Flop-Parade 2011: Die TV-Misserfolge

Akte Thema (Sat.1)
Im jüngsten "Akte"-Ableger soll es um "das wichtigste Thema der Woche" gehen, kündigte Sat.1 im Vorfeld an. Nun ja: "Brennpunkt Autobahn - Wie Sie sicher ans Ziel kommen" war Ende November womöglich doch nicht ganz das wichtigste Thema. Zugeschaut haben bislang aber ohnehin nur wenige: 1,5 Millionen waren es im Schnitt, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei nur 8,9 Prozent. Im Januar wechselt Ulrich Meyer vom Mittwoch- auf den Donnerstagabend. Besserung ist aber auch dort nicht garantiert.

An einem Tag in... (ZDF)
Schon die sogenannte Dokufiction "An einem Tag in Duisburg" zur Loveparade-Katastrophe tat sich mit nur rund 1,6 Millionen Zuschauern schwer, eine Woche später kam die Ausgabe "An einem Tag in Chile" sogar nicht über 810.000 Zuschauer hinaus - die Folge war ein miserabler Marktanteil von 2,9 Prozent beim Gesamtpublikum. Eine dritte Ausgabe versteckte das ZDF am späten Abend. Dass dieses Genre eine Zukunft haben wird, erscheint angesichts dessen mehr als unwahrscheinlich.

Anna und die Liebe (Sat.1)
Kurios: Selbst die Rückkehr von Hauptdarstellerin Jeanette Biedermann, deren Rolle immerhin den Titel für "Anna und die Liebe" stiftete, konnte der Sat.1-Telenovela nicht helfen - ganz im Gegenteil: Mit ihrem Einstieg und dem Beginn der neuen Staffel setzten die Quoten gar zu einem Tiefflug an. Die Hochzeit, eigentlich der Höhepunkt einer jeden Telenovela, ging dann auch mit nur 9,6 Prozent Marktanteil völlig unter. Zuletzt lief es für die Vorabend-Serie sogar noch schlechter. Sollte nicht bald Erholung eintreten, ist ein Aus für die einst erfolgreiche Produktion nicht ausgeschlossen.

Babyalarm - Teenie-Mütter in Not (Sat.1)
Im Vorabendprogramm am Sonntag versucht Sat.1 derzeit, seine Kompetenz im Bereich von Dokusoap unter Beweis zu stellen - im Falle von "Babyalarm - Teenie-Mütter in Not" funktionierte das nicht. Mit im Schnitt nicht mal neun Prozent Marktanteil in der Zielgruppe spricht wenig für eine Fortsetzung. Und mit der Tatsache, dass "Babyalarm" nicht zur sonstigen "Alarm"-Reihe ("Kilo-Alarm", "Liebes-Alarm", "Messie-Alarm") gehörte, stiftete Sat.1 auch noch zusätzliche Verwirrung.

Beat the Blondes (RTL II)
Schon mit der Neuauflage der "Alm" bei ProSieben gelang Janine Kunze kein sonderlich großer Erfolg, doch ihre ebenfalls im Sommer gezeigte RTL II-Quizshow "Beat the Blondes" wurde vom Publikum überhaupt nicht angenommen. Die zwei ausgestrahlten Folgen erzielten nur Marktanteile um fünf Prozent in der Zielgruppe - zu wenig, um für eine Fortsetzung zu sorgen. Im Nachhinein dürfte man sich da womöglich bei Sat.1 bestätigt sehen. Dort war 2008 auch schon einmal die deutsche Adaption der Quizshow geplant, wurde dann allerdings nie umgesetzt.

Beckmann (Das Erste)
Um Günther Jauch am Sonntagabend ins Programm nehmen zu können, mussten zahlreiche Talkshows im Ersten einen neuen Sendeplatz erhalten. Größter Verlierer der Rochade war ohne Zweifel Reinhold Beckmann: Dessen Sendung verlor durch den Wechsel auf den Donnerstag ein Drittel ihrer Zuschauer. Wenig hilfreich sind auch die unregelmäßigen Startzeiten, die schon dazu führten, dass "Beckmann" im Ersten nur wenig früher begann als die Wiederholung im NDR. "Wenn man anfängt, sich selbst zu kannibalisieren, dann ist das schon ein bisschen grotesk", sagte der Moderator dazu.

Besser essen - Leben leicht gemacht (ProSieben)
Während ProSieben seinen lange Zeit schwächelnden Nachmittag mit US-Sitcoms in diesem Jahr in den Griff bekommen hat, zögerte man lange Zeit, dieses Konzept auch auf den 16 Uhr-Sendeplatz auszudehnen. Dort probierte man stattdessen allerhand anderes aus. Im Februar war ein fast schon vergessenenen Format an der Reihe: "Besser essen - Leben leicht gemacht". Die ersten beiden Staffeln waren 2007 und 2008 mit recht bescheidenem Erfolg bei ProSieben gelaufen, 2009 war das Format dann etwas überraschend bei Sat.1 wieder aufgetaucht. Zurück bei ProSieben lagen die Marktanteile mit einer Ausnahme tief im einstelligen Bereich. Nach 2 Wochen war daher schon wieder Schluss.

Body of Proof (ProSieben)
ProSieben hat ein Nachschub-Problem was US-Serien abseits der Sitcoms angeht - die wohl auch deswegen immer mehr Platz in der Primetime einnehmen. "Body of Proof" war jedenfalls mal wieder so ein Neustart, der in Deutschland sein Publikum nicht fand. Mit etwas mehr als 13 Prozent Marktanteil gestartet, fiel die Serie schnell in den einstelligen Bereich - da half auch "Desperate Housewives" im Vorfeld nicht. ProSieben hielt immerhin trotzdem bis zum Ende der ersten Staffel durch.

Bones - Die Knochenjägerin (RTL)
Der Sendeplatz-Tausch mit "CSI" hat sich für "Bones - Die Knochenjägerin" nicht bezahlt gemacht. Oft erreicht "CSI" trotz des späteren Sendeplatzes sogar mehr Zuschauer - und auch vom meist starken Vorlauf durch "Alarm für Cobra 11" kann die US-Serie seit geraumer Zeit nur noch bedingt profitieren. Zuletzt fiel der Marktanteil sogar auf bis zu 12,7 Prozent in der Zielgruppe ab. Womöglich wird es für RTL Zeit, wieder über einen neuen Sendeplatz nachzudenken.

Boris macht Schule (kabel eins)
Obwohl Boris Becker schon mit diversen Formaten etwa beim DSF oder ProSieben an mangelndem Zuschauer-Interesse gescheitert ist, kündigte Sat.1 im vergangenen Jahr wieder eine Zusammenarbeit mit dem Ex-Tennisprofi an. Gemeinsam mit einem Experten-Team kümmert er sich in "Boris macht Schule" um die Renovierung einer Schule. Schon im Vorfeld dämmerte den Verantwortlichen wohl, dass trotz der hehren Ziele damit keine Topquoten zu holen sein würden - stattdessen lief das Format dann bei kabel eins, wo es mit nur 3,0 Prozent Marktanteil und 640.000 Zuschauern kläglich unterging. Mehr als die eine Folge wird es daher nicht geben.

Cougar Town (ProSieben)
Schon Sat.1 hatte mit "Cougar Town" am Sonntagabend nicht allzu viel Glück - US-Sitcoms sucht man dort allerdings ohnehin nicht unbedingt. Bei ProSieben ist das anders - doch "Cougar Town" konnte auch vom Senderwechsel zu ProSieben nicht profitieren. Wegen schwacher Quoten wurde die US-Sitcom immer weiter nach hinten verbannt. Die letzte Folge der zweiten Staffel flimmerte sogar erst nach 1 Uhr über die Bildschirme. Künftig ein klarer Fall für Sixx, oder?

Das blaue Sofa (ZDF)
Weil "Die Vorleser" längst nicht an den Erfolg von Elke Heidenreichs "Lesen!" anknüpfen konnte, versucht sich nun Wolfgang Herles als Bücher-Onkel im ZDF. Besser sind die Quoten aber auch bei ihm nicht: "Das blaue Sofa" stürzte zuletzt auf magere 3,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum ab - selbst für eine Literatursendung ist das ein richtig schlechter Wert. Wieso allerdings ausgerechnet Wolfgang Herles der Mann für frischen Wind im Büchersendungsgenre sein soll?

Das Duell im Ersten (Das Erste)
Weil die ARD vergessen hatte, rechtzeitig Alternativen für die Zeit nach Jörg Pilawa zu entwickeln, durfte "Das Duell im Ersten" lange Zeit den Vorabend bespielen - und das seit dem Ende des "Quiz mit Jörg Pilawa" sogar in Doppelfolgen Die Marktanteile lagen allerdings stets im tief einstelligen Bereich, beim jungen Publikum hatte das zumeist recht langatmige Quiz zudem überhaupt keine Chance. Inzwischen musste die Sendung ihren Platz zugunsten der "Heiter bis tödlich"-Krimis sowie "Drei bei Kai" räumen. Beides ist allerdings auch nicht wesentlich erfolgreicher.

Das Hochzeitsschiff (Das Erste)
Kreuzfahrtschiffe nehmen eine merkwürdige Dauerpräsenz auf deutschen Sendern ein, im Frühjahr dieses Jahres brachte es eines davon gar zum Mittelpunkt einer Primetime-Show. In der Spielshow "Das Kreuzfahrtschiff" traten vier heiratswillige Paare während einer Kreuzfahrt in einer Art Beziehungstest gegeneinander an. "Große emotionale Momente" und "wertvolle Reisetipps" sollte es geben - und für die Sieger auch noch eine Trauung auf hoher See. Diese seltsame PR-Veranstaltung für die Kreuzfahrt-Industrie stieß allerdings auf wenig Gegenliebe beim Publikum: Nur rund 2,7 Millionen Zuschauer schalteten ein, mehr als 8,2 Prozent Marktanteil waren damit nicht drin. Immerhin dürfte eine weitere Ausbreitung von Kreuzfahrt-Geschichten im TV-Programm damit eingedämmt worden sein.

Das Sat.1-Magazin (Sat.1)
Es gibt kaum einen Vorabend-Sendeplatz, den das "Sat.1-Magazin" noch nicht bespielt hätte - seit die Sendung um 18:00 Uhr anstelle der gefloppten Soap "Eine für alle" zu sehen ist, liegen die Marktanteile in der Zielgruppe häufig nur noch im einstelligen Bereich. Hinzu kommt: Durch besondere Relevanz machte das "Sat.1-Magazin" in der Vergangenheit ebenfalls nicht auf sich aufmerksam.

Dating im Dunkeln (RTL)
Im November testete RTL seine neue Fummelshow "Dating im Dunkeln", in der sich die Kandidaten nicht sehen, sondern nur hören und fühlen können. Weil die Quoten mit 17,8 Prozent in der Zielgruppe gar nicht so übel ausfielen, gab RTL flugs eine ganze vier Folgen umfassende Staffel in Auftrag - was sich dann allerdings als keine so gute Idee entpuppte. Die Quoten lagen im Frühjahr bei teils nur 12,5 Prozent in der Zielgruppe. Damit dürften - Achtung Wortspiel - die Lichter für das Format endgültig ausgegangen sein.

Deutschlands klügste... (RTL II)
Auch die Ex-RTL- und Ex-N24-Talkerin Bärbel Schäfer durfte im Show-Gewitter, das RTL II in diesem Jahr über seinen Zuschauern niedergehen lässt, mal ran. Eine Neuauflage von "Deutschlands klügste Kinder" kam beim RTL II-Publikum allerdings gar nicht an. Die gar nicht zum Image des Senders passende Show fiel mit nur 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe durch. Zwei Wochen später suchte Schäfer dann "Deutschlands klügste Blondinen" - und fuhr damit gar nur 2,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ein. Eine Fortsetzung schließt sich damit von selbst aus.

Dexter (RTL II)
Ein Erfolg war "Dexter" hierzulande noch nie - daran änderte sich auch in diesem Jahr nichts. Der Sendeplatz am späten Sonntagabend erwies sich für RTL II jedenfalls nicht als Erlösung. Im Gegenteil: Zwischenzeitlich sackte der Marktanteil in der Zielgruppe auf weniger als vier Prozent ab.

Die 2 - Anwälte mit Herz (Sat.1)
Der Titel klang wie eine Parodie - doch auch das konnte einen weiteren Scripted Reality-Versuch von Sat.1 nicht retten. Seit Januar versuchte Sat.1 mit "Die 2 - Anwälte mit Herz" das Samstag-Vorabendprogramm aufzupolieren. Allzu groß dürfte das Vertrauen in das Format aber von Anfang an nicht gewesen sein, sonst hätte man es wohl kaum auf den recht aussichtslosen Sendeplatz gegen die "Sportschau" gesetzt, zumal Sat.1 deutlich mehr Problem-Sendeplätze mit weniger starker Konkurrenz-Situation zu bieten hat. Am Samstag ging das Format mit im Schnitt 7,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe jedenfalls wie erwartet unter.

Die Ärzte (ZDF)
Mit einem überarbeiteten Konzept und Ruth Moschner als neuer Moderatorin wollte das ZDF seinen Vormittagsprogramm neuen Schwung verleihen, doch der Medizin-Talk "Die Ärzte" erwies sich von Beginn an als Flop. Die Marktanteile lagen im tief einstelligen Bereich und sollten sich auch nie mehr erholen. Zunächst wurde das Format gekürzt, dann vorzeitig aus dem Programm genommen - zugunsten von Serien-Wiederholungen, die inzwischen meist mehr als doppelt so hohe Marktanteile einfahren.

Die Alm - Promischweiß und Edelweiß (ProSieben)
Nachdem RTL mit seinem Dschungelcamp auch im zu Ende gehenden Jahr wieder Traumquoten einfahren konnte, erinnerte man sich bei ProSieben daran, dass man doch auch mal ein Format im Programm hatte, das offensichtlich ans Dschungelcamp angelehnt war: "Die Alm". Und so grub man es in diesem Sommer also wieder aus. Doch während "Die Alm" 2004 noch hervorragende Quoten holte, enttäuschte die Neuauflage. Im Schnitt reichte es mit 12,8 Prozent in der Zielgruppe zwar für einen Wert über dem Senderschnitt - doch das war für ein als Event geplantes Format viel zu wenig. Das Erstaunlichste: Ausgerechnet als die Staffel eigentlich schon beendet war, steigerte sich "Die Alm" mit einer Highlights-Zusammenfassung plötzlich auf 16,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und erreichte mit zwei Millionen Zuschauern einen neuen Bestwert. Allerdings lief damals auch "Hangover" direkt davor - mit 28 Prozent Marktanteil.

Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen. (ProSieben)
Nur wenige Tage, nachdem der Mehrteiler "Borgia" im ZDF erfolgreich zu Ende ging, startete ProSieben das US-Pendent unter dem Titel "Die Borgias - Sex. Macht. Mord. Amen." Im Schnelldurchlauf zeigte der Sender die Miniserie mittwochs in Doppelfolgen Zu Beginn reichte es noch für etwas mehr als 12 Prozent Marktanteil, danach bröckelten die Quoten Woche für Woche. Das Finale wollten gerade mal noch 7,3 Prozent der Werberelevanten sehen - ein großer Flop, der wohl unter anderem auch der ungünstigen Programmierung viel zu nahe am ZDF-Sechsteiler geschuldet war.

Die Chaosfamilie (Vox)
Seine Primetime hat Vox nach wie vor recht gut im Griff, der Nachmittag bleibt aber ein Problemfeld, das der Sender trotz unzähliger Programmänderungen in den letzten Jahren einfach nicht zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Statt mit Wiederholungen versuchte man es ab Mitte Februar sogar mal wieder mit einer Erstausstrahlung und zeigte die Serie "Packed to the Rafters" als "Die Chaosfamilie". Doch die Quoten waren noch schlechter als mit dem sonst üblichen Programm. Im Schnitt lag der Marktanteil bei katastrophalen 3,2 Prozent. Nach weniger als einem Monat war daher schon wieder Schluss. Später wurde die Serie dann am frühen Morgen gegen 6 Uhr versendet. Doch selbst dort holte sie nur miese Quoten.

Die Einrichter (Vox)
Bleiben wir gleich am Vox-Nachmittag: Inzwischen versucht man es bei Vox wieder mit Dokusoaps und setzt dabei auf gescriptete Geschichten. Was am Vorabend bei "Mieten, kaufen, wohnen" gut geklappt hat, ließ sich aber mit "Die Einrichter" nicht mal eben so in den frühen Nachmittag übertragen. Zwar lief es nicht so schlecht wie die "Chaosfamilie", aber mit 4,8 Prozent Marktanteil im Schnitt kann man trotzdem nicht zufrieden sein. Da ist es nur wenig tröstlich, dass "Die Einrichter" damit noch nicht mal zu den schlimmsten Flops am Vox-Nachmittag gehörte.

Die große Comedy-Party (ProSieben)
Schlechtes Wetter und schlechte Witze: Mit seiner "Comedy-Party" ging ProSieben im Sommer im wahrsten Sinne des Wortes baden - und zwar sogar an gleich zwei Abenden. Angesichts von Marktanteilen in Höhe von 7,4 und 7,8 Prozent dürfte ProSieben das Experiment mit Sonya Kraus und Simon Gosejohann im kommenden Jahr sicherlich nicht wiederholen wollen.

Die Harald Schmidt Show (Sat.1)
Schon im Ersten verzeichnete Harald Schmidt zuletzt nur schwache Quoten, seit dem Wechsel zu Sat.1 sieht es inzwischen sogar richtig bitter aus - selbst Oliver Pochers Quoten wurden schon häufiger unterboten. Dabei war das Interesse an Schmidts Rückkehr durchaus groß: In der ersten Woche lag der Marktanteil bei bis zu 16,1 Prozent. Ab Januar soll nun ein dritter Sendeplatz mehr Kontinuität reinbringen. Diese Chance sollte Harald Schmidt dringend nutzen. Vom guten Image alleine kann Sat.1 nämlich kaum leben.

Die Model-WG (ProSieben)
Die erste Staffel der "Model-WG" war 2010 kein großer Erfolg, hielt sich aber immerhin so solide, dass ProSieben eine zweite Staffel in Auftrag gab, die im Schlepptau des neuen Designer-Castings "Fashion & Fame" auf größere Resonanz stoßen sollte. Doch dann geriet eben jenes Casting zum Megaflop - und der "Model-WG" erging es auch nicht besser. Die ersten beiden Folgen holten nur 6,2 und 7,1 Prozent in der Zielgruppe. Weil "Fashion & Fame" dann aus der Primetime verbannt wurde, durften die Models sogar in Doppelfolgen ran - doch die Quoten gingen sogar noch weiter zurück. Ein weiteres Mal dürfte man bei ProSieben daher nun wohl nicht mehr versuchen, den Erfolg von "Germany's Next Topmodel" mit einem solchen Format weiter auszudehnen.

Die Schnäppchenhäuser (RTL II)
Nachdem RTL II mit "X-Diaries" als "Big Brother"-Ersatz im Herbst zunächst gute Erfahrungen gemacht hatte, dachte man in Grünwald, man könnte den Zuschauern doch auch Wiederholungen vorsetzen. Das ging allerdings so gründlich schief, dass der Sender nach wochenlang miserablen Quoten im Februar Konsequenzen zog und stattdessen die Dokusoap "Die Schnäppchenhäuser" auf dem 19 Uhr-Sendeplatz einschob, bis neue "X-Diaries"-Folgen zur Verfügung stünden. Gebracht hat das wenig: "Die Schnäppchenhäuser" kamen ebenfalls nur auf Marktanteile von meist vier bis fünf Prozent in der Zielgruppe. Und als "X-Diaries" mit neuen Folgen zurück kam, lief auch das nicht mehr besser und konnte sich nur langsam erholen.

Die Show für Deutschland (Das Erste)
"Die Show für Deutschland" war der in weiten Teilen uninspirierte und geradezu gruselige Versuch der ARD, den Eurovision Song Contest, der nach Lenas Sieg diesmal im eigenen Land stattfand, schon in der Woche vorher auszuschlachten. Doch das Publikum, das zum Song Contest selbst trotz der notorischen Meckerei an Lena fast genauso zahlreich einschaltete wie im Vorjahr, wollte nicht in ein Vor-ESC-Fieber verfallen. Die fünf Sendungen holten Marktanteile zwischen 3,5 und 4,5 Prozent - die ARD ist am Vorabend ja Kummer gewohnt, aber das war selbst für die dortigen Verhältnisse ein Desaster. Und dennoch schaffte es zumindest eine der Sendungen zu großer Bekanntheit: Das missglückte Interview von Frank Elstner mit einer ob seines Unwissens sichtlich genervten Lena wurde zum Hit auf YouTube.

Die Tudors (ProSieben)
Ein Erfolg war die Serie "Die Tudors", die ProSieben jeweils "zwischen den Jahren" ausstrahlte nie. Und auch bei der letzten Staffel kam es wenig überraschend nicht zur plötzlichen Zuschauer-Vermehrung. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag im Schnitt bei knapp über 8 Prozent. Zuletzt sahen nur noch 720.000 Zuschauer zu. Angesichts dessen dürfte man bei ProSieben gar nicht unglücklich sein, dass man die Serie nun mit Anstand zu Ende gebracht hat und sich zum kommenden Jahreswechsel ein anderes Programm ausdenken kann.

Die wilden 70er (kabel eins)
Weil Ashton Kutcher inzwischen die Hauptrolle in "Two and a half Men" übernommen hat, kam man bei kabel eins auf die glorreiche Idee, mit "Die wilden 70er" direkt im Anschluss an die Sheen-Wiederholungen jene Sitcom zu zeigen, in der Kutcher einst zu sehen war. Doch das Primetime-Experiment scheiterte kläglich: Zwischenzeitlich lag der Marktanteil sogar bei gerade mal noch 1,8 Prozent.

Die Winterspiele der Stars (Sat.1)
Im Februar ließ Johannes B. Kerner einige Prominente zu den "Winterspielen der Stars" antreten, konnte damit aber nur begrenzt gute Quoten verzeichnete. Die erste Folge wollten noch elf Prozent der Werberelevanten sehen, nur einen Abend später stürzte der Marktanteil auf schwache 8,2 Prozent ab. Nur etwas mehr als zwei Millionen Zuschauer sahen zu. Sat.1 und Wintersport scheinen also nicht gut zusammenzupassen.

Drei bei Kai (Das Erste)
Neben den "Heiter bis tödlich"-Krimis darf sich seit einigen Wochen auch Kai Pflaume am Vorabend im Ersten versuchen. Doch mit Marktanteilen von nur etwas mehr als sechs Prozent schlägt sich auch das Generationen-Quiz bislang nur sehr mau. Eines zeigt die Sendung sehr deutlich: Auch ein prominenter Name alleine kann dem gebeutelten Vorabend derzeit nur bedingt helfen. Thomas Gottschalk sollte sich besser schon mal darauf gefasst machen.

Drei in einem Bett (Sat.1)
Pensionsbesitzer nehmen ihre Häuser darin gegenseitig unter die Lupe. Reihum verbringen die Gasthaus-Betreiber jeweils eine Nacht bei der Konkurrenz - am Ende wird gezahlt, was die Kandidaten bereit sind zu geben. Mit diesem Konzept, das einen Hauch des "Perfekten Dinners" in sich trägt, wollte Sat.1 Ende Oktober zunächst einmalig im sonntäglichen Vorabendprogramm punkten. Doch der Schuss ging nach hinten los: Auf gerade mal 5,7 Prozent belief sich der Marktanteil in der Zielgruppe. Die Pensions-Tester werden somit wohl kaum eine Zukunft haben.

Eins gegen Eins (Sat.1)
Es ist ohne Zweifel aller Ehren wert, dass sich Sat.1 mit "Eins gegen Eins" wieder an einem Polittalk probiert, doch starke Zuschauerzahlen sind damit nicht zu erwarten. Genau so kam es dann auch: Mit zwischenzeitlich gerade mal noch 2,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe stand die Sendung mit Claus Strunz schon auf der Kippe - einzig ein Bestwert vor der Sommerpause sorgte wohl für die Fortsetzung. Seither läuft es aus dank einiger Änderungen am Konzept besser. Mitunter fährt Strunz sogar höhere Marktanteile als Harald Schmidt ein, doch der Late-Night-Meister ist inzwischen kein Maßstab mehr.

Einspruch - Die Show der Rechtsirrtümer (RTL)
Ein großer Quoten-Abräumer war "Einspruch - Die Show der Rechtsirrtümer" auch in der Vergangenheit nicht. In diesem Jahr tat sich die von Andrea Kiewel präsentierte Show aber besonders schwer. Die ersten drei von vier Folgen im Frühjahr lagen mit Marktanteilen um 13 Prozent in der Zielgruppe am Mittwochabend meilenweit unter den Ansprüchen, die RTL auf einem solchen Sendeplatz hat, nur die letzte Folge konnte sich berappeln. Weitere vier Folgen wurden dann schon nur noch im Sommer versendet, erreichten aber auch dort keine guten Werte.

Endlich Zuhause! (Vox)
Inzwischen kann man die Formate, die Vox in seinem Nachmittagsprogramm testete, schon kaum noch zählen - so lang ist die Liste der Flops. Darunter befindet sich auch die Dokusoap "Endlich zuhause!", die im Schnitt nicht mal fünf Prozent Marktanteil in der Zielgruppe verzeichnete. Vielleicht wäre eine Programmierung im Zusammenhang mit der deutlich erfolgreicheren Makler-Doku "Mieten, kaufen, wohnen" erfolgsversprechender gewesen.

Entweder Broder (Das Erste)
Henryk M. Broder ist ohne Frage streitbar - und sein Format "Entweder Broder" ist es auch. Dass das nicht jedem gefällt, lässt sich auch an den Quoten abzählen. Auf dem neuen Sendeplatz am späten Montagabend bediente das Format in diesem Jahr jedenfalls erneut nur ein Nischenpublikum. Die Marktanteile lagen fast durchweg bei weniger als sechs Prozent.

ErmittlungsAkte - Spurensuche mit Ulrich Meyer (Sat.1)
Nachdem Sat.1 mit der "ErmittlungsAKTE" am späten Sonntagabend eigentlich sogar relativ gute Erfahrungen gemacht hatte, folgte im Februar eine zweite Staffel - für die man das Konzept aber gründlich überarbeitet und sich mehr am ZDF-Erfolg "Aktenzeichen XY" orientiert hat. Dass die Quoten deutlich eingebrochen sind, dürfte allerdings vor allem am neuen Sendeplatz gelegen haben. Ulrich Meyer war dann nämlich mittwochs auf Spurensuche. Das Problem: In Fußball-Wochen, wenn Sat.1 mittwochs gute Quoten einfahren kann, war kein Platz für die "ErmittlungsAkte" - und in den anderen Wochen bekam Sat.1 in der Regel mittwochs kein Bein auf den Boden, sodass auch die "ErmittlungsAkte" in schwachem Umfeld unterging Die Marktanteile pendeln daher mit wenigen Ausnahmen zwischen 5,3 und 10 Prozent auf einem zu schwachen Niveau.

Eureka (ProSieben)
Mit der US-Serie "Eureka" fuhr ProSieben in diesem Jahr nicht gut - die elf Prozent, die zu Beginn der Staffel eingefahren worden, waren schon das höchste der Gefühle. Danach ging es teilweise in den einstelligen Marktanteils-Bereich nach unten. Besonders bitter: Mit gerade mal noch 8,6 Prozent markierte ausgerechnet das Staffel-Finale einen neuen Tiefpunkt.

Fashion & Fame - Design your dream (ProSieben)
Auch in diesem Jahr versuchte ProSieben die Zeit zwischen "Popstars" und "Topmodels" wieder mit einem neuen Casting zu füllen - und ging diesmal noch stärker unter als in den lezten Jahren. Das Designer-Casting "Fashion & Fame - Design your dream" war so billig produziert, dass das ProSieben-Publikum mit Grausen weg sah. Die ersten beiden Folgen holten am Donnerstagabend Marktanteile unter 7 Prozent in der Zielgruppe - so wenig, dass ProSieben die Notbremse zog und das Format in den Samstagvorabend verbannte, wo die Quoten noch weiter zurückgingen, wo aber immerhin nicht mehr ganz so viel Schaden angerichtet werden konnte.

Fort Boyard (kabel eins)
Dass "Fort Boyard" letztlich hier doch unter den Flops aufgeführt wird, hätte nicht so kommen müssen. Denn das Interesse an einer Neuaufalge der Action-Show war groß. Sehr groß sogar: 12 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe für die erste Ausgabe - noch nie war ein kabel eins-Format so gut gestartet. Doch in Woche 2 ging es schon massiv um über 4 Prozentpunkte bergab, ab Woche 3 war die Sendung aus Quotensicht nur noch Mittelmaß und ab der Hälfte der Staffel lag sie unter dem Senderschnitt. Woche für Woche ging es kontinuierlich bergab auf zuletzt nur noch 4,3 Prozent in der Zielgruppe. Nimmt man den Staffel-Schnitt, kommt man so zwar noch auf einen ordentlichen Wert - doch dass das Publikum zunehmend seine Abneigung gezeigt hat, muss den Machern der Sendung zu denken geben. Doch der starke Anfang hat auch gezeigt: Würde man es richtig angehen, dann wäre eine weitere Staffel gar nicht zum Scheitern verurteilt.

Fringe (ProSieben)
Einst war "Fringe - Grenzfälle des FBI" ein Hoffnungsträger im Programm von ProSieben, doch in diesem Jahr verlor die US-Serie immer mehr Fans. Einige Wochen lang lagen die Marktanteile in der Zielgruppe im tief einstelligen Bereich: Mitte September reichte es zwischenzeitlich sogar nur zu 7,4 Prozent beim jungen Publikum. Keine Frage: "Fringe" hat seine besten Zeit längst hinter sich.

Frontal 21 (ZDF)
Innerhalb weniger Jahre verlor "Frontal 21" mehr als eine Million Zuschauer. Der einstige Marktführer unter den Politmagazinen hat sich zum Schlusslicht entwickelt, das mittlerweile hinter sämtlichen ARD-Formaten rangiert. Eigentlich kann das neue Jahr nur besser werden.

Genial daneben (Sat.1)
Ein Erfolg ist "Genial daneben" schon seit geraumer Zeit nicht mehr, doch inzwischen besitzt die Comedy-Rateshow mit Hugo Egon Balder kaum noch Zugkraft - wohl auch, weil Hella von Sinnen in der diesjährigen Sommer-Staffel nicht mehr mit an Bord war. Die Folge: Nach halbwegs solidem Auftakt stürzte "Genial daneben" in den einstelligen Marktanteils-Bereich. Auch einige Veränderungen am Konzept konnten da nicht helfen.

Glee (Super RTL)
Eigentlich sollte "Glee" der große Primetime-Hit für Super RTL werden, doch die Musical-Serie, die in den USA riesige Erfolge feierte, kam hierzulande beim Publikum nicht an. Die aktuell ausgestrahlte zweite Staffel lag zuletzt sogar unter den durchschnittlichen Marktanteilen, die der Sender nach 20:15 Uhr gewohnt ist. Von wegen Aushängeschild...

H wie Hartwich (RTL)
Stellenweise war es recht lustig, was Daniel Hartwich am späten Freitagabend veranstaltete, doch allzu viele Zuschauer konnte er mit "H wie Hartwich" nicht begeistern. Dabei hätte man es ahnen können: Vor einigen Jahren war seine Personalityshow "Achtung! Hartwich" auf exakt demselben Sendeplatz bereits gescheitert. Daran änderte sich auch nichts wesentliches, obwohl er nun dank des "Supertalents" einem größeren Publikum bekannt sein dürfte.

hallo deutschland emotionen (ZDF)
Zusammen mit den "Ärzten" schickte das ZDF einige Wochen lang einen "Hallo Deutschland"-Ableger im Vormittagsprogramm auf Sendung. Ein Erfolg war das jedoch nicht: Nicht mal sieben Prozent betrug der Gesamt-Marktanteil im Schnitt. Und so muss sich "Hallo Deutschland" an Werktagen künftig wieder mit nur einem Sendeplatz begnügen.

Hand aufs Herz (Sat.1)
Nachdem Sat.1 zuvor mit der Telenovela "Eine wie keine" kein Glück hatte, sollte es an der Seite von "Anna und die Liebe" nun eine Daily Soap richten, die man - inspiriert offenbar vom US-Erfolg "Glee" - als Musical-Serie anlegte. Doch "Hand aufs Herz" startete schon schwach und wollte nie mehr wirklich in Schwung kommen. Nachdem die Marktanteile nahezu durchgehend im einstelligen Bereich verharrten, zog die Produktionsfirma Konsequenzen und modelte das Format nun doch stärker in Richtung Telenovela um. Und tatsächlich stiegen die Quoten danach zwischenzeitlich wieder über die 10-Prozent-Marke. Doch de Aufschwung war nur von kurzer Dauer. Im August zog Sat.1 die Notbremse - und reichte die Serie für die letzten Folgen an Sixx weiter. Der Teil der Zuschauer, der den Senderwechsel mitmachte, sorgte dann immerhin für die Verhältnisse des kleinen Senders bei Sixx für gute Quoten.

Haven (RTL II)
Schon der Start war mit gerade mal 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig verkorkst. Weil es nicht besser wurde, reagierte RTL II bereits nach wenigen Wochen und verschob seine Serie auf enen Sendeplatz nach Mitternacht. Immerhin: Ganz so schlimm wie "Smallville" hat es die Serie damit nicht erwischt. Die zeigte RTL II in deutscher Erstausstrahlung um 3:30 Uhr.

Hawaii Five-0 (Sat.1)
Am späten Sonntagabend war die Neuauflage von "Hawaii Five-0" ein großer Erfolg, doch dann kam Sat.1 auf die glorreiche Idee, am Donnerstagabend gegen die starken RTL-Serien einen zweiten Serienabend eröffnen zu wollen. Das ging völlig schief: Im Anschluss an den ebenfalls schlecht laufenden "NCIS"-Ableger "Navy CIS: L.A." lag die Krimiserie am Ende weit unterhalb des Senderschnitts.

Heiter bis tödlich (Das Erste)
Binnen kürzester Zeit führte Das Erste am Vorabend gleich drei neue Schmunzelkrimis ein, doch den ARD-Verantwortlichen ist das Lachen womöglich schon ein wenig vergangen. Besonders "Nordisch herb" und "Henker und Richter" laufen miserabel - und der Quoten-Trend zeigt dabei sogar eher noch nach unten. "Hubert & Staller" ist zumindest ein kleiner Lichtblick, doch auch dort sah es zuletzt wieder schwächer aus. Durch Neuzugang Gottschalk winkt ab Januar zudem ein neuer Sendeplatz - ob das hilft? Eine Wahl hat man jedenfalls nicht, denn die nächsten "Heiter bis tödlich"-Serien befinden sich bereits in der Pipeline. Die ARD ist also zum Durchhalten verdammt.

Herzflimmern - Klinik am See (ZDF)
Das ist vielleicht der bitterste Flop dieses Jahres. Weil das ZDF unzufrieden war mit seiner Telenovela "Lena - Liebe meines Lebens", die lange Zeit bei Marktanteilen von 10 bis 11 Prozent herumkrebste, wurde sie im Frühjahr noch vor dem Ende der ersten Staffel ins Vormittagsprogramm verbannt und durch die Ärzte-Daily "Herzflimmern" ersetzt. Zielvorgabe: 13 Prozent Marktanteil. Doch kaum hatte das ZDF die Ankündigung gemacht, stiegen die "Lena"-Quoten in genau diesen Zielkorridor. Das ZDF hielt trotzdem an seinem Plan fest - und bekam diese Fehlentscheidung über Wochen hinweg tagtäglich schmerzhaft vor Augen geführt. "Lena" holt vormittags um 10:30 Uhr regelmäßig mehr Zuschauer als "Herzflimmern", das mit Marktanteilen um 7 Prozent viel schlechter läuft als es "Lena" jemals tat. Alle Umpositionierungen haben daran nichts ändern können. In seiner Not gab das ZDF gar das gesamte Konzept einer Klinik-Daily auf und stellte plötzlich ein Wirtshaus in den Mittelpunkt. Zum Jahresende ist nun aber Schluss, mit den letzten Folgen muss sich dann ZDFneo herumschlagen. Und im ZDF? Füllt man einen weiteren Daytime-Platz mit Serien-Wiederholungen.

Human Target (ProSieben)
ProSieben hat - wir erinnern uns - ein Serien-Nachschub-Problem abseits von Sitcoms. Die Action-Serie "Human Target" ist sogar mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Zwar startete sie im vergangenen Jahr noch mit tollen 15,3 Prozent Marktanteil, schon dann ging nach und nach tief in den einstelligen Bereich hinab. Dennoch zeigt ProSieben seit April auch die zweite Staffel. Doch auch auf neuem Sendeplatz eine Stunde später dümpelten die Quoten bei 8 bis 9 Prozent in der Zielgruppe vor sich hin. Nach 7 Folgen zog ProSieben daher die Notbremse und warf die Serie aus dem Programm - freilich nicht ohne zu versprechen, die verbliebenen Folgen noch irgendwann zu zeigen. Wie fast schon üblich wurde dieses Versprechen bislang allerdings nicht eingelöst.

Ich weiß, was du letzten Freitag getan hast (RTL II)
Bei RTL II feierte Ex-"Geh aufs Ganze"-Moderator Jörg Draeger im Sommer ein überraschendes Comeback - das hätte er sich aber womöglich doch besser gespart. Die Hypnoseshow "Ich weiß, was du letzten Freitag getan hast" war nur mäßig unterhaltsam und erzielte noch dazu nur sehr überschaubare Zuschauerzahlen. Kein Wunder: Der Zonk passte einfach deutlich besser zu Draeger.

In Teufels Küche - mit Gordon Ramsey (RTL II)
Lange ließ sich RTL II Zeit mit neuen Folgen der US-Dokusoap "In Teufels Küche". Im täglichen Nachmittagsprogramm fand der Sender schließlich einen Platz, nicht aber den Zuspruch des Publikums. Die Folge: Das Rach-Vorbild musste nach zwei Wochen seinen Posten schon wieder räumen.

Kerner (Sat.1)
Da hat Sat.1 endlich einen regelmäßigen Sendeplatz am Donnerstagabend für Johannes B. Kerners Magazin gefunden - und hat dann doch genug. Die "Kerner"-Quoten lagen zuletzt zwar etwas höher als zu Beginn, verharrten jedoch trotzdem weit unterhalb des Senderschnitts. Kerner, der am Ende nur noch zum Beitrags-Ansager verkam, allerdings ohnehin nicht mehr so recht Lust auf seine Sendung. Im DWDL.de-Interview sagte er: "Das Magazin hat ja eine inhaltliche Wendung genommen und ich habe mich zuletzt beim Moderieren der Sendung und beim Anschauen manchmal gefragt, ob das noch die Sendung ist, die zu mir passt."

Kochen mit Knall (kabel eins)
Die Sterneköche Stefan Marquard und Frank Buchholz kochten mit Waschmaschinen, Betonmischern oder Lötkolben und versuchten so, den kabel eins-Vorabend besser in Schwung zu bringen. Während "Abenteuer Leben - täglich Wissen" dort nämlich meist gut läuft, sacken die Quoten danach ab 18:45 Uhr ab. Das hat sich auch durch "Kochen mit Knall" nicht geändert. Im Schnitt erreichte das Format während seines zweiwöchigen Tests nur 5,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Für eine Fortsetzung empfehlen konnte sich "Kochen mit Knall" damit eigentlich nicht.

Manuel Horeth – Nichts ist unmöglich (RTL)
Nichts ist unmöglich - auch nicht, dass immer mehr fragwürdiger Hokuspokus bei diversen Sendern den Weg ins Programm findet. Manuel Horeth, einst zweitplatzierte bei "The Next Uri Geller", durfte etwa bei RTL am Vorabend versuchen, Menschen auf unerklärliche, vermeintlich übersinnliche Reisen mitzunehmen. Nachdem die erste Folge nur 13,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe einfahren konnte, bleiben uns weitere unerklärliche Reisen dieser Art wohl in Zukunft erspart.

Mein Promi-Wohnlokal (Vox)
Inspiriert vom Erfolg des "Perfekten Dinners" hat Vox in den letzten Jahren schon diverse Koch-Dokusoaps getestet. Im Herbst 2009 gab es für zwei Wochen am Vorabend beispielsweise "Mein wunderbares Wohnlokal" zu sehen. Die Hobbyköche mussten darin ihre Wohnung ein Restaurant umwandeln und 30 Gäste bewirten. Anfang 2010 kündigte Vox dann an, das Format in Serie zu schicken und ließ Granada weitere Folgen drehen. Doch zu sehen gab es die jahrelang nicht. Dafür meldete sich das Format im Mai plötzlich mit einer Promi-Version auf dem Bildschirm zurück. Die lief mit nur 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe allerdings so schlecht, dass es bei diesem einmaligen Ausflug in die Primetime bleiben dürfte. Dafür werden die schon produzierten "normalen" Folgen im kommenden Jahr nun doch noch nachmittags versendet.

Mein Revier - Ordnungshüter räumen auf (kabel eins)
Inzwischen haben die Zuschauer offenbar bereits genügend Ordnungshüter bei der Arbeit begleitet. Das bekam kabel eins in diesem Jahr zu spüren: Während die Quoten von "Achtung Kontrolle" am Vorabend zumindest noch solide sind, hatte "Mein Revier" in der Primetime nicht den Hauch einer Chance. Gerade mal 4,4 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe der Folgen in diesem Jahr.

Mieterzoff (Vox)
Die Scripted Reality "Mieterzoff" hielt wie so viele Nachmittags-Formate nicht das, was sich Vox davon versprach. Nur 4,5 Prozent Marktanteil verzeichnete die Sendung im Schnitt - Vox sollte seinen Zoff in Zukunft also lieber beiseite legen.

Nachbarschaftsstreit (RTL)
Während der "Mieterzoff" bei Vox scheiterte, ging bei RTL der "Nachbarschaftsstreit" baden. War die Dokusoap mit Mediator Franz Obst im vergangenen Jahr noch halbwegs solide unterwegs, so lag "Nachbarschaftsstreit" diesmal konsequent unter dem Senderschnitt. Nach wenigen Wochen war Obst reif und RTL verbannte den Streitschlichter ins Nachmittagsprogramm.

Navy CIS: L.A. (Sat.1)
Dass "Navy CIS" nach wie vor zu den verlässlichsten Quotengaranten des Senders gehört, ließ Sat.1 dann wohl doch etwas größenwahnsinnig werden. Statt den Ableger "Navy CIS: L.A." zunächst im "Navy CIS"-Schlepptau zu starten und somit beim deutschen Publikum einzuführen, sollte die neue Serie gleich auf sich gestellt einen ganz neuen Serien-Abend begründen - und das auch noch samstags. Nach gutem Start fielen die Quoten dort in den einstelligen Bereich. Trotzdem startete Anfang 2012 auch die zweite Staffel dort - bis man im Februar auch endlich erkannte, dass die Serie dort verheizt wird. Im August ging's dann donnerstags weiter - doch auch hier hatte man mit der 10-Prozent-Marke zu kämpfen. Es rächt sich eben doch, wenn man eine neue Serie nicht ordentlich einführt.

Neu für Null – Schöner wohnen ohne Geld (kabel eins)
Noch so ein Format, mit dem kabel eins am Vorabend nach dem sehr ordentlich laufenden "Abenteuer Leben - täglich Wissen" punkten wollte - und noch ein Format, mit dem das nicht so recht gelingen wollte. Nach einem ordentlich verlaufenden Test im Vorjahr lagen die neuen Folgen in diesem Jahr im Schnitt nur bei 5,3 Prozent. Auf diesem Quoten-Niveau kann das Format kabel eins aus Quotensicht keinesfalls helfen.

Nur die Liebe zählt (Sat.1)
"Nur die Liebe zählt" hatte aus Quotensicht seinen Zenit schon seit längerem überschritten. Daran änderte sich auch nichts durch die Änderung, im vergangenen Jahr erstmals auf das Studio zu verzichten und rein auf Vor-Ort-Drehs zu setzen. Für die vorerst letzte Staffel entschied sich Sat.1 dann auch noch für einen seltsamen Sendeplatzwechsel: Statt sonntags zeigte Sat.1 die letzten Folgen freitags um 19 Uhr. Dort reichte es aber nur noch für einstellige Marktanteile zwischen 6 und 9 Prozent. Immerhin zeigte sich Sat.1 nicht völlig lernresistent und fand für die letzten vier Ausgaben dann doch noch ein Plätzchen am gewohnten Sonntagvorabend. Kai Pflaume kann all das aber inzwischen ohnehin egal sein: Er hat sich rechtzeitig zur ARD verabschiedet, wo er in diesem Jahr mit neuen Shows geradezu überhäuft wurde.

Planetopia (Sat.1)
Während RTL sich dank hemmungslosen Ranschmeißen an die vorausgehende Dokusoap mit seinem Magazin "Extra" regelmäßig hervorragende Quoten bei Jung und Alt einfahren kann, bekommt Sat.1 mit dem gleichzeitig ausgestrahlten "Planetopia" überhaupt kein Bein auf den Boden. Selbst "Der letzte Bulle" und "Danni Lowinski" brachten montags keinen Aufschwung. Im Programm bleiben wird die Sendung trotzdem - die Drittanbieter-Regelung, durch die Sat.1 zur Ausstrahlung verpflichtet ist, macht's möglich.

Primeval (ProSieben)
"Primeval" war für ProSieben mal ein echter Quotenhit, doch im Lauf der ersten drei Staffeln waren die Quoten Stück für Stück zurück gegangen. Eigentlich schien es dann auch so als sei die Serie nach eben diesen drei Staffeln eingestellt worden - doch dann entschieden sich die internationalen Produktionspartner, zu denen auch ProSieben gehört, überraschend doch noch für eine vierte Staffel, die nach zwei Jahren Pause nun Mitte April auch in Deutschland den Weg auf den Bildschirm fand. Das Publikum scheint darauf allerdings nicht gewartet zu haben. Nach einem soliden Auftakt ging es in Woche 2 unter den Senderschnitt, zuletzt lag der Marktanteil sogar nur noch im einstelligen Bereich. "Primeval" ist damit vielleicht noch kein Totalausfall, in jedem Fall aber eine Enttäuschung.

Protectors - Auf Leben und Tod (ZDF)
Eigentlich sind die internationalen Krimis am späten Sonntagabend für das ZDF ein voller Erfolg. Bei der zweiten Staffel von "Protectors" verhielt sich das anders: Die erste Folge musste gegen die Frauenfußball-WM antreten, die zweite Folge schließlich gegen "Sherlock". Erholen konnte sich die Krimiserie von dieser starken Anfangs-Konkurrenz nicht mehr.

red!@the city (ProSieben)
Der sommerliche "red!"-Ableger "red!@the city" erfreute sich beim Publikum keiner großen Beliebtheit. Nachdem die ersten Folgen auf dem Sendeplatz um 23:15 Uhr enttäuschten, folgte die Verschiebung um eine Stunde nach hinten - auch dort lief es jedoch nicht besser. Nicht einer Ausgabe gelang ein zweistelliger Marktanteil.

Rosins Restaurants (kabel eins)
Nachdem "Rach - Der Restauranttester" bei RTL seit Jahren so große Erfolge bei Publikum wie Kritiker feierte, versuchte auch kabel eins mit Frank Rosin auf diesen Erfolg aufzuspringen. In der Tat schlug sich "Rosins Restaurants" 2010 dienstags sogar recht ordentlich. In diesem Jahr schickte kabel eins Frank Rosin nun allerdings am Sonntagabend auf Sendung - ein Sendeplatz, auf dem kabel eins in den letzten Jahren schon mit fast allen Genres gescheitert ist. Und auch "Rosins Restaurants" tat sich hier überaus schwer. Im Schnitt erreichte die neue Staffel dort nur miese 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Kleiner Trost: Das Staffelfinale lief mit 6,1 Prozent Marktanteil erstmals zufriedenstellend - aber der Aufschwung kam eben etwas spät. Trotzdem: Für 2012 sind bereits neue Folgen angekündigt.

Schillerstraße (Sat.1)
Die neue "Schillerstraße" wollte ohne Cordula Stratmann und Annette Frier einfach nicht in Gang kommen. Daran konnte weder die Tatsache etwas ändern, dass Sat.1 das Format für die letzte Staffel erstmals aus dem Studio entließ und auf Tour schickte, noch brachte der neue alte Sendeplatz Besserung. Auch zurück am Freitag um 22:15 Uhr dümpelten die Marktanteile zwischen 5 und 9 Prozent. Erst zum Staffelfinale gab es mit 9,8 Prozent Marktanteil noch einmal einen kleinen Aufschwung. Um sich für eine weitere Staffel zu empfehlen, war das aber trotzdem deutlich zu wenig.

Schluss mit Hotel Mama - Die WG (kabel eins)
Das Konzept: Man packt "Nesthocker" im fortgeschrittenen Alter gemeinsam in eine WG, macht sich ein bisschen über ihre Unfähigkeit zur Selbständigkeit lustig und versucht sie, für das harte Leben auf eigenen Füßen zu coachen. Punkten konnte kabel eins mit diesem Rezept nicht. Die erste Folge der neuen Staffel holte im "Fort Boyard"-Schlepptau noch starke 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, schon in Woche 2 ging es dann aber unter den Senderschnitt - und die Zuschauerzahlen fielen von Woche zu Woche weiter. Bis zum Finale hatte sich die Reichweite von 1,35 Millioen auf 0,69 Millionen fast halbiert, der Marktanteil in der Zielgruppe war von 7,8 auf miserable 3,4 Prozent abgesackt. Dass kabel eins angesichts dessen noch weitere Nesthocker auswildern will, scheint eher unwahrscheinlich.

Schmidt & Schmitt (Sat.1)
Mit Ermittlern kennt sich Sat.1 am Vorabend gut aus - für kurze Zeit kam mit "Schmidt & Schmitt" ein neues Duo hinzu. Der Test entpuppte sich jedoch als Fehleinschätzung: Obwohl der 19:00-Uhr-Sendeplatz durch "K11" eigentlich ein gelernter Krimi-Sendeplatz ist, schalteten viele Zuschauer ab oder gar nicht erst ein. Sat.1 hätte sich aber kaum einen ungünstigeren Zeitpunkt aussuchen können, um wirklich verlässliche Daten darüber zu bekommen, welche Erfolgschancen "Schmidt & Schmitt" tatsächlich am Vorabend haben könnte. Der Sender legte den zweiwöchigen Testzeitraum ausgerechnet auf die Zeit, in der am Vorabend meist Spiele der Frauen-WM übertragen wurden.

Sing! Wenn du kannst (RTL II)
In atemberaubendem Tempo knallte RTL II seinen Zuschauern in diesem Frühjahr neue Formate neue Show-Formate vor den Latz - so schnell, dass viele komplett den Überblick verloren haben dürften, was wann wo getestet wurde. Womöglich ist es daher auch ein Stück weit Zufall, wie die diversen Show-Experimente aus Quotensicht abgeschnitten haben. "Sing! Wenn du kannst" konnte rein an den Zahlen gemessen aber in jedem Fall nicht überzeugen. Das Format, in dem Kandidaten unter erschwerten Bedingungen gegeneinander ansingen mussten, holte in Woche 1 noch mäßige 5,2 Prozent Marktanteil, eine Woche später sah es mit nur noch 4,4 Prozent dann richtig schlecht aus. Völlig abgeschrieben hat Programmdirektor Holger Andersen das Format nach eigenen Angaben trotzdem noch nicht. Es bleibt also spannend, ob man sich trotz der miesen Quoten zu einer Fortsetzung hinreißen lässt.

Sommermädchen (ProSieben)
Dass ProSieben seinem Sinnlos-Casting "Sommermädchen" überhaupt eine zweite Staffel spendierte, kam schon überraschend. Die Quoten waren dann jedoch so mies, dass schon nach zwei Wochen die Verbannung ins Nachmittagsprogramm folgte. Gerade mal 350.000 Zuschauer wollten dort das Finale sehen.

Stargate Universe (RTL II)
Die erste Staffel des neuesten "Stargate"-Ablegers "Stargate Universe" schlug sich im Frühjahr 2010 bei RTL eigentlich noch recht ordentlich. Doch die neuen Folgen in diesem Jahr reihten sich von Beginn an nahtlos in die Negativserie von RTL II ein. Schnell rutschten die Marktanteile unter die 5-Prozent-Marke, sodass RTL II Konsequenzen zog und die Serie, die zunächst um 20:15 Uhr in Doppelfolgen lief, auf 22 Uhr nach hinten schob. Auch dort pendeln dei Marktanteile aber noch immer zwischen 3,7 und 5 Prozent und somit deutlich unter dem ohnehin schon schwachen RTL II-Senderschnitt. Angesichts dessen dürfte man bei RTL II gar nicht so unglücklich darüber sein, dass Syfy in den USA die Serie zum Ende der zweiten Staffel eingestellt hat.

Stars & Stories (Sat.1)
Ob Primetime oder Samstagnachmittag: Mit seinem Promimagazin "Stars & Stories" wurde Sat.1 nie glücklich - da halfen auch diverse Produzentenwechsel nichts mehr. Wegen schwacher Quoten beendete Sat.1 das Magazin im Frühjahr aus dem Programm. Ein neuer Sendeplatz wurde zwar geprüft, jedoch bis heute nicht gefunden.

Taras Welten (Das Erste)
Als die Serie "United States of Tara" Anfang 2009 beim US-Pay-TV-Sender Showtime an den Start ging, erntete sie sehr gute Kritiken - hierzulande lief sie im Ersten jedoch mitten in der Nacht. Zuschauer fand "Taras Welten", so der deutsche Titel, dort natürlich nicht. Die Antwort auf die Frage, wieso Das Erste die preisgekrönte Serie auf einem derart unprominenten Sendeplatz zu nachtschlafender Zeit zeigt, wo sie kaum jemandem auffallen dürfte, ist frappierend: Es sei schlicht der einzige Sendeplatz, der im Ersten für internationale Serien vorgesehen sei. Immerhin: Bei Einsfestival war "Taras Welten" dann doch um 20:15 Uhr zu sehen.

Tatort Ausland - Mörderische Reise (RTL II)
Es war keine allzu gute Idee von RTL II, die Kriminal-Dokusoap "Tatort Ausland - Mörderische Reise" ausgerechnet zusammen mit den schrillen "Geissens" am Montagabend zu programmieren. Weil man es trotzdem tat, darf man sich über die schwachen Quoten nicht wundern: Regelmäßig halbierte "Tatort Ausland" die hohen Zuschauerzahlen, die "Die Geissens" an Land spülten.

Tatort Deutschland (RTL II)
Nach "Tatort Ausland" testete RTL II im Dezember auch noch das Kriminalmagazin "Tatort Deutschland", das von dem aus "Tatort Internet" bekannten ehemaligen Hamburger Innensenator Udo Nagel präsentiert wurde. Doch auch damit konnte der Sender keine guten Quoten einfahren. Es war ein Flop mit Ansage: Nur 4,1 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe. Fortsetzung unwahrscheinlich.

Terra Xpress (ZDF)
Als Ersatz für "Abenteuer Wissen" startete das ZDF den "Terra X"-Ableger "Terra Xpress" mit Dirk Steffens, doch von Beginn an war das Magazin wenig populär. Seit Anfang Juni ist "Terra Xpress" inzwischen auf Sendung, doch nicht einer einzigen Ausgabe gelang seither ein zweistelliger Marktanteil. Da wird man sich in Mainz sicher mehr versprochen haben...

The Cube - Besiege den Würfel (RTL)
Mit "The Cube" holte RTL eine neue Spielshow aus Großbritannien, ließ sie aber sicherheitshalber erst mal auf der Insel produzieren. Gut kam das Format hierzulande nicht an: Mehr als unspektakuläre 16,5 Prozent Marktanteil waren bei der Premiere nicht zu holen. Die zweite Ausgabe sackte auf 14,3 Prozent ab und musste sich noch dazu dem Promispecial von "Mein Mann kann" in Sat.1 deutlich geschlagen geben. Die Würfel sind damit wohl gefallen.

The Event (RTL II)
Noch ein Serien-Flop für RTL II: Weil "The Event" nach ordentlichem Start rapide Zuschauer einbüßte, machte der Sender kurzen Prozess und beendete das Projekt nach gerade mal drei Wochen.

The Good Wife (kabel eins)
Die erste Staffel der Serie "The Good Wife" lief ab Frühjahr 2010 noch mittwochs um 22:15 Uhr bei ProSieben. Weil die Quoten dort aber so mau waren, reichte ProSieben die Serie mal wieder an kabel eins weiter. Ein Verfahren, dass man schon bei diversen Serien wie "24" oder "Lost" angewendet hat, das aber nie von Erfolg gekrönt war. Auch diesmal ging das Kalkül, dass ja zumindest für die geringeren Quoten-Ansprüche von kabel eins genügend Fans vorhanden sein müssten, nicht auf. Freitags um 21:15 Uhr holte "The Good Wife" bei kabel eins nur Marktanteile um 4,5 Prozent - und als es dann im April noch weiter auf bis zu 3,2 Prozent nach unten ging, zog kabel eins die Notbremse und verbannte "The Good Wife" in den späten Abend. Dort lief es zwar auch nicht besser. Doch immerhin war der Schaden kleiner, den die Serie dort anrichten konnte.

Vampire Diaries (ProSieben)
Die neuen Folgen der Vampir-Serie starteten im August mit klar einstelligen Marktanteilen auf neuem Sendeplatz am Mittwochabend. Weil das viel zu wenig für die Ansprüche für ProSieben war, hatte ProSieben schon nach wenigen Wochen genug und reichte "Vampire Diaries" an Sixx weiter. Dort entwickelte sich die Serie übrigens zu einer der erfolgreichsten Serien des Senders.

Topfgeldjäger (ZDF)
Angesichts der um sich greifenden Einfallslosigkeit in der Betitelung von Sendungen sind die "Topfgeldjäger" aus Wortspielsicht schon ein echtes Schmankerl in der deutschen TV-Landschaft. Geholfen hat das dem Mix aus Kochshow und Quiz allerdings auch nicht viel. Während das ZDF mit seiner "Küchenschlacht" nachmittags recht gut fährt, kamen die "Topfgeldjäger" um kurz nach 15 Uhr nicht so richtig gegen die Konkurrenz an. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum pendelte lange Zeit zwischen 7 und 9 Prozent. Die Telenovela "Lena", die eine Stunde später läuft, wurde trotz deutlich besserer Quoten übrigens abgesetzt. Doch weil das ZDF im Tagesprogramm noch viel mehr Probleme hat, dürften die "Topfgeldjäger" derzeit wohl ungefährdet sein.

True Blood (RTL II)
Ob Dienstag oder Mittwoch: "True Blood" tat sich in diesem Jahr auf verschiedenen Sendeplätzen schwer - die Serie lag zuletzt konsequent unterhalb des Senderschnitts. Zu später Stunde wurde das Format konsequent vom Publikum verschmäht.

Urlaub Undercover – Erst checken, dann chillen (kabel eins)
Was man sich bei kabel eins bei diesem Untertitel gedacht hat - man weiß es nicht. Was man jedoch weiß: Anders als der Vox-Urlaubstester hatte kabel eins mit seinen Urlaubs-Checkern keinen Erfolg. Die vier Ausgaben, die am für kabel eins ohnehin traditionell sehr schwierigen Sonntagabend ausgestrahlt wurden, kamen im Schnitt nur auf miserable 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Daher war nach diesen vier Folgen auch vorzeitig schon wieder Schluss. Ein Aufguss alter Jumbo Schreiner-Schnipsel lief als kurzfristiger Ersatz tatsächlich etwas besser.

Verzeih mir (RTL)
Mit Julia Leischik war "Verzeih mir" ein ordentlicher Erfolg, doch seit Vera Int-Veen wegen Leischiks Wechsel zu Sat.1 die Moderation der Dokusoap übernahm, schwächelte das Format gehörig und lag durchweg unterhalb des RTL-Schnitts.

Wer is(s)t besser? (Vox)
Schon die Premiere von "Wer i(s)t besser?" ging mit Jochen Schropp in der Primetime völlig unter - selbst der gelernte Kochshow-Sendeplatz am Sonntagabend half da nicht. Etwas überraschend erhielt die Sendung im Nachmittagsprogramm eine zweite Chance, diesmal mit Thorsten Schorn als Moderator. Doch auch dort waren die Quoten derart schlecht, dass Vox das Experiment nach nur zwei von vier Wochen wieder beendete.

Wer wird Deutschlands Bester? (RTL II)
Zwei Shows durfte Bärbel Schäfer in diesem Jahr bei RTL II moderieren, zwei Mal blieb sie damit glücklos. Das Kinder-Casting mit dem seltsamen Titel "Wer wird Deutschlands Bester?" erreichte im Juli mit seinen beiden Ausgaben im Schnitt gerade mal fünf Prozent Marktanteil - wobei die zweite Folge sogar etwas schlechter lief als die erste. Ein Fortsetzung ist angesichts dessen nicht zu erwarten.

White Collar (RTL)
Vom Prunkstück hat sich der Serien-Dienstag von RTL innerhalb kurzer Zeit zum Sorgenkind gewandelt. Das lag zum einen am Schwächeln von "Dr. House" und zum anderen daran, dass man für "Monk" keinen wirklich erfolgreichen Nachfolger finden konnte. Eine völlige Enttäuschung war im Herbst "White Collar". Nach einem soliden Start verlor die Serie zunächst Woche für Woche Zuschauer und rutschte zwischenzeitlich auf unter 12 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Erst die letzte Folge vor der Pause überraschte mit einem unerwarteten Quotenrekord von 18,6 Prozent. Ein Mysterium - und auch RTL wird erst einmal nicht erfahren, ob das nun ein Hoffnungsschimmer, oder doch nur ein Ausreißer war, weil nun erstmal "Monk"-Wiederholungen und ab Ende Januar dann "Royal Pains" laufen werden.

Wie lebst Du denn? (Vox)
Im November hievte Vox kurzfristig das Format "Wie lebst du denn?!" ins Programm, um im Anschluss an die "X Factor"-Liveshows nicht nur Wiederholungen im Programm zu haben. Eltern sollte darin Einblicke in die Welt ihrer Kinder gewährt werden, indem die Eltern für ein paar Tage an dem Leben teilhatten, das ihre Kinder gewählt hatten. Die "Küchenshow"-Wiederholungen hätten sich womöglich aber sogar besser geschlagen: Mit im Schnitt 6,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe für die vier Folgen umfassende erste Staffel machte "Wie lebst du denn?" aus deutlich zu wenig aus der "X Factor"-Vorlage.

Wild Wedding - JA ich will, aber schrill (ProSieben)
Einer der Versuche von ProSieben, nachmittags nicht nur mit US-Sitcoms, sondern auch mal mit eigenen Formaten zu punkten, hieß im August dieses Jahres "Wild Wedding - JA ich will, aber schrill". Funda Vanroy präsentierte darin in 16 Folgen Paare, die auf schräge Art und Weise geheiratet haben. Auf Gegenliebe stieß das allerdings nicht: Nur 9 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe im Schnitt.

Wir retten Ihren Urlaub (RTL)
In den RTL-Magazinen war Ralf Benkö schon länger als "Ferienreporter" unterwegs, 2010 koppelte RTL das Ganze dann als eigenes Format aus und zeigte es mit ordentlichen Quoten am Sonntag-Vorabend. Der Sprung in die Primetime, den RTL "Wir retten Ihren Urlaub" in diesem Jahr zugestand, war dann aber doch etwas zu gewagt. Am Mittwochabend kamen die Folgen im Schnitt nur auf 15,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, insgesamt sahen nur drei Millionen Zuschauer zu.

World Express - Atemlos durch Mexiko (RTL)
Auch in diesem Jahr zeigte RTL wieder verschiedene Pilotfilme, die bei Erfolg in Serie gehen könnten. "World Express" wird diese Zukunft allerdings wohl verwehrt bleiben. Der Film über einen internationalen Kurierdienst für besonders heikle Fracht kam Anfang September auf gerade mal 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, nur 3,22 Millionen Zuschauer sahen zu. Das war für RTL-Verhältnisse deutlich zu wenig.

Worst Week (Sat.1)
Sat.1 hatte die Sitcom "Worst Week", in der ein etwas tollpatschiger Mann den Tagen vor seiner Hochzeit die schlimmste Woche seines Lebens, in der einfach alles schief geht, erlebt, schon einmal mit Christoph Maria Herbst nachgedreht. Erfolg war der durchaus witzigen Produktion "Die schlimmste Woche meines Lebens" schon damals nicht vergönnt. Dennoch versuchte Sat.1 es ab Anfang Januar sonntags um 22:15 Uhr noch einmal mit dem Original. Die Marktanteile lagen tief im einstelligen Bereich - so tief, dass Sat.1 nach knapp einem Monat die Reißleine zog und das Format auf einen Sendeplatz nach 1 Uhr nachts verbannte, wo es schließlich weitgehend unbeachtet zu Ende ging.

ZDFzoom (ZDF)
Durch die Schaffung einer einheitlichen Marke für "hochwertige, investigative Dokumentationen", wie es beim ZDF heißt, wollte das ZDF mehr Aufmerksamkeit für dieses Genre schaffen. Seit Mai läuft nun ZDFzoom am Mittwochabend. Doch aus Quotensicht hatte die einheitliche Marke bislang keinen wirklich positiven Effekt. Im Schnitt sahen 1,38 Millionen Zuschauer die bisherigen Ausgaben, der Marktanteil pendelt meist zwischen 5 und 9 Prozent - es ist also noch Luft nach oben.