Quoten-Flops der Saison 2010/2011

...ins Grüne! Das Stadt-Land-Lust-Magazin (Sat.1)
Auf dem Papier klang das alles ganz toll: Die "Landlust" aus dem mittelständischen Landwirtschaftsverlag Münster ist im Zeitschriften-Markt die Sensation der letzten Jahre. Die Auflage schießt scheinbar unaufhaltsam in die Höhe und lag zuletzt schon bei über 800.000 - klar vor Magazinen wie etwa dem "Focus". Sat.1 versuchte im Herbst das Konzept auf den TV-Schirm zu holen und spielte schon im Untertitel "Das Stadt-Land-Lust-Magazin" ganz unverholen auf den Magazin-Erfolg an. Geholfen hat das nichts: Die vier Folgen des von Miriam Pielhau präsentierten Magazins erreichten im Schnitt am Sonntag-Vorabend nicht mal 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die Lust auf "...ins Grüne" dürfte Sat.1 damit bereits wieder gründlich vergangen sein.

24 (kabel eins)
Schon bei RTL II lief die Echtzeitserie "24" spätestens ab Staffel 2 nur noch mäßig, bei ProSieben lag sie klar unter dem Senderschnitt - und zum Schluss wurde schließlich auch kabel eins nicht mehr glücklich. In Unterföhring dürfte man ganz froh sein, dass die im Herbst ausgestrahlte achte Staffel gleichzeitig auch die letzte war. Im Schnitt lag der Marktanteil in der Zielgruppe trotz einer späten Sendezeit bei weniger als fünf Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Zuletzt sah nicht mal mehr eine halbe Million Zuschauer zu. Die Welt mag Jack Bauer mehrfach gerettet haben - die deutschen Sender hat er eher ins Unglück gestürzt.

4 Singles (RTL)
Die erste Staffel der Sketch-Comedy "4 Singles" war für RTL im Frühjahr 2009 ein voller Erfolg. Marktanteile bis zu 24,4 Prozent standen zu Buche. Doch das lag weniger an der Zugkraft des Formats als am Sendeplatz: Die Sendung lief im "DSDS"-Sandwich am Samstagabend. Die zweite Staffel bekam diese Start-Hilfe nicht mehr gewährt - und ging dann dementsprechend auch sang- und klanglos unter. Mit Ausnahme der letzten folge dümpelten die Marktanteile am späten Samstagabend zwischen 14,5 und 16,5 Prozent deutlich unter dem Senderschnitt vor sich hin, was vor allem angesichts des trotzdem starken Vorprogramms eine herbe Enttäuschung war. Eine dritte Staffel dürfte es daher wohl kaum geben.

Abenteuer Afrika - Deutsche Teenies beißen sich durch (RTL II)
Die Dokusoap war eines der Formate, über die der Sender - anscheinend erschrockend darüber, was man eigentlich so zeigt - eine Qualitätsdebatte übers eigene Programm anzettelte. Doch wenn schon der Sender nicht zu seinen Formaten stehen will, warum sollten die Zuschauer dann einschalten? Taten sie dann auch kaum: Nach zwei Wochen mit miesen Quoten wurde "Abenteuer Afrika" erst um eine Stunde nach hinten verschoben - was die Sache nur verschlimmerte - und schließlich von der Primetime in den Sonntag-Vorabend verbannt, wo sie zuletzt mit Marktanteilen um 3 Prozent in der Zielgruppe ihr unrühmliches Ende fand.

Besser essen - Leben leicht gemacht (ProSieben)
Obwohl ProSieben seinen Nachmittag in dieser Saison mit US-Sitcoms weitgehend in den Griff bekommen hat, bleibt vor allem um 16 Uhr noch eine Baustelle. Im Februar sollte die mit einem schon fast vergessenenen Format gefüllt werden: "Besser essen - Leben leicht gemacht". Die ersten beiden Staffeln waren 2007 und 2008 mit recht bescheidenem Erfolg bei ProSieben gelaufen, 2009 war das Format dann etwas überraschend bei Sat.1 wieder aufgetaucht. Zurück bei ProSieben lagen die Marktanteile mit einer Ausnahme tief im einstelligen Bereich. Nach 2 Wochen war daher schon wieder Schluss - und ProSieben machte Platz für noch mehr Sitcoms.

Bingo! Bingo! (RTL II)
Rentner-Formel 1, Wurst-Wettessen und Glitsch-Rennen RTL II lud im Mai zum großen Bingo-Abend. Was nach Trash klang, war auch Trash - aber eigentlich keiner, für den man sich schämen musste, schließlich wollte die Sendung auch nie mehr sein. Das Original-Format war kurz zuvor gar mit der Goldenen Rose als beste Gameshow ausgezeichnet worden. Mit der Sendung ließ sich in geselliger Runde durchaus ein amüsanter Abend verbringen, wenn auch ohne jeden Anspruch. Das RTL II-Publikum war trotzdem überhaupt nicht angetan: Die Live-Show wurde zum bislang größten Quoten-Desaster der Show-Experimentierwochen des Senders. Nicht mal eine halbe Million Zuschauer schaltete ein, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei wirklich katastrophalen 2,2 Prozent. Eine Fortsetzung ist damit ausgeschlossen.

Black Gold (RTL II)
Mit der Doku über Öl-Arbeiter in Texas, die von den Machern der "Ice Road Truckers" stammt, wollte RTL II ab dem Spätsommer eigentlich seinen Sonntag-Nachmittag aufpolieren. Doch die Marktanteile lagen meist bei weniger als fünf Prozent in der Zielgruppe. RTL II zog Konsequenzen und strahlte nicht mal alle acht Folgen der ersten Staffel aus, sondern machte bereits nach sechs Episoden Schluss.

Criminal Minds (Sat.1)
Im "Navy CIS"-Schlepptau am Sonntagabend hatte sich "Criminal Minds" bei Sat.1 in den letzten Jahren eigentlich ganz gut entwickelt. Dann hatte Sat.1 jedoch die fixe Idee, am Samstag einen zweiten Abend mit US-Krimis aufzumachen. Seitdem muss die Serie also samstags ran - was im konkurrenzarmen Sommer noch ganz ordentlich klappte. Doch gegen das "Supertalent" tut sich "Navy CIS: L.A." im Vorprogramm sehr schwer und "Criminal Minds" ab 21:15 Uhr auch nicht leichter. Der Marktanteil stürzte in den einstelligen Bereich. Kaum war das "Supertalent" überstanden, stand mit "DSDS" schon der nächste starke Konkurrent bereit. Angesichts dessen ist es nicht verwunderlich, dass Sat.1 den Krimi-Samstag inkl. "Criminal Minds" im Frühjahr auf Eis legte und bislang auch keine Rückkehr angekündigt hat.

Das Hochzeitsschiff (Das Erste)
Kreuzfahrtschiffe nehmen eine merkwürdige Dauerpräsenz auf deutschen Sendern ein, im Frühjahr dieses Jahres brachte es eines davon gar zum Mittelpunkt einer Primetime-Show. In der Spielshow "Das Kreuzfahrtschiff" traten vier heiratswillige Paare während einer Kreuzfahrt in einer Art Beziehungstest gegeneinander an. "Große emotionale Momente" und "wertvolle Reisetipps" sollte es geben - und für die Sieger auch noch eine Trauung auf hoher See. Diese seltsame PR-Veranstaltung für die Kreuzfahrt-Industrie stieß allerdings auf wenig Gegenliebe beim Publikum: Nur rund 2,7 Millionen Zuschauer schalteten ein, mehr als 8,2 Prozent Marktanteil waren damit nicht drin. Immerhin dürfte eine weitere Ausbreitung von Kreuzfahrt-Geschichten im TV-Programm damit eingedämmt worden sein.

Das Pokerstars.de-Ass (ProSieben)
ProSieben sucht gewissermaßen Germany's Next Poker-Profi - aber auch nur deshalb, weil das ganze wohl maßgeblich von der Seite Pokerstars.de finanziert wird, die auch schon für Stefan Raabs Poker-Abende zahlt. Man kann für ProSieben nur hoffen, dass der Pokeranbieter tatsächlich genug dafür springen lässt, denn aus Quotensicht ist das Format, das etwas versteckt in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag um kurz nach 0 Uhr zu sehen ist, ein Flop. Im Schnitt erreichten die Folgen bislang nur knapp über 8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.

Das R-Team - Die rüstige Rentner-Comedy (Sat.1)
Das Format "Benidorm Bastards" war in diesem Jahr der große Abräumer bei der Rose d'Or, wurde sogar unter den Gewinnern der Kategorien nochmal mit dem "Best of 2010"-Award ausgezeichnet und gehörte täglich dort zu den meistgesehenen Formaten. Die deutsche Adaption "Das R-Team - Die rüstige Rentner-Comedy" ging hingegen - zu Unrecht - am unseligen Comedy-Freitag von Sat.1 sang- und klanglos unter. Von Sketch-Comedys erwartet man auf diesem Sendeplatz eben wohl ohnehin schon nichts mehr. Die Doppelfolge zum Schluss kam nur noch auf Marktanteile von 6,4 und 6,2 Prozent. Schade drum. Nun wiederholt ProSieben die erste Staffel in Kürze noch einmal unter dem Titel "Old Ass Bastards". Vielleicht findet das Format hier ja doch noch sein Publikum.

Das Tier in mir (RTL II)
Wie schon "Abenteuer Afrika" ein weiteres Format, von dem sich RTL II - wenn auch ohne explizite Nennung - nach einer Folge wegen mangelnder Qualität distanzierte, es nach einer weiteren Folge aus der Primetime in den Samstagvorabend verbannte und nach wiederum drei weiteren Folgen komplett den Stecker zog. Wie der Sender Semi-Prominente zu Tieren sperrte, wollte auch tatsächlich kaum jemand sehen. Der Marktanteil lag im Schnitt nur knapp über 4 Prozent in der Zielgruppe - ein Desaster aus Quoten- wie aus Image-Sicht.

Dating im Dunkeln (RTL)
Im November testete RTL seine neue Fummelshow "Dating im Dunkeln, in der sich die Kandidaten nicht sehen, sondern nur hören und fühlen können. Weil die Quoten mit 17,8 Prozent in der Zielgruppe gar nicht so übel ausfielen, gab RTL flugs eine ganze vier Folgen umfassende Staffel in Auftrag - was sich dann allerdings als keine so gute Idee entpuppte. Die Quoten lagen im Frühjahr bei teils nur 12,5 Prozent in der Zielgruppe. Damit dürften - Achtung Wortspiel - die Lichter für das Format endgültig ausgegangen sein.

Deutschlands klügste... (RTL II)
Auch die Ex-RTL- und Ex-N24-Talkerin Bärbel Schäfer durfte im Show-Gewitter, das RTL II in diesem Jahr über seinen Zuschauern niedergehen lässt, mal ran. Eine Neuauflage von "Deutschlands klügste Kinder" kam beim RTL II-Publikum allerdings gar nicht an. Die gar nicht zum Image des Senders passende Show fiel mit nur 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe durch. Zwei Wochen später suchte Schäfer dann "Deutschlands klügste Blondinen" - und fuhr damit gar nur 2,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen ein. Eine Fortsetzung schließt sich damit von selbst aus.

Deutschlands Meisterkoch (Sat.1)
Sat.1 versuchte im vergangenen Jahr mal wieder den Beweis antreten, dass eine Castingshow ganz ohne Trash und ganz ohne Musik auskommen kann - und scheiterte leider. Denn die Suche nach Deutschlands Meisterkoch war eigentlich wirklich schönes Fernsehen: Spannend und doch unaufgeregt und vor allem auch ohne unnötige Bloßstellung von Kandidaten. Goutiert wurde das leider nicht: Die ersten drei Folgen lagen bei weniger als 8 Prozent Marktanteil, ehe Sat.1 die Notbremse zog und das Format in den Samstag-Vorabend verlegte. Auch dort fand das Köchecasting allerdings kein größeres Publikum. Und in Unterföhring sollte man vielleicht doch einfach endlich das erste Sat.1-Gebot beherzigen: Du sollst keine Castingshows machen.

Dexter (RTL II)
"Dexter" mag eine hochwertige Serie sein - für das Free-TV ist sie nicht geeignet, wie RTL II auch in dieser Saison wieder erfahren muss. Vor allem nicht mit einer so großen zeitlichen Verzögerung im Vergleich zur US-Ausstrahlung. Nachdem die erste Staffel sich am "unmoralischen Montag" versuchen durfte, ist die Serie inzwischen am späten Sonntagabend angekommen. Zuletzt erreichte sie aber auch dort nur noch 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Zumindest aus Image-Gründen dürfte RTL II aber an der Serie festhalten.

Die 2 - Anwälte mit Herz (Sat.1)
Der Titel klang wie eine Parodie - doch auch das konnte einen weiteren Scripted Reality-Versuch von Sat.1 nicht retten. Seit Januar versuchte Sat.1 mit "Die 2 - Anwälte mit Herz" das Samstag-Vorabendprogramm aufzupolieren. Allzu groß dürfte das Vertrauen in das Format aber von Anfang an nicht gewesen sein, sonst hätte man es wohl kaum auf den recht aussichtslosen Sendeplatz gegen die "Sportschau" gesetzt, zumal Sat.1 deutlich mehr Problem-Sendeplätze mit weniger starker Konkurrenz-Situation zu bieten hat. Am Samstag ging das Format mit im Schnitt 7,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe jedenfalls wie erwartet unter.

Die Chaosfamilie (Vox)
Seine Primetime hat Vox nach wie vor recht gut im Griff, der Nachmittag bleibt aber ein Problemfeld, das der Sender trotz unzähliger Programmänderungen in den letzten Jahren einfach nicht zurück auf die Erfolgsspur zu bringen. Statt mit Wiederholungen versuchte man es ab Mitte Februar sogar mal wieder mit einer Erstausstrahlung und zeigte die Serie "Packed to the Rafters" als "Die Chaosfamilie". Doch die Quoten waren noch schlechter als mit dem sonst üblichen Programm. Im Schnitt lag der Marktanteil bei katastrophalen 3,2 Prozent. Nach weniger als einem Monat war daher schon wieder Schluss.

Die Einrichter (Vox)
Bleiben wir gleich am Vox-Nachmittag: Inzwischen versucht man es bei Vox wieder mit Dokusoaps und setzt dabei auf gescriptete Geschichten. Was am Vorabend bei "Mieten, kaufen, wohnen" gut geklappt hat, ließ sich aber mit "Die Einrichter" nicht mal eben so in den frühen Nachmittag übertragen. Zwar lief es nicht so schlecht wie die "Chaosfamilie", aber mit 5,1 Prozent Marktanteil kann man trotzdem nicht zufrieden sein. In den nächsten Wochen werden aber noch weitere Formate ausprobiert. Das ist angesichts der andauernden Flop-Serie am Nachmittag auch dringend nötig.

Die Hit-Giganten (Sat.1)
Schon mehrfach beerdigt und immer wieder auferstanden: Die Sat.1-Chartshow "Die Hit-Giganten". Diesmal sollte eine Generalüberholung dem Format neues Leben einhauchen. Statt Hugo-Egon Balder führen in der Neuauflage Roger Cicero und Mirjam Weichselbraun durch die Sendung. Doch das hat den Quoten offenbar eher noch geschadet: Die erste Sendung hatte nur 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, zwei Wochen später sah es mit 8,5 Prozent Marktanteil nur wenig besser aus. Und Sat.1 gibt dem Format auch keine Chance, sein Publikum langsam zu finden: Nach Folge 1 wurde erst einmal ein Disney-Quiz eingeschoben, nach Folge 2 folgte eine längere Pause, an Silvester versendete man noch eine Folge und seitdem sind die "Hit-Giganten" verstummt - angesichts der miserablen Quoten wohl endgültig.

Die Model-WG (ProSieben)
Die erste Staffel der "Model-WG" war 2010 kein großer Erfolg, hielt sich aber immerhin so solide, dass ProSieben eine zweite Staffel in Auftrag gab, die im Schlepptau des neuen Designer-Castings "Fashion & Fame" auf größere Resonanz stoßen sollte. Doch dann geriet eben jenes Casting zum Megaflop - und der "Model-WG" erging es auch nicht besser. Die ersten beiden Folgen holten nur 6,2 und 7,1 Prozent in der Zielgruppe. Weil "Fashion & Fame" dann aus der Primetime verbannt wurde, durften die Models sogar in Doppelfolgen ran - doch die Quoten gingen sogar noch weiter zurück. Ein weiteres Mal dürfte man bei ProSieben daher nun wohl nicht mehr versuchen, den Erfolg von "Germany's Next Topmodel" mit einem solchen Format weiter auszudehnen.

Die Oliver Pocher Show (Sat.1)
Der Tisch, den man oben im Bild sieht, rationalisierte Sat.1 schon nach kurzer Zeit weg, ebenso wie sich immer mehr Elemente einer klassischen Late Night Show nach und nach verabschiedeten. Das Erstaunliche war nur: Pocher selbst blieb. Obwohl die Quoten nach der Verlegung auf 23:15 Uhr im Herbst 2010 noch weiter absackten und teils bei weniger als 5 Prozent in der Zielgruppe lagen, hielt Sat.1 durch, nutzte noch nicht einmal die Winterpause, um Oliver Pocher zu verabschieden. Bis Mitte März dann doch die Schmerzgrenze erreicht war, weil Besserung schlicht weit und breit nicht in Sicht war und obwohl man noch immer kein neues Format für Pocher präsentieren konnte. Eine letzte Demütigung: Verkündet wurde das Aus für Pocher von seinem einstigen Kompagnon Harald Schmidt, der zuletzt immer häufiger über Pocher spottete. Nicht auszuschließen ist aber, dass es Harald Schmidt selbst ab Herbst auch nicht viel besser ergehen wird. Denn ob der Sat.1-Heimkehrer mit seiner "Harald Schmidt Show" mehr Quotenglück hat, ist alles andere als sicher.

Die Schnäppchenhäuser (RTL II)
Nachdem RTL II mit "X-Diaries" als "Big Brother"-Ersatz im Herbst zunächst gute Erfahrungen gemacht hatte, dachte man in Grünwald, man könnte den Zuschauern doch auch Wiederholungen vorsetzen. Das ging allerdings so gründlich schief, dass der Sender nach wochenlang miserablen Quoten im Februar Konsequenzen zog und stattdessen die Dokusoap "Die Schnäppchenhäuser" auf dem 19 Uhr-Sendeplatz einschob, bis neue "X-Diaries"-Folgen zur Verfügung stünden. Gebracht hat das wenig: "Die Schnäppchenhäuser" kamen ebenfalls nur auf Marktanteile von meist vier bis fünf Prozent in der Zielgruppe. Und als "X-Diaries" mit neuen Folgen zurück kam, lief auch das nicht mehr besser. Der verkorkste Vorabend war damit einer der Gründe für das Quoten-Tief, in das RTL II in der zurückliegenden Saison gerutscht ist.

Die Show für Deutschland (Das Erste)
"Die Show für Deutschland" war der in weiten Teilen uninspirierte und geradezu gruselige Versuch der ARD, den Eurovision Song Contest, der nach Lenas Sieg diesmal im eigenen Land stattfand, schon in der Woche vorher auszuschlachten. Doch das Publikum, das zum Song Contest selbst trotz der notorischen Meckerei an Lena fast genauso zahlreich einschaltete wie im Vorjahr, wollte nicht in ein Vor-ESC-Fieber verfallen. Die fünf Sendungen holten Marktanteile zwischen 3,5 und 4,5 Prozent - die ARD ist am Vorabend ja Kummer gewohnt, aber das war selbst für die dortigen Verhältnisse ein Desaster. Und dennoch schaffte es zumindest eine der Sendungen zu großer Bekanntheit: Das missglückte Interview von Frank Elstner mit einer ob seines Unwissens sichtlich genervten Lena wurde zum Hit auf YouTube.

Die Tudors (ProSieben)
Ein Erfolg war die Serie "Die Tudors", die ProSieben jeweils "zwischen den Jahren" ausstrahlte nie. Und auch bei der letzten Staffel kam es wenig überraschend nicht zur plötzlichen Zuschauer-Vermehrung. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag im Schnitt bei knapp über 8 Prozent. Zuletzt sahen nur noch 720.000 Zuschauer zu. Angesichts dessen dürfte man bei ProSieben gar nicht unglücklich sein, dass man die Serie nun mit Anstand zu Ende gebracht hat und sich zum kommenden Jahreswechsel ein anderes Programm ausdenken kann.

Eine Anwältin für alle Fälle (Sat.1)
Auch im zu Ende gehenden Jahr konnte Sat.1 es wieder nicht lassen und versuchte, ausgerechnet am Mittwochabend gegen die RTL-Dokusoaps einen eigenen Dokusoap-Abend zu etablieren. Und auch diesmal ging es komplett schief. "Eine Anwältin für alle Fälle" lief mit nur 7,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe so schlecht, dass Sat.1 mit Grausen schon nach der ersten Folge Konsequenzen zog und die Anwältin gleich vollständig aus dem Programm nahm. Zweieinhalb Monate später wurden die restlichen Folgen dann im Vorabendprogramm am Wochenende versendet, allerdings ebenfalls mit durchgehend einstelligen Marktanteilen.

Eins gegen Eins (Sat.1)
Bei kaum einem Format konnte man vorher mit einer solchen Gewissheit sagen, dass es kein Erfolg wird, wie bei diesem: Obwohl Sat.1 mit jedem Polittalk, den man in den letzten Jahren und Jahrzehnten versuchte, vor die Wand lief, hievte auch der derzeit amtierende Sat.1-Chef Andreas Bartl eine solche Sendung ins Programm. "Eins gegen Eins" heißt sie und sollte sich mal wieder von allen anderen Polittalks unterscheiden. In der Tat ist es ein recht lebhaftes Format, das inhaltlich hier gar nicht weiter kritisiert werden soll - doch die Frage bleibt: Wer sucht so etwas ausgerechnet bei Sat.1, dem Sender, der seine ohnehin spärliche Info-Kompetenz mit schöner Regelmäßigkeit bei jeder Sparrunde alle paar Jahre mit Anlauf zerstört? Die Quittung: Im Schnitt bislang nur 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, beim Tiefpunkt waren es gar nur 2,0 Prozent. Selbst in guten Wochen sehen gerade mal eine halbe Million Zuschauer zu. Das sind so wenige, dass das Format noch nicht mal dazu taugt, das Image des Senders aufzupolieren, weil schlicht kaum jemand mitbekommt, dass es überhaupt läuft.

Einspruch - Die Show der Rechtsirrtümer (RTL)
Ein großer Quoten-Abräumer war "Einspruch - Die Show der Rechtsirrtümer" auch in der Vergangenheit nicht. In diesem Jahr tat sich die von Andrea Kiewel präsentierte Show aber besonders schwer. Die ersten drei von vier Folgen lagen mit Marktanteilen um 13 Prozent in der Zielgruppe am Mittwochabend meilenweit unter den Ansprüchen, die RTL auf einem solchen Sendeplatz hat. Erst die letzte Sendung konnte sich wieder berappeln, das Gesamtbild letztlich aber auch nicht mehr so stark aufhellen, dass sich eine Fortsetzung unmittelbar aufdrängen würde.

Engel im Einsatz (RTL II)
Nach zwei Jahren Pause kehrte Verona Pooth in diesem Jahr wieder als "Engel im Einsatz" zurück auf den Bildschirm. Doch inmitten der Senderkrise und der Qualitäts-Diskussion ging das Format sang- und klanglos unter. Die Marktanteile der neuen Folgen pendelten in der Zielgruppe zwischen 2,7 und 4,3 Prozent und waren damit weit von zufriedenstellenden Quoten entfernt. Dass RTL II angesichts dessen noch einmal eine Fortsetzung in Auftrag gibt, dürfte quasi ausgeschlossen sein.

ErmittlungsAkte - Spurensuche mit Ulrich Meyer (Sat.1)
Nachdem Sat.1 mit der "ErmittlungsAKTE" am späten Sonntagabend eigentlich sogar relativ gute Erfahrungen gemacht hatte, gibt es seit Februar eine zweite Staffel - für die man das Konzept aber gründlich überarbeitet und sich mehr am ZDF-Erfolg "Aktenzeichen XY" orientiert hat. Dass die Quoten deutlich eingebrochen sind dürfte allerdings vor allem am neuen Sendeplatz gelegen haben. Ulrich Meyer ist nämlich nun mittwochs auf Spurensuche. Das Problem: In Fußball-Wochen, wenn Sat.1 mittwochs gute Quoten einfahren kann, ist kein Platz für die "ErmittlungsAkte" - und in den anderen Wochen bekommt Sat.1 in der Regel mittwochs kein Bein auf den Boden, sodass auch die "ErmittlungsAkte" in schwachem Umfeld untergeht. Die Marktanteile pendeln daher mit wenigen Ausnahmen zwischen 5,3 und 9,5 Prozent auf einem sehr schwachen Niveau.

Fashion & Fame - Design your dream (ProSieben)
Auch in diesem Jahr versuchte ProSieben die Zeit zwischen "Popstars" und "Topmodels" wieder mit einem neuen Casting zu füllen - und ging diesmal noch stärker unter als in den lezten Jahren. Das Designer-Casting "Fashion & Fame - Design your dream" war so billig produziert, dass das ProSieben-Publikum mit Grausen weg sah. Die ersten beiden Folgen holten am Donnerstagabend Marktanteile unter 7 Prozent in der Zielgruppe - so wenig, dass ProSieben die Notbremse zog und das Format in den Samstagvorabend verbannte, wo die Quoten noch weiter zurückgingen, wo aber immerhin nicht mehr ganz so viel Schaden angerichtet werden konnte.

Fort Boyard (kabel eins)
Dass "Fort Boyard" letztlich hier doch unter den Flops aufgeführt wird, hätte nicht so kommen müssen. Denn das Interesse an einer Neuaufalge der Action-Show war groß. Sehr groß sogar: 12 Prozent betrug der Marktanteil in der Zielgruppe für die erste Ausgabe - noch nie war ein kabel eins-Format so gut gestartet. Doch in Woche 2 ging es schon massiv um über 4 Prozentpunkte bergab, ab Woche 3 war die Sendung aus Quotensicht nur noch Mittelmaß und ab der Hälfte der Staffel lag sie unter dem Senderschnitt. Woche für Woche ging es kontinuierlich bergab auf zuletzt nur noch 4,3 Prozent in der Zielgruppe. Nimmt man den Staffel-Schnitt, kommt man so zwar noch auf einen ordentlichen Wert - doch dass das Publikum zunehmend seine Abneigung gezeigt hat, muss den Machern der Sendung zu denken geben. Doch der starke Anfang hat auch gezeigt: Würde man es richtig angehen, dann wäre eine weitere Staffel gar nicht zum Scheitern verurteilt.

Generation Ahnungslos (RTL II)
Mutter und Tochter formen einen Penis aus Knete - wer das schon immer mal im deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit sehen wollte, bekam bei RTL II in "Generation Ahnungslos" seine Chance. Das Format hatte dabei einen durchaus ehrenwerten Anspruch: Ein Coach sollte die schwierige Kommunikation zwischen Eltern und Kindern auch - aber nicht nur - in Sexualfragen in Gang bringen. Was heraus kam war dann allerdings vor allen Dingen peinlich - und bewegte immer mehr Zuschauer zum Abschalten: Hatte die erste Folge noch maue 5,5 Prozent Marktanteil geholt, so ging es in den darauffolgenden Wochen Stück für Stück bergab. Bei Folge 5 war mit nur noch 600.000 Zuschauern und 2,9 Prozent Marktanteil dann die Schmerzgrenze erreicht und RTL II zog den Stecker.

Hand aufs Herz (Sat.1)
Nachdem Sat.1 zuvor mit der Telenovela "Eine wie keine" kein Glück hatte, sollte es an der Seite von "Anna und die Liebe" nun eine Daily Soap richten, die man - inspiriert offenbar vom US-Erfolg "Glee" - als Musical-Serie anlegte. Doch "Hand aufs Herz" startete schon schwach und wollte auch nach einem halben Jahr noch nicht in Schwung kommen. Die Marktanteile lagen zwischen November und April nahezu durchgehend im einstelligen Bereich. Die Produktionsfirma zog Konsequenzen und modelte das Format nun doch stärker in Richtung Telenovela um. Und tatsächlich stiegen die Quoten zwischenzeitlich wieder in den zweistelligen Bereich. Seit Mitte Mai sieht es nun aber auch schon wieder schlechter aus. Ob man also die Trendwende noch schaffen kann, bleibt ungewiss. Nötig wäre sie, denn auch der Produzent selbst hat klar gemacht: Mit diesem Quoten-Niveau wird man wohl nicht dauerhaft überleben können.

Herzflimmern - Klinik am See (ZDF)
Das ist vielleicht der bitterste Flop dieser Saison. Weil das ZDF unzufrieden war mit seiner Telenovela "Lena - Liebe meines Lebens", die lange Zeit bei Marktanteilen von 10 bis 11 Prozent herumkrebste, wurde sie im Frühjahr noch vor dem Ende der ersten Staffel ins Vormittagsprogramm verbannt und durch die Ärzte-Daily "Herzflimmern" ersetzt. Zielvorgabe: 13 Prozent Marktanteil. Doch kaum hatte das ZDF die Ankündigung gemacht, stiegen die "Lena"-Quoten in genau diesen Zielkorridor. Das ZDF hielt trotzdem an seinem Plan fest - und bekommt diese Fehlentscheidung nun tagtäglich schmerzhaft vor Augen geführt. "Lena" holt vormittags um 10:30 Uhr regelmäßig mehr Zuschauer als "Herzflimmern", das mit Marktanteilen um 7 Prozent viel schlechter läuft als es "Lena" jemals tat. Und ein Aufwärtstrend ist weit und breit nicht in Sicht, eher im Gegenteil. Nun ist guter Rat teuer - denn einen weiteren Ersatz hat das ZDF erstmal nicht auf Lager.

Human Target (ProSieben)
ProSieben hat ein Serien-Nachschub-Problem: Es hat sich schon seit längerem keine neue Serie mehr gefunden, die beim Publikum wirklich richtig eingeschlagen wäre. Die Action-Serie "Human Target" ist hingegen sogar mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Zwar startete sie im September noch mit tollen 15,3 Prozent Marktanteil, schon dann ging nach und nach tief in den einstelligen Bereich hinab. Dennoch zeigt ProSieben seit April nun auch die zweite Staffel. Doch auch auf neuem Sendeplatz eine Stunde später dümpeln die Quoten bei 8 bis 9 Prozent in der Zielgruppe vor sich hin.

Im Angesicht des Verbrechens (Das Erste)
Eine der meistgelobten Produktionen des abgelaufenen Jahres, über die gleich eine ganze Produktionsfirma Pleite ging, war die Dominik Graf-Serie "Im Angesicht des Verbrechens". Leider zeigte sich Das Erste nicht allzu mutig bei der Programmierung und zeigte sie nur am späten Freitagabend - und das häufig auch noch hinter schnulzigen Heimat-Filmen, zu denen "Im Angesicht des Verbrechens" nun wirklich überhaupt nicht passte. Die Quittung waren dann auch enttäuschende Zuschauerzahlen. Im Schnitt sahen weniger als zwei Millionen Zuschauer zu. Beim Gesamtpublikum pendelte der Markanteil meist um 8 Prozent und lag damit weit unter dem Senderschnitt, die Jüngeren konnte Das Erste ohnehin nicht in nennenswertem Umfang erreichen.

Jumbos Würstchenmillionär (kabel eins)
kabel eins und Casting - das will ähnlich schlecht zusammengehen wie Sat.1 und Casting - trotz oder wegen recht skurriler Formate. Nachdem in der ersten Jahreshälfte schon die Suche nach "Deutschlands bester Partyband" zum Desaster wurde, ging im Herbst auch "Jumbos Würstchenmillionär" - Hauptgewinn: eine Currywurst-Bude - unter. Nachdem die erste Folge nur einen Marktanteil von 4,1 Prozent in der Zielgruppe geholt hatte, griff man bei kabel eins fix zur Schere und kürzte alle weiteren Folgen auf nur noch eine Stunde zusammen. Besserung brachte das keine: Der geschrumpfte "Würstchenmillionär" lief danach eher noch schlechter und die Jumbo-Doku danach brachte ebenfalls keine Besserung.

Katia Saalfrank hilft / Die Super Nanny (RTL)
"Die Super Nanny" hat mit ihren Erziehungstipps bei RTL schon seit längerem ihren Zenit aus Quotensicht überschritten. Auch in dieser Saison waren die Quoten in der Regel allenfalls Mittelmaß, häufig nicht einmal das. RTL versuchte wohl auch deshalb Saalfrank auch mal in einer etwas anderen Formatierung einzusetzen. Doch das einmalig getestete "Katia Saalfrank hilft" lief mit nur 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sogar noch schlechter als "Die Super Nanny". Eine Alternative für die etwas in die Jahre gekommene Coaching-Doku ist das also nicht.

Kochen mit Knall (kabel eins)
Die Sterneköche Stefan Marquard und Frank Buchholz kochten mit Waschmaschinen, Betonmischern oder Lötkolben und versuchten so, den kabel eins-Vorabend besser in Schwung zu bringen. Während "Abenteuer Leben - täglich Wissen" dort nämlich meist gut läuft, sacken die Quoten danach ab 18:45 Uhr ab. Das hat sich auch durch "Kochen mit Knall" nicht geändert. Im Schnitt erreichte das Format während seines zweiwöchigen Tests nur 5,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Für eine Fortsetzung empfehlen konnte sich "Kochen mit Knall" damit eigentlich nicht.

Lasko - Die Faust Gottes (RTL)
Im Sommer 2009 war "Lasko" Teil der Wiederauferstehung der deutschen Serien im Privatfernsehen. Der prügelnde Mönch holte mit seiner ersten Staffel Marktanteile um die 17-Prozent-Marke - kein überragendes, aber ein überaus solides Ergebnis, das eine zweite Staffel locker rechtfertigte. Die musste diesmal in deutlich stärkerem Umfeld im Herbst ran - und das erwies sich im Nachhinein als weniger gute Idee. Nur zwei Mal gelang es während der acht Folgen, ordentliche Quoten einzufahren. Die meiste Zeit über pendelten die Marktanteile aber um die 15-Prozent-Marke und lagen damit weit unter dem RTL-Senderschnitt. In seiner schwächsten Woche lag der Marktanteil gar bei nur 13,3 Prozent. Eine dritte Staffel wird es angesichts dessen nicht geben, wie RTL inzwischen entschieden hat.

Lost (kabel eins)
Es ist schon ein Jammer mit "Lost": Eine der herausragendsten Serien unserer Zeit findet in Deutschland nicht ihr Publikum - zumindest nicht im Free-TV. Allzu viele Fans wollen wohl nicht auf die Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen warten und besorgen sich die Folgen entweder schon kurz nach US-Ausstrahlung im Original oder sehen sie sich im Pay-TV an. Nachdem ProSieben jahrelang große Leidensfähigkeit angesichts der seit der zweiten Staffel schwachen und immer weiter sinkenden Quoten bewiesen hatte, wurde die Serie mit Staffel 5 an kabel eins weitergereicht. Das Kalkül, dass zumindest für die dort geringeren Ansprüche noch genügend Zuschauer übrig sein müssten, ging aber nicht auf: Auch bei kabel eins lag "Lost" auf einem enttäuschenden Quoten-Niveau. Das sollte sich auch bei der letzten Staffel nicht mehr ändern, die kabel eins aber immerhin noch mit Anstand über die Bühne gebracht hat - wenn auch zuletzt zu sehr später Stunde. Angesichts der im Schnitt 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kann man das dem Sender aber kaum verdenken.

Manuel Horeth – Nichts ist unmöglich (RTL)
Nichts ist unmöglich - auch nicht, dass immer mehr fragwürdiger Hokuspokus bei diversen Sendern den Weg ins Programm findet. Manuel Horeth, einst zweitplatzierte bei "The Next Uri Geller", durfte etwa bei RTL am Vorabend versuchen, Menschen auf unerklärliche, vermeintlich übersinnliche Reisen mitzunehmen. Nachdem die erste Folge nur 13,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe einfahren konnte, bleiben uns weitere unerklärliche Reisen dieser Art wohl in Zukunft erspart.

Mein neues Leben XXL (kabel eins)
Während die Auswanderer-Geschichten bei Vox auch in den letzten Monaten noch immer gut liefen und mit Daniela Katzenberger eine in "Goodbye Deutschland" entdeckte Kandidatin regelrecht zu einem der Stars des Senders mutierte, hatte kabel eins mit "Mein neues Leben XXL" auch in der letzten Saison wieder kein Glück. kabel eins kramte die Auswanderer-Geschichten im herbst letzten Jahres noch einmal vor, lag aber - mit einem Ausrutscher nach oben - nur bei miserablen Marktanteilen zwishcen 2,4 und 4,8 Prozent. Nachdem es auch in den Staffeln zuvor schon schlecht aussah, dürfte das Thema Auswandern bei kabel eins eigentlich so langsam wirklich auf absehbare Zeit zu den Akten gelegt worden sein.

Mein Promi-Wohnlokal (Vox)
Inspiriert vom Erfolg des "Perfekten Dinners" hat Vox in den letzten Jahren schon diverse Koch-Dokusoaps getestet. Im Herbst 2009 gab es für zwei Wochen am Vorabend beispielsweise "Mein wunderbares Wohnlokal" zu sehen. Die Hobbyköche mussten darin ihre Wohnung ein Restaurant umwandeln und 30 Gäste bewirten. Anfang 2010 kündigte Vox dann an, das Format in Serie zu schicken und ließ Granada weitere Folgen drehen. Doch zu sehen gab es sie bislang nicht. Dafür meldet sich das Format im Mai plötzlich mit einer Promi-Version auf dem Bildschirm zurück. Die lief mit nur 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe allerdings so schlecht, dass das Format nun erneut in einen Dornröschenschlaf fallen dürfte.

Navy CIS: L.A. (Sat.1)
Dass "Navy CIS" nach wie vor der größte Quotengarant des Senders ist, ließ Sat.1 dann wohl doch etwas größenwahnsinnig werden. Statt den Ableger "Navy CIS: L.A." zunächst im "Navy CIS"-Schlepptau zu starten und somit beim deutschen Publikum einzuführen, sollte die neue Serie gleich auf sich gestellt einen ganz neuen Serien-Abend begründen - und dabei hat man in Unterföhring auch noch den Samstag auserkoren. Doch gegen die übermächtige Konkurrenz durch Bohlen, Gottschalk, Raab und Co. hatte "Navy CIS" auf Dauer keine Chance. Die Marktanteile fielen nach einem ordentlich laufden Sommer ab Herbst 2010 fast immer im einstelligen Bereich - und es drängt sich doch der Verdacht auf, dass Sat.1 die Serie in diesem aussichtslosen Kampf verheizt. Dennoch startete man auch Staffel 2 Anfagn 2011 zunächst auf diesem Sendeplatz, ehe man im Februar ein Einsehen hatte und den ganzen Krimi-Samstag vorerst auf Eis legte - wo er noch bis heute liegt.

Neu für Null – Schöner wohnen ohne Geld (kabel eins)
Noch so ein Format, mit dem kabel eins am Vorabend nach dem sehr ordentlich laufenden "Abenteuer Leben - täglich Wissen" punkten wollte - und noch ein Format, mit dem das nicht so recht gelingen will. Im Mai hagelte es reihenweise Marktanteile zwischen 4 und 5 Prozent in der Zielgruppe. Auf diesem Quoten-Niveau kann das Format kabel eins aus Quotensicht keinesfalls helfen.

Number One (kabel eins)
Das Musiker-Porträt-Format "Number One" mit Markus Kavka war für kabel eins immer mehr eine Sache fürs Image als dass damit große Quoten-Erwartungen verknüpft worden wären. Die zweite Staffel startete Ende November dennoch gut. Die Folge über Ozzy Osbourne erzielte sehr ordentliche 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Doch danach stürzte "Number One" ab. Alle weiteren Folgen pendelten nur noch zwischen 3,1 und 4,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - selbst für die ohnehin niedrigen Quoten-Erwartungen an das Format war das schmerzhaft wenig.

Nur die Liebe zählt (Sat.1)
"Nur die Liebe zählt" hatte aus Quotensicht seinen Zenit schon seit längerem überschritten. Daran änderte sich auch nichts durch die Änderung, im vergangenen Jahr erstmals auf das Studio zu verzichten und rein auf Vor-Ort-Drehs zu setzen. Für die vorerst letzte Staffel entschied sich Sat.1 dann auch noch für einen seltsamen Sendeplatzwechsel: Statt sonntags zeigte Sat.1 die letzten Folgen freitags um 19 Uhr. Dort reichte es zum Schluss nur noch für einstellige Marktanteile zwischen 6 und 9 Prozent. Kai Pflaume kann's egal sein: Er hat sich rechtzeitig zur ARD verabschiedet, wo er gerader mit neuen Primetime-Shows geradezu überhäuft wird.

Paradox (RTL II)
Eine Gruppe von Menschen wirft einen Blick in die Zukunft und versucht dann, die drohende Katastrohpe, die sie gesehen hat, zu verhindern - klang ein bisschen nach "Flash Forward", war aber eine BBC-Serie, mit der RTL II im Herbst punkten wollte. Doch ähnlich wie "Flash Forward" startete die Serie ordentlich und fiel dann schnell ab. Die vierte Folge holte nur noch 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. RTL II zog die Notbremse, obwohl nur noch eine einzige Folge ausstand. Die lief dann erst zwei Wochen später und auch erst um 22:20 Uhr - mit ebenfalls miserablen Quoten.

Polettos Kochschule (Das Erste)
Auch wenn die ARD mit ihrer samstäglichen Kochsendung mit Tim Mälzer eher durchwachsene Erfahrungen macht, wird seit dem Spätsommer auch noch sonntags der Kochlöffel geschwungen. Dafür holte man die bis dahin nur im NDR laufende Sendung "Polettos Kochschule" mit Dennis Wilms und Cornelia Poletto ins Erste - was sich allerdings als keine allzu gute Idee herausstellte. Die Zuschauerzahlen pendelten meist um die Millionen-Marke, was für diesen Sendeplatz deutlich zu wenig war. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag in der Regel unter 7 Prozent. Bei den Jüngeren sah es noch deutlich schlechter aus.

Primeval (ProSieben)
"Primeval" war für ProSieben mal ein echter Quotenhit, doch im Lauf der ersten drei Staffeln waren die Quoten Stück für Stück zurück gegangen. Eigentlich schien es dann auch so als sei die Serie nach eben diesen drei Staffeln eingestellt worden - doch dann entschieden sich die internationalen Produktionspartner, zu denen auch ProSieben gehört, überraschend doch noch für eine vierte Staffel, die nach zwei Jahren Pause nun Mitte April auch in Deutschland den Weg auf den Bildschirm fand. Das Publikum scheint darauf allerdings nicht gewartet zu haben. Nach einem soliden Auftakt ging es in Woche 2 unter den Senderschnitt, zuletzt lag der Marktanteil sogar nur noch im einstelligen Bereich. "Primeval" ist damit vielleicht noch kein Totalausfall, in jedem Fall aber eine Enttäuschung. Nur noch mau schlägt sich im Anschluss übrigens auch "Eureka". Dort ist man dieses Quoten-Niveau aber schon etwas länger gewohnt.

Rock statt Rente - Das Beste kommt zum Schluss (Sat.1)
Die Idee klang durchaus charmant: Sat.1 gründete mit Senioren einen neuen Chor, begleitete ihn bei den Proben und schließlich einen großen Auftritt im Rahmen eines "Pur"-Konzerts. Doch Dokusoaps und Sat.1 - das geht eigentlich immer schief. So war es auch diesmal: Nachdem die erste Folge mittwochs um 20:15 Uhr nur 6,6 Prozent Marktanteil erzielen konnte, zog Sat.1 Konsequenzen und verschob die Sendung mit sofortiger Wirkung um zwei Stunden nach hinten - wo es allerdings noch schlechter lief. Die miserablen 6,6 Prozent von Folge 1 sollten tatsächlich auch schon der beste Wert sein, den das Format je erreichen konnte.

Rosins Restaurants (kabel eins)
Nachdem "Rach - Der Restauranttester" bei RTL seit Jahren so große Erfolge bei Publikum wie Kritiker feierte, versuchte auch kabel eins mit Frank Rosin auf diesen Erfolg aufzuspringen. In der Tat schlug sich "Rosins Restaurants" 2010 dienstags sogar recht ordentlich. In diesem Jahr schickte kabel eins Frank Rosin nun allerdings am Sonntagabend auf Sendung - ein Sendeplatz, auf dem kabel eins schon mit fast allen Genres in den letzten Monaten und Jahren gescheitert ist. Und auch "Rosins Restaurants" tat sich hier überaus schwer. Im Schnitt erreichte die neue Staffel dort nur miese 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Kleiner Trost: Das Staffelfinale lief mit 6,1 Prozent Marktanteil erstmals zufriedenstellend - aber der Aufschwung kam eben etwas spät.

Schicksale - und plötzlich ist alles anders (Sat.1)
Nachdem RTL mit Scripted Reality seinen über Jahre hinweg schwächelnden Nachmittag grundsaniert hat, versuchten sich in diesem Jahr auch andere Sender verstärkt an dieser Art Fernsehen - und das auch zu prominenterer Zeit am Vorabend. Einige erfolgreicher - wie etwa RTL II mit "X-Diaries" - andere weniger, wie etwa Sat.1 mit "Schicksale - und plötzlich ist alles anders". Obwohl während des zunächst nur für zwei Wochen angekündigten Tests die Marktanteile durchgehend im einstelligen Bereich lagen, verlängerte Sat.1 das Format und beließ es fat zwei Monate im Programm. Besserung stellte sich dabei allerdings nicht ein. Eine Rückkehr in 2011 ist zwar nicht ausgeschlossen, aber angesichts der durchgehend miesen Quoten äußerst unwahrscheinlich.

Schillerstraße (Sat.1)
Die neue "Schillerstraße" wollte ohne Cordula Stratmann und Annette Frier einfach nicht in Gang kommen. Daran konnte weder die Tatsache etwas ändern, dass Sat.1 das Format für die letzte Staffel erstmals aus dem Studio entließ und auf Tour schickte, noch brachte der neue alte Sendeplatz Besserung. Seit kurzem ist die Sendung wieder auf ihrem ursprünglichen Sendeplatz freitags um 22:15 Uhr angekommen. Doch auch dort dümpelten die Marktanteile zwischen 5 und 9 Prozent. Erst zum Staffelfinale gab es mit 9,8 Prozent Marktanteil noch einmal einen kleinen Aufschwung. Um sich für eine weitere Staffel zu empfehlen, war das aber trotzdem deutlich zu wenig.

Schluss mit Hotel Mama - Die WG (kabel eins)
Das Konzept: Man packt "Nesthocker" im fortgeschrittenen Alter gemeinsam in eine WG, macht sich ein bisschen über ihre Unfähigkeit zur Selbständigkeit lustig und versucht sie, für das harte Leben auf eigenen Füßen zu coachen. Punkten konnte kabel eins mit diesem Rezept nicht. Die erste Folge der neuen Staffel holte im "Fort Boyard"-Schlepptau noch starke 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, schon in Woche 2 ging es dann aber unter den Senderschnitt - und die Zuschauerzahlen fielen von Woche zu Woche weiter. Bis zum Finale hatte sich die Reichweite von 1,35 Millioen auf 0,69 Millionen fast halbiert, der Marktanteil in der Zielgruppe war von 7,8 auf miserable 3,4 Prozent abgesackt. Dass kabel eins angesichts dessen noch weitere Nesthocker auswildern will, scheint eher unwahrscheinlich.

Sing! Wenn du kannst (RTL II)
In atemberaubendem Tempo knallte RTL II seinen Zuschauern in diesem Frühjahr neue Formate neue Show-Formate vor den Latz - so schnell, dass viele komplett den Überblick verloren haben dürften, was wann wo getestet wurde. Womöglich ist es daher auch ein Stück weit Zufall, wie die diversen Show-Experimente aus Quotensicht abgeschnitten haben. "Sing! Wenn du kannst" konnte rein an den Zahlen gemessen aber in jedem Fall nicht überzeugen. Das Format, in dem Kandidaten unter erschwerten Bedingungen gegeneinander ansingen mussten, holte in Woche 1 noch mäßige 5,2 Prozent Marktanteil, eine Woche später sah es mit nur noch 4,4 Prozent dann richtig schlecht aus. Völlig abgeschrieben hat Programmdirektor Holger Andersen das Format nach eigenen Angaben trotzdem noch nicht. Es bleibt also spannend, ob man sich trotz der miesen Quoten zu einer Fortsetzung hinreißen lässt.

Stargate Universe (RTL II)
Die erste Staffel des neuesten "Stargate"-Ablegers "Stargate Universe" schlug sich im Frühjahr 2010 bei RTL eigentlich noch recht ordentlich. Doch die neuen Folgen in diesem Jahr reihten sich von Beginn an nahtlos in die Negativserie von RTL II ein. Schnell rutschten die Marktanteile unter die 5-Prozent-Marke, sodass RTL II Konsequenzen zog und die Serie, die zunächst um 20:15 Uhr in Doppelfolgen lief, auf 22 Uhr nach hinten schob. Auch dort pendeln dei Marktanteile aber noch immer zwischen 3,7 und 5 Prozent und somit deutlich unter dem ohnehin schon schwachen RTL II-Senderschnitt. Angesichts dessen dürfte man bei RTL II gar nicht so unglücklich darüber sein, dass Syfy in den USA gerade beschlossen hat, die Serie zum Ende der zweiten Staffel einzustellen. Zumindest die dürfte RTL II aber nun noch mit Anstand zu Ende bringen.

Stars & Stories Spezial - Die Welt der Superreichen (Sat.1)
Bei RTL läuft seit Jahren "Exclusiv Spezial - Das Leben der Superreichen", seit dieser Saison hat nun auch Sat.1 das Gegenstück "Stars & Stories: Die Welt der Superreichen" im Programm. Hintergrund: Martina Taubert, die das Format für RTL entwickelt hatte, wechselte den Sender - und brachte ihre alte Formatidee gleich mit. Ob es davon allerdings mehr Ausgaben als die vier im November gezeigten geben wird, scheint überaus fraglich: Nach einem soliden Start mit knapp über 10 Prozent Marktanteil, fielen die Folgen 2-4 auf miserable 6,6 bis 7,0 Prozent in der Zielgruppe zurück.

The Forgotten - Die Wahrheit stirbt nie (kabel eins)
"The Forgotten - Die Wahrheit stirbt nie" war einer der Hoffnungsträger, der den miserabel laufenden Serien-Donnerstag von kabel eins endlich in Schwung bringen sollte. Das ging allerdings gewaltig schief: In Woche 3 war die Serie bereits auf unter 4 Prozent Marktanteil abgesackt. Das ganze Elend wird deutlich, wenn man bedenkt, dass kabel eins die Dosis daraufhin sogar noch auf Doppelfolgen erhöhte, weil alles andere noch schlechter lief. Besserung brachte auch das nicht, bis Mitte November dann Schluss war. Ultima Ratio für den Serien-Donnerstag sindseitdem Wiederholungen der Sat.1-Allzweckwaffe "Navy CIS", die sich dort tatsächlich deutlich besser schlagen.

The Good Wife (kabel eins)
Die erste Staffel der Serie "The Good Wife" lief ab Frühjahr 2010 noch mittwochs um 22:15 Uhr bei ProSieben. Weil die Quoten dort aber so mau waren, reichte ProSieben die Serie mal wieder an kabel eins weiter. Ein Verfahren, dass man schon bei diversen Serien wie "24" oder "Lost" angewendet hat, das aber nie von Erfolg gekrönt war. Auch diesmal ging das Kalkül, dass ja zumindest für die geringeren Quoten-Ansprüche von kabel eins genügend Fans vorhanden sein müssten, nicht auf. Freitags um 21:15 Uhr holte "The Good Wife" bei kabel eins nur Marktanteile um 4,5 Prozent - und als es dann im April noch weiter auf bis zu 3,2 Prozent nach unten ging, zog kabel eins die Notbremse und verbannte "The Good Wife" in den späten Abend. Dort läuft es zwar weiterhin auch nicht besser. Doch immerhin ist der Schaden kleiner, den "The Good Wife" dort anrichten kann.

Topfgeldjäger (ZDF)
Angesichts der um sich greifenden Einfallslosigkeit in der Betitelung von Sendungen sind die "Topfgeldjäger" aus Wortspielsicht schon ein echtes Schmankerl in der deutschen TV-Landschaft. Geholfen hat das dem Mix aus Kochshow und Quiz allerdings auch nicht viel. Während das ZDF mit seiner "Küchenschlacht" nachmittags recht gut fährt, kommen die "Topfgeldjäger" um kurz nach 15 Uhr nicht gegen die Konkurrenz an. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum pendelte zuletzt meist zwischen 7 und 9 Prozent. Die Telenovela "Lena", die eine Stunde später läuft, wurde trotz deutlich besserer Quoten übrigens abgesetzt. Für die "Topfgeldjäger" dürfte man beim ZDF wohl auf absehbare Zeit daher ebenfalls nach Ersatz ausschau halten.

Undercover - Spezialeinheiten im Einsatz (kabel eins)
Mit seinen Dokus am etwas späteren Samstagabend tat sich kabel eins in diesem Jahr schwer - das war auch bei "Undercover - Spezialeinheiten im Einsatz" nicht anders. Die vier gezeigten Folgen pendelten zwischen 2,0 und 3,8 Prozent Markanteil in der Zielgruppe und damit Lichtjahre von zufriedenstellenden Quoten entfernt.

Urlaub Undercover – Erst checken, dann chillen (kabel eins)
Was man sich bei kabel eins bei diesem Untertitel gedacht hat - man weiß es nicht. Was man jedoch weiß: Anders als der Vox-Urlaubstester hatte kabel eins mit seinen Urlaubs-Checkern keinen Erfolg. Die vier Ausgaben, die am für kabel eins ohnehin traditionell sehr schwierigen Sonntagabend ausgestrahlt wurden, kamen im Schnitt nur auf miserable 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Daher war nach diesen vier Folgen auch vorzeitig schon wieder Schluss. Ein Aufguss alter Jumbo Schreiner-Schnipsel lief als kurzfristiger Ersatz tatsächlich etwas besser.

Warriors - Die größten Krieger der Geschichte (kabel eins)
Schon mehrfach war in der Flop-Parade davon die Rede, dass kabel eins am Sonntagabend kaum etwas unversucht ließ. Im Oktober probierte man es gar mal mit einer sechsteiligen Doku-Reihe der BBC über "Die größten Krieger der Geschichte". Mit Marktanteilen um 3 Prozent in der Zielgruppe scheiterte aber auch dieses Experiment kläglich. Nach vier von sechs Folgen zog kabel eins daher die Notbremse. Im Schlepptau scheiterte übrigens auch "Abenteuer Leben History" und verschwand ebenfalls nach vier Wochen wieder vom Bildschirm.

Wir müssen reden (Sat.1)
Das "Schillerstraße"-erprobte Duo Cordula Stratmann und Annette Frier versuchte es in diesem Jahr noch einmal mit einem eigenen Impro-Format. Schon der Pilot von "Wir müssen reden" ließ allerdings vor allem eines vermissen: Witz. Sollte es im Lauf der Zeit besser geworden sein, dann hat das kaum noch jemand mitbekommen. Nach einem ohnehin schon sehr schwachen Start sackte der Marktanteil in Woche 2 auf nur 5 Prozent ab. Sat.1 zog Konsequenzen und verschob "Wir müssen reden" zunächst um eine halbe Studne nach hinten und da das keine Besserung brachte nur eine Woche später dann auf ein Plätzchen um Mitternacht. Dort ging die Reihe dann mit weiterhin desaströsen Quoten zu Ende.

Worst Week (Sat.1)
Sat.1 hatte die Sitcom "Worst Week", in der ein etwas tollpatschiger Mann den Tagen vor seiner Hochzeit die schlimmste Woche seines Lebens, in der einfach alles schief geht, erlebt, schon einmal mit Christoph Maria Herbst nachgedreht. Erfolg war der durchaus witzigen Produktion "Die schlimmste Woche meines Lebens" schon damals nicht vergönnt. Dennoch versuchte Sat.1 es ab Anfang Januar sonntags um 22:15 Uhr noch einmal mit dem Original. Die Marktanteile lagen tief im einstelligen Bereich - so tief, dass Sat.1 nach knapp einem Monat die Reißleine zog und das Format auf einen Sendeplatz nach 1 Uhr nachts verbannte, wo es schließlich weitgehend unbeachtet zu Ende ging.

X-Diaries - love, sun & fun (RTL II)
Als RTL II die Scripted Reality "X-Diaries" im Spätsommer vergangenen Jahres an den Start brachte, da schien man tatsächlich endlich ein Format gefunden zu haben, das am Vorabend in der "Big Brother"-losen Zeit funktioniert. Die Marktanteile lagen bei 6 bis 7 Prozent in der Zielgruppe - sehr ordentliche Werte, wenn man bedenkt, dass die Kosten beim Bruchteil dessen lagen, was für "Big Brother" aufgewendet werden musste. Doch dann gingen RTL II die neuen Folgen aus - und weil kein passender Ersatz parat stand, setzte RTL II zu Beginn des Jahres nur noch auf Wiederholungen. Damit wollten sich die Zuschauer allerdings nicht zufrieden geben. Die Marktanteile sackten weit unter den Senderschnitt ab, lagen nur noch im Bereich um 4 Prozent. Und davon sollte sich "X-Diaries" auch nicht mehr erholen, als dann im März endlich wieder Erstausstrahlungen zur Verfügung standen. Nun muss es eben doch wieder "Big Brother" am Vorabend richten. Und "X-Diaries" darf um 18 Uhr noch mit mäßigen Quoten weiter laufen. Als "Big Brother"-Ersatz hat RTL II das Format aber verbrannt.