Flop-Parade 2012: Die TV-Misserfolge
A Gifted Man (kabel eins)
Mit soliden Quoten gestartet, hielt sich die US-Serie "A Gifted Man" bei kabel eins in den ersten Wochen auf durchaus solidem Niveau. Dann folgte der deutliche Absturz, von dem sie sich nur noch kurzzeitig erholen sollte. Zum Teil lag der Marktanteil am späten Freitagabend bei nur noch knapp über drei Prozent - zu wenig, befand man bei kabel eins und setzte "A Gifted Man" fünf Folgen vor dem Staffel-Finale ab, das zugleich das Finale der kompletten Serie gewesen wäre. Pures Gift für Serien-Fans.
Ab durch die Mitte (Sat.1)
"Wir sind der Punk unter den Quizshows", sagte Moderator Daniel Boschmann im Sommer vor dem Start von "Ab durch die Mitte" in einem DWDL.de-Interview. Doch die Zuschauer standen ganz offensichtlich nicht auf Punks - und straften die Vorabend-Show im gescripteten Umfeld mit schlechten Quoten ab. Nach drei von vier Wochen nahm Sat.1 das Quiz schließlich erst mal aus dem Programm und zeigte die restlichen Folgen wenig später am Wochenende. Besser lief es dort aber auch nicht.
Abenteuer Leben XXL (kabel eins)
"Abenteuer Leben XXL" ist nicht etwa eine XXL-Ausgabe des Magazins "Abenteuer Leben", sondern dauert genauso lang hat aber ein ganz anderes Konzept: Es ist eine klassische Rankingshow. Kim Heinzelmann brachte daher so wichtige Dinge wie "Sexfragen, die Sie immer stellen wollten" und "außergewöhnliche Internetstunts" in eine willkürliche Reihenfolge und recycelte dafür großzügig Archivmaterial. In diesem Jahr liefen etwas versprengt sieben Folgen dienstags. Überzeugen konnte allenfalls eine über "Die besten Spaßbäder". Ansonsten dümpelten die Marktanteile zwischen 2,7 und 5 Prozent herum. Angesichts der billigen Produktion ist eine Fortsetzung aber trotzdem gar nicht so unwahrscheinlich.
Ahnungslos - Das Comedy-Quiz mit Joko und Klaas (ProSieben)
Die Idee ist nicht neu - schon vor Jahren war Mario Barth mit seinem Comedy-Quiz "Keine Ahnung" am Montagabend bei ProSieben am Start. Allzu viel Erfolg hatte er damals nicht. Insofern überraschte die Neuauflage unter dem Titel "Ahnungslos" mit Joko und Klaas dann doch. Die zweite Staffel entwickelte sich dann allerdings nicht ganz so überraschend mit einstelligen Marktanteilen zur echten Enttäuschung. Kaum zu glauben, dass das Duo noch einmal in dem Format zu sehen sein wird, zumal sich Joko und Klaas künftig ohnehin nicht über mangelnde Präsenz im Programm von ProSieben beschweren dürften.
Akte Thema (Sat.1)
Im jüngsten "Akte"-Ableger soll es um "das wichtigste Thema der Woche" gehen, kündigte Sat.1 im Vorfeld an. Nun ja: "Brennpunkt Autobahn - Wie Sie sicher ans Ziel kommen" war Ende November womöglich doch nicht ganz das wichtigste Thema. Gesehen haben das aber ohnehin nicht allzu viele: Im Herbst sahen im Schnitt nur rund 1,5 Millionen Zuschauer am Mittwochabend zu, der Marktanteil in der Zielgruppe bei nur rund 8,7 Prozent. Im Januar durfte Ulrich Meyer es dann auch mal am Donnerstagabend probieren – und scheiterte dort in sehr schwachem Umfeld noch deutlicher mit zuletzt nur noch knapp 6 Prozent Marktanteil. Nach nur zwei Folgen war daher noch im Januar wieder Schluss.
Albtraum Mobbing (RTL)
Nach dem Aus der Dokusoap "Die Ausreißer" war Streetworker Thomas Sonnenburg in diesem Jahr erst mit "Teenies im Partyurlaub" zu sehen und später mit "Albtraum Mobbing" - letztgenanntes Format war aus Sicht der Quoten für RTL jedoch vermutlich selbst ein kleiner Albtraum. Die Sendung tat sich am Vorabend mit nicht mal zwölf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe reichlich schwer und empfahl sich daher nicht für eine Fortsetzung.
Alexa - Ich kämpfe gegen Ihre Kilos (RTL)
Der Pilot im Frühjahr 2011 brachte gute Quoten, doch bei der ersten Staffel der Abspeck-Doku "Alexa - Ich kämpfe gegen Ihre Kilos", die RTL im Sommer am Mittwochabend ausstrahlte, blieben einige Zuschauer fern. Auch wenn die Reihe mit Alexa Iwan zwischenzeitlich in direkter Konkurrenz zu den Olympischen Sommerspielen lief, wird man sich in Köln ganz sicher mehr versprochen haben als die durchschnittlich knapp 13,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Ungeachtet dessen soll es aber 2013 weitergehen.
Alles was zählt (RTL)
"Berlin - Tag & Nacht" hat den Vorabend ziemlich auf den Kopf gestellt - und wo es Gewinner gibt, müssen auch Verlierer sein. Einer davon ist "Alles was zählt": Die RTL-Soap leidet unter der neuen Konkurrenz und muss sich an manchen Tagen sogar den Berliner WG-Geschichten von RTL II geschlagen geben. Im Jahr 2012 sank der Marktanteil spürbar und lag zuletzt mitunter sogar bei weniger als 14 Prozent. Auf RTL und die Produktionsfirma GrundyUfa wartet im nächsten Jahr daher viel Arbeit - dann zählt's erst recht.
Anna und die Liebe (Sat.1)
Obwohl Anna zwischenzeitlich nicht da war, hieß die Sat.1-Telenovela stets "Anna und die Liebe" - als Anna plötzlich doch zurückkehrte, wollten die Fans die rosaroten Vorabend-Geschichten jedoch kurioserweise nicht mehr sehen. Die Quoten bröckelten spürbar und lagen zuletzt im deutlich einstelligen Bereich. Anfang des Jahres hatte Sat.1 schließlich genug und schob seine einst populäre Telenovela zu Sixx ab, wo zwar weitere Fans verloren gingen, die Zuschauerzahlen für Sixx-Verhältnisse aber trotzdem richtig gut ausfielen. In Sat.1 gehörte "Anna und die Liebe" jedoch definitiv zu den Flops des Jahres.
Annica Hansen - Der Talk / Ernst-Marcus Thomas - Der Talk (Sat.1)
Die Gäste waren so simpel strukturiert, dass jedem Zuschauer eigentlich schnell klar gewesen sein müsste, dass die Talkshows mit Annica Hansen und Ernst-Marcus Thomas, die Sat.1 im Sommer insgesamt vier Wochen lang zur Mittagszeit ausstrahlte, gescriptet waren. Und ganz offensichtlich waren die Geschichten derart blöd, dass selbst hart gesottene Fans gescripteter Formate bei Themen wie "Mief - So wie du stinkst, bist du eine Zumutung" reihenweise abschalteten. Die Marktanteile bröckelten schnell und Sat.1 wird vermutlich nicht allzu schnell auf die Idee kommen, sich noch einmal an Talks dieser Art zu versuchen.
Auf Herz und Nieren (Sat.1)
Gleich vier neue Serien kündigte Sat.1 für den Herbst an, darunter auch die Arztserie "Auf Herz und Nieren". Die war zwar nett, traf aber von Anfang an nicht den Geschmack des Publikums. Nicht mal eineinhalb Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, die Sat.1 Mitte September am Montagabend ausstrahlte. Zwischenzeitlich sank der Marktanteil in der Zielgruppe auf weniger als sechs Prozent Marktanteil. Die Folge: Nach nur sechs Folgen war bereits wieder Schluss.
Bambi 2012 (Das Erste)
Sechs Millionen Zuschauer sahen die Bambi-Verleihung im Jahr 2011 - ein Jahr später waren es nicht mal mehr halb so viele. Gegen das "Wer wird Millionär?"-Promispecial und "The Voice of Germany" blieb die Gala diesmal völlig chancenlos. Und das, obwohl der "Bambi" im Vorfeld vollmundig als "wichtigster Medienpreis Deutschlands" angekündigt worden war. Später war kleinlaut von "dramaturgischen Fehlern" die Rede. Der MDR kündigte an, nun anhand des Quotenverlaufs Schlüsse ziehen zu wollen, "an welchen Stellen wir im Aufbau der Sendung möglicherweise falsch lagen".
Blue Bloods - Crime Scene New York (kabel eins)
Mehr als eineinhalb Millionen Zuschauer und Marktanteile von teils mehr als sieben Prozent in der Zielgruppe ließen kabel eins im Sommer jubeln. Doch die Freude über den erfolgreichen Start währte nicht lang: Schon in der dritten Woche brach "Blue Bloods" mit dem einstigen "Magnum"-Hauptdarsteller Tom Selleck völlig ein. Nachdem man am Ende sogar mit der Marke von zwei Prozent kämpfte, zog kabel eins kurzerhand den Stecker und nahm die Serie wieder aus dem Programm. Eine zweite Chance hat "Blue Bloods" bis heute nicht erhalten.
Bones - Die Knochenjägerin (RTL)
Ein großer Erfolg ist die US-Serie "Bones - Die Knochenjägerin" bereits seit geraumer Zeit nicht mehr für RTL. In diesem Jahr gingen die Quoten sogar so weit zurück, dass sie durchweg unterhalb des Senderschnitts lagen. Inzwischen befindet sich die Serie seit mehr als einem halben Jahr in der Pause. Ob die Zeit zur Erholung gereicht hat, wird sich gleich im Januar zeigen, wenn RTL "Bones" auf dem einstigen Sendeplatz von "Dr. House" zeigen wird. Große Wunder sollte man aber besser nicht erwarten.
Champions League Magazin (ZDF)
Um die Sponsoren der Champions League zufriedenzustellen, schraubt das ZDF an jedem Spieltag der Königsklasse an seinem Vorabendprogramm - und schiebt zwischen "heute"-Nachrichten und seinen Serien ein kurzes Magazin ein. Das erwies sich bislang allerdings als Quoten-Killer: Zumeist muss sich das ZDF mit nur einstelligen Marktanteilen zufriedenstellen. Und nicht nur das: Auch für die neue Serie "Die Garmisch-Cops" war das nicht gerade förderlich. Was man nicht alles für die teure Champions League in Kauf nimmt...
cook cook - Mircos Kochstudio (RTL II)
Mirco Nontschew erlebte gleich mehrere Quoten-Pleiten in diesem Jahr. Neben der Neuauflage der "Dreisten Drei" gehört dazu auch die Multikulti-Kochshow-Comedy "cook cook - Mircos Kochstudio". Auch wenn man berücksichtigt, dass RTL II das Format ziemlich gut versteckte - die erste Folge lief am Karfreitag um kurz vor 17 Uhr, die zweite Folge am Ostermontag ebenfalls spätnachmittags - waren die Quoten schlicht katastrophal: 2,8 Prozent in der Zielgruppe für Folge 1, sogar nur 1,9 Prozent für Folge 2. Für die dritte und letzte Folge war angesichts dessen dann nur noch ein Plätzchen um kurz vor 4 Uhr nachts frei.
Countdown - Die Jagd beginnt (RTL)
Es sah vor gar nicht langer Zeit eigentlich so aus, als sei RTL auch im Bereich deutscher Serien gar nicht mal so schlecht aufgestellt. "Countdown - Die Jagd beginnt" hatte es etwa schon in die dritte Staffel geschafft. Doch die enttäuschte Anfang des Jahres dann völlig. Im Schnitt kamen die neuen Folgen auf weniger als 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - und als die siebte Folge dann auf 11,6 Prozent abstürzte, zog RTL die Notbremse - ganz bitter eine Woche vor dem Staffel- und damit auch Serien-Finale. Das bekamen dann nur noch ganz wenige mit, es lief nämlich erst gegen 1:30 Uhr nachts.
CSI (RTL)
Vor einigen Jahren wechselte "CSI" von Vox zu RTL. Auch der Marktführer durfte sich eine Zeit lang über gute Quoten durch die einst erfolgreichste Serie des amerikanischen Fernsehens freuen. Doch inzwischen bröckelte das Interesse massiv. Selbst Erstausstrahlungen kamen in diesem Jahr häufig nicht mehr in die Nähe des Senderschnitts. Daher darf man erst recht gespannt sein, ob es im kommenden Jahr noch einmal einen Aufschwung geben wird. Der durch "CSI: Miami" vorgewärmte künftige Sendeplatz am Dienstagabend könnte helfen. Und vielleicht auch der neue Name "CSI: Vegas".
Das perfekte Model (Vox)
Es war wohl schon grundsätzlich nicht die richtige Zeit für ein weiteres Model-Casting: In Deutschland - und nicht nur hier - haben die Vertreter des Genres derzeit fast durchweg mit sinkenden Quoten zu kämpfen. Auch "Germany's Next Topmodel" liegt spürbar unter den Vorjahreswerten. Die Vox-Version mit Eva Padberg und Karolina Kurková enttäuschte mit im Schnitt nur 6,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das Finale kam gar auf weniger als 5 Prozent Marktanteil. Doch "Das Perfekte Model" sollte nicht der einzige und nicht der spektakulärste Model-Flop des Jahres bleiben.
Das Supertalent - Backstage (RTL)
Nein, "Das Supertalent" war trotz kräftiger Zuschauerverluste natürlich trotzdem kein Flop für RTL, auch wenn man sich in Köln durch den Wechsel von Thomas Gottschalk in die Jury ganz sicher mehr versprochen haben wird. Zu einer echten Enttäuschung entwickelte sich allerdings das Backstage-Magazin, das RTL am späten Samstagnachmittag sendete. Die Quoten lagen konsequent unter dem Senderschnitt und eine Fortsetzung ist nicht wahrscheinlich. Erst recht nicht, nachdem man sich im Januar bereits das Magazin zu "DSDS" sparen wird, das bislang ebenfalls von Nina Moghaddam moderiert wurde.
Der Cop und der Snob (Sat.1)
An Serien-Flops mangelte es Sat.1 in diesem Jahr nicht. Auch die Krimiserie "Der Cop und der Snob" war nicht davon ausgenommen. Die Vorzeichen standen allerdings schon nicht sonderlich gut, nachdem unmittelbar zuvor mit "Es kommt noch dicker" und "Auf Herz und Nieren" bereits zwei Serien am Montagabend vom Publikum verschmäht wurden. Und so scheiterte auch der Versuch, "Der Cop und der Snob" gemeinsam mit Wiederholungen der erfolgreichen Serie "Der letzte Bulle" zu programmieren. Nach nur fünf Folgen hatte Sat.1 genug.
Deutschlands lustigste Homevideos (kabel eins)
26 Jahre nach "Pleiten, Pech und Pannen" und 22 Jahre nach "Bitte lächeln" gelangte man in Unterföhring zur Auffassung, dass eine Heimvideo-Show eigentlich mal wieder eine gute Idee wäre. War es aber nicht: Auch wenn man sich beim Titel beim immer noch erfolgreich laufenden US-Format "America's Funniest Homevideos" bediente, ging die Sendung mit Sonya Kraus am Sonntagabend zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr mit im Schnitt weniger als 4 Prozent Marktantiel in der Zielgruppe sang- und klanglos unter.
Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen. (kabel eins)
Im vergangenen Jahr wurde ProSieben mit der ersten Staffel der US-Serie "Die Borgias" nicht allzu glücklich - im Gegensatz zum ZDF, das mit "Borgia" kurz zuvor bereits eine ähnliche Geschichte erzählte. Die zweite Staffel wurde daher zu kabel eins abgeschoben, wo das Historiendrama auf den Sendeplatz am Donnerstagabend rückte. Auf jenen Sendeplatz also, auf dem zuletzt eine bunte Mischung aus Eigenproduktionen, Filmen und Fußball lief. Auch bei kabel eins taten sich "Die Borgias" schwer. Zum Staffel-Auftakt lag der Marktanteil nur bei etwas mehr vier Prozent.
Die Draufgänger (RTL)
Noch eine Krimiserie mit einem ungleichen Ermittlerpaar. Draufgänger meets vorsichtigen Familienvater. Hat man schon 1001 Mal gesehen - fand wohl auch das Publikum. Die Serie enttäuschte bei RTL Anfang des Jahres mit nur rund 15 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Wie auch bei "Countdown" zog RTL eine Woche vor dem Finale die Reißleine und verlegte die letzte Folge ins Nachtprogramm. Ob das nun allerdings unbedingt nötig war? Zumal wenn man bedenkt, dass "Die Draufgänger" mit 15 Prozent nach der rasanten RTL-Quoten-Talfahrt in diesem Jahr (die plötzliche Fragmentierung!) inzwischen schon fast wieder im Senderschnitt lägen.
Die dreisten Drei - Jetzt noch dreister (Sat.1)
"Die dreisten Drei" war mal eine sehr erfolgreiche Sketch-Comedy - bis Mirja Boes dem Format und Sat.1 den Rücken kehrte. Das war erschreckenderweise schon 2006 der Fall. Danach versuchte man es zwar noch in wechselnden anderen Besetzungen, schafft es aber weder nochmal eine inhaltlich noch aus Quotensicht überzeugende Sendung auf die Beine zu stellen. Trotzdem belebte man die Marke in diesem Jahr wieder, nun mit Oliver Beerhenke, Mirco Nontschew und Sophia Thomalla. Statt freitags sollten die drei nun mittwochs ihr Glück versuchen. Nachdem die erste Folge mit 7,8, die zweite gar mit 4,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe untergegangen war, drückte Sat.1 auf die Bremse. Offizielle Begründung: Aufgrund der vielen Fußballspiele auf diesem Sendeplatz sei dort eine kontinuierliche Ausstrahlung ja ohnehin nicht gewährleistet. Konnte man natürlich nicht vorher wissen. Im Juli hätten es die noch dreisteren dreisten Drei nochmal freitags versuchen sollen, wurden dann aber doch vor Ausstrahlung ausgewechselt. Dreist.
Die Geldeintreiber - Gnadenlos gerecht (kabel eins)
"Für mich wird mit diesem Format ein neuer TV-Tiefpunkt erreicht", sagte der Chef des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen mit Blick auf "Die Geldeintreiber". Darin war das "Inkasso-Team Moskau" bei seiner zweifelhaften Arbeit zu sehen, gegen das der Verband schon mehrfach gerichtlich vorging. Zu sehen seien Methoden, die hierzulande gar nicht erlaubt seien. Bei kabel eins wies man die Kritik von sich - es handelte sich ohnehin nur um ein Scripted Reality-Format. Doch so oder so: Gnadenlos waren vor allem auch die Zuschauer, die die Sendung mit im Schnitt nur rund 4,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe abstraften. Über die Test-Woche hinaus wird man von den "Geldeintreibern" daher wohl kaum nochmal etwas hören.
Die große Welt der kleinen Menschen (Sat.1)
Eigentlich machte sich Ulla Kock am Brink in der Vergangenheit einen Namen als Moderatorin von Spielshows. Deswegen war es also durchaus überraschend, dass sie in Sat.1 plötzlich eine Dokusoap über Kleinwüchsige präsentierte. Doch "Die große Welt der kleinen Menschen" - so der Titel des Formats, das sich offenbar an der RTL II-Reihe "Kleine Menschen, große Welt" orientierte - kam beim Publikum am Sonntagvorabend nicht an. Für zweistellige Marktanteile reichte es von Beginn an nicht - zuletzt schalteten nicht mal mehr eineinhalb Millionen Zuschauer ein. Vielleicht sollte sich Ulla Kock am Brink in Zukunft also doch besser wieder auf Spielshows konzentrieren.
Die Harald Schmidt Show (Sat.1)
Es sollte eine triumphale Rückkehr zu dem Sender werden, bei dem er einst zum Liebling der Feuilletons und später gar zu einem Quotengaranten aufgestiegen war. Doch das Publikum zeigte Schmidt, der anfangs erneut nur zwei Mal pro Woche auf Sendung durfte, die kalte Schulter. Nach einem starken Auftakt im September vergangenen Jahres sanken die Quoten tief in den einstelligen Bereich. Immer wieder wurden sogar die Tiefstwerte von Oliver Pocher, über den Schmidt weiter so gern spottete, unterboten. Der Tiefstwert war mit nur noch 400.000 Zuschauern und 3,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreicht. Dabei waren die katastrophalen Quoten gar nicht gerechtfertigt: Der immer wieder vorgebrachte Vorwurf, er habe keine Lust mehr auf die Sendung und wirke nur noch gelangweilt, traf längst nicht mehr zu. Die Show entwickelte sich im Gegenteil richtig gut. Doch auf die Erfolgsspur zurück kam sie nicht mehr. Anfang Mai war daher nach weniger als acht Monaten wieder Schluss. Die Unkenrufe, er werde nun sicher keinen Sender mehr finden, bewahrheiteten sich allerdings nicht. Schmidt sendet inzwischen im Pay-TV bei Sky nur noch für zahlende Zuschauer. Die Reichweite ist dadurch aber natürlich nochmal deutlich abgesackt, zeitweise in den nicht mehr messbaren Bereich.
Die perkfekte Minute (Sat.1)
Nachdem Sat.1 mit der "Perfekten Minute" am Freitagabend in den letzten Jahren zwar keineswegs spektakuläre Quoten holte, aber immerhin recht ordentlich fuhr, sollte Ulla Kock am Brink Anfang des Jahres dem Donnerstag eine neue Programmfarbe geben. Doch das ging gehörig schief. Nach dem ohnehin schon schwachen Start sackte die zweite Folge auf katastrophale 5,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ab. Sat.1 zog sofort die Reißleine und zeigt nun stattdessen wieder US-Serien - mit ungleich mehr Erfolg. "Die Perfekte Minute" durfte im Sommer wieder auf den Freitagabend zurück. Dort lief es allerdings ebenfalls ziemlich mäßig.
Die Pyramide (ZDF)
Mit seinen Telenovelas hatte das ZDF nachmittags nicht allzu viel Erfolg. Da schien es gar keine schlechte Idee gewesen zu sein, mal eine andere Farbe auszuprobieren. Und so versuchte man sich an einer Neuauflage des Spielshow-Klassikers "Die Pyramide" - ohne Dieter Thomas Heck, dafür mit Micky Beisenherz und Joachim Llambi. Gute Quoten waren aber auch damit nicht drin. Und als die Marktanteile unter die Marke von fünf Prozent zu sinken drohten, verbannte das ZDF die restlichen Folgen kurzerhand in die Nacht. Dass ein paar wenige Zuschauer zuvor schon bei ZDFneo eingeschaltet hatten, kann aber nur schwer als Erklärung für die schwachen Quoten herhalten.
Die RTL Comedy Woche (RTL)
Über sechs Jahre nach dem Ende von "7 Tage, 7 Köpfe" versuchte RTL sich ab Mitte April mal wieder an einer wochenaktuellen Comedyshow mit einem festen Ensemble bekannter Comedians. Das Interesse an der "RTL Comedy Woche" war allerdings begrenzt - und es ließ vor allem immer weiter nach. Gestartet ist das Format noch mit immerhin 16,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, danach ging es Stück für Stück bergab, die letzte Sendung kam dann nur noch auf 11,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, insgesamt sahen nur noch 1,75 Millionen Zuschauer zu. Experiment also gescheitert.
Die Torten-Tuner - Wir backen das (kabel eins)
3,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holte die dritte Folge der "Torten-Tuner" Ende Januar bei kabel eins nur noch. Also zog kabel eins Konsequenzen und verbannte das Format, in dem Frank Steidl und Thomas Horn riesige Torten-Meisterwerke zusammenzimmerten, in den Samstag-Vorabend. Dort ging es dann immerhin mit recht soliden Quoten zu Ende.
Die Zollfahnder - Hart an der Grenze / Zugriff - Jede Sekunde zählt / Die Autoeintreiber (RTL II)
An Scripted Realitys mangelt es dem deutschen Fernsehen tagsüber nicht. Da ist es nur konsequent, das Genre auch auf die Primetime übertragen - dachte man sich bei RTL II. Doch mit den drei Formaten aus der Schmiede von Produzent Frank Schmidt funktionierte das am Samstagabend nicht so recht. Da half auch der Wirbel nichts, den Schmidt durch seine umstrittene Aussage "Fiction geht auch für die Hälfte" in einem DWDL.de-Interview im Vorfeld auslöste. Doppelt so viele Zuschauer wären jedenfalls besser gewesen.
DNA unbekannt - Familiengeheimnissen auf der Spur (Sat.1)
Anfang des Jahres durfte sich auch "Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Karen Heinrichs mal im Vorabend mit einer eigenen Dokusoap versuchen. Der Versuch, unter anderem die aus Talks hinlängliche bekannten Vaterschaftstests zum eigenen Format aufzublasen, fand aber nicht allzu viele Anhänger. Schon die erste Folge holte nur einen einstelligen Marktanteil, die zweite blieb dann mit 7,4 Prozent in der Zielgruppe bei einem so schlechten Wert hängen, dass es eine Fortsetzung über die zunächst geplanten zwei Testfolgen hinaus wohl kaum geben dürfte.
Drei bei Kai (Das Erste)
Über die miserablen Zuschauerzahlen von "Gottschalk Live" wurde schon sehr viel geschrieben, die enttäuschenden Zahlen der "Heiter bis tödlich"-Krimis wurden ebenfalls schon ausgiebig diskutiert. Da ging "Drei bei Kai" am Freitagvorabend schon ein wenig unter. Zu Unrecht! Denn dort lief es keinesfalls besser. Zuletzt erreichte "Drei bei Kai" ebenfalls weniger als eine Million Zuschauer, der Marktanteil pendelte in der Regel zwischen 5 und 6 Prozent. Mit dem abgesetzten "Duell im Ersten" fuhr Das Erste am Vorabend einst deutlich besser. Daran konnten auch die immer neuen Konzeptänderungen an dem Format nichts ändern. Im Juli war daher Schluss. Dass es für Dieter Nuhr mit "Null gewinnt" auch nicht besser läuft, ist aber wohl nur ein schwacher Trost.
DSDS Kids (RTL)
Nachdem in den Niederlanden schon "The Voice Kids" am Start war, darf man wohl mutmaßen, dass RTL dieses Gebiet trotz deutlich nachlassender Begeisterung für "DSDS" schnell selbst besetzen wollte, ehe man auch bei ProSiebenSat.1 auf die gleiche Idee kommt. Man hätte aber doch besser die Finger davon gelassen: Zwar war die Aufregung im Vorfeld groß - schließlich ist "DSDS" für vieles bekannt, aber nicht für einen pfleglichen Umgang mit seinen Kandidaten. Um so mehr musste sich RTL abmühen, immer wieder darauf hinzuweisen, wie gut man mit den Kandidaten im Kindesalter umgehen werde. Dieter Bohlen gab sich sichtlich Mühe, den guten Onkel zu spielen. Das wiederum fanden die Zuschauer dann so langweilig, dass sie ab der zweiten Folge lieber gar nicht mehr einschalteten. Die Ausgaben 2 bis 4 erreichten nur Marktanteile zwischen 12,2 und 13,3 Prozent - für RTL ein viel zu schwaches Niveau. Fortsetzung daher kaum zu erwarten. Sat.1 lässt sich von "The Voice Kids" aber freilich trotzdem nicht abhalten.
Ein Bus voller Bräute (Vox)
Es war ein überaus ungewöhnlicher Sendeplatz für eine doch insgesamt recht aufwendig zu produzierende Kuppel-Show wie "Ein Bus voller Bräute" mit Jochen Schropp: Um 15 Uhr brachte Vox das Format auf Sendung. Zu dieser Zeit fanden sich aber nicht allzu viele, die sich auf die tägliche Kuppelei einlassen wollten. Im Schnitt erreichten die Folgen nur einen Marktanteil von 4,6 Prozent in der Zielgruppe, nur 270.000 Zuschauer sahen zu. Angesichts der jüngsten Erfolge am Nachmittag kann man bei Vox trotzdem mit einer gewissen Gelassenheit auf diesen Flop zurück blicken.
Einfach magisch (Das Erste)
Judith Rakers, die zwar eigentlich "Tagesschau"-Sprecherin ist, als Co-Moderatorin des "Eurovison Song Contest" aber auch schon Erfahrung auf der ganz großen Bühne gesammelt hat, bekam im Dezember mit "Einfach Magisch - Die große Show der Promi-Zauberer" ihre erste eigene Primetime-Show. Die erste dürfte zugleich allerdings auch die letzte Ausgabe gewesen sein: Obwohl man kurzfristig noch vor dem "Supertalent"-Finale, "Ein Herz für Kinder" und "Schlag den Raab" vom Samstag auf den Montagabend flüchtete, sahen nur 2,14 Millionen Zuschauer zu, wie Promis bei Judith Rakers versuchten, zu zaubern. Der Marktanteil lag bei katastrophalen 6,7 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden gar nur 3,3 Prozent Marktanteil erzielt. Da heißt es wohl ganz schnell: Aus der Zauber...
Einsatz in vier Wänden - Spezial (RTL)
Im Sommer 2011 fuhr RTL mit extremen Renovierungs-Fällen bei "Einsatz in vier Wänden - Spezial" noch gut und erzielte teils mehr als 20 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. In diesem Jahr war das anders: Im Schnitt konnten sich nur noch etwas mehr als 13 Prozent der jungen Zuschauer für den "Bungalow des Grauens", die "Ratten-Ruine" oder die "Billig-Bude" begeistern. Und so scheint es, als habe das einst so populäre Format mit Tine Wittler seine besten Zeiten mittlerweile tatsächlich hinter sich.
Erziehungs-Alarm!, Schönheits-Alarm!, Liebes-Alarm!, Alarm! (Sat.1)
Alarmierend sind die Quoten vieler Formate, die derzeit in Sat.1 laufen. Das Format "Alarm!" mit Andrea Göpel machte da keine Ausnahme. Ob "Erziehungs-Alarm!", "Schönheits-Alarm!" oder "Liebes-Alarm!": Häufig musste sich Sat.1 mit einstelligen Marktanteilen zufriedengeben. Als der Sender das Format schließlich sogar in einer täglichen Variante am Vorabend probierte, traf man überhaupt nicht den Nerv des Publikums. Umso überraschender, dass Göpels Formate "Messie-Alarm!" und "SOS Garten", die Ende 2011 gut ankamen, in diesem Jahr gar nicht zu sehen waren.
Es kommt noch dicker (Sat.1)
"Das war alles leicht wahnsinnig", sagte Schauspielerin Wolke Hegenbarth im DWDL.de-Interview vor dem Start ihrer neuen Sat.1-Serie "Es kommt noch dicker", für die sie stundenlang in der Maske saß, um nicht mehr schlank zu sein. Und zunächst schien es gar, als hätte sich der Aufwand gelohnt: Mehr als 14 Prozent Marktanteil waren am ersten Abend drin, doch danach sollte es bergab gehen. Zwischenzeitlich sackte der Marktanteil auf gerade mal noch 6,6 Prozent ab. Reichlich magere Quoten. Da hätte Sat.1 ganz sicher gerne dicker aufgetragen.
Extraordinary Dogs / Reinschmidts wilde Welt (Vox)
Im Frühjahr versuchte Vox, in seiner eigentlich erfolgreichen Tiersendungs-Schiene, in der sonst etwa "hundkatzemaus" und der "Hundeprofi" gut laufen, auch mal neue Formate zu zeigen. Geklappt hat das nicht: "Extraordinary Dogs" startete zwar ordentlich, konnte die Zuschauer aber nicht halten. Die letzte der drei Ausgaben lag bei nur noch 4,6 Prozent in der Zielgruppe. Und "Reinschmidts wilde Welt" mit dem schon aus "hundekatzemaus" bekannten Dr. Matthias Reinschmidt versagte in den beiden Wochen danach mit im Schnitt nur 5,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ebenfalls.
Falling Skies (ProSieben)
Ein Überflieger war die erste Staffel von "Falling Skies" bei ProSieben zwar nicht, doch mit mehr als zwei Millionen Zuschauer lief es im vorigen Jahr durchaus gut. Inzwischen hat ProSieben den Montagabend komplett von Mysteryserien freigemacht - und "Falling Skies" muss mit einem Termin am späten Freitagabend Vorlieb nehmen. Das war aus Sicht der Quoten keine gute Idee. Im neuen Umfeld brachen die Zuschauerzahlen nämlich regelrecht ein: Im Dezember sahen nicht mal mehr halb so viele Fans zu wie noch vor einem Jahr. Ein tiefer Fall.
Familie Kratz - Jetzt geht's um die Wurst (Vox)
Nach "Daniela Katzenberger" versuchte Vox im Sommer mit "Familie Kratz" eine weitere Personality-Dokusoap aus dem Auswanderer-Kosmos zu etablieren. Doch anders als Katzenberger oder auch die Doku über das Leben von Modezar Harald Glööckler kratzte das neue Format am Dienstagabend nur wenige Zuschauer. Nachdem der Marktanteil bei der dritten Folge nur noch etwas mehr als drei Prozent in der Zielgruppe betrug, machte Vox kurzen Prozess und nahm die Geschichten um Würstchenkönig Manni Kratz schleunigst auf dem Programm.
Gottschalk Live (Das Erste)
Den spektakulärsten Flop der Saison lieferte der Moderator mit der größtmöglichen Fallhöhe. Während ein Jahr lang darüber diskutiert wurde, dass es eigentlich keinen ebenbürtigen Nachfolger für Thomas Gottschalk bei "Wetten, dass..?" geben kann, stellte der im Ersten unter Beweis, dass er ohne diese Sendung auch nicht wirklich viel Zugkraft besitzt. In der "Todeszone" des Vorabendprogramms im Ersten fehlte ihm von Anfang an ein richtiges Konzept, kaum eine Sendung glich der nächsten - und immer neue Umbauten verschlimmerten die Sache nur noch. Als der in der Not geholte Markus Peichl den schon fast legendären Satz sagte "Bis zur Sommerpause sitzt das Konzept, ab Herbst wird sich das auf die Quote auswirken", war eigentlich längst fast jedem klar: So lange wird sich die ARD die Zuschauerzahlen um die Millionen-Marke am Vorabend nicht mehr ansehen wollen. Nachdem das Aus verkündet worden war, schaffte das Team es, die Zuschauerzahlen mit einer weiteren Konzeptänderung ("66 Träume") tatsächlich nochmal zu halbieren auf zwischenzeitlich nur noch 510.000. Ob man angesichts dessen aber Gottschalk wirklich nochmal düpieren musste, indem man kurzfristig die allerletzte Sendung streicht und durch Berichte aus dem Quartier der Nationalmannschaft ersetzt? Guter Stil ist das nicht.
Großstadtliebe (RTL)
"Großstadtliebe" zeichnete sich unter all den Kuppelsoaps, die nach dem "Bauer sucht Frau"-Erfolg im deutschen Fernsehen sprießten, durch erfrischend normale Kandidaten aus. Hier ging es erkennbar nicht darum, Menschen vorzuführen. Doch nachdem man sein Publikum durch "Bauer sucht Frau", "Schwiegertochter gesucht", "Schwer verliebt" & Co. längst an eine ganz andere Erzählweise gewöhnt hatte, war damit keine Quote mehr zu machen. Nachdem die ersten vier Folgen am Sonntagvorabend im Schnitt nur 11,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erzielt hatten, verbannte RTL die Reihe ins Samstag-Mittagprogramm, wo sie in Formel 1-freien Wochen zu Ende ging.
Harry's Law (Sat.1)
In den USA lief es für "Harry's Law" eigentlich gar nicht schlecht - nur junge Zuschauer fanden keinen Gefallen an der Anwaltsserie von David E. Kelly mit Schauspielerin Kathy Bates in der Hauptrolle. In Sat.1 legte "Harry's Law" dafür im Sommer einen richtig guten Start hin. Doch nach wenigen Wochen sank das Interesse dann doch und die Serie wurde um eine Stunde nach hinten verschoben. Wenig hilfreich war es allerdings, dass Sat.1 kurzzeitig zuvor die wenig passende Sitcom "Mike & Molly" zeigte und damit auch der Anwaltsserie noch weiteren Schaden zufügte. Im Oktober war schließlich vorzeitig Schluss.
Heiter bis tödlich (Das Erste)
Die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt - und immerhin hat man mal ein Konzept für den Vorabend. Doch nach mehr als einem Jahr bleibt festzuhalten, dass die "Heiter bis tödlich"-Krimis im Ersten nach wie vor weit davon entfernt sind, sich zu Quoten-Hits zu mausern. Wenig hilfreich war jedoch die Umstellung der Sendezeiten durch den Start von "Gottschalk Live". Einzig "Hubert und Staller" sorgen für kleine Lichtblicke am trüben ARD-Vorabend. Doch eine Serie alleine kann die Probleme eben kaum lösen.
Helfer mit Herz (RTL)
Fast eineinhalb Jahre ließ RTL Vera Int-Veen und "Helfer mit Herz" pausieren, ehe man sich gerade im Mai doch mal dazu durchrang, immerhin drei neue Folgen zu zeigen. Die liefen am Sonntag-Vorabend allerdings wirklich miserabel: Im Schnitt lag der Marktanteil bei nur 11,3 Prozent - und damit auch nicht höher als bei "Großstadtliebe", das dafür weichen musste. Kurios: Als Anfang Juni dann mal eine Wiederholung lief, zog der Marktanteil spürbar an. Unter dem Senderschnitt verharrte das Format trotzdem.
Herz & Schnauze (Sat.1)
Kaum im Amt, griff der neue Sat.1-Geschäftsführer Nicolas Paalzow im Oktober kräftig durch. Eines der Opfer war das Tiermagazin "Herz & Schnauze", das der Sender am Sonntagnachmittag etablieren wollte. Doch bevor die Zuschauer die von Andrea Kaiser präsentierte Sendung finden konnten, war sie auch schon wieder Geschichte. Gerade mal zwei Ausgaben strahlte Sat.1 aus - dann hatte Paalzow bereits genug. Angesichts von Marktanteilen um sechs Prozent in der Zielgruppe trug man sämtliche Hoffnungen schnell wieder zu Grabe.
Jugendliebe (RTL)
Auch wenn Inka Bause ein paar Sätze pro "Bauer sucht Frau"-Folge sagen darf: Ein Erfolgsgarant für weitere Formate ist sie damit längst nicht. Die Sendung "Jugendliebe", in der sie Menschen, die sich aus den Augen verloren haben, wieder zusammenbrachte, enttäuschte im Frühjahr jedenfalls. Während die erste Staffel 2011 noch sehr ordentlich mit über 18 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gelaufen war, holten die neuen Folgen der zweiten Staffel nur Marktanteile um 13,5 Prozent. Zu wenig für RTL.
Justified (kabel eins)
kabel eins wählte im Frühjahr einen ungewöhnlichen und nicht ganz glücklichen Sendeplatz für die vielgelobte Serie "Justified". Die erste Staffel lief am späten Samstagabend. Dort war sie natürlich stark von der Konkurrenz abhängig. DFB-Pokal-Finale, Eurovision Song Contest, Champions League-Finale hießen die illustren Gegner. Die Folge: Nach einem halbwegs soliden Beginn tat sich die Serie schnell richtig schwer mit teils unter 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die zweite Staffel wurde im Herbst daraufhin dienstags gezeigt. Ergebnis der Umsiedlung: Der Marktanteil lag nicht ausnahmsweise, sondern in der Regel unter 3 Prozent. 1,2 Prozent war der erschütternde Tiefstwert Mitte Oktober. Ganz ganz bitter.
Kinder fragen - Comedians antworten (RTL)
Ende Januar versuchte sich RTL an einer neuen Comedyshow, für die man sich den bislang nicht gerade als Komiker bekannten Oliver Geissen als Moderator aussuchte. Der Sendeplatz war dagegen eigentlich ein Garant für gute Quoten: Zwischen "Wer wird Millionär?" und dem Dschungelcamp lief "Kinder fragen - Comedians antworten". Sehen wollten den Piloten aber trotzdem nur wenige. Mit 13,0 Prozent Marktanteil fiel der Marktanteil überraschend schwach aus, sodass sich das Format zurecht auch nicht für eine Fortsetzung empfahl.
Klinik am Alex (Sat.1)
In einem Anfall von Übermut ließ Sat.1 einst gleich 27 Folgen von "Klinik am Alex" produzieren. Doch angesichts miserabler Quoten setzte Sat.1 die Serie nach nur fünf Folgen ab. Das war im Jahr 2009. Drei Jahre später gab's dann den zweiten Anlauf, nun am Samstagvorabend. Sat.1 zeigte die Serie von Anfang an - und raten Sie mal, wann diesmal die Notbremse gezogen wurde. Richtig: Nach erneut genau diesen fünf Folgen, die mit im Schnitt 3,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe allerdings auch wirklich jenseits von Gut und Böse liefen. Immerhin: Diesmal verschwand die Serie nicht ganz, die Erstausstrahlung der übrigen Folgen ging weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr über die Bühne.
Krass! (RTL II)
Nachdem Hella von Sinnen bereits mit einer Clipshow recht erfolgreich unterwegs war, schob RTL II mit "Krass!" ein weiteres Format dieser Art nach. Gut kam das allerdings nur ganz zu Beginn an: 7,7 Prozent betrug der Marktanteil der ersten Folge, die am runderneuerten Show-Mittwoch zu sehen war. Danach ging es jedoch Schritt für Schritt nach unten. Nach vier Folgen war "Krass!", das sich dummen Verbrechern und Autofahrern widmete, bei gerade mal noch 4,2 Prozent angekommen. Bei RTL II wird man diesen Flop angesichts zahlreicher Erfolge in diesem Jahr aber vermutlich gut verschmerzen können.
Land sucht Liebe (Sat.1)
Mit "Bauer sucht Frau" feiert RTL seit Jahren große Erfolge zur besten Sendezeit. Warum sollte man das Konzept also nicht mal auf ein tägliches Format für den Vorabend übertragen? Das dachte man sich zumindest bei Sat.1 und nannte sein Format "Land sucht Liebe" - kurioserweise gibt es im NDR Fernsehen eine ganz ähnlich angelegte Sendung mit dem ganz ähnlichen Titel "Land und Liebe". Das Publikum schien auf eine tägliche Kuppelshow jedoch nicht gewartet zu haben. Die Quoten blieben zwischen gescripteten Formaten überschaubar. Eine Fortsetzung wird es wohl nicht geben.
Lenßen (Sat.1)
Es offenbarte die ganze Misere von Sat.1: 2009 trennte sich der Sender von "Lenßen & Partner" - und eigentlich auch von "K11", das mangels Alternativen allerdings nie aus dem Programm genommen wurde. Und weil alles andere am Vorabend auch floppte, fiel dem Sender im Frühjahr nichts Innovativeres ein, als es einfach noch einmal mit "Lenßen", diesmal ohne Partner, zu versuchen. Diese Einfallslosikgeit wurde vom Publikum allerdings bestraft: Die Neuauflage ging mit im Schnitt unter 8 Prozent Marktanteil im Pseudo-Doku-Crime-Brei von Sat.1 sang- und klanglos unter. Für "Lenßen" war daher Ende Juni wieder Schluss. Zumindest bis zur nächsten Verzweiflungstat.
Lothar - Immer am Ball (Vox)
"Lothar Matthäus läuft um 23:15 Uhr. Das ist ein Zeichen, dass wir nicht wirklich glücklich mit dem Programm sind": Überraschend deutliche Worte fand Vox-Chefredakteur Kai Sturm im Vorfeld der Dokusoap "Lothar - Immer am Ball". Die Produktion der Sendung habe stattdessen zu "vielen grauen Haaren" geführt. Reichlich viel Wirbel also um ein Format, das zu diesem Zeitpunkt noch mal gestartet war. Der Auftakt verlief dann auch wirklich nicht gut, was aber weniger am Format lag, als an einer dämlichen Programmplanung - die erste Folge lief in direkter Konkurrenz zum ersten Elfmeterschießen der EM. Zwischendrin steigerte sich die Dokusoap zwar kurzzeitig auf Höhe des Senderschnitts, doch zum Ende hin ging Lothar dann doch wieder die Luft aus.
Medium - Nichts bleibt verborgen (kabel eins)
Lange Zeit war die Serie "Medium - Nichts bleibt verborgen" gemeinsam mit "Ghost Whisperer" eines der Aushängeschilder im Serien-Bereich von kabel eins. Doch dann fand sich zwei Jahre lang noch nicht mal mehr ein Sendeplatz, um die noch ausstehenden letzten beiden Staffeln zu zeigen. Im Sommer fasste sich kabel eins dann doch noch ein Herz. Doch die Quoten waren so ernüchternd, dass die Serie erst auf 23:15 Uhr und schließlich sogar nach Mitternacht verschoben wurde. Wann angesichts dessen nun die siebte und letzte Staffel noch ein Plätzchen finden wird, weiß wohl nicht mal Allison Dubois.
Mein neues Auto (kabel eins)
Bei kabel eins sucht man weiter nach einem weiteren Format für den Vorabend, um dort nicht dauerhaft gleich 75 Minuten täglich Geschichten von Ordnungshütern erzählen zu müssen. Eines der gesteten Formate war "Mein neues Auto". Unter anderem die aus diversen Auto-Formaten bekannte Lina van de Mars begleitete darin Käufer auf der Suche nach ihrem persönlichen Traumauto - mit dem Haken, dass die vermeintlichen Käufer gar nicht echt waren, weil es sich um eine Scripted Reality handelte. Interesse daran hatte kaum jemand, im Schnitt erreichten das Format in den drei Test-Wochen gerade mal 3,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Dann doch lieber Ordnungshüter.
Mein wunderbares Wohnlokal (Vox)
Sonderlich gefragt war "Mein wunderbares Wohnlokal" schon zwei Jahre zuvor nicht, trotzdem kündigte Vox damals weitere Folgen an. Doch dann verging Monat um Monat, ohne dass sich nochmal ein Sendeplatz fand. Bis es Anfang des Jahres plötzlich soweit war: Die bereits produzierten Folgen wurden im Nachmittagsprogramm versendet. Angesichts eines Marktanteils-Schnitts von nur knapp über vier Prozent dürfte es das für das Format dann aber auch endgültig gewesen sein.
MEK 8 (RTL II)
Lange hielt RTL II die Actionserie "MEK 8" aus der "Cobra 11"-Schmiede Action Concept zurück. Im Sommer fand man dann aber doch noch einen Sendeplatz. Prominent fiel dieser allerdings nicht aus. Am späten Samstagabend wurde die Serie schließlich in Doppelfolgen versendet - allerdings war im Anschluss an die gefloppten Scripted Realitys von Franklin nicht allzu viel zu erwarten. Am Ende lag der Marktanteil sogar bei weniger als zwei Prozent in der Zielgruppe. Diese Form von Action schien das Publikum also reichlich gelangweilt zu haben. Immerhin ist RTL II nun um eine Erfahrung reicher.
Mieter in Not (Sat.1)
An Dokusoap-Tests mangelte es im Programm von Sat.1 in diesem Jahr nicht. Eines der getesteten Formate war "Mieter in Not" mit Barbara Eligmann. Ob Wuchermieten, schimmelbefallene Wände oder falsche Stromabrechnungen: Gemeinsam mit Mietrechtsexperten versuchte Eligmann, Mietern zu ihrem guten Recht zu verhelfen. Allzu viel Gelegenheit dazu bekam sie aber nicht, denn nicht nur die Mieter waren in Not, sondern auch der Sender. Nachdem die ersten beiden Folgen keine guten Quoten erzielten, machte Sat.1 kurzen Prozess und warf das Format wieder aus dem Programm.
Mietprellern auf der Spur (RTL)
Während sich Sat.1 um in Not geratene Mieter kümmerte, sprang Vera Int-Veen im Sommer wieder geprellten Vermietern zur Seite. Doch die ohnehin sehr kurze Staffel konnte bei Weitem nicht an die Erfolge des Vorjahres anknüpfen, als noch Marktanteile um 20 Prozent in der Zielgruppe drin waren. Diesmal lag die Dokusoap, die 2011 reichlich zweifelhafte Schlagzeilen produzierte, konsequent unterhalb des Senderschnitts. Bei so viel Müll schienen viele Zuschauer die Nase gestrichen voll gehabt zu haben.
Mike & Molly (Sat.1)
Ursprünglich hatte kabel eins die in den Staaten äußerst erfolgreiche Sitcom "Mike & Molly" bereits für den Sonntagabend angekündigt, doch dann musste der Sender kurzfristig doch auf die Ausstrahlung verzichten. Stattdessen fand die Serie im September bei Sat.1 einen Sendeplatz - auch wenn der Sender nicht gerade als Sitcom-Eldorado bekannt ist. Entsprechend unklug war es auch, "Mike & Molly" zwischen Krimi- und Anwaltsserien zu programmieren. Die Quoten waren von Beginn an schlecht und wurden schnell noch schlechter. Lediglich drei Wochen ging Sat.1 mit der Serie durch Dick und Dünn, dann war auch schon wieder Schluss mit lustig. Vielleicht bekommt kabel eins auf diese Weise ja doch noch einmal eine Chance.
Million Dollar Shootingstar (Sat.1)
Als im Mai die ersten Gerüchte aufkamen, ProSieben plane eine neue Modelshow mit Bar Refaeli, sorgte das erstmal für Kopfschütteln. "Germany's Next Topmodel" hatte zuvor schon deutlich an Zugkraft eingebüßt - und wieso etwas, das mit Heidi Klum schon schlechter funktioniert hatte, mit der ungleich unbekannteren und zugleich nicht deutschsprachigen Bar Refaeli nun plötzlich für neue Quotenhöhenflüge gut sein sollte, bleibt ein Mysterium. Zudem zeigte sich auch Heidi Klum not amused und gab zu Protokoll, sie sei "ein bisschen sauer" auf ProSieben. Was also tun? Richtig: Am besten auf einem völlig aussichtslosen Platz auf einem unpassenden Sender versenden, wo es kaum jemand mitbekommt. Die Wahl fiel folgerichtig auf Sat.1 und den Mittwochabend. Der Plan ging auf: Die erste Folge lief mit weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe so schlecht, dass man das Format bedenkenlos ins Nachtprogramm verschieben konnte. Dass das vermeintliche Live-Finale gar nicht live war, sondern lediglich drei verschiedene vorproduzierte Enden vorlagen, die je nach Abstimmung eingespielt wurden, ist nur ein letztes Kapitel dieser traurigen Geschichte. Nach vier Folgen heißt es für Bar Refaeli jedenfalls wohl endgültig: "Bar, Deine Reise endet hier". Schade ist es allenfalls um die für eine Modelshow ungewöhnlich sympathischen Outtakes am Ende jeder Folge.
Nachbar gegen Nachbar (Sat.1)
Ende 2011 testete Sat.1 kurzzeitig im Rahmen von "Richterin Barbara Salesch" schon einmal die Scripted Reality "Nachbar gegen Nachbar" - damals noch als Einstünder. In einer halbstündigen Version kehrte das Format schließlich am Vorabend zurück und fügte sich nahtlos in die Liste der Flops ein. Auch wenn vereinzelt mal zweistellige Marktanteile in der Zielgruppe erzielt wurden: In der Regel lagen die fiktiven Nachbarschaftsstreits klar unterhalb des Senderschnitts. Eine zukunftsweisende Sendung ist "Nachbar gegen Nachbar" daher ganz sicher nicht.
Notruf - Rettung aus der Luft (RTL II)
Nein, RTL II holte nicht Hans Meiser auf den Bildschirm zurück, sondern begleitete bei "Notruf - Rettung aus der Luft" tatsächlich ein echtes Team eines Rettungshubschraubers bei der Arbeit. Und man muss das inzwischen betonen: Es war keine Scripted Reality. Vielleicht war ja auch genau das das Problem. Mit im Schnitt nur 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe floppte das Format am Mittwochabend jedenfalls völlig und wurde nach vier Folgen aus dem Programm genommen. Die übrigen Folgen wurden dann im Sommer am Sonntagnachmittag gezeigt, konnten dort aber auch nicht überzeugen.
Null gewinnt (Das Erste)
Mit "Gottschalk Live", den "Heiter bis tödlich"-Krimis und "Drei bei Kai" musste Das Erste am Vorabend auch in diesem Jahr zahlreiche Flops hinnehmen. Doch die Liste ist damit noch nicht komplett: Auch die Rateshow "Null gewinnt" mit Dieter Nuhr und Ralph Caspers konnte die Zuschauer nicht überzeugen. Ursprünglich als Sommervertretung von Gottschalk geplant, musste das Format nach dessen schnellem Aus den wöchentlichen Sendeplatz am Freitag einnehmen. Die Zuschauer schalteten allerdings von Beginn an nicht ein. Eigentlich schade um ein durchaus schönes Konzept.
Opdenhövels Countdown (Das Erste)
Als Matthias Opdenhövel seinen Job als "Schlag den Raab"-Moderator bei ProSieben aufgab und zur "Sportschau" wechselte, da betonte man bei der ARD, dass es dabei nicht bleiben soll. Stattdessen solle er auch Shows moderieren. Der erste Versuch war "Opdenhövels Countdown". Opdenhövel machte seine Sache als Moderator gewohnt souverän - doch bis ins letzte Detail zu Ende gedacht wirkte die erste Ausgabe nicht. Selbst diese Ausgabe startete mit nur 3,2 Millionen Zuschauern und knapp über 10 Prozent Marktanteil nur mau. Und wenn der erste Eindruck schon nicht so recht stimmt, dann verwundert es auch nicht weiter, dass sich die folgenden beiden Ausgaben noch schwerer taten. Opdenhövel und dem deutschen Fernsehen ist zu wünschen, dass die ARD trotzdem noch das passende Format für ihn findet. Nur im Sport wäre er sonst doch ein wenig verschenkt.
Parenthood (Vox)
Für die neue US-Serie "Parenthood" schaffte Vox sogar einen neuen Serien-Sendeplatz am Samstag zur Mittagszeit. Doch die Mühe war vergebens: Nach einem mäßigen Start gingen die Zuschauerzahlen sogar noch zurück. Als die Marktanteile nach einigen Wochen auf weniger als drei Prozent in der Zielgruppe sackten, zog der Sender alsdann die Notbremse und verbannte "Parenthood" in die frühen Morgenstunden. Die wenigen Fans dürfte man damit aber gewiss verärgert haben: Immerhin folgte der drastische Schritt ganz kurz vor dem Staffel-Finale.
Person of Interest (RTL)
Man kann RTL nicht vorwerfen, nichts Neues im Serien-Bereich versucht zu haben. Um dem Donnerstagabend neuen Schwung zu verleihen, programmierte man mit "Person of Interest" einen der erfolgreichsten Serien-Neustarts der vergangenen US-Saison auf dem Sendeplatz um 21:15 Uhr. Ohne Erfolg: Schon die ersten beiden Folgen verzeichneten jeweils weniger als drei Millionen Zuschauer. Weil "Person of Interest" das hiesige Publikum nur wenig interessierte und die Quoten weiter zurückgingen, folgte recht schnell die Verlegung um eine Stunde nach hinten. Zuletzt versendete RTL die Serie, die nun sogar teils einstellige Marktanteile verzeichnete, in Doppelfolgen.
pin - Das Peoplemagazin (Sat.1)
Man hätte eigentlich gewarnt sein müssen: Über Monate hinweg tat sich das Vorabend-Magazin "Push" in Sat.1 ziemlich schwer. Umso überraschender kam die Ankündigung, dass man "Push" auf dem Sendeplatz am Freitag durch "pin" ersetzte. Warum die Zuschauer dafür nun plötzlich einschalten sollten, konnte man vermutlich auch bei Sat.1 nicht wirklich schlüssig erklären. Die Quoten waren jedenfalls ähnlich mies wie bei "Push". Nach fünf Wochen hatte sich das auch bis Unterföhring herumgesprochen. Dann folgte das vorzeitige Aus des Magazins mit Andrea Kaiser.
Popstars (ProSieben)
Knapp zwei Jahre ließ sich ProSieben Zeit, ehe im Sommer die Jubiläumsstaffel von "Popstars" auf dem Plan stand. Dafür hatte man allerlei Gesichter vorheriger Staffeln zusammengetrommelt. Geholfen hat das aber wenig. Der Start verlief mit etwas mehr als 15 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe zwar recht solide, doch nach wenigen Wochen sank die Castingshow plötzlich in den einstelligen Bereich. Und sollte sich auch nicht mehr erholen. Erst strich man die Liveshows auf eine Folge zusammen, dann auch noch die Staffel für das kommende Jahr. "'Popstars' ist und bleibt eine starke Marke für ProSieben", hieß es lapidar vom Sender. Chef Wolfgang Link ergänzte später jedoch: "ProSieben braucht 2013 kein 'Popstars'."
Private Practice (ProSieben)
In Kürze endet der "Grey's Anatomy"-Ableger "Private Practice" in den Staaten. Bei ProSieben dürfte man über das bevorstehende Aus allerdings nicht allzu unglücklich sein, denn ihre besten Zeiten hat die Arztserie auch bei uns schon längst hinter sich. Im Sommer versendete ProSieben die fünfte Staffel mittwochs in Doppelfolgen. Geholfen hat die doppelte Dosis aber auch nicht: Am Ende betrug der durchschnittliche Marktanteil der Staffel nicht mal zehn Prozent. Das schreit schwer nach Intensivstation für die Serien-Ärzte...
ProSiebens 1001 Nacht (ProSieben)
Kaum waren vier Jahre vergangen, schon fand ProSieben einen Sendeplatz für seinen Märchenstunden-Nachfolger. Unter dem Titel "ProSiebens 1001 Nacht" zeigte der Sender als Ersatz für die wenig überraschend gefloppte "Eureka"-Staffel längst vergessene Comedy-Verfilmungen wie "Kalif Storch - Ein Herrscher lässt die Sau raus!" oder "Die Karawane der verfluchten Jungfrau". Weil die Quoten jedoch von Beginn an mies waren, machte der Sender schon nach drei Wochen kurzen Prozess und setzte die Märchen wieder ab. Mit ein wenig Glück gibt's die restlichen Folgen ja vielleicht schon in weniger als vier Jahren zu sehen.
Psych / Royal Pains (RTL)
Das Ende von "Monk" liegt schon einige Zeit zurück, doch bis heute ist es RTL nicht gelungen, einen echten Nachfolger für den schrulligen Ermittler zu etablieren. An Versuchen mangelte es freilich nicht. Doch sowohl "Royal Pains" als auch "Psych" konnten zuletzt die Erwartungen des Senders nicht wirklich erfüllen. Seit September warten die Fans von "Psych" nun bereits auf die Fortsetzung der fünften Staffel. RTL zog es allerdings vor, noch einmal alte "Monk"-Folgen am Dienstagabend zu wiederholen. Nun bleibt abzuwarten, ob "Dallas" ab Ende Januar für den lange ersehnten Aufschwung sorgen kann.
Push - Das Sat.1 Magazin (Sat.1)
Als Sat.1 Ende Januar entschied, "Anna und die Liebe" aus dem Programm zu nehmen, da musste in einem Aufwasch auch das quotenschwache "Sat.1 Magazin" dran glauben. Sat.1 kündigte an, das Konzept komplett überarbeiten zu wollen, weil man mit den Marktanteilen von zuletzt knapp über 9 Prozent nicht zufrieden war. Ende Mai kehrte dann das Magazin als "Push" zurück. Wieso ein Format, das nach eigenen Aussagen vor allem für eine "entspannte" Begleitung in den Feierabend sorgen soll, ausgerechnet "Push" hieß, weiß wohl niemand. Einen Push versetzte das Magazin den Sat.1-Quoten aber tatsächlich - nur nach unten. Im Schnitt erreichten die 102 Folgen nur knapp über 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Dass Sat.1 trotzdem fast fünf Monate durchhielt, war schon bemerkenswert. Dann war das Ende der Leidensfähigkeit aber doch erreicht.
Quiz Taxi Reloaded (kabel eins)
Rund zwei Jahre lang kurvte Thomas Hackenberg von 2006 bis 2008 mit seinem "Quiz Taxi" durchs kabel eins-Programm, ehe kabel eins das Quizformat einstellte. Anlässlich des 20. Geburtstags versuchte sich der Sender aber nochmal an einer Wiederbelebung, diesmal mit Murat Topal. Produzieren ließ kabel eins zunächst nur 5 Folgen - und tat wohl auch gut daran. Mit im Schnitt nur 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gingen die nämlich sang- und klanglos unter. Damit dürfte das "Quiz Taxi" nun wohl endgültig in der Garage bleiben.
Richter Alexander Hold (Sat.1)
Noch im vergangenen Jahr waren die Quoten der Nachmittagsformate von Sat.1 recht passabel. Doch ganz offensichtlich hat der Sender zu lange mit der Suche nach neuen Ideen gewartet. Die Folge: Inzwischen liegt die komplette Daytime des Senders brach - und "Richter Alexander Hold" ist nur eine von vielen Baustellen. Auch die kürzlich durchgeführte Not-OP half wenig: Hold tut sich um 14 Uhr noch schwerer und die doppelte Dosis des Salesch-Nachfolgers "Familien-Fälle" vergrößerte die Probleme im weiteren Verlauf des Nachmittags. Kurzum: Frischer Wind ist nötiger denn je. Ob eine neue Scripted Reality mit Angelika Kallwass die Not wirklich lindern kann?
Sat.1 Advent Spezial (Sat.1)
Anstelle von "Richter Alexander Hold" setzt Sat.1 kurz vor dem Fest auf eine Art "Frühstücksfernsehen" am Nachmittag. Das ist aller Ehren Wert, doch ob die Zuschauer ein solches Magazin zwischen Krawall-Talk und Scripted Realitys wirklich annehmen würden, durfte schon vor dem Start bezweifelt werden. Schließlich kam es, wie es kommen musste: Der Start verlief mit nur etwas mehr als fünf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sehr dürftig.
Southland (kabel eins)
Die Vorzeichen standen nicht allzu gut: Erst geriet die US-Serie "Blue Bloods" unter die Räder, dann startete auch "Southland" äußerst schwach. Doch auch wenn kabel eins die Serie nach einigen Wochen auf einen Sendeplatz nach Mitternacht schob, so hielt man zunächst wacker durch. Dann verlor man aber doch die Nerven: Kurz vor Weihnachten zeigte der Sender die vorerst letzte Folge. Offiziell ist von einer Pause die Rede, doch ob und wann "Southland" zurückkehren wird, ist bislang noch völlig ungewiss.
Stadt, Land, ... - Promi Spezial (RTL II)
In diesem Jahr war Micky Beisenherz kurzzeitig omnipräsent im deutschen Fernsehen. Neben der "Pyramide"-Neuauflage im ZDF und dem ZDFneo-Format "German Angst" war er bei RTL II noch dazu mit der "Guinness"-Show und "Stadt, Land, ... - Promi Spezial" vertreten. Letztgenannte Sendung tat sich nach solidem Start allerdings zunehmend schwer und verzeichnete meist Quoten, die deutlich unterhalb des Senderschnitts lagen. Sollte es weitergehen, wäre vielleicht eine Rückkehr auf einen etwas späteren Sendeplatz hilfreich. Dort schlug sich das Format zu Jahresbeginn nämlich deutlich besser als mittwochs um kurz nach 21 Uhr.
Star Race (RTL)
Nach ihrem Aus als Jurorin bei "Deutschland sucht den Superstar" durfte Fernanda Brandao im Sommerprogramm von RTL die Show "Star Race" moderieren. Das Interesse des Publikums an schwitzenden Promis wie Jenny Elvers-Elbertzhagen und Nino de Angelo, die ohne Kohle von A nach B kommen mussten, hielt sich allerdings in Grenzen. Nur etwa zweieinhalb Millionen Zuschauer fanden Gefallen daran. Und so dürfte das diesjährige "Star Race" vermutlich eine einmalige Angelegenheit bleiben. Nicht schlimm: Man wird es sicher nicht vermissen.
Stellungswechsel - Job bekannt, fremdes Land (kabel eins)
2011 gewann kabel eins mit "Stellungswechsel - Job bekannt, fremdes Land" den Deutschen Fernsehpreis - und zwar zum ersten Mal überhaupt in der Sendergeschichte. Dass das nicht vor Absetzung schützt, mussten die Macher diesmal erkennen. Nachdem kabel eins den Sendeplatz für Eigenproduktionen auf Donnerstag geändert hatte, ging "Stellungswechsel" mit zunächst 4,0 und dann 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig unter. Nach nur zwei Wochen zog man daher vorzeitig die Notbremse. Ob und wann die übrigen Folgen noch ausgestrahlt werden, ist derzeit noch unbekannt.
The Prisoner (ZDF)
Es kam in den letzten Jahren nicht häufig vor, dass es ZDFneo-Formate auch mal - außerhalb der Sendezeit zwischen 2 und 4 Uhr nachts - ins Hauptprogramm geschafft haben. Ausgerechnet bei der nicht ganz leicht wegzuschauenden Serie "The Prisoner" machte das ZDF aber eine Ausnahme und zeigte sie recht prominent platziert direkt nach dem "Montagskino" - also auf einem Sendeplatz, auf dem das ZDF ungewöhnlich viele jüngere Zuschauer erreicht. Das Interesse an "The Prisoner" war trotzdem erschreckend gering. Die erste Folge sahen nur 660.000 Zuschauer, die zweite Folge gar nur eine halbe Million. Der Marktanteil war zu diesem Zeitpunkt auf 5,5 Prozent gefallen. Dann zog das ZDF die Konsequenzen und schob wieder "heute nacht" davor ein, was der Serie den Rest gab. Vor nur 220.000 Zuschauern ging sie schließlich zu Ende. Bleibt für das ZDF zu hoffen, dass es am späten Freitagabend, wo künftig statt "Lanz kocht" regelmäßig ZDFneo-Formate gezeigt werden, besser läuft.
The Vampire Diaries (ProSieben)
Aus der Reihe "Programmentscheidungen, bei denen man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus kommt." Was bisher geschah: Im Sommer vergangenen Jahres brach ProSieben die Ausstrahlung von "The Vampire Diaries" am Montagabend inmitten der zweiten Staffel ab, nachdem die Marktanteile zuletzt drei Wochen in Folge nur noch im einstelligen Bereich lagen. Stattdessen wurde die Serie zu Sixx abgeschoben. Dort lief sie für Sixx-Verhältnisse zwar sehr erfolgreich - doch Hunderttausende Fans gingen durch diese Aktion trotzdem verloren. Und dann kam man im Frühjahr dieses Jahres auf die glorreiche Idee, die Serie doch wieder ins ProSieben-Programm aufzunehmen, erneut montags. Und weil es schon mit Erstausstrahlungen und vor der Fans-Verärger-Aktion nicht geklappt hatte, sollte es plötzlich mit Wiederholungen besser laufen. Denn die Erstausstrahlungen liefen ja weiterhin wenige Tage zuvor bei Sixx. Einziges Unterscheidungsmerkmal: ProSieben zeigt die etwas längere Uncut-Version. Doch wer hätte das gedacht: Im Schnitt war damit trotzdem nicht mehr als 7,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin. Das hinderte ProSieben aber nicht daran, "Vampire Diaries" als Ersatz für "Touch", das auch nicht schlechter lief, sogar zeitweise auf 21:15 Uhr vorzuverlegen - und damit absurderweise auch noch auf das Unterscheidungsmerkmal "Uncut-Version" zu verzichten. Wie gesagt: Manchmal kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus.
The Winner is... (Sat.1)
Nur weil etwas "Von den Machern von 'The Voice'" ist, ist es noch lange kein Garant für gute Quoten oder überhaupt auch nur ein ausgereiftes Konzept. Das Problem fing schon damit an, dass es im Vorfeld schwer zu erklären war, was diese Sendung eigentlich ist. Eine Castingshow, wurde vielfach geschrieben, die "erste Talent-Gameshow" hieß es bei Sat.1. So oder so: Die auf zwei Stunden aufgeblasene Sendung bestand in jedem Fall aus einem immer wiederkehrenden Ablauf und langweilte dadurch allzu schnell. Detail am Rande: Weil Sat.1 dem von RTL eilig gegen die eigentlich geplante Auftaktsendung in Stellung gebrachten "WWM Promi-Doppel" aus dem Weg zu gehen, verlegte Sat.1 den Start auf Mittwoch vor - und handelte sich da mit Fußball (Bayern - Dortmund), "Let's dance" und Co. sogar noch stärkere Konkurrenz ein. Die erste Folge versagte mit 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig und auch auf dem eigentlichen Freitags-Sendeplatz konnte das Format nie überzeugen. Das Finale erreichte mit 10,5 Prozent dann zwar einen Staffel-Bestwert - doch wenn man eine Million Euro ausspielt, dann erwartet man zweifellos mehr.
Tiermessies außer Kontrolle (Sat.1)
Kurios: Eigentlich hatte Sat.1 angekündigt, dass Bärbel Schäfer die Dokusoap "Tiermessies außer Kontrolle" am Sonntagvorabend moderieren wird. Erst kurz vor der Ausstrahlung wurde sie dann plötzlich ohne Angabe von Gründen durch Peer Kusmagk ersetzt. Aufgefallen ist das aber ohnehin nicht vielen: Mit Marktanteilen unter 9 Prozent in der Zielgruppe ist mit einer Fortsetzung wohl kaum zu rechnen. Der Ex-Dschungelkönig sollte sich also besser nach anderen Formaten umsehen. Auch Nada Castrup, die ebenfalls am Sonntagvorabend mal "Tierretter im Einsatz" begleiten durfte, sollte sich angesichts von 7,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe besser nach anderen Betätigungen umsehen.
Touch (ProSieben)
Um eine weltweite Kampagne zu ermöglichen und zu verhindern, dass sich viele Serienfans die aktuelle US-Ware längst im Original besorgen, ehe es die Serien ins normale deutsche Fernsehen schafften, ging FOX bei der neuen Serie "Touch", in der Kiefer Sutherland mal wieder fortwährend die Welt rettet, neue Wege: Sie lief hierzulande nur kurz nach der US-Ausstrahlung. Doch geholfen hat das nichts: Die rund einen Monat vorgelagerte Pilotfolge kam noch auf knapp 13 Prozent Marktanteil, die erste normale Folge dann noch 11,6 Prozent - danach wurde es einstellig. Nachdem der Marktanteil vier Wochen lang zwischen 7 und 8 Prozent festhing, zog ProSieben Konsequenzen: Die restlichen Folgen liefen nur noch im Nachtprogramm.
Transporter (RTL)
Schon beim Produktionsprozess ging so einiges schief bei "Transporter - Die Serie". Der Hauptdarsteller verletzte sich, die Episodenzahl wurde gekürzt, der amerikanische Partner hieß plötzlich nicht mehr HBO, sondern Cinemax. Und als es dann endlich etwas zu sehen gab, lautete unser redaktionsinternes Fazit: Selten war etwas so teures so plump und spannungsarm produziert wie die Serienversion von "Transporter". Obwohl die Filme der "Transporter"-Reihe noch immer Topquoten erzielen, ging die Serie sang- und klanglos unter und kämpft mit der 10-Prozent-Marke in der Zielgruppe. Selbst Wiederholungen von "Alarm für Cobra 11", denen man zwischenzeitlich den 20:15 Uhr-Platz abtreten musste, laufen besser. Nach der ersten Staffel dürfte für die Serie jedenfalls nur noch der Abtransport ins Archiv bleiben.
Typisch Frau - Typisch Mann (RTL)
Die Geschlechter-Show "Typisch Frau, Typisch Mann" stand schon 2011 unter keinem guten Stern. Weil sich Dieter Nuhr die Rippen brach, konnte die Neuauflage des einst von Günther Jauch präsentierten Formats nur verspätet und um eine Folge verkürzt an den Start gehen. Die erste Staffel lief aber noch vergleichsweise gut. In diesem Jahr gab's nun ebenfalls eine Verkürzung - allerdings diesmal aus Quotengründen. Mittwochs lagen die Marktanteile auf so schwachem Niveau, dass man eine dritte Folge noch gegen die Fußball-EM mit 4,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe versendete und dann vorzeitig den Schlussstrich zog. Fortsetzung angesichts der Quoten wohl ausgeschlossen.
Unser Star für Baku (ProSieben)
Mit der Erfindung des Live-Votings gab Stefan Raab dem bei Lena erfolgreich erprobten "Unser Star für..."-Format als deutschem Vorentscheid für den Eurovision Song Contest nochmal einen ganz neuen Spin. Und in der Tat war das Interesse am Anfang hoch: 15,6 Prozent betrug der Marktanteil der ersten Sendung. Doch überzeugen konnte ProSieben das Publikum ganz offensichtlich nicht. Die Quoten stürzten in den nächsten Wochen radikal auf zwischenzeitlich unter 7 Prozent in der Zielgruppe ab. Die Shows im Ersten hatten zwar insgesamt ein paar Zuschauer mehr, doch zufriedenstellend lief es auch dort nicht. Immerhin gelang es, mit Roman Lob wieder einen würdigen Vertreter für den ESC zu finden. Doch angesichts der Quoten stieg ProSieben aus der Kooperation aus und Das Erste sucht im kommenden Jahr mit ganz anderem Konzept nach "Unserem Song für Malmö"
Verbotene Liebe (Das Erste)
Angesprochen auf die rückläufigen Quoten von "Verbotene Liebe" sagte ARD-Vorabendkoordinator Frank Beckmann im Sommer im DWDL.de-Interview "Trotz vieler Verlegungen ist die 'Verbotene Liebe' extrem resistent und besitzt eine unglaublich hohe Bindungswirkung. Und das können wir im Vorabend gut gebrauchen." Doch derzeit kann man beobachten, wie diese Bindungswirkung zusehends nachlässt. Im ersten Halbjahr 2011 lag der durchschnittliche Marktanteil beim Gesamtpublikum noch bei über 10 Prozent. Im Herbst 2011 waren's schon weniger als 9 Prozent, im gerade laufenden Dezember sind's sogar nur noch rund 7 Prozent beim Gesamtpublikum. So langsam müsste man eigentlich auch bei der ARD nervös werden.
Villa Germania - Forever young (RTL II)
"Im Fernsehen kriegt das blödste Schwein noch Kohle für sein Arschloch-Sein. Und machst du's richtig, zahlt der Sender zum Schluss sogar für deinen Ständer." Schöner als Oliver Kalkofe kann man das Format "Villa Germania - Forever young" über zwei Rentner, die in Thailand ohne Ehefrauen, aber mit zahlreichen Liebschaften ihren Lebensabend verbringen, kaum zusammenfassen. Das war selbst dem viel Trash gewohnten RTL II-Publikum auf Dauer zu blöd. Im Schnitt erreichten die Folgen, die teils gegen die Fußball-EM gesendet wurden, nur 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Vom eigenen Vater entführt - Mütter kämpfen für ihre Kinder (Sat.1)
Nachdem RTL mit der Dokusoap "Entführt - Gib mir mein Kind zurück" recht ordentliche Quoten erzielte, versuchte es im Februar auch Sat.1 mit einem ähnlichen Format. Das Rennen um den sperrigeren Titel hat Sat.1 dabei klar gewonnen: "Vom eigenen Vater entführt - Mütter kämpfen um ihre Kinder" ist schwer zu toppen. Aus Quotensicht versagte das Sat.1-Pendant hingegen auf ganzer Linie: Die erste Folge holte schon nur 7,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, Folge 2 sogar nur 6,5 Prozent. Fortsetzung angesichts dessen so gut wie ausgeschlossen.
Wege zum Glück - Spuren im Sand (ZDF)
Das ZDF hat ein besonderes Gespür für Misserfolge: Egal welche Serie der Sender in den letzten Jahren auf dem werktäglichen 16:15 Uhr-Sendeplatz an den Start brachte - sie schaffte es stets, den aufgrund schwacher Quoten auf Randsendeplätze oder ZDFneo verbannten und dann eingestellten Vorgänger nochmal zu unterbieten. Tiefpunkt: Die Telenovela "Wege zum Glück - Spuren im Sand". Da half es weder, dass man die alte Erfolgsmarke "Wege zum Glück" herauskramte, noch mit GrundyUFA den erfahrensten Produzenten täglicher Serien in Deutschland wieder an Bord holte. Im Schnitt lag der Marktanteil bei nur 6,7 Prozent beim Gesamtpublikum, weniger als 700.000 Zuschauer sahen zu. Während das ZDF bislang immer noch erfolglose Rettungsversuche unternahm, schrieben die Mainzer "Wege zum Glück" daher innerhalb kürzester Zeit ab. Nach nur 35 Folgen wurde die Serie zu ZDFneo abgeschoben, nach 99 Folgen vorzeitig abgebrochen.
White Collar (RTL)
Das Finale der ersten Staffel von "White Collar" gab RTL im Herbst vergangenen Jahres einige Rätsel auf. Nachdem die ganze Staffel über nur enttäuschende Quoten geholt worden waren, steigerte sich das Finale plötzlich deutlich auf 18,6 Prozent in der Zielgruppe. Das war zuviel, um die Serie einfach abzuschreiben. Also fand sich auch für die zweite Staffel ein Plätzchen bei RTL, nun aber donnerstags und erst um 23:10 Uhr. Dort lief es von Anfang an miserabel. Die Marktanteile pendelten zwischen 7,9 und 11,7 Prozent in der Zielgruppe, was allerdings auch am sehr schwachen Umfeld lag. Nach sechs Folgen brach RTL die Ausstrahlung erst einmal ab, um "Person of Interest" mit Doppelfolgen ein wenig auf die Beine zu helfen - mit ebenfalls sehr überschaubarem Erfolg.
X Factor (Vox)
Die erste Staffel von "X Factor" holte 2010 einen durchschnittlichen Marktanteil von fast 13 Prozent in der Zielgruppe. Vox war davon aus nicht ganz erklärbaren Gründen ein wenig enttäuscht, also hat man sich zur zweiten Staffel etwas mehr an den großen RTL-Vorbildern orientiert - und musste sinkende Quoten hinnehmen. Da aber auch bei "DSDS" die Quoten zwischenzeitlich spürbar zurückgingen, gab es zur dritten Staffel erneut eine Neuausrichtung. Dokumentarischer sollte es werden, langweiliger wurde es. Während die Castingphase anfangs sich trotzdem noch nahe der 10-Prozent-Marke hielt, ging es im weiteren Verlauf der Staffel rasant bergab. Die Live-Shows lagen dann schon unter dem Senderschnitt. Das Halbfinale wollten nur 1,2 Millionen Zuschauer sehen, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei nur 5,3 Prozent. Angesichts dessen ist es um die Zukunft des Formats nicht gut bestellt - zumal sich das Casting-Genre allgemein auf dem absteigenden Ast befindet.
ZDFzeit (ZDF)
Einheitliche Marken schaffen - das ist der Weg, den das ZDF seit dem Antritt von Peter Frey als Chefredakteur geht. So wollte man dem "Wildwuchs" auf dem Doku-Sendeplatz am Dienstagabend begegnen, indem man das einheitliche Format "ZDFzeit" an den Start brachte. Doch statt für einen Quotenaufschwung stürzte das Format den Dokuplatz noch stärker in die Krise. Die Marktanteile pendelten meist zwischen 5 und 8 Prozent beim Gesamtpublikum - deutlich unter dem, was zuvor auf diesem Sendeplatz erreicht wurde. Dass man annahm, Themen wie "Deutschland, deine Berge" oder "Und ewig locken die Wälder" besäßen mehr Zugkraft, verwundert im Nachhinein doch sehr. Inzwischen wird allerdings wie gehabt ohnehin wieder der Zweite Weltkrieg aus allerlei Blickwinkeln betrachtet. Nur im Sommer lief es für "ZDFzeit" eine Zeit lang besser, als man sich Royal-Themen widmete. Doch das ist natürlich keine Dauerlösung.
Zeugen gesucht - mit Julia Leischik (Sat.1)
Es war eine durchaus mutige Entscheidung als Julia Leischik sich entschied, ihre bereits erfolgreich etablierten Formate bei RTL aufzugeben und stattdessen zu Sat.1 zu wechseln, das im Dokusoap-Genre bis dahin völlig erfolglos unterwegs war. Und womöglich hat sie es am 13. Januar auch direkt bereut. Da war nämlich die Quote ihres ersten Sat.1-Formats "Zeugen gesucht" bekannt - und sie lag bei nur 7,6 Prozent. Folge 2 kam dann gar nur auf 6,2 Prozent. Angesichts dessen zog Sat.1 schnell die Notbremse: Ihr zweites Format "Bitte melde dich" wurde kurzfristig aus der Schusslinie genommen und in den Sonntagvorabend verlegt. Und dort gedieh es dann tatsächlich sehr gut. Nicht nur Julia Leischik selbst dürfte da ein Stein vom Herzen gefallen sein.