frühjahr seine neue "Experimente-Show" mit Kai Böcking zeigen. In erster Linie war das Format aber wohl so etwas wie die Hoffnung, einige Magazin-Beiträge noch einmal fünftzuverwerten. Geklappt hat das bekanntlich nicht: Nachdem die zweite Ausgabe nicht mal mehr drei Prozent Marktanteil holte, hatte es sich schon wieder ausgerrummst.

Scandal (Super RTL)
"Scandal" gehört derzeit in den USA zu den angesagtesten Serien. Die in erstaunlicher Geschwindigkeit erzählte Polit-Soap mit Kerry Washington beweist dort, dass auch große Networks mit einer fortlaufenden Geschichte punkten können - und zwar zunehmend: Immer wieder erreicht die Serie neue Bestwerte. Hierzulande interessierte sich hingegen kein größerer Sender dafür, letztlich kam Super RTL zum Zug. Und dort wurde kaum jemand auf "Scandal" aufmerksam. Ganz bittere Marktanteil um 1 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen lagen noch weit unter dem was selbst Super RTL gewohnt ist. Nach drei Wochen verschob Super RTL sie daher in den späteren Abend, wo man aber trotz noch immer sehr mauer Werte tapfer an der Ausstrahlung festhält.

Schickeria Deluxe (RTL II)
Weil die schrecklich glamourösen Geissens RTL II noch immer hervorragende Quoten bescherten, wollte RTL II den Erfolg mit weiteren Personen, die ihren Reichtum gerne zur Schau stellen, gerne erweitern. In "Schickeria Deluxe" wurden diverse Schickeria-Angehörige mit der Kamera begleitet. Doch ohne Geissens kein Erfolg: Mit 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe legte das Format bereits einen miserablen Start hin und fiel noch ab. Als die dritte Folge weniger als 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe geholt hatte, zog RTL II schnell einen Schlussstrich unter das Format.

Schluss mit Mobbing (Sat.1)
Obwohl RTL mit "Albtraum Mobbing" schon im vergangenen Jahr schon erfolglos blieb, versuchte Sat.1 es im Spätsommer mit etwas ähnlichem: "Schluss mit Mobbing" lief auf einem undankbaren Sendeplatz am späten Mittwochabend mit ohnehin schon schwachem Vorlauf - und ging dort mit im Schnitt nur knapp über sechseinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe 14-49 völlig unter.

Secret Eaters (Sat.1)
In diesem Jahr versuchte Sat.1 erneut, einen Dokusoap-Abend zu etablieren. Auch diesmal mit sehr begrenztem Erfolg. Eines der Formate war "Secret Eaters". Der besondere Kniff des Formats, das sich übergewichtiger Familien annham: In den Wohnungen der Betroffenen wurden Kameras installiert, mit denen dokumentiert wurde, wann die Teilnehmer den Kühlschrank öffneten und wieviel sie dann aßen. Zudem wurden vor den Häusern Privat-Detektive postiert, damit auch der schnelle Weg zum Imbiss nicht unentdeckt bleibt. Das Publikum setzt allerdings auch Sat.1 auf Quotendiät: Nach einem soliden Start sanken die Marktanteile in den einstelligen Bereich bis auf 7 Prozent ab.

Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5 (RTL)
Eine Sitcom wie ein Relikt aus den 90ern - aber ohne die Quoten des damals erfolgreichen Genres: "Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5" wirkte unter den RTL-Serienneustarts seltsam aus der Zeit gefallen. Und auch der Retro-Aspekt konnte den Quotenverfall nicht retten. Von zunächst knapp über 15 Prozent ging's schnell klar unter den RTL-Schnitt und letztlich den einstelligen Bereich hinab. Die letzte Folge erreichte weniger als 8 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Angesichts dessen ist es nur folgerichtig, dass RTL nach einer Staffel den Stecker gezogen hat. Dass "Sekretärinnen - Überleben von 9 bis 5" meist bessere Quoten holte als "Christine" direkt zuvor, bleibt allenfalls ein Randvermerk, von dem sich die Macher nichts kaufen können.

Smash (RTL II)
In den USA erwies sich die erste Staffel der Musicalserie "Smash" nach "The Voice" in der Anfangszeit als echter Quotenhit, für den die Begeisterung dort aber schnell nachließ. Die zweite Staffel geriet dann sogar zum Totalausfall. In Deutschland hat man diese Entwicklung gleich von Anfang an vorweg genommen: Nur 460.000 Zuschauer sahen am ersten Abend zu, der Marktanteil lag bei katastrophalen 2,7 Prozent. Im weiteren Verlauf ging er sogar noch auf 1,6 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen zurück. Immerhin: Weil RTL II die Serie als Event an vier aufeinanderfolgenden Tagen ausstrahlte, blieb nicht genug Zeit, sie vorzeitig abzusetzen. Dass es eine Musicalserie in Deutschland schwer haben würde, hätte man aber auch im Vorfeld ahnen können: "Glee" fand hierzulande schließlich auch kein großes Publikum - und das ist in den USA noch deutlich erfolgreicher als "Smash" es je gewesen ist.

Sonjas Welt der Tiere (RTL II)
Ende Mai erstaunte RTL II mit dem Start eines neuen Tiermagazins mit Sonja Zietlow am Sonntagnachmittag. In jeder der acht Folgen begrüßte Zietlow einen prominenten Tierfreund auf Gut Aiderbichl bei Salzburg. In Einspielern ging es zudem um Themen wie Tierschutz, Tierrettung, um Menschen, die Tieren helfen und um Tiere, die Menschen helfen. Auf allzu großes Interesse stieß die Sendung aber nicht: Im Schnitt lag der Marktanteil nur knapp über der 5-Prozent-Marke in der Zielgruppe. Fortsetzung daher unwahrscheinlich.

sonntags.live (RTL)
Eigentlich eine schöne Nachricht: Mit RTL entdeckte immerhin einer der großen Privatsender das Wochenende wieder. Statt wie bislang nur Wiederholungen zu zeigen, versucht man es seit kurzem mit einem eigens produzierten Magazin. Schließlich beweisen etwa der "Fernsehgarten" oder der "Doppelpass", dass mit den richtigen Inhalten dort durchaus Erfolge zu feiern sind. Doch "sonntags.live" schalteten in Woche 1 nur 950.000 Zuschauer ein, in Woche 2 blieb selbst davon nochmal ein Viertel weg. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag da schon bei desaströsen 6,2 Prozent. Womöglich dauert es einfach seine Zeit, bis die Zuschauer ein solches Format, das man angesichts der Wiederholungsorgien der letzten Jahre dort nicht mehr vermutet, gefunden haben. Doch ob RTL so großen Durchhaltewillen hat, um das herauszufinden? Neben dem Sonntags-Magazin verlängerte RTL in diesem Jahr auch sein Morgenmagazin. Auch das war allerdings von keinem großen Erfolg gekrönt.

Stalker - Auf frischer Tat ertappt (Sat.1)
Im Frühjahr lieferten sich RTL und Sat.1 einen kuriosen Wettlauf darum, wer der erste Sender ist, der sein Stalker-Format auf Sendung schickt. Gewonnen hat hier Sat.1, das das Format eigentlich noch gar nicht fertig hatte, am 7. Mai aber schonmal eine verkürzte Pilotfolge von "Stalker - Auf frischer Tat ertappt" zeigte, ehe einen Tag darauf RTL mit der ersten Staffel von "Verfolgt - Stalkern auf der Spur" startete. Über diesen Sieg konnte sich Sat.1 allerdings nicht lange freuen: Während das RTL-Format recht ordentlich lief, floppte "Stalker - Auf frischer Tat ertappt" Ende Oktober, als dann endlich die ersten beiden Folgen an einem Abend liefen, völlig. Direkt nach dem ersten Abend entschied Sat.1, das Format erstmal wieder aus dem Programm zu nehmen.

Stellungswechsel - Job bekannt, fremdes Land (kabel eins)
2011 gewann kabel eins mit "Stellungswechsel - Job bekannt, fremdes Land" den Deutschen Fernsehpreis - und zwar zum ersten Mal überhaupt in der Sendergeschichte. Dass das nicht mit Erfolg beim Publikum gleichzusetzen ist, mussten die Macher aber schnell erkennen: Nachdem kabel eins den Sendeplatz für Eigenproduktionen auf Donnerstag geändert hatte, ging "Stellungswechsel" mit zunächst 4,0 und dann 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig unter. Nach nur zwei Wochen zog man daher vorzeitig die Notbremse. Trotzdem wechselte das Format im Frühjahr 2013 zur großen Schwester Sat.1, wo es am weniger stark umkämpften Sonntagnachmittag lief. Anfangs sah es auch dort sehr schlecht aus - zum Ende der Staffel gab es aber zumindest einen Hoffnungsschimmer. Trotzdem gab Sat.1 das Format an kabel eins zurück - wo es dann im Herbst mit zuletzt nur knapp über 3 Prozent Marktanteil seinen Tiefpunkt erreichte.

Steven liebt Kino (ProSieben)
In Anlehnung an den damaligen Tele 5-Claim "Wir lieben Kino" präsentierte Steven Gätjen bis Mitte 2012 auf dem Spielfilmsender sein wöchentliches Kinomagazin "Steven liebt Kino". Dann wurde das Format beendet, weil die Quoten selbst für Tele 5-Verhältnisse zu schwach waren. Um so größer die Überraschung, als es im Februar plötzlich wieder auftauchte - und zwar beim ungleich größeren ProSieben. Dort läuft es nun als Fremdkörper inmitten von Wiederholungen am Sonntagvormittag - mit wenig überraschend sehr überschaubarem Erfolg. Im Schnitt lag der Marktanteil bislang bei knapp über 7 Prozent. Das tut am Sonntagvormittag nicht weiter weh - doch der Grund für die Wiederbelebung des Formats ist gleichwohl auch nicht so leicht zu entschlüsseln. Auch nicht durch die Wiederholungen auf anderen Sendern der Sendergruppe.

Teenage Boss (RTL)
RTL hat in der letzten Saison viel getestet, nicht nur im Film- und Show-Bereich, sondern auch im Bereich der Dokusoaps. Doch auch dort gab es überwiegend Enttäuschungen - und "Teenage Boss" war eine davon. Ein Teenager bekommt darin für einen Monat die Kontrolle über die Haushaltsfinanzen übertragen, darf über alle Ausgaben entscheiden. Die Eltern erhalten im Umkehrschluss nur Taschengeld. Wirtschaftet der Teenager besser als die Eltern, darf er das übrige Geld behalten. Einstweilen müssen sich deutsche Teenager aber nach anderen Verdienstmöglichkeiten umsehen: Angesichts von nur 12,1 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen wird das Format wohl nicht in Serie gehen.

Teenies auf Partyurlaub - Eltern undercover (RTL)
Was für eine perfide Idee: In "Teenies auf Partyurlaub" begleitete RTL Teenager bei einem Partyurlaub ohne Eltern mit der Kamera - und ließ die Eltern heimlich alles beobachten, um beide im Anschluss kameratauglich aufeinandertreffen zu lassen. Beim Test im Sommer letzten Jahres fand die Sendung so großen Anklang, dass es im Frühjahr weitere Folgen gab - die mit 10,1 bzw. 11,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen und sogar einstelligen Werten bei den 14- bis 59-Jährigen aber so schlecht laufen, dass künftige Partyurlaube wohl wieder ohne Eltern-Beobachter stattfinden können

The Following (RTL)
Manchmal hat man den Eindruck, das Publikum erwartet von einem Sender wie RTL einfach keine hochklassige Serie wie "The Following" abseits der üblichen Krimi-Wege. Der hochspannende Thriller holte von Anfang an jedenfalls weit unterdurchschnittliche Quoten. Und als der Marktanteil in der Zielgruppe in der fünften Woche auf indiskutable 7,9 Prozent Marktanteil abgestürzt war, zog man Konsequenzen. Immerhin: Jemand bei RTL hatte ein Herz für diese Serie: Sie wurde nicht nur bei RTL nach Mitternacht zu Ende gezeigt, sondern bekam bei RTL Nitro auch nochmal eine zweite Chance. Nur eine Woche später begann der kleinere Sender mit der Ausstrahlung noch einmal von vorn und durfte dank Doppelfolgen das Staffelfinale sogar in einer Erstausstrahlung zeigen.

The New Normal (ProSieben)
Noch so eine kurzlebige US-Sitcom, die es dort nur auf eine einzige Staffel brachte und die trotzdem ProSiebens Sitcom-Hunger in der Primetime stillen sollte. Das konnte sie im Frühjahr allerdings nur mit sehr mäßigem Erfolg und in der Regel einstelligen Marktanteilen. Nach zwölf der 22 Folgen handelte ProSieben daher und verlegte den Rest in die Nacht.

Tierisch verliebt (Sat.1)
Nachdem sich Sat.1 mit "Schwer verliebt" zwar schlechte Kritiken, aber zumindest ordentliche Quoten eingefangen hat, schob der Sender mit "Tierisch verliebt" eine weitere Kuppelshow hinterher. Doch das hätte man sich besser gespart: Für Sonya Kraus und ihre einsamen Tierliebhaber lief es nämlich noch Beginn an schlecht. Nachdem der Marktanteil zum zweiten Mal weniger als sechs Prozent betrug und die Wiederholung eines "Bauer sucht Frau"-Specials zur selben Zeit einen drei Mal so hohen Marktanteil einfuhr, erklärte Sat.1 seine Show für nicht vermittelbar und setzte sie folgerichtig ab.

Traumhochzeit (RTL)
Nett und harmlos und spannend erst ab der Champagner-Pyramide - so lautete das Urteil der DWDL.de-Redaktion über die Neuauflage der "Traumhochzeit". Zu harmlos und zu unspannend lautete hingegen das Urteil vieler durch ständige Überdrehung der Wirklichkeit konditionierten RTL-Zuschauer. Mit 14,1 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe war die Ausgabe kurz vor Weihnachten kein großer Erfolg, aber eigentlich auch kein Totalausfall - inzwischen sogar der Senderschnitt niedriger. Doch schon da hat RTL die "Traumhochzeit" offensichtlich aufgegeben. Die schon produzierte zweite Folge zeigte man nämlich am 1. Mai - und damit gegen's Champions-League-Halbfinal-Rückspiel des FC Bayern. Einen noch ungünstigeren Platz hat man wohl nur schwer auftreiben können. 6 Prozent Marktanteil waren dann auch keine große Überraschung mehr.

TV Total Quizboxen (ProSieben)
Stefan Raab gehört fraglos zu den kreativsten Fernsehmachern - oder zumindest zu den Kreativen, die dank eines treu ergebenen Senders ihre Ideen auch auf dem Bildschirm umsetzen dürfen. Meistens fährt ProSieben damit ganz gut. Das "TV Total Quizboxen" - ein etwas kruder Mix aus Boxkampf und Quizshow - erwies sich allerdings als Fehlschlag. Zwar holte die erste Folge noch fast 20 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - dann ging's aber rasend schnell bergab. Mit 7,1 Prozent Marktanteil für Folge 4 war die Sendung bereits stehend k.o. und konnte sich auch bei der letzten Ausgabe im Mai nicht mehr auf zweistellige Werte retten. Ebenfalls als wenig zugkräftig hat sich die "TV Total Prunksitzung" herausgestellt, die ebenfalls nicht fortgesetzt wird. Raab darf sich also wieder etwas neues ausdenken.

Überleben in... (kabel eins)
Die Idee war gut: Auf dem hart umkämpften Sendeplatz am Sonntagabend, auf dem der Sender nun schon seit langer Zeit keinen Fuß mehr auf den Boden bekommt, wollte man mit einer Doku rund um die Metropolen dieser Welt punkten. In erster Linie hatte das Format aber den Vorteil, dass sich kostengünstig ohnehin schon existierende Beiträge noch einmal wiederverwerten ließen. Nachdem die ersten beiden Folgen allerdings gerade mal zweieinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holten, erklärte kabel eins seine Weltreise vorzeitig für beendet.

Unschlagbar (RTL)
Schade drum: Mit "Unschlagbar" hat RTL zwar gewiss nicht das Fernsehen neu erfunden, aber eine durchaus schön anzuschauende Variante der Wett-Shows an den Start gebracht. Tatsächlich holte die erste Ausgabe mit über 20 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen auch richtig gute Quoten. Dann entschied sich RTL allerdings dafür, die Show vom Freitag- auf den Samstagabend zu verlegen - und dort floppte im Herbst bei RTL praktisch alles, was nicht "Supertalent" hieß. Der Marktanteil brach um fast die Hälfte ein. Die dritte Folge verschob RTL daher schnell wieder auf den Freitagabend - doch geändert hat das an der miesen Ausbeute nichts mehr. Die Zukunft der Show scheint angesichts dessen ungewiss.

We love Sölden (ProSieben)
Obwohl "We love Lloret" gemessen an der Reichweite bei den 14- bis 49-Jährigen eher bescheiden ließ, produzierte ProSieben Anfang des Jahres noch eine weitere Version davon, diesmal im Winter. "We love Sölden" hieß die Sendung - in erster Linie, weil Ischgl vorher aus Angst vor dem Imageschaden abgewunken hatte. Die Quoten waren dann übrigens noch schwächer als bei "We love Lloret" und lagen im Schnitt bei unter 9 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen.

Wer weiß es, wer weiß es nicht? (Vox)
Von seinem Straßenquiz "Wer weiß es, wer weiß es nicht?" schien man bei Vox nicht gerade überzeugt gewesen zu sein. Anders ist es wohl kaum zu erklären, dass man wenige Tage vor dem Start noch einmal den Sendeplatz überdachte. Recht kurzfristig zog Vox die Sendezeit von 14:00 Uhr auf 12:00 Uhr vor. Das war vermutlich nicht die schlechteste Entscheidung, denn wirklich gut kam das Format nicht aus den Startlöchern. Allzu gute Zukunftsaussichten hat die Show daher nicht.

Wie tickt Deutschland? (RTL)
Als Nachfolger von Günther Jauch macht Steffen Hallaschka längst eine gute Figur, doch abseits von "Stern TV" trat der Moderator bislang bei RTL eher selten in Erscheinung. Die Sendung "Wie tickt Deutschland? - Das große Live-Experiment", die RTL am Abend vor der Bundestagswahl ausstrahlte, kam dagegen ziemlich bemüht daher. Dass man die Sendung in direkter Konkurrenz zu Raabs "TV total Bundestagswahl" ausstrahlte, hat sicherlich nicht geholfen. Zugeschaut haben jedenfalls nur wenige. Bleibt zu hoffen, dass Hallaschka mit einem besseren Format eine zweite Chance in der Primetime erhalten wird.

Wie wählt Deutschland? Pilawas Generationenquiz (ZDF)
Gefühlt befand sich Jörg Pilawa bereits auf dem Rückweg zur ARD, doch kurz vor der Bundestagswahl tauchte der Moderator noch einmal mit einem neuen Format im Zweiten auf. Es handelte sich dabei - natürlich - um eine Quizshow. Doch so recht schien sich diesmal niemand dafür zu interessieren. Da half es auch nicht, dass man die Frage, wie Deutschland wählt, im früheren Bonner Bundestags beantworten wollte. Die Zuschauer machten Pilawa jedenfalls kein schönes Abschiedsgeschenk.

Wild Girls - Auf High Heels durch Afrika (RTL)
Um ein Haar hätte ProSieben RTL einen Flop erspart: Die Konkurrenz aus Unterföhring hatte sich bekanntlich die Rechte an der holländischen Show "Reality Queens in the Jungle" gesichert. Doch weil die Kölner nicht darauf verzichten wollte, mehr oder weniger prominente Damen auf High Heels nach Afrika zu schicken, nahm man mit "Wild Girls" ein ganz ähnlich gelagertes Format ins Programm. Es kam, wie es kommen musste: Nach unspektakulärem Start brachen die Quoten ein. Am Ende gab's nur mit Mühe noch einen zweistelligen Marktanteil. Danach hatte es sich ausgestöckelt.

Wir retten Ihren Urlaub (RTL)
Ralf Benkö sollte in diesem Jahr nicht nur den Urlaub der RTL-Zuschauer retten, sondern die Quoten des Senders gleich mit. Weil man in Köln feststellen musste, dass "Einsatz in vier Wänden" seine besten Zeiten längst hinter sich hat, zog RTL den Start der neuen Folgen von "Wir retten Ihren Urlaub" kurzerhand vor - doch wirklich helfen konnte auch Benkö nicht. Die weiteren Folgen, die dann nicht mehr am Mittwochabend, sondern bloß am Vorabend gezeigt wurden, kamen allerdings auch nicht besser an. Diese Rettungsaktion darf also als gescheitert betrachtet werden.