Flops 2011/12

Akte Thema (Sat.1)
Im jüngsten "Akte"-Ableger soll es um "das wichtigste Thema der Woche" gehen, kündigte Sat.1 im Vorfeld an. Nun ja: "Brennpunkt Autobahn - Wie Sie sicher ans Ziel kommen" war Ende November womöglich doch nicht ganz das wichtigste Thema. Gesehen haben das aber ohnehin nicht allzu viele: Im Herbst sahen im Schnitt nur rund 1,5 Millionen Zuschauer am Mittwochabend zu, der marktanteil in der Zielgruppe bei nur rund 8,7 Prozent. Im Januar durfte Ulrich Meyer es dann auch mal am Donnerstagabend probieren – und scheiterte dort in sehr schwachem Umfeld noch deutlicher mit zuletzt nur noch knapp 6 Prozent Marktanteil. Nach nur zwei Folgen war daher Schluss noch im Januar wieder Schluss.

Alarm! (Sat.1)
Unter dem Namen „Alarm“, der mit allerlei Zusätzen wie „Messie-Alarm“ oder „Schönheits-Alarm“ verbunden wurde, zeigte Sat.1 einen ganzen Wust an Coaching-Dokus, immer präsentiert von Andrea Göpel, die nicht selten aber kaum mehr als ihr Gesicht für eine kurze Anmoderation hergab, ehe man offenbar noch im Archiv herumliegende Ware versendete. Das klappte mal besser, mal schlechter. Schlechter beispielsweise bei den Versuchen „Erziehungs-Alarm“ mit im Schnitt nur 8,1 Prozent Marktanteil und „Schönheits-Alarm“, das gar bei 7,4 Prozent hängen blieb. Als Sat.1 dann auch noch auf die Idee verfiel, diese und andere Formate in nochmals kürzerer Form am Vorabend unter dem Titel „Alarm“ täglich zu recyceln, da ging das so gnadenlos schief, dass Sat.1 nach nur zwei Tagen Anfang Februar schon die Notbremse zog.

Anna und die Liebe (Sat.1)
Das Quotensiechtum der Sat.1-Telenovela „Anna und die Liebe“ hielt im Grunde schon seit Ende 2010 an – und damit erstaunlicherweise seitdem die Hauptdarstellerin Jeanette Biedermann, deren Rolle immerhin den Titel für "Anna und die Liebe" stiftete, in die Serie zurückgekehrt war. Doch die neuen Geschichten fanden kein Publikum mehr, selbst die Hochzeit der Hauptfiguren, eigentlich der Höhepunkt einer jeden Telenovela, ging im Oktober 2011 weniger als 10 Prozent Marktanteil völlig unter. Nachdem das Quotensiechtum auch danach mit unter 9 Prozent Marktanteil bis in den Januar angehalten hatte, zog Sat.1 die Notbremse. Obwohl der Sender davor so lange wacker durchgehalten hatte, durfte die Serie ihr Finale nur noch bei Sixx erleben. Der Ersatz, den Sat.1 stattdessen ins Programm nahm, lief allerdings auch nicht besser. Ob „Niedrig und Kuhnt“, noch eine „K11“-Folge oder „Lenßen“: Besserung brachte das nicht.

Babyalarm - Teenie-Mütter in Not (Sat.1)
Im Vorabendprogramm am Sonntag versucht Sat.1 seit dieser Saison, seine Kompetenz im Bereich Dokusoap unter Beweis zu stellen - im Falle von "Babyalarm - Teenie-Mütter in Not" funktionierte das nicht. Mit im Schnitt nicht mal neun Prozent Marktanteil in der Zielgruppe spricht wenig für eine Fortsetzung. Und mit der Tatsache, dass "Babyalarm" nicht zur sonstigen "Alarm"-Reihe ("Kilo-Alarm", "Liebes-Alarm", "Messie-Alarm") gehörte, stiftete Sat.1 auch noch zusätzliche Verwirrung.

Beckmann (Das Erste)
Um Günther Jauch am Sonntagabend ins Programm nehmen zu können, mussten fast alle anderen Talkshows im Ersten mit einem neuen Sendeplatz Vorlieb nehmen. Größter Verlierer der Rochade war dabei ohne Zweifel Reinhold Beckmann: Dessen Sendung verlor durch den Wechsel auf den Donnerstag ein Drittel ihrer Zuschauer. Wenig hilfreich waren auch die unregelmäßigen Startzeiten, die schon dazu führten, dass "Beckmann" im Ersten nur wenig früher begann als die Wiederholung im NDR. "Wenn man anfängt, sich selbst zu kannibalisieren, dann ist das schon ein bisschen grotesk", sagte der Moderator dazu. Ein Rezept gegen Maybrit Illner und Markus Lanz hat Beckmann aber auch abgesehen davon bislang nicht gefunden. Während die anderen ARD-Talks im Frühjahr zulegen konnten, ging es für Beckmann sogar noch leicht bergab.

Body of Proof (ProSieben / kabel eins)
Weil Ex-“Housewife“ Dana Delany die Hauptrolle spielt, versuchte ProSieben, die Serie „Body of Proof“ im Zusammenspiel mit ebendiesen „Desperate Housewives“ zu zeigen. Das klappte allerdings nicht so recht. Zum Ende der Staffel hin waren die Marktanteile im Oktober klar im einstelligen Bereich angekommen. Also schob ProSieben die Serie an kabel eins ab. Dort läuft sie nun unspektakulär in der zweiten Staffel am Freitagabend vor sich hin, im Schnitt mit bislang 5,6 Prozent Marktanteil.

Bones - Die Knochenjägerin (RTL)
Im Herbst 2010 schien es noch eine gute Idee, die Sendeplätze des damals schwächelnden "CSI" und von "Bones - Die Knochenjägerin" am Donnerstagabend zu tauschen. Doch bezahlt gemacht hat sich das nie: „Bones“ kam auf dem früheren Sendeplatz nie mehr an alte Erfolge von teils über 20 Prozent Marktnatiel heran, läuft im Gegenteil immer schlechter. In diesem Frühjahr dümpelten die Quoten zwischen 11,5 und 15,1 Prozent in der Zielgruppe vor sich hin – angesichts des Vorlaufs durch das starke „Alarm für Cobra 11“ eine herbe Enttäuschung. Und „CSI“ hat der spätere Sendeplatz auch nur kurzzeitig geholfen. Auch dort sieht es nun schon seit Monaten schlecht aus.

Community (ProSieben)
Mit seinen Sitcoms schreibt ProSieben eigentlich eine einzige Erfolgsgeschichte. Ob in der Primetime oder auch im Tagesprogramm. Nicht einpassen will sich in dieses Bild bislang das erst Ende April gestartete „Community“. Die Serie erreichte bislang im Schnitt nur 8,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Angesichts dessen war es wohl nicht die schlechteste Entscheidung, sie erstmal nur auf dem unprominenten Sendeplatz samstags gegen 13:30 Uhr zu zeigen.

cook cook - Mircos Kochstudio (RTL II)
Mirco Nontschew erlebte gleich mehrere Quoten-Pleiten in dieser Saison. Neben der Neuauflage der "Dreisten Drei" gehört dazu auch die Multikulti-Kochshow-Comedy "cook cook - Mircos Kochstudio". Auch wenn man berücksichtigt, dass RTL II das Format ziemlich gut versteckte - die erste Folge lief am Karfreitag um kurz vor 17 Uhr, die zweite Folge am Ostermontag ebenfalls spätnachmittags - waren die Quoten schlicht katastrophal: 2,8 Prozent in der Zielgruppe für Folge 1, sogar nur 1,9 Prozent für Folge 2. Für die dritte und letzte Folge war angesichts dessen dann nur noch ein Plätzchen um kurz vor 4 Uhr nachts frei.

Countdown - Die Jagd beginnt (RTL)
Es sah vor gar nicht langer Zeit eigentlich so aus, als sei RTL auch im Bereich deutscher Serien gar nicht mal so schlecht aufgestellt. "Countdown - Die Jagd beginnt" hatte es etwa schon in die dritte Staffel geschafft. Doch die enttäuschte Anfang des Jahres dann völlig. Im Schnitt kamen die neuen Folgen auf weniger als 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - und als die siebte Folge dann auf 11,6 Prozent abstürzte, zog RTL die Notbremse - ganz bitter eine Woche vor dem Staffel- und damit auch Serien-Finale. Das bekamen dann nur noch ganz wenige mit, es lief nämlich erst gegen 1:30 Uhr nachts.

Das blaue Sofa (ZDF)
Weil "Die Vorleser" längst nicht an den Erfolg von Elke Heidenreichs "Lesen!" anknüpfen konnte, versucht sich nun Wolfgang Herles als Bücher-Onkel im ZDF. Besser sind die Quoten aber auch bei ihm nicht: "Das blaue Sofa" erreichte im Schnitt nur 3,8 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum - selbst für eine Literatursendung ist das ein richtig schlechter Wert. Wieso allerdings ausgerechnet auch Wolfgang Herles der Mann für frischen Wind im Büchersendungsgenre sein soll?

Das perfekte Model (Vox)
Es war wohl schon grundsätzlich nicht die richtige Zeit für ein weiteres Model-Casting: In Deutschland - und nicht nur hier - haben die Vertreter des Genres derzeit fast durchweg mit sinkenden Quoten zu kämpfen. Auch "Germany's Next Topmodel" liegt spürbar unter den Vorjahreswerten. Die Vox-Version mit Eva Padberg und Karolina Kurková enttäuschte mit im Schnitt nur 6,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das Finale kam gar auf weniger als 5 Prozent Marktanteil. Trotzdem ist eine zweite Staffel übrigens nicht gänzlich ausgeschlossen.

Deutschland, deine Dörfer (Das Erste)
Eigentlich war es eine schöne Abwechslung inmitten der unendlichen Zoo-Dokus, in denen eigentlich annähernd jedes Zootier des Landes inzwischen eingehend beobachtet worden sein müsste. Statt Tiere wollte Das Erste Anfang Mai lieber eine häufig noch eigenwilligere Spezies beobachten: Menschen. Genauer gesagt: Dorfbewohner. Doch "Deutschland, deine Dörfer" erreichte im Schnitt in den ersten Tagen weniger als 8 Prozent Marktanteil - und weil dem Ersten gerade mit Blick auf die Gottschalk-Quoten und einem neuen historischen Tief beim Senderschnitt ohnehin Angst und Bange war, musste das Format überraschend nach nur sieben Folgen wieder den Sendeplatz räumen. Natürlich für eine Zoo-Doku.

Deutschlands lustigste Homevideos (kabel eins)
26 Jahre nach "Pleiten, Pech und Pannen" und 22 Jahre nach "Bitte lächeln" gelangte man in Unterföhring zur Auffassung, dass eine Heimvideo-Show eigentlich mal wieder eine gute Idee wäre. War es aber nicht: Auch wenn man sich beim Titel beim immer noch erfolgreich laufenden US-Format "America's Funniest Homevideos" bediente, ging die Sendung mit Sonya Kraus am Sonntagabend zur besten Sendezeit um 20:15 Uhr mit im Schnitt weniger als 4 Prozent Marktantiel in der Zielgruppe sang- und klanglos unter.

Die Draufgänger (RTL)
Noch eine Krimiserie mit einem ungleichen Ermittlerpaar. Draufgänger meets vorsichtigen Familienvater. Hat man schon 1001 Mal gesehen - fand wohl auch das Publikum. Die Serie enttäuschte bei RTL Anfang des Jahres mit nur rund 15 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Wie auch bei "Countdown" zog RTL eine Woche vor dem Finale die Reißleine und verlegte die letzte Folge ins Nachtprogramm. Ob das nun allerdings unbedingt nötig war?

Die wilden 70er (kabel eins)
Weil Ashton Kutcher inzwischen die Hauptrolle in "Two and a half Men" übernommen hat, kam man bei kabel eins auf die glorreiche Idee, mit "Die wilden 70er" direkt im Anschluss an die Sheen-Wiederholungen jene Sitcom zu zeigen, in der Kutcher einst zu sehen war. Doch das Primetime-Experiment scheiterte kläglich: Zwischenzeitlich lag der Marktanteil sogar bei gerade mal noch 1,8 Prozent.

Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen. (ProSieben)
Nur wenige Tage, nachdem der Mehrteiler "Borgia" im ZDF erfolgreich zu Ende ging, startete ProSieben das US-Pendent unter dem Titel "Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen." Im Schnelldurchlauf zeigte der Sender die Miniserie mittwochs in Doppelfolgen Zu Beginn reichte es noch für etwas mehr als 12 Prozent Marktanteil, danach bröckelten die Quoten Woche für Woche. Das Finale wollten gerade mal noch 7,3 Prozent der Werberelevanten sehen - ein großer Flop, der wohl unter anderem auch der ungünstigen Programmierung viel zu nahe am ZDF-Sechsteiler geschuldet war.

Die Chaosfamilie (Vox)
Seine Primetime hat Vox nach wie vor recht gut im Griff, der Nachmittag bleibt aber ein Problemfeld, das der Sender trotz unzähliger Programmänderungen in den letzten Jahren einfach nicht zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Statt mit Wiederholungen versuchte man es ab Mitte Februar sogar mal wieder mit einer Erstausstrahlung und zeigte die Serie "Packed to the Rafters" als "Die Chaosfamilie". Doch die Quoten waren noch schlechter als mit dem sonst üblichen Programm. Im Schnitt lag der Marktanteil bei katastrophalen 3,2 Prozent. Nach weniger als einem Monat war daher schon wieder Schluss. Später wurde die Serie dann am frühen Morgen gegen 6 Uhr versendet. Doch selbst dort holte sie nur miese Quoten.

Die dreisten Drei - Jetzt noch dreister (Sat.1)
"Die dreisten Drei" war mal eine sehr erfolgreiche Sketch-Comedy - bis Mirja Boes dem Format und Sat.1 den Rücken kehrte. Das war erschreckenderweise schon 2006 der Fall. Danach versuchte man es zwar noch in wechselnden anderen Besetzungen, schafft es aber, weder nochmal eine eine inhaltlich noch aus Quotensicht überzeugende Sendung auf die Beine zu stellen. Trotzdem belebte man die Marke in diesem Jahr wieder, nun mit Oliver Beerhenke, Mirco Nontschew und Sophia Thomalla. Statt freitags sollten die drei nun mittwochs ihr Glück versuchen. Nachdem die erste Folge mit 7,8, die zweite gar mit 4,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe untergegangen war, zog Sat.1 erstmal die Reißleine. Offizielle Begründung: Aufgrund der vielen Fußball-Spiele auf diesem Sendeplatz sei dort eine kontinuierliche Ausstrahlung ja ohnehin nicht gewährleistet. Konnte man natürlich nicht vorher wissen. Im Juli dürfen es die noch dreisteren dreisten Drei nun nochmal freitags versuchen.

Die Geldeintreiber - Gnadenlos gerecht (kabel eins)
"Für mich wird mit diesem Format ein neuer TV-Tiefpunkt erreicht", sagte der Chef des Bundesverbandes Deutscher Inkasso-Unternehmen mit blick auf "Die Geldeintreiber". Darin war das "Inkasso-Team Moskau" bei seiner zweifelhaften Arbeit zu sehen, gegen das der Verband schon mehrfach gerichtlich vorging. Zu sehen seien Methoden, die hierzulande gar nicht erlaubt seien. Bei kabel eins wies man die Kritik von sich - es handelte sich ohnehin nur um ein Scripted Reality-Format. Doch so oder so: Gnadenlos waren vor allem auch die Zuschauer, die die Sendung mit im Schnitt nur rund 4,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe abstraften. Über die Test-Woche hinaus wird man von den "Geldeintreibern" daher wohl kaum nochmal etwas hören.

Die Harald Schmidt Show (Sat.1)
Es sollte eine triumphale Rückkehr zu dem Sender werden, bei dem er einst zum Liebling der Feuilletons und später gar zu einem Quotengaranten aufgestiegen war. Doch das Publikum zeigte Schmidt, der anfangs erneut nur zwei Mal pro Woche auf Sendung durfte, die kalte Schulter. Nach einem starken Auftakt im September sanken die Quoten tief in den einstelligen Bereich. Immer wieder wurden sogar die Tiefstwerte von Oliver Pocher, über den Schmidt weiter so gern spottete, unterboten. Der Tiefstwert war mit nur noch 400.000 Zuschauern und 3,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreicht. Dabei waren die katastrophalen Quoten gar nicht gerechtfertigt: Der immer wieder vorgebrachte Vorwurf, er habe keine Lust mehr auf die Sendung und wirke nur noch gelangweilt, traf längst nicht mehr zu. Die Show entwickelte sich im Gegenteil richtig gut. Doch auf die Erfolgsspur zurück kam sie nicht mehr. Anfang Mai war daher nach weniger als acht Monaten wieder Schluss. Die wenigen verbliebenen Schmidt-Fans müssen künftig zahlen: Er sendet ab Herbst nur noch für Sky-Abonnenten.

Die perkfekte Minute (Sat.1)
Nachdem Sat.1 mit der "Perfekten Minute" am Freitagabend in den letzten Jahren zwar keineswegs spektakuläre Quoten holte, aber immerhin recht ordentlich fuhr, sollte Ulla Kock am Brink Anfang des Jahres dem Donnerstag eine neue Programmfarbe geben. Doch das ging gehörig schief. Nach dem ohnehin schon schwachen Start sackte die zweite Folge auf katastrophale 5,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ab. Sat.1 zog sofort die Reißleine und zeigt nun stattdessen wieder US-Serien - mit ungleich mehr Erfolg. "Die Perfekte Minute" wird hingegen in diesem Sommer wieder auf den angestammten Sendeplatz am Freitagabend zurückkehren.

Die Torten-Tuner - Wir backen das (kabel eins)
3,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holte die dritte Folge der "Torten-Tuner" Ende Januar bei kabel eins nur noch. Also zog kabel eins Konsequenzen und verbannte das Format, in dem Frank Steidl und Thomas Horn riesige Torten-Meisterwerke zusammenzimmerten, in den Samstag-Vorabend. Dort ging es dann immerhin mit recht soliden Quoten zu Ende.

Die (T)Raumretterin (RTL II)
Mit Eva Brenner soll ausgerechnet eine "Einrichtungsexpertin" deutschen Auswanderern, die vor dem wirtschaftlichen Ruin stehen, zuhilfe eilen. Das klingt komisch, RTL II hält das aber offenbar für geboten. Sie soll aber nicht nur umdekorieren, sondern gemeinsam mit den Betroffenen die gemachten Fehler analysieren, die Hintergründe der familiären Probleme beleuchten und mit ihnen über Sorgen und Nöte sprechen. Für all das hat sie nur 5 Tage Zeit. Sehen wollten das nicht viele, der Test floppte mit nur 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Das erstaunlichste aber ist: RTL II kündigte vor einigen Monaten an, eine komplette Staffel produzieren zu lassen und will sie voraussichtlich im 4. Quartal zeigen.

DNA unbekannt - Familiengeheimnissen auf der Spur (Sat.1)
Anfang des Jahres durfte sich auch "Frühstücksfernsehen"-Moderatorin Karen Heinrichs mal im Vorabend mit einer eigenen Dokusoap versuchen. Der Versuch, unter anderem die aus Talks hinlängliche bekannten Vaterschaftstests zum eigenen Format aufzublasen, fand aber nicht allzu viele Anhänger. Schon die erste Folge holte nur einen einstelligen Marktanteil, die zweite blieb dann mit 7,4 Prozent in der Zielgruppe bei einem so schlechten Wert hängen, dass es eine Fortsetzung über die zunächst geplanten zwei Testfolgen hinaus wohl kaum geben dürfte.

Drei bei Kai (Das Erste)
Über die miserablen Zuschauerzahlen von "Gottschalk Live" wurde schon sehr viel geschrieben, die enttäuschenden Zahlen der "Heiter bis tödlich"-Krimis wurden ebenfalls schon ausgiebig diskutiert. Da ging "Drei bei Kai" am Freitagvorabend schon ein wenig unter. Zu Unrecht! Denn dort läuft es keinesfalls besser. Zuletzt erreichte "Drei bei Kai" ebenfalls weniger als eine Million Zuschauer, der Marktanteil pendelt in der Regel zwischen 5 und 6 Prozent. Mit dem abgesetzten "Duell im Ersten" fuhr Das Erste am Vorabend einst deutlich besser. Daran konnten auch die immer neuen Konzeptänderungen an dem Format nichts ändern.

Drei in einem Bett (Sat.1)
Pensionsbesitzer nehmen ihre Häuser darin gegenseitig unter die Lupe. Reihum verbringen die Gasthaus-Betreiber jeweils eine Nacht bei der Konkurrenz - am Ende wird gezahlt, was die Kandidaten bereit sind zu geben. Mit diesem Konzept, das einen Hauch des "Perfekten Dinners" in sich trägt, wollte Sat.1 Ende Oktober zunächst einmalig im sonntäglichen Vorabendprogramm punkten. Doch der Schuss ging nach hinten los: Auf gerade mal 5,7 Prozent belief sich der Marktanteil in der Zielgruppe. Die Pensions-Tester werden somit wohl kaum eine Zukunft haben.

DSDS Kids (RTL)
Nachdem in den Niederlanden schon "The Voice Kids" am Start war, darf man wohl mutmaßen, dass RTL dieses Gebiet trotz deutlich nachlassender Begeisterung für "DSDS" schnell selbst besetzen wollte, ehe man auch bei ProSiebenSat.1 auf die gleiche Idee kommt. Man hätte aber doch besser die Finger davon gelassen: Zwar war die Aufregung im Vorfeld groß - schließlich ist "DSDS" für vieles bekannt, aber nicht für einen pfleglichen Umgang mit seinen Kandidaten. Um so mehr musste sich RTL abmühen, immer wieder darauf hinzuweisen, wie gut man mit den Kandidaten im Kindesalter umgehen werde. Dieter Bohlen gab sich sichtlich Mühe, den guten Onkel zu spielen. Das wiederum fanden die Zuschauer dann so langweilig, dass sie ab der zweiten Folge lieber gar nicht mehr einschalteten. Die Ausgaben 2 bis 4 erreichten nur Marktanteile zwischen 12,2 und 13,3 Prozent - für RTL ein viel zu schwaches Niveau. Fortsetzung daher unwahrscheinlich.

Ein Bus voller Bräute (Vox)
Es war ein überaus ungewöhnlicher Sendeplatz für eine doch insgesamt recht aufwendig zu produzierende Kuppel-Show wie "Ein Bus voller Bräute" mit Jochen Schropp: Um 15 Uhr brachte Vox das Format auf Sendung. Zu dieser Zeit fanden sich aber nicht allzu viele, die sich auf die tägliche Kuppelei einlassen wollte. Im Schnitt erreichten die Folgen nur einen Marktanteil von 4,6 Prozent in der Zielgruppe, nur 270.000 Zuschauer sahen zu. Künftig wird Vox sich solche Experimente am Nachmittag wohl lieber sparen. Schließlich fährt man mit den billigen Scripted Reality-Formaten dort inzwischen erschreckend gut.

Endlich Zuhause! (Vox)
Bevor Vox plötzlich mit Scripted Reality-Formaten auf die Erfolgsspur fand, testete der Sender unzählige Formate am Nachmittag - und scheiterte auch unzählige Mal damit. Darunter befindet sich auch die Dokusoap "Endlich zuhause!", die im Schnitt nicht mal fünf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe verzeichnete. Vielleicht wäre eine Programmierung im Zusammenhang mit der deutlich erfolgreicheren und thematisch passenden Makler-Doku "Mieten, kaufen, wohnen" da doch erfolgversprechender gewesen.

Extraordinary Dogs / Reinschmidts wilde Welt (Vox)
Im Frühjahr versuchte Vox, in seiner eigentlich erfolgreichen Tiersendungs-Schiene, in der sonst etwa "hundkatzemaus" und der "Hundeprofi" gut laufen, auch mal neue Formate zu zeigen. Geklappt hat das nicht: "Extraordinary Dogs" startete zwar ordentlich, konnte die Zuschauer aber nicht halten. Die letzte der drei Ausgaben lag bei nur noch 4,6 Prozent in der Zielgruppe. Und "Reinschmidts wilde Welt" mit dem schon aus "hundekatzemaus" bekannten Dr. Matthias Reinschmidt versagte in den beiden Wochen danach mit im Schnitt nur 5,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ebenfalls.

Fringe (ProSieben)
Mit seinen Serien am Montagabend hatte ProSieben in der zurückliegenden Saison allgemein nicht so viel Glück. Selbst die besseren lagen in der Regel unter dem Senderschnitt. Dazu gehört etwa "Terra Nova", "Eureka" oder auch "Fringe". Das kam im September vergangenen Jahres zwischenzeitlich auf weniger als 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Zum Staffelfinale reichte es zwar wieder knapp für zweistellige Marktanteile - doch wirklich zufriedenstellend ist das inzwischen nicht mehr. Die letzten zwei Staffeln, die nun noch ausstehen, wird ProSieben aber wohl trotzdem wacker durchhalten.

Genial daneben (Sat.1)
Ein Erfolg war "Genial daneben" schon seit geraumer Zeit nicht mehr, doch im vergangenen Jahr wurde dann endgültig offenbar, dass die Comedy-Rateshow mit Hugo Egon Balder kaum noch Zugkraft besaß - wohl auch, weil Hella von Sinnen gar nicht mehr mit an Bord war. Die Folge: Nach halbwegs solidem Auftakt im Sommer stürzte "Genial daneben" in den einstelligen Marktanteils-Bereich. Auch einige Veränderungen am Konzept konnten da nicht helfen. Dass es nochmal eine weitere Staffel gibt, ist da wohl nicht zu erwarten.

Gottschalk Live (Das Erste)
Den spektakulärsten Flop der Saison lieferte der Moderator mit der größtmöglichen Fallhöhe. Während ein Jahr lang darüber diskutiert wurde, dass es eigentlich keinen ebenbürtigen Nachfolger für Thomas Gottschalk bei "Wetten, dass..?" geben kann, stellte der im Ersten unter Beweis, dass er ohne diese Sendung auch nicht wirklich viel Zugkraft besitzt. In der "Todeszone" des Vorabendprogramms im Ersten fehlte ihm von Anfang an ein richtiges Konzept, kaum eine Sendung glich der nächsten - und immer neue Umbauten verschlimmerten die Sache nur noch. Als der in der Not geholte Markus Peichl den schon fast legendären Satz sagte "Bis zur Sommerpause sitzt das Konzept, ab Herbst wird sich das auf die Quote auswirken", war eigentlich längst fast jedem klar: So lange wird sich die ARD die Zuschauerzahlen um die Millionen-Marke am Vorabend nicht mehr ansehen wollen. Nachdem das Aus verkündet worden war, schaffte das Team es, die Zuschauerzahlen mit einer weiteren Konzeptänderung ("66 Träume") tatsächlich nochmal zu halbieren auf zwischenzeitlich nur noch 510.000. Ob man angesichts dessen aber Gottschalk wirklich nochmal düpieren musste, indem man kurzfristig die allerletzte Sendung streicht und durch Berichte aus dem Quartier der Nationalmannschaft ersetzt? Guter Stil ist das nicht.

Großstadtliebe (RTL)
"Großstadtliebe" zeichnete sich unter all den Kuppelsoaps, die nach dem "Bauer sucht Frau"-Erfolg im deutschen Fernsehen sprießten, durch erfrischend normale Kandidaten aus. Hier ging es erkennbar nicht darum, Menschen vorzuführen. Doch nachdem man sein Publikum durch "Bauer sucht Frau", "Schwiegertochter gesucht", "Schwer verliebt" & Co. längst an eine ganz andere Erzählweise gewöhnt hatte, war damit keine Quote mehr zu machen. Nachdem die ersten vier Folgen am Sonntagvorabend im Schnitt nur 11,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erzielt hatten, verbannte RTL die Reihe ins Samstag-Mittagprogramm, wo sie in Formel 1-freien Wochen zu Ende ging.

Großstadtrevier (Das Erste)
Schon in den letzten Jahren hat das einst so erfolgreiche "Großstadtrevier" im Ersten Stück für Stück an Zugkraft eingebüßt. Seit die Serie für "Gottschalk Live" dann noch seinen angestammten Sendeplatz räumen und schon um 18:30 Uhr - und somit direkt gegen die "SOKO 5113" im ZDF - ran musste, ging es dann nochmal weiter bergab. Die letzten Erstausstrahlungen holten nur noch Marktanteile um 9 Prozent, die Wiederholungen, die seit Ende Februar dort laufen, schlagen sich noch etwas schlechter. So groß wie bei den neuen "Heiter bis tödlich"-Serien ist das Problem damit nicht - doch enttäuschend ist das für ein jahrelanges Erfolgsformat trotzdem. Bleibt abzuwarten, wie es sich in der Nach-Gottschalk-Zeit bald zurück auf dem altbekannten Sendeplatz schlagen wird.

Haven (RTL II)
Inzwischen ist der Serien-Mittwoch bei RTL II, der jahrelang für Science Fiction-Serien stand, Geschichte. Vorausgegangen war aber ein wahrhaft desolates Abschneiden im Herbst vergangenen Jahres. Auch "Haven" passte sich da ins schwache Bild ein: Als die zweite Folge nur 3,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe vorweisen konnte, verbannte der Sender die Serie schnell auf einen Sendeplatz nach Mitternacht, wo sie auch nicht erfolgreicher lief, aber immerhin nicht mehr so viel Schaden anrichten konnte.

Heiter bis tödlich (Das Erste)
"Crime and smile" hießen die Schlagworte, mit denen Das Erste sein Konzept der "Schmunzelkrimis" am Vorabend umschrieb. Doch das Lachen dürfte den Verantwortlichen beim Blick auf die Quoten doch Halse stecken geblieben sein. Nur weil "Gottschalk Live" noch viel schlechter lief, geriet dieses Problemfeld ein wenig aus dem Rampenlicht. Doch weder "Henker & Richter", noch "Nordisch herb", "Alles Klara" oder "Morden im Norden" konnten überzeugende Quoten holen, "München 7" und "Hubert und Staller" liefen zwar am wenigsten schlecht, doch auch sie blieben bei sehr überschaubaren Marktanteilen um 7 Prozent hängen. Besonders bitter: Das ZDF holte selbst mit Wiederholungen seiner Vorabend-Krimis stets ungleich höhere Zuschauerzahlen. Trotzdem wird Das Erste an dem Konzept festhalten und darauf hoffen, dass sich langsam eine Fan-Gemeinde aufbaut. Der Zuschauer ist eben träge, gerade am Vorabend - so die Hoffnung der ARD-Oberen. Angesichts dessen wirkt es allerdings um so unglücklicher, dass man schon nach wenigen Monaten Gottschalk-bedingt auf einen früheren Sendeplatz ausweichen musste und nun erneut ein Sendeplatz-Wechsel ansteht.

Helfer mit Herz (RTL)
Fast eineinhalb Jahre ließ RTL Vera Int-Veen und "Helfer mit Herz" pausieren, ehe man sich gerade im Mai doch mal dazu durchrang, immerhin drei neue Folgen zu zeigen. Die liefen am Sonntag-Vorabend allerdings wirklich miserabel: Im Schnitt lag der Marktanteil bei nur 11,3 Prozent - und damit auch nicht höher als bei "Großstadtliebe", das dafür weichen musste. Kurios: Als Anfang Juni dann mal eine Wiederholung lief, zog der Marktanteil spürbar an. Unter dem Senderschnitt verharrte das Format trotzdem.

Herzflimmern (ZDF)
Einer der bittersten Flops des vergangenen Jahres. Weil das ZDF unzufrieden war mit seiner Telenovela "Lena - Liebe meines Lebens", die lange Zeit bei Marktanteilen von 10 bis 11 Prozent herumkrebste, wurde sie im Frühjahr noch vor dem Ende der ersten Staffel ins Vormittagsprogramm verbannt und durch die Ärzte-Daily "Herzflimmern" ersetzt. Zielvorgabe: 13 Prozent Marktanteil. Doch kaum hatte das ZDF die Ankündigung gemacht, stiegen die "Lena"-Quoten in genau diesen Zielkorridor. Das ZDF hielt trotzdem an seinem Plan fest - und bekam diese Fehlentscheidung über Wochen hinweg tagtäglich schmerzhaft vor Augen geführt. "Lena" holt vormittags um 10:30 Uhr regelmäßig mehr Zuschauer als "Herzflimmern", das mit Marktanteilen um 7 Prozent viel schlechter läuft als es "Lena" jemals tat. Alle Umpositionierungen haben daran nichts ändern können. In seiner Not gab das ZDF gar das gesamte Konzept einer Klinik-Daily auf, stellte plötzlich ein Wirtshaus in den Mittelpunkt und gab der Serie den neuen Untertitel "Liebe zum Leben". Gebracht hat das Null komma Nichts. Zum Jahresende war dann Schluss, mit den letzten Folgen musste sich ZDFneo herumschlagen, obwohl die Serie gar nicht zur Ausrichtung des Senders passte. Das ZDF füllte den Daytime-Platz stattdessen erstmal mit Serien-Wiederholungen und war damit deutlich erfolgreicher.

H wie Hartwich (RTL)
Stellenweise war es recht lustig, was Daniel Hartwich am späten Freitagabend veranstaltete, doch allzu viele Zuschauer konnte er mit "H wie Hartwich" nicht begeistern. Dabei hätte man es ahnen können: Vor einigen Jahren war seine Personalityshow "Achtung! Hartwich" auf exakt demselben Sendeplatz bereits gescheitert. Daran änderte sich auch nichts Wesentliches, obwohl er nun dank des "Supertalents" einem größeren Publikum bekannt sein dürfte. Mehr als 14,2 Prozent Marktanteil waren im Schnitt aber nicht drin.

Jugendliebe (RTL)
Auch wenn Inka Bause ein paar Sätze pro "Bauer sucht Frau"-Folge sagen darf: Ein Erfolgsgarant für weitere Formate ist sie damit längst nicht. Die Sendung "Jugendliebe", in der sie Menschen, die sich aus den Augen verloren haben, wieder zusammenbrachte, enttäuschte im Frühjahr jedenfalls. Während die erste Staffel 2011 noch sehr ordentlich mit über 18 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gelaufen war, holten die neuen Folgen der zweiten Staffel nur Marktanteile um 13,5 Prozent. Zu wenig für RTL.

Justified (kabel eins)
kabel eins wählte einen ungewöhnlichen und nicht ganz glücklichen Sendeplatz für die vielgelobte Serie "Justified". Sie läuft am späten Samstagabend. Dort ist sie natürlich stark von der Konkurrenz abhängig. DFB-Pokal-Finale, Eurovision Song Contest, Champions League-Finale hießen die illustren Gegner. Die Folge: Nach einem halbwegs soliden Beginn tut sich die Serie inzwischen richtig schwer mit teils unter 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Kerner (Sat.1)
"Das Magazin hat ja eine inhaltliche Wendung genommen und ich habe mich zuletzt beim Moderieren der Sendung und beim Anschauen manchmal gefragt, ob das noch die Sendung ist, die zu mir passt." Mit diesen Worten stimmte Johannes B. Kerner im Interview die Branche schonmal darauf ein, dass es mit diesem Format bald vorbei sein würde. Zuvor waren die Quoten mit Mühe des Öfteren über die 10-Prozent-Marke gehievt worden - was immer noch angesichts des häufig deutlich stärkeren Vorlaufs kein allzu gutes Ergebnis war. Und ob nun erst Sat.1 oder erst Kerner nicht mehr wollte, ist nicht endgültig zu klären. Sicher ist aber: Kerner, einst gefeierter Neueinkauf von Sat.1, hat inzwischen ein echtes Problem: Weil Sat.1 die Champions League verloren hat, Kerners Magazin und sein "Großes Allgemeinwissensquiz" eingestellt wurden und zudem auch "Liga total" vor dem Aus steht, braucht er dringend neue Formate, falls er nicht komplett aus dem Fernsehen verschwinden will.

King of Queens / MacGyver / A-Team (RTL II)
Nur weil Serien-Klassiker im Nachmittags-Programm gut laufen, besitzen sie noch lange nicht genügend Zugkraft, um sie noch einmal in der Primetime gegen die Konkurrenz ins Rennen zu schicken. Diese Erfahrung musste RTL II in der zurückliegenden Saison gleich mehrfach machen. Anfang des Jahres wurde plötzlich nochmal die x-fach wiederholte Sitcom "King of Queens" in die Primetime gehievt - und nach zwei Wochen angesichts von teils unter 3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe schnell wieder durch Filme ersetzt. Im April beförderte man euphorisiert von den starken Quoten am Sonntagnachmittag "MacGyver" in den Samstagabend - und ging dort mit im Schnitt nur 2,5 Prozent Marktanteil völlig unter. Auch dem "A-Team" erging es nicht besser. Zuvor hatte sich RTL II allerdings auch schon mit "Law & Order: New York" und "Flashpoint" samstags die Zähne ausgebissen.

Klinik am Alex (Sat.1)
In einem Anfall von Übermut ließ Sat.1 einst gleich 27 Folgen von "Klinik am Alex" produzieren. Doch angesichts miserabler Quoten setzte Sat.1 die Serie nach nur fünf Folgen ab. Das war im Jahr 2009. Drei Jahre später gab's dann den zweiten Anlauf, nun am Samstagvorabend. Sat.1 zeigte die Serie von Anfang an - und raten Sie mal, wann diesmal die Notbremse gezogen wurde. Richtig: Nach erneut genau diesen fünf Folgen, die mit im Schnitt 3,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe allerdings auch wirklich jenseits von Gut und Böse liefen. Immerhin: Diesmal verschwand die Serie nicht ganz, die Erstausstrahlung der übrigen Folgen findet derzeit weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr statt.

Lenßen (Sat.1)
Es offenbarte die ganze Misere von Sat.1: 2009 trennte sich der Sender von "Lenßen & Partner" - und eigentlich auch von "K11", das mangels Alternativen allerdings nie aus dem Programm genommen wurden. Und weil alles andere am Vorabend auch floppte, fiel dem Sender in diesem Jahr nichts Innovativeres ein, als es einfach noch einmal mit "Lenßen", diesmal ohne Partner, zu versuchen. Diese Einfallslosikgeit wurde vom Publikum allerdings bestraft: Die neue Staffel ging bislang mit im Schnitt 8,3 Prozent im Pseudo-Doku-Crime-Brei von Sat.1 sang- und klanglos unter. Sat.1 hat daher inzwischen entschieden, dass in Kürze erneut Schluss sein wird für "Lenßen". Zumindest bis zur nächsten Verzweiflungstat.

Mein wunderbares Wohnlokal (Vox)
Sonderlich gefragt war "Mein wunderbares Wohnlokal" schon zwei Jahre zuvor nicht, trotzdem kündigte Vox damals wietere Folgen an. Doch dann verging Monat um Monat, ohne dass sich nochmal ein Sendeplatz fand. Bis es Anfang des Jahres plötzlich soweit war: Die bereits produzierten Folgen wurden im Nachmittagsprogramm versendet. Angesichts eines Marktanteils-Schnitts von nur knapp über vier Prozent dürfte es das für das Format dann aber auch endgültig gewesen sein.

Mieterzoff (Vox)
Die Scripted Reality "Mieterzoff" hielt wie so viele Nachmittags-Formate nicht das, was sich Vox davon versprach. Nur 4,5 Prozent Marktanteil verzeichnete die Sendung im Schnitt im Herbst vergangenen Jahres. Angesichts des jüngsten Erfolgs mit Scripted Reality dürfte man von diesem Zoff in Zukunft also wohl verschont bleiben.

Navy CIS: L.A. (Sat.1)
Dass "Navy CIS" nach wie vor zu den verlässlichsten Quotengaranten des Senders gehört, ließ Sat.1 dann wohl doch etwas größenwahnsinnig werden. Statt den Ableger "Navy CIS: L.A." zunächst im "Navy CIS"-Schlepptau zu starten und somit beim deutschen Publikum einzuführen, sollte die neue Serie gleich auf sich gestellt einen ganz neuen Serien-Abend begründen - und das auch noch samstags. Als man nach über einer Staffel endlich erkannt hatte, dass die Serie damit verheizt wird, siedelte Sat.1 sie zu Beginn der Saison 2011/12 auf den Donnerstagabend um - wo sie allerdings auch mit der 10-Prozent-Marke zu kämpfen hatte. Also gab's mit Beginn von Staffel 3 auch Sendeplatz Nummer 3 - nämlich am späteren Donnerstagabend. Und angesichts der Tatsache, dass "Criminal Minds" zuvor sehr gut lief, enttäuchten "Navy CIS" mit häufig einstelligen Marktanteilen auch dort. Teil 2 von Staffel 3 findet sich daher in Kürze auf Sendeplatz Nummer 4 - am Sonntagabend, wo man die Serie wohl besser gleich zu Beginn eingeführt hätte.

Notruf - Rettung aus der Luft (RTL II)
Nein, RTL II holte nicht Hans Meiser auf den Bildschirm zurück, sondern begleitete bei "Notruf - Rettung aus der Luft" tatsächlich eine echtes Team eines Rettungshubschraubers bei der Arbeit. Und man muss das inzwischen betonen: Es war keine Scripted Reality. Vielleicht war ja auch genau das das Problem. Mit im Schnitt nur 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe floppte das Format am Mittwochabend jedenfalls völlig und wurde nach vier Folgen aus dem Programm genommen. In Kürze erhält es nun am Sonntagnachmittag eine zweite Chance.

Opdenhövels Countdown (Das Erste)
Als Matthias Opdenhövel seinen Job als "Schlag den Raab"-Moderator bei ProSieben aufgab und zur "Sportschau" wechselte, da betonte man bei der ARD, dass es dabei nicht bleiben soll. Stattdessen solle er auch Shows moderieren. Der erste Versuch war "Opdenhövels Countdown". Opdenhövel machte seine Sache als Moderator gewohnt souverän - doch bis ins letzte Detail zu Ende gedacht wirkte die erste Ausgabe nicht. Selbst diese Ausgabe startete mit nur 3,2 Millionen Zuschauern und knapp über 10 Prozent Marktanteil nur mau. Und wenn der erste Eindruck schon nicht so recht stimmt, dann verwundert es auch nicht weiter, dass sich die folgenden beiden Ausgaben noch schwerer taten. Opdenhövel und dem deutschen Fernsehen ist zu wünschen, dass die ARD trotzdem noch das passende Format für ihn findet. Nur im Sport wäre er sonst doch ein wenig verschenkt.

Psych (RTL)
Psych ist eine der Serien, mit denen sich RTL inzwischen auf dem ehemaligen "Monk"-Sendeplatz über die Runden rettet - aber eben nicht besonders überzeugend. Nach einer einjährigen Pause kehrte die Serhe im Mai zurück und erreichte seitdem im Schnitt 13,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - wobei der Schnitt von der Folge, die direkt gegen das Relegationsspiel zwischen Düsseldorf und Hertha antreten musste, etwas nach unten gezogen wird. Aber auch sonst ist "Psych" nicht annähernd ein gleichwertiger "Monk"-Vertreter.

Pures Leben - Mitten im Leben (Sat.1)
Unter dem Titel "Pures Leben - Mitten im Deutschland" versuchte Sat.1 eigentlich 2009 mal, am Vormittag auch mit Alltagsreportagen, wie sie schon bei vielen anderen Sendern zu sehen waren, zu punkten. Ein langes Leben war dem Format aber nie beschieden. Im Februar grub Sat.1 dann die Marke wieder aus und zeigt unter diesem Label nun am Vorabend teils recycelte Ware. Wie alles am Sat.1-Vorabend kann aber auch das nicht überzeugen. Im Schnitt liegt der Marktanteil bislang bei 9,4 Prozent in der Zielgruppe.

Push - Das Sat.1 Magazin (Sat.1)
Als Sat.1 Ende Januar entschied, "Anna und die Liebe" aus dem Programm zu nehmen, da musste in einem Aufwasch auch das quotenschwache "Sat.1 Magazin" dran glauben. Sat.1 kündigte an, das Konzept komplett überarbeiten zu wollen, weil man mit den Marktanteilen von zuletzt knapp über 9 Prozent nicht zufrieden war. Ende Mai kehrte dann das Magazin als "Push" zurück. Wieso ein Format, das nach eigenen Aussagen vor allem für eine "entspannte" Begleitung in den Feierabend sorgen soll, ausgerechnet "Push" heißt, weiß wohl niemand. Einen Push versetzte das Magazin den Sat.1-Quoten aber tatsächlich - nur nach unten. Im Schnitt erreichten die ersten Folgen weniger als 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - und unterboten damit die Werte des eingestellten Vorläufers noch deutlich.

Quiz Taxi Reloaded (kabel eins)
Rund zwei Jahre lang kurvte Thomas Hackenberg von 2006 bis 2008 mit seinem "Quiz Taxi" durchs kabel eins-Programm, ehe kabel eins das Quizformat einstellte. Anlässlich des 20. Geburtstags versuchte sich der Sender aber nochmal an einer Wiederbelebung, diesmal mit Murat Topal. Produzieren ließ kabel eins zunächst nur 5 Folgen - und tat wohl auch gut daran. Mit im Schnitt nur 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gingen die nämlich sang- und klanglos unter. Damit dürfte das "Quiz Taxi" nun wohl endgültig in der Garage bleiben.

Royal Pains (RTL)
Als Sommerserie hatte sich "Royal Pains" auf dem "Monk"-Sendeplatz 2011 gar nicht so schlecht geschlagen. Doch weil überzeugender Nachschub fehlte, wollte RTL diesmal nicht so lang abwarten: Die neuen Folgen mussten bereits ab Ende Januar an. Und in dem nun stärkeren Wettbewerbsumfeld blieben sie chancenlos. Mit im Schnitt nur 13,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe lagen sie weit unterhalb des Quotenniveaus, mit dem RTL noch zufrieden sein könnte.

RTL Comedy Woche (RTL)
Über sechs Jahre nach dem Ende von "7 Tage, 7 Köpfe" versuchte RTL sich ab Mitte April mal wieder an einer wochenaktuellen Comedyshow mit einem festen Ensemble bekannter Comedians. Das Interesse an der "RTL Comedy Woche" war allerdings begrenzt - und es ließ vor allem immer weiter nach. Gestartet ist das Format noch mit immerhin 16,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, danach ging es Stück für Stück bergab, die letzte Sendung kam dann nur noch auf 11,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen, insgesamt sahen nur noch 1,75 Millionen Zuschauer zu.

Tatort Ausland - Mörderische Reise (RTL II)
Es war keine allzu gute Idee von RTL II, die Kriminal-Dokusoap "Tatort Ausland - Mörderische Reise" ausgerechnet zusammen mit den schrillen "Geissens" am Montagabend zu programmieren. Weil man es trotzdem tat, darf man sich über die schwachen Quoten nicht wundern: Regelmäßig halbierte "Tatort Ausland" die hohen Zuschauerzahlen, die "Die Geissens" an Land spülten. Im Schnitt reichte es nur für 4,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Tatort Deutschland (RTL II)
Nach "Tatort Ausland" testete RTL II im Dezember auch noch das Kriminalmagazin "Tatort Deutschland", das von dem aus "Tatort Internet" bekannten ehemaligen Hamburger Innensenator Udo Nagel präsentiert wurde. Doch auch damit konnte der Sender keine guten Quoten einfahren. Es war ein Flop mit Ansage: Nur 4,1 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe. Fortsetzung unwahrscheinlich.

Terra Xpress (ZDF)
Als Ersatz für "Abenteuer Wissen" startete das ZDF den "Terra X"-Ableger "Terra Xpress" mit Dirk Steffens. Doch während "Abenteuer Wissen" in der Primetime einst gute Quoten, gerade auch bei Jüngeren holte, war das neue Vorabendmagazin von Beginn an wenig populär. Auch wenn es zuletzt etwas bergauf ging: Im ersten Jahr seines Bestehens schaffte das Format noch kein einziges Mal einen zweistelligen Marktanteil. Da wird man sich in Mainz sicher mehr versprochen haben...

The Event (RTL II)
Die Serie "The Event" hatte schon in den USA ein massives Quotenproblem: Nach einem hervorragenden Start schaffte sie es, die Zuschauerzahlen binnen sechs Wochen zu halbieren und wurde daher auch wenig überraschend nach einer Staffel wieder abgesetzt. Trotzdem versuchte RTL II es auch hierzulande. Doch schon der Start fiel nur mittelprächtig aus - und schon bei Folge 2 lag der Marktanteil nur noch wenig mehr als halb so hoch. Nachdem auch Folge 3 mit nur 3,6 Prozent in der Zielgruppe unterging, zog RTL II Konsequenzen und nahm die Serie komplett aus dem Programm. Zu Ende gezeigt wurde sie bislang nicht, auch nicht irgendwo im Nachtprogramm.

The Vampire Diaries (ProSieben)
Aus der Reihe "Programmentscheidungen, bei denen man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus kommt." Was bisher geschah: Im Sommer vergangenen Jahres brach ProSieben die Ausstrahlung von "The Vampire Diaries" am Montagabend inmitten der zweiten Staffel ab, nachdem die Marktanteile zuletzt drei Wochen in Folge nur noch im einstelligen Bereich lagen. Stattdessen wurde die Serie zu Sixx abgeschoben. Dort lief sie für Sixx-Verhältnisse zwar sehr erfolgreich - doch Hunderttausende Fans gingen durch diese Aktion trotzdem verloren. Und dann kam man im Frühjahr dieses Jahres auf die glorreiche Idee, die Serie doch wieder ins ProSieben-Programm aufzunehmen, erneut montags. Und weil es schon mit Erstausstrahlungen und vor der Fans-Verärger-Aktion nicht geklappt hatte, sollte es plötzlich mit Wiederholungen besser laufen. Denn die Erstausstrahlungen liefen ja weiterhin wenige Tage zuvor bei Sixx. Einziges Unterscheidungsmerkmal: ProSieben zeigt die etwas längeren Uncut-Version. Doch wer hätte das gedacht: Im Schnitt war damit trotzdem nicht mehr als 7,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin. Das hinderte ProSieben aber nicht daran, "Vampire Diaries" als Ersatz für "Touch", das auch nicht schlechter lief, kürzlich sogar zeitweise auf 21:15 Uhr vorverlegt - und damit auch noch auf das Unterscheidungsmerkmal "Uncut-Version" verzichtet. Wie gesagt: Manchmal kommt man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr heraus.

The Winner is... (Sat.1)
Nur weil etwas "Von den Machern von 'The Voice'" ist, ist es noch lange kein Garant für gute Quoten oder überhaupt auch nur ein ausgereiftes Konzept. Das Problem fing schon damit an, dass es im Vorfeld schwer zu erklären war, was diese Sendung eigentlich ist. Eine Castingshow, wurde vielfach geschrieben, die "erste Talent-Gameshow" hieß es bei Sat.1. So oder so: Die auf zwei Stunden aufgeblasene Sendung bestand in jedem Fall aus einem immer wiederkehrenden Ablauf und langweilte dadurch allzu schnell. Detail am Rande: Weil Sat.1 dem von RTL eilig gegen die eigentlich geplante Auftaktsendung in Stellung gebrachten "WWM Promi-Doppel" aus dem Weg zu gehen, verlegte Sat.1 den Start auf Mittwoch vor - und handelte sich da mit Fußball (Bayern - Dortmund), "Let's dance" und Co. sogar noch stärkere Konkurrenz ein. Die erste Folge versagte mit 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig und auch auf dem eigentlichen Freitags-Sendeplatz konnte das Format nie überzeugen. Das Finale erreichte mit 10,5 Prozent dann zwar einen Staffel-Bestwert - doch wenn man eine Million Euro ausspielt, dann erwartet man zweifellos mehr.

Tiermessies außer Kontrolle (Sat.1)
Kurios: Eigentlich hatte Sat.1 angekündigt, dass Bärbel Schäfer die Dokusoap "Tiermessies außer Kontrolle" am Sonntagvorabend moderieren wird. Erst kurz vor der Ausstrahlung wurde sie dann plötzlich ohne Angabe von Gründen durch Peer Kusmagk ersetzt. Aufgefallen ist das aber ohnehin nicht vielen: Mit Marktanteilen unter 9 Prozent in der Zielgruppe ist mit einer Fortsetzung wohl kaum zu rechnen. Der Ex-Dschungelkönig sollte sich also besser nach anderen Formaten umsehen.

Touch (ProSieben)
Um eine weltweite Kampagne zu ermöglichen und zu verhindern, dass sich viele Serienfans die aktuelle US-Ware längst im Original besorgen, ehe es die Serien ins normale deutsche Fernsehen schafften, ging FOX bei der neuen Serie "Touch", in der Kiefer Sutherland mal wieder fortwährend die Welt rettet, neue Wege: Sie lief hierzulande nur kurz nach der US-Ausstrahlung. Doch geholfen hat das nichts: Die rund einen Monat vorgelagerte Pilotfolge kam noch auf knapp 13 Prozent Marktanteil, die erste normale Folge dann noch 11,6 Prozent - danach wurde es einstellig. Nachdem der Marktanteil vier Wochen lang zwischen 7 und 8 Prozent festhing, zog ProSieben Konsequenzen: Die restlichen Folgen laufen derzeit nur noch im Nachtprogramm.

True Blood (RTL II)
Die erste Staffel von "True Blood" lief mittwochs ab 22 Uhr, die zweite Staffel dann dienstags nach 23 Uhr, die dritte dann wieder mittwochs nach 23 Uhr. Geholfen haben all diese Verschiebemaßnahmen den Quoten nicht, ganz im Gegenteil: Die dritte Staffel lief mit im Schnitt weniger als 4 Prozent Marktanteil deutlich schlechter als die beiden vorausgehenden. RTL II konnte vom Vampir-Hype also nicht profitieren. Womöglich greift man ja bei Staffel 4 einfach auf das inzwischen erfolgreich erprobte Event-Konzept zurück.

Unser Star für Baku (ProSieben)
Mit der Erfindung des Live-Votings gab Stefan Raab dem bei Lena erfolgreich erprobten "Unser Star für..."-Format als deutschem Vorentscheid für den Eurovision Song Contest nochmal einen ganz neuen Spin. Und in der Tat war das Interesse am Anfang hoch: 15,6 Prozent betrug der Marktanteil der ersten Sendung. Doch überzeugen konnte ProSieben das Publikum ganz offensichtlich nicht. Die Quoten stürzten in den nächsten Wochen radikal auf zwischenzeitlich unter 7 Prozent in der Zielgruppe ab. Die Shows im Ersten hatten zwar insgesamt ein paar Zuschauer mehr, doch zufriedenstellend lief es auch dort nicht. Immerhin gelang es, mit Roman Lob wieder einen würdigen Vertreter für den ESC zu finden. Doch klar ist: In dieser Form wird es wohl kaum eine Neuauflage für "Unser Star für ..." geben.

Verzeih mir (RTL)
Weil Julia Leischik zu Sat.1 wechselte, brauchte RTL nicht nur Ersatz für "Vermisst", sondern auch für das erst Anfang 2011 wiederbelebte "Verzeih mir". Die Nachfolge trat im zweiten Fall Vera Int-Veen an. Doch mit Julia Leischik wurde "Verzeih mir" auch vom Erfolg verlassen. War die erste Staffel noch auf im Schnitt 18,3 Prozent Marktanteil gekommen, so lief die zweite Staffel mit nur 14,4 Prozent Marktanteil deutlich unterhalb des RTL-Senderschnitts.

VIPictures (ProSieben)
Nachdem ProSieben mit "Galileo Big Pictures" so gut fuhr, brachte man mit "VIPictures" gleich noch eine weitere Foto-Rankingshow an den Start, in der man sich aber komplett dem Boulevard-Bereich verschrieb. Doch während "Galileo Big Pictures" sich gut entwickelt hat, versagte "VIPictures" sowohl bei der Premiere im Sommer als auch im Februar mit zuletzt weniger als 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Vom eigenen Vater entführt - Mütter kämpfen für ihre Kinder (Sat.1)
Nachdem RTL mit der Dokusoap "Entführt - Gib mir mein Kind zurück" recht ordentliche Quoten erzielte, versuchte es im Februar auch Sat.1 mit einem ähnlichen Format. Das Rennen um den sperrigeren Titel hat Sat.1 dabei klar gewonnen: "Vom eigenen Vater entführt - Mütter kämpfen um ihre Kinder" ist schwer zu toppen. Aus Quotensicht versagte das Sat.1-Pendant hingegen auf ganzer Linie: Die erste Folge holte schon nur 7,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, Folge 2 sogar nur 6,5 Prozent. Fortsetzung angesichts dessen so gut wie ausgeschlossen.

Wege zum Glück - Spuren im Sand (ZDF)
Das ZDF hat ein besonderes Gespür für Misserfolge: Egal welche Serie der Sender in den letzten Jahren auf dem werktäglichen 16:15 Uhr-Sendeplatz an den Start brachte - sie schaffte es stets, den aufgrund schwacher Quoten auf Randsendeplätze oder ZDFneo verbannten und dann eingestellten Vorgänger nochmal zu unterbieten. Vorläufiger Tiefpunkt: Die Telenovela "Wege zum Glück - Spuren im Sand". Da half es weder, dass man die alte Erfolgsmarke "Wege zum Glück" herauskramte, noch mit GrundyUFA den erfahrensten Produzenten täglicher Serien in Deutschland wieder an Bord holte. Im Schnitt lag der Marktanteil bislang bei nur 6,9 Prozent beim Gesamtpublikum, weniger als 700.000 Zuschauer sahen zu. Und jetzt kommen auch noch die Sport-Großveranstaltungen, die sicher kaum hilfreich dabei sein dürften, ein Stammpublikum aufzubauen. Die Aussichten sind somit düster.

Wer is(s)t besser? (Vox)
Schon die Premiere von "Wer i(s)t besser?" ging mit Jochen Schropp in der Primetime völlig unter - selbst der gelernte Kochshow-Sendeplatz am Sonntagabend half da nicht. Etwas überraschend erhielt die Sendung im Nachmittagsprogramm eine zweite Chance, diesmal mit Thorsten Schorn als Moderator. Doch auch dort waren die Quoten derart schlecht, dass Vox das Experiment nach nur zwei von vier Wochen wieder beendete.

White Collar (RTL)
Vom Prunkstück hat sich der Serien-Dienstag von RTL innerhalb kurzer Zeit zum Sorgenkind gewandelt. Das lag zum einen am Schwächeln von "Dr. House" und zum anderen daran, dass man für "Monk" keinen wirklich erfolgreichen Nachfolger finden konnte. Eine völlige Enttäuschung war im Herbst "White Collar". Nach einem soliden Start verlor die Serie zunächst Woche für Woche Zuschauer und rutschte zwischenzeitlich auf unter 12 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Erst die letzte Folge vor der Pause überraschte mit einem unerwarteten Quotenrekord von 18,6 Prozent. Ein Mysterium - und auch RTL wird erst einmal nicht erfahren, ob das nun ein Hoffnungsschimmer, oder doch nur ein Ausreißer war, weil danach erstmal "Monk"-Wiederholungen, dann "Royal Pains" und inzwischen "Psych" läuft.

Wolff / Hannah Mangold und Lucy Palm (Sat.1)
Nachdem Sat.1 seit einigen Jahren mit "Danni Lowinski" und "Der letzte Bulle" im Serien-Bereich wieder schöne Erfolge feiern kann, will man auch wieder Reihen an den Start bringen, wie man sie mal zum Beispiel mit dem "Bullen von Tölz" so erfolgreich im Programm hatte. Beide Piloten enttäuschten allerdings Anfang des Jahres: Die Wiederbelebung von "Wolff" - der in der letzten Folge von "Wolffs Revier" eigentlich gestorben war - holte 9,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, "Hannah Mangold & Lucy Palm" sogar nur 9,2 Prozent. Überraschend entschied sich Sat.1 trotzdem, die letztere Reihe fortzusetzen und "Wolff" einzustellen.

ZDFzeit (ZDF)
Einheitliche Marken schaffen - das ist der Weg, den das ZDF seit dem Antritt von Peter Frey als Chefredakteur geht. So wollte man dem "Wildwuchs" auf dem Doku-Sendeplatz am Dienstagabend begegnen, indem man das einheitliche Format "ZDFzeit" an den Start brachte. Doch statt für einen Quotenaufschwung stürzte das Format den Dokuplatz noch stärker in die Krise. Die Marktanteile pendelten im ersten Halbjahr meist zwischen 5 und 7,5 Prozent beim Gesamtpublikum - deutlich unter dem, was zuvor auf diesem Sendeplatz erreicht wurde. Doch Themen wie "Deutschland, diene Berge" oder "Und ewig locken die Wälder" besitzen auch einfach kaum Zugkraft, Brisanz oder Aktualität. Erst in den letzten Wochen, als "ZDFzeit" sich Royal-Themen widmete - waren plötzlich doch zweistellige Marktanteile drin. Doch das ist natürlich keine Dauerlösung.

Zeugen gesucht - mit Julia Leischik (Sat.1)
Es war eine durchaus mutige Entscheidung als Julia Leischik sich entschied, ihre bereits erfolgreich etablierten Formate bei RTL aufzugeben und stattdessen zu Sat.1 zu wechseln, das im Dokusoap-Genre bis dahin völlig erfolglos unterwegs war. Und womöglich hat sie es am 13. Januar auch direkt bereut. Da war nämlich die Quote ihres ersten Sat.1-Formats "Zeugen gesucht" bekannt - und sie lag bei nur 7,6 Prozent. Folge 2 kam dann gar nur auf 6,2 Prozent. Angesichts dessen zog Sat.1 schnell die Notbremse: Ihr zweites Format "Bitte melde dich" wurde kurzfristig aus der Schusslinie genommen und in den Sonntagvorabend verlegt. Und dort gedieh es dann tatsächlich sehr gut. Nicht nur Julia Leischik selbst dürfte da ein Stein vom Herzen gefallen sein.