Die bisherigen Preisträger des Super Günter
Der Goldene Günter 2008 in der Kategorie "Zuschauerbeleidigung des Jahres" ging an
ProSieben und Constantin Entertainment für "Uri Geller Live - UFOs & Aliens"
Begründung der Jury: Die Fakten sprechen für sich. Weder der Sender, noch die Produktionsfirma, noch irgendeiner der Beteiligten wollte den im November an einem Samstagabend live gesendeten Schwachsinn im Nachhinein verteidigen. Die Frage, wie "Uri Geller Live - UFOs & Aliens" zum Qualitätsverständnis von ProSieben und Constantin Entertainment passen, wurde allerdings auch nicht beantwortet. Das Publikum strafte die Verantwortlichen damals mit einer schlechten Einschaltquote ab - und bewies damit mehr Geschmack als die Macher. Für diese fragwürdige Sendung gibt es einen Goldenen Günter.
Der Goldene Günter 2009 in der Kategorie "Polittheater des Jahres" geht an
den ZDF-Verwaltungsrat
Begründung der Jury: Roland Koch ist nicht schlimmer als alle anderen. Der für seine öffentliche Kritik und sein Taktieren gegen ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender gescholtene CDU-Politiker steht SPD-Politikern gegenüber, die sich erst aufregen - und dann doch nichts an den medienpolitischen Rahmenbedingungen beim ZDF ändern wollen, obwohl sie könnten. Viel Show um Nichts. Der Alltag geht weiter. Für dieses Polittheater den Goldenen Günter 2009.
Der Goldene Günter 2010 in der Kategorie "TV-Flop des Jahres" geht an
"Die Oliver Pocher Show"
Begründung der Jury: Es gab seit mindestens zehn Jahren keine Sendung im deutschen Privatfernsehen, die so lange Marktanteile so deutlich unter Senderdurchschnitt und jeglicher Erwartung holte, dabei keine Tendenz zur Besserung zeigt und trotzdem noch auf Sendung ist: Die "Oliver Pocher Show" ist - so schade es um das extra umgebaute Residenz-Kino am Kölner Kaiser-Wilhelm-Ring ist - damit trotz der beinahe unfassbaren Geduld von Sat.1 mit dem Format eindeutig der TV-Flop des Jahres und eines Goldenen Günters mehr als würdig.
Der Goldene Günter 2011 in der Kategorie "Verantwortungslosigkeit des Jahres" geht an
Hubert Burda Media für den Integrations-Bambi an Bushido
Begründung der Jury: Courage, Anstand und Verstand spielt bei Hubert Burda Media keine Rolle, wenn es darum geht, billige PR für die seit Jahren nicht mehr ernstzunehmende Bambi-Verleihung zu bekommen. Ein Integrations-Bambi für Bushido - das hielt Jury-Chefin Patricia Riekel offenbar für eine gute Wahl. Gelobt wurde der Rapper von der Jury für sein "respektvolles Miteinander". Die Laudatio hielt Peter Maffay, der sich inzwischen jedoch von Bushido distanzierte. Bei Burda beschämt das niemanden. Der PR-Effekt war alles, was zählt. Wie schon damals, als man Tom Cruise ausgerechnet für Courage auszeichnete.
Der Goldene Günter 2012 in der Kategorie "Sender des Jahres" geht an
Sat.1
Begründung der Jury: Wo soll man anfangen, wo soll man aufhören: Bei Sat.1 ist einfach irgendwie der Wurm drin. Die Daytime bricht weg, der Vorabend ist eine Baustelle, Shows wie „The Winner is“ oder „Million Dollar Shooting Star“ und die lange ersehnten deutschen Serien floppen. All das führte zu einem weiteren Absturz bei den Marktanteilen. Der Goldene Günter - er ist hier fast Trostpreis.
Der Goldene Günter 2013 in der Kategorie "Film des Jahres" geht an
den RTL-Film "Helden - Wenn dein Land dich braucht"
Begründung der Jury: Acht Millionen Euro verschlang die Produktion des prominent besetzten RTL-Eventfilms "Helden", davon Filmförderungsmittel in Millionenhöhe. Geboten bekam der Zuschauer handwerkliche Fehler und eine hanebüchene Story. Hans Hoff sprach gar von "Leistungsschau des kollektiven Unvermögens". Die Zuschauer schalteten nach anfänglicher Neugier in Scharen wieder ab. Dass die Macher später gegen Kritiker schossen statt sich mit der inhaltlichen Kritik zu beschäftigen, machte die Sache nicht besser. Ein Katastrophenfilm im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Goldene Günter 2014 in der Kategorie "Hoffnungsloser Fall des Jahres" geht an
die ProSiebenSat.1-Show "Millionärswahl"
Begründung der Jury: Dass am Ende ein Mann, dessen Verband sich für die Legalisierung von Hanf einsetzt, von den wenigen verbliebenen Zuschauern die Million zugesprochen wurde, war das peinliche Ende einer von Beginn an völlig verkorsten Show, deren Konzept zwar auf dem Papier spannend klang, deren Konzept aber in keiner Weise ausgereift war. Die Show, die als großes Event "Voice"-gleich auf zwei Sendern geplant war, wurde radikal verkürzt und erst auf den späten Samstagabend verschoben und angesichts von nur 3 Prozent Marktanteil schließlich zum Finale sogar ins Internet verbannt. Dass Moderator Elton, der die Show gemeinsam mit Jeannine Michaelsen präsentierte, von der Absetzung aus dem Internet erfuhr, passt da nur allzu gut ins Bild.
Der Goldene Günter 2015 in der Kategorie "Alleingang des Jahres" geht an
den NDR für die Posse um Xavier Naidoos ESC-Nominierung
Begründung der Jury: Mitte November überraschte der NDR damit, nach dem 0-Punkte-Ergebnis von Ann Sophie im nächsten Jahr Xavier Naidoo zum Eurovision Song Contest schicken zu wollen. Es dauerte gerade mal zwei Tage, bis der Sender seine Entscheidung nach massiver Kritik - auch innerhalb der ARD - wieder rückgängig machen musste, weil Naidoo in der Vergangenheit immer wieder mit mindestens unglücklichen Auftritten etwa bei den sogenannten "Reichsbürgern" für Schlagzeilen sorgte. ARD-Programmdirektor Volker Herres machte keinen Hehl daraus, dass die Verantwortung für das Debakel beim NDR zu suchen sei. Man sei von der "Wucht der Reaktion" überrascht gewesen, gab Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber vom NDR zuvor bereits zerknirscht zu Protokoll. Naidoo war nach der Posse ebenso beschädigt wie die ARD. Zero Points in jeglicher Hinsicht.
Screenshot: NDR/Alexander Laljak