Die größten TV-Flops 2010
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...ins Grüne! Das Stadt-Land-Lust-Magazin (Sat.1)
Auf dem Papier klang das alles ganz toll: Die "Landlust" aus dem eigentlich mittelständischen Landwirtschaftsverlag Münster ist als Print-Heft die Sensation der letzten Jahre. Die Auflage schießt scheinbar unaufhaltsam in die Höhe und lag zuletzt schon bei fast 750.000 - klar vor einem Magazin wie dem "Focus". Sat.1 versuchte das Konzept auf den TV-Schirm zu holen und spielte schon im Untertitel "Das Stadt-Land-Lust-Magazin" ganz unverholen auf den Magazin-Erfolg an. Geholfen hat das nichts: Die vier Folgen des von Miriam Pielhau präsentierten Magazins erreichten im Schnitt am Sonntag-Vorabend nicht mal 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die Lust auf "...ins Grüne" dürfte Sat.1 damit bereits wieder gründlich vergangen sein.
Bild: © Sat.1/Stephan Pick
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4 kämpfen für dich (ProSieben)
Angekündigt hatten sich die Probleme am ProSieben-Nachmittag schon länger, mit Beginn der Saison und dem unfassbaren Aufschwung bei RTL brach die Krise dann aber so richtig aus - und ProSieben hatte dem lange nichts entgegenzusetzen. In den ersten Monaten des Jahres wurden daher fast im Wochentakt neue Formate getestet. Eines davon: "4 kämpfen für dich". Doch die inhaltliche Anlehnung an den RTL-Hit "Die Schulermittler" half nichts: Die Quoten der qualitativ ziemlich fragwürdigen Scripted Reality verharrten tief im einstelligen Bereich. Eine Fortsetzung ist da wohl ausgeschlossen, zumal ProSieben mit US-Sitcoms inzwischen wieder halbwegs ordentlich fährt.
Bild: © ProSieben
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18 - Die beste Zeit meines Lebens (RTL)
Schon bei der Ankündigung, dass Oliver Geissens tägliche Talkshow zur neuen Saison eingestellt wird, stellte RTL ein neues Primtime-Format mit ihm in Aussicht. Lange wurde entwickelt, heraus kam dann trotzdem etwas wenig Innovatives: In "18 - Die beste Zeit meines Lebens" wurde auf das 18. Lebensjahr der Gäste zurückgeblickt, auf die damalige Musik und was sonst noch los war - eine neue Verpackung für altbewährten 70er-, 80er- oder 90er-Show-Content quasi. Doch das Publikum war wenig angetan: Die Quoten dümpelten stets weit unter Senderschnitt vor sich hin. Dass es nach den vier ausgestrahlten Folgen eine Fortsetzung gibt, ist daher äußerst unwahrscheinlich. Damit bleibt die altgediente "Ultimative Chartshow" bis auf weiteres das einzige verbliebene RTL-Format für den einstigen Alles-Moderator Oliver Geissen.
Bild: © RTL
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24 (kabel eins)
Schon bei RTL II lief die Echtzeitserie "24" spätestens ab Staffel 2 nur noch mäßig, bei ProSieben lag sie klar unter dem Senderschnitt - und zum Schluss wurde schließlich auch kabel eins nicht mehr glücklich. In Unterföhring dürfte man ganz froh sein, dass die im Herbst ausgestrahlte achte Staffel gleichzeitig auch die letzte war. Im Schnitt lag der Marktanteil in der Zielgruppe trotz einer späten Sendezeit bei weniger als fünf Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Zuletzt sah nicht mal mehr eine halbe Million Zuschauer zu. Die Welt mag Jack Bauer mehrfach gerettet haben - die deutschen Sender hat er eher ins Unglück gestürzt.
Bild: © kabel eins/20th Century Fox Film
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Abenteuer Afrika - Deutsche Teenies beißen sich durch (RTL II)
Die Dokusoap war eines der Formate, über die der Sender - anscheinend erschrockend darüber, was man eigentlich so zeigt - eine Qualitätsdebatte übers eigene Programm anzettelte. Und: Wenn schon der Sender nicht zu seinen Formaten stehen will, warum sollten die Zuschauer dann einschalten? Taten sie dann auch kaum: Nach zwei Wochen mit miesen Quoten wurde "Abenteuer Afrika" erst um eine Stunde nach hinten verschoben - was die Sache nur verschlimmerte - und schließlich von der Primetime in den Sonntag-Vorabend verbannt, wo sie zuletzt mit Marktanteilen um 3 Prozent in der Zielgruppe ihr unrühmliches Ende fand.
Bild: © RTL II
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ADAC GT Masters (kabel eins)
kabel eins erbte in diesem Jahr nicht nur mehrfach Live-Fußball von Schwestersender Sat.1, sondern versuchte sich auch noch am Einstieg in Motorsport-Übertragungen und übertrug die Rennen der ADAC GT Masters live. Ähnlich wie beim Fußball war aber auch mit dem Motorsport für kabel eins wenig zu holen. Die Marktanteile lagen deutlich unter dem Senderschnitt. Als Sportsender wird kabel eins wohl einfach auch noch nicht wahrgenommen. Dennoch: Auch 2011 wird es die ADAC GT Masters bei kabel eins zu sehen geben. Die Vertragsverlängerung wurde schon im Sommer unterschrieben.
Bild: © ADAC
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Big Brother - Spezial (RTL II)
Eigentlich hat RTL II zum Jubiläum fast alles richtig gemacht, zumindest wenn man rein auf die Zuschauerzahlen blickt: Die Quoten der zehnten "Big Brother"-Staffel waren so gut wie seit Jahren nicht, sowohl bei den Tageszusammenfassungen als auch bei den Live-Shows in der Primetime. Nur eines wollte nicht funktionieren: Die montags anstelle der Tageszusammenfassungen ins Programm gehievten Ranking-Sendungen unter dem Titel "Big Brother - Spezial" enttäuschten fast immer mit Marktanteilen unter dem Senderschnitt. Themen wie "Die 10 größten Körperfreaks" in der "Big Brother"-Geschichte ließen allerdings schon vorher erahnen, dass es spannendere Ideen als diesen Aufguss alter Szenen geben könnte.
Bild: © RTL II
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Black Gold (RTL II)
Mit der Doku über Öl-Arbeiter in Texas, die von den Machern der "Ice Road Truckers" stammt, wollte RTL II ab dem Spätsommer eigentlich seinen Sonntag-Nachmittag aufpolieren. Doch die Marktanteile lagen meist bei weniger als fünf Prozent in der Zielgruppe. RTL II zog Konsequenzen und strahlte nicht mal alle acht Folgen der ersten Staffel aus, sondern machte bereits nach sechs Episoden Schluss.
Bild: © RTL II
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Californication (RTL II)
2008 sollte "Californication" noch zum Aushängeschild von RTL II werden - floppte dann am "unmoralischen Montag" aber so gewaltig, dass lange sogar unklar war, ob RTL II die zweite Staffel überhaupt noch zeigen würde. Mitte des Jahres war es nun so weit. Um das ganze aber möglichst schnell über die Bühne zu bringen, zeigte RTL II Vierfach-Folgen. Nachdem es in Woche 1 ab 22:15 Uhr jedoch wieder nur für 3,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe gereicht hatte, durfte "Californication" schon eine Woche später erst ab 23:20 Uhr ran - und in Woche 3 dann sogar erst ab 0:30 Uhr. Die Folge: Das "große Finale" der zweiten Staffel war bei RTL II um kurz vor drei Uhr nachts zu sehen. Bitter.
Bild: © RTL II
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Castle (kabel eins)
So richtig glücklich wurde kabel eins mit dem Mitte 2009 eingeführten und inzwischen wieder abgeschafften Serien-Samstag nie. Auch die Serie "Castle", die Anfang des Jahres die Quoten auf Vordermann bringen sollte, tat sich schwer. Gegen "DSDS" & Co. war auf Dauer nicht anzukommen, die Quoten lagen fast durchgehend unter dem Senderschnitt. Doch es lag offenbar nicht nur am falschen Sendeplatz: Staffel 2 durfte ab Herbst dann am Freitagabend ran - einem eigentlich etablierten Serien-Platz bei kabel eins. Doch auch hier pendelten die Marktanteile lediglich um die 5-Prozent-Marke und lagen somit deutlich unter dem kabel eins-Senderschnitt.
Bild: © kabel eins
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Cougar Town (Sat.1)
Nachdem US-Sitcoms eine ganz Zeit lang gar nicht mehr in der Primetime auftauchten, steht spätestens seit dem riesigen Erfolg von "Two and a half men" fest: Es kann funktionieren. Ab Ende Juli versuchte sich auch Sat.1 an der Etablierung einer Sitcom in der Primetime. Sonntags soll es seitdem im Anschluss an die US-Krimis "Cougar Town" richten. Richtig gut klappte das nie - was wohl auch an der nicht ganz konvergenten Zuschauerschaft liegen dürfte. Anfangs sah es meist aber immerhin noch ordentlich aus. Spätestens seit Sat.1 Ende Oktober aber einmal gezeigt hat, wie egal dem Sender die Serie und die Fans sind - die Folge wurde wegen technischer Probleme mittendrin abgebrochen und nie komplett gezeigt - sind die Quoten aber vollends auf Tauchstation, zumal seit im Vorprogramm nur noch Wiederholungen laufen. Ab Mitte November lagen die Marktanteile durchgehend unter der 9 Prozent-Marke.
Bild: © Sat.1
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Criminal Minds (Sat.1)
Im "Navy CIS"-Schlepptau am Sonntagabend hatte sich "Criminal Minds" bei Sat.1 in den letzten Jahren eigentlich ganz gut entwickelt. Dann hatte Sat.1 jedoch die fixe Idee, am Samstag einen zweiten Abend mit US-Krimis aufzumachen. Seitdem muss die Serie also samstags ran - was im konkurrenzarmen Sommer noch ganz ordentlich klappte. Doch gegen das "Supertalent" tat sich "Navy CIS: L.A." im Vorprogramm sehr schwer und "Criminal Minds" ab 21:15 Uhr auch nicht leichter. Ab Anfang November liegt der Marktanteil bereits durchgehend im einstelligen Bereich. Und kaum hat man das "Supertalent" überstanden, steht ab Januar schon "DSDS" als nächste Konkurrenz bereit - Besserung daher eher fraglich.
Bild: (c) Sat.1
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Dark Blue (kabel eins)
Ähnlich wie bei "Castle" handelte es sich auch bei "Dark Blue" um eine noch recht neue Serie aus den USA. Ähnlich wie "Castle" hatte aber auch sie am Samstagabend gegen die Show-Konkurrenz kaum eine Chance. Die zehn Folgen der ersten Staffel erreichten durchgehend weniger als viereinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Wann und ob die in den USA schon produzierte zweite Staffel überhaupt nach Deutschland kommt, ist angesichts dessen unklar.
Bild: © kabel eins
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Das 100.000 € Haus (kabel eins)
"Das 100.000 € Haus" sollte eigentlich den zumindest leichten Erfolg, den kabel eins mit "The Biggest Loser" am Dienstagabend nach zahlreichen Flops im Frühjahr erreichen konnte, weiterführen, konnte die Erwartungen aber nicht erfüllen. Wie mehrere Familien versuchen, für maximal 100.000 Euro ein komplettes Haus zu bauen, interessierte im Schnitt weniger als 5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen, die um diese Zeit fern sahen. Das Format reiht sich damit nahtlos in die lange Liste der Dokusoap-Flops von kabel eins ein.
Bild: © kabel eins
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Das Duell im Ersten (Das Erste)
Seit dem Ende des Megaflops "Eine für alle" setzt die ARD am Vorabend auf das altbewährte Quizshow-Rezept, nach Pilawas Abschied aber nur noch von ihm produziert und nicht auch noch moderiert. Zunächst traten darin Promis gegen Normalos in mehreren Runden mit unterschiedlichen Spielchen gegeneinander an, was ein wenig wie "Schlag den Star" klang, aber noch ungleich langweiliger war. Mittlerweile kommt das Format ohne Promis aus. Immerhin: Die Quoten sind um 18:50 Uhr deutlich besser als zuvor bei "Eine für alle". Wirklich zufriedenstellend sind sie damit aber noch lange nicht. Seit Herbst läuft in Ermangelung eines Ersatzprogramms "Das Duell" dennoch sogar in Doppelfolgen - mit dem gleichen sehr mäßigen Ergebnis. Doch mit einiger Verspätung hat die ARD nun doch erkannt, dass man nach Jörg Pilawa einen neuen Plan für den Vorabend braucht und mit große Verspätung ein Team um Frank Beckmann aufgestellt. Wie's 2011 weiter geht, wird daher spannend.
Bild: © Das Erste
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Das Internat - Emma bloggt (ProSieben)
Noch so ein Format, mit dem ProSieben die Problemzone am Nachmittag stärken wollte und das im Februar für eine Woche getestet wurde - oder besser gesagt: werden sollte. Denn "Das Internat - Emma bloggt" lief so katastrophal, dass es sogar dem am Nachmittag viel Kummer gewöhnten ProSieben schon nach zwei Folgen zu viel wurde. Die restlichen drei Episoden gab's nur noch online zu sehen. Schade war's um die Scripted Reality aber ohnehin nicht.
Bild: © ProSieben
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Das R-Team - Die rüstige Rentner-Comedy (Sat.1)
Das Format "Benidorm Bastards" war in diesem Jahr der große Abräumer bei der Rose d'Or, wurde sogar unter den Gewinnern der Kategorien nochmal mit dem "Best of 2010"-Award ausgezeichnet und gehörte täglich dort zu den meistgesehenen Formaten. Die deutsche Adaption "Das R-Team - Die rüstige Rentner-Comedy" ging hingegen - leider zu Unrecht - am unseligen Comedy-Freitag von Sat.1 sang- und klanglos unter. Von Sketch-Comedys erwartet man auf diesem Sendeplatz eben wohl ohnehin schon nichts mehr. Die Doppelfolge zum Schluss kam nur noch auf Marktanteile von 6,4 und 6,2 Prozent. Schade drum.
Bild: © Sat.1
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Das Tier in mir (RTL II)
Wie schon "Abenteuer Afrika" ein weiteres Format, von dem sich RTL II - wenn auch ohne explizite Nennung - nach einer Folge wegen mangelnder Qualität distanzierte, es nach einer weiteren Folge aus der Primetime in den Samstagvorabend verbannte und nach wiederum drei weiteren Folgen komplett den Stecker zog. Wie der Sender Semi-Prominente zu Tieren sperrte, wollte auch tatsächlich kaum jemand sehen. Der Marktanteil lag im Schnitt nur knapp über 4 Prozent in der Zielgruppe - ein Desaster aus Quoten- wie aus Image-Sicht.
Bild: © RTL II
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Der Kreuzfahrtkönig (RTLII)
Ein weiterer Eintrag in der langen Liste der sowohl qualitativ wie auch aus Quotensicht lange Liste der RTL II-Flops in diesem Herbst. Jochen Bendel sollte mit einer Gameshow auf einem Kreuzfahrtschiff dem Genre neues Leben einhauchen, ging damit aber völlig unter. 4,1 Prozent Marktanteil am Montag, 2,6 Prozent am Dienstag, 1,7 Prozent am Mittwoch - dann war die Schmerzgrenze erreicht und RTL II verbannte die Kreuzfahrt-Werbeveranstaltung in den Vormittag, wo sie dann zwar nicht mehr ganz so schlecht lief, aber wo sie dennoch keine Chance auf eine Fortsetzung hat.
Bild: © RTL II
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Der Wendler-Clan (Sat.1)
"Gott ist ein Wendler-Fan", hat Michael Wendler selbst analysiert - neben ihm gibt es aber offenbar nicht genug Anhänger, um damit eine erfolgreiche Vorabend-Celebrity-Doku bestreiten zu können. Der nicht allzu aufregend lebende "Wendler-Clan" interessierte zu Jahresbeginn am Sonntagvorabend bei Sat.1 jedenfalls nicht genug Zuschauer, die Quoten sackten zwischenzeitlich tief in den einstelligen Bereich ab.
Bild: © Sat.1
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Deutschlands beste Partyband (kabel eins)
Nachdem kabel eins mit seinen Dokusoaps am Sonntagabend reihenweise gescheitert war, sollte es im Frühjahr eine Musikshow richten: Die Suche nach "Deutschlands bester Partyband", für die man sich unter anderem Verstärkung durch Ex-"DSDS"-Jurorin Anja Lukaseder an Bord holte. Den Erfolg brachte sie allerdings nicht mit: Gestartet ist das Format mit katastrophalen 2,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Als es in Woche 2 sogar noch leicht bergab ging, zog kabel eins die Notbremse und verbannte die Reihe in den späten Dienstagabend. Dort ging sie dann fast unbemerkt zu Ende. Das Finale sahen nicht mal mehr 200.000 Zuschauer.
Bild: © kabel eins
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Deutschlands Meisterkoch (Sat.1)
Sat.1 versuchte in diesem Jahr mal wieder den Beweis antreten, dass eine Castingshow ganz ohne Trash und ganz ohne Musik auskommen kann - und scheiterte leider. Denn die Suche nach Deutschlands Meisterkoch war eigentlich wirklich schönes Fernsehen: Spannend und doch unaufgeregt und vor allem auch ohne unnötige Bloßstellung von Kandidaten. Goutiert wurde das leider nicht: Die ersten drei Folgen lagen bei weniger als 8 Prozent Marktanteil, ehe Sat.1 die Notbremse zog und das Format in den Samstag-Vorabend verlegte. Auch dort fand das Köchecasting allerdings kein größeres Publikum. Und in Unterföhring sollte man vielleicht doch einfach endlich das erste Sat.1-Gebot beherzigen: Du sollst keine Castingshows machen.
Bild: © Sat.1
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Dexter (RTL II)
Nicht wirklich massentauglich scheint die Serie "Dexter" zu sein. Nachdem sie einst im Rahmen des unmoralischen Montags um kurz vor Mitternacht ein nicht allzu großes Publikum gefunden hatte, versuchte RTL II es in dieser Saison sogar auf einem noch prominenteren Sendeplatz am Sonntagabend nach dem Spielfilm. Auch dort verharrte "Dexter" aber fast durchgehend unter dem RTL II-Senderschnitt.
Bild: © RTL II
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Die Farm (RTL)
Inka Bause entwickelt sich mehr und mehr zum One Hit Wonder von RTL. Außer "Bauer sucht Frau" gibt es auf der Hit-Seite jedenfalls wenig zu verbuchen. Die "100.000 Euro Show" ist ebenso gefloppt wie "Papa gesucht", die "Singende Firma" lief allenfalls mäßig. In die Flop-Liste reihte sich in diesem Jahr auch "Die Farm" ein. Der Start verlief mit fast 20 Prozent Marktanteil noch überaus gut, doch bereits kurz danach entwickelte sich "Die Farm" für RTL immer mehr zum Problemfall und lag wochenlang bei Marktanteilen um die 14-Prozent-Marke - viel zu wenig für RTL.
Bild: © RTL
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Die Hit-Giganten (Sat.1)
Schon mehrfach beerdigt und immer wieder auferstanden: Die Sat.1-Chartshow "Die Hit-Giganten". Diesmal sollte eine Generalüberholung dem Format neues Leben einhauchen. Statt Hugo-Egon Balder führen in der Neuauflage Roger Cicero und Mirjam Weichselbraun durch die Sendung. Doch das hat den Quoten offenbar eher noch geschadet: Die erste Sendung hatte nur 7,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, zwei Wochen später sah es mit 8,5 Prozent Marktanteil nur wenig besser aus. Und Sat.1 gibt dem Format auch keine Chance, sein Publikum langsam zu finden: Nach Folge 1 wurde erst einmal ein Disney-Quiz eingeschoben, nach Folge 2 folgte gar eine lange Pause. Wann die weiteren Folgen gezeigt werden sollen: Unklar. Und angesichts der miesen Quoten ist sogar fraglich, ob sie überhaupt zu sehen sein werden...
Bild: © Sat.1
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Die Jobretter (ProSieben)
Nachdem ProSieben mit dem "Salonretter" im Rahmen seiner Nachmittags-Testreihe die am wenigsten schlechten Erfahrungen gemacht hatte, wurde das Konzept kurzerhand auf die "Jobretter" ausgedehnt - allerdings mit überschaubarem Erfolg. Auch hier lagen die Quoten im Schnitt auf einem eher mauen Niveau. Als man dann auch noch dazu überging Recycling längst abgesetzter Formate wie "Deine Chance - 3 Bewerber, 1 Job" unter diesem Label zu betreiben, war das Format wirklich nicht mehr zu retten.
Bild: © ProSieben
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Die Oliver Pocher Show (Sat.1)
Was. Für. Ein. Desaster. Obwohl die erste Staffel von Sat.1 schon zielsicher am scheintoten Comedy-Freitag zur völlig Late-Night-untypischen Zeit um 22:15 Uhr versenkt worden war, hielt Sat.1 an dem Format fest und schickte es in eine zweite Staffel. Die Verschiebung auf 23:15 Uhr und weitere Nachjustierungen sollten Pocher ein wenig aus der Schusslinie nehmen. Doch es wurde alles noch viel schlimmer. Mit in der Regel weniger als 700.000 Zuschauern dümpelt "Die Oliver Pocher Show" seit Herbst fast schon unter der Wahrnehmungsschwelle vor sich hin. Die Marktanteile in der Zielgruppe pendeln seitdem um die 6-Prozent-Marke - angesichts dessen kann man Sat.1 für den langen Atem bewundern, oder die Verantwortlichen angesichts der völlig aussichtslosen Situation für lernresistent halten. Inzwischen machen allerdings bereits Gerüchte die Runde, dass im Frühjahr nun doch Schluss sein soll. Überraschen könnte das niemanden.
Bild: © Sat.1
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Die Schnäppchenhäuser (RTL II)
"Die Schnäppchenhäuser" war ein weiteres Format, mit dem RTL II seinen Vorabend aufpolieren wollte, das aber nie so recht in Fahrt kam. Mit im Schnitt weniger als fünfeinhalb Prozent Marktanteil war die Sendung zumindest keine echte Verstärkung für den RTL II-Vorabend. Ein Trost allerdings: Der "King of Queens" tut sich dort derzeit kaum leichter - ist in der Endlos-Wiederholungsschleife aber nunmal billiger als eine eigens produzierte Dokusoap.
Bild: © RTL II
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Die Super Nanny (RTL)
Die Tipps von "Super Nanny" Katia Saalfrank haben sich schon seit längerem abgenützt. Schon in den letzten Jahren dümpelten die Quoten der Coaching-Doku immer wieder unter dem Senderschnitt, auch in diesem Saison tat sich das Format mit wenigen Ausnahmen ziemlich schwer. RTL probierte zum Jahresende mit "Katia Saalfrank hilft" noch einen etwas anders formatierten Ableger - mit noch weniger Erfolg. Das Problem: RTL fehlen noch wirklich erfolgversprechendere Alternativen - und so wird die Stille Treppe uns wohl doch noch eine Weile erhalten bleiben.
Bild: © RTL
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Die Super-Heimwerker (kabel eins)
Obwohl kabel eins am Vorabend eigentlich keine größeren Problem hatte - "Abenteuer Leben täglich Wissen" schlägt sich im Anschluss an "Two and a half Men" sehr gut, "Achtung, Kontrolle" immerhin solide. Dennoch versuchte kabel eins in diesem Jahr mehrfach, ein Format zu finden, das sich noch dazwischen um 18.45 Uhr platzieren lässt. Seit Oktober dürfen dort nun "Die Super-Heimwerker" ran, obwohl der zweiwöchige Test im Juni eher mau verlief. Wenig überraschend änderte sich an den mauen Quoten nichts. Mit im Schnitt nur knapp über fünfeinhalb Prozent Marktanteil ist das Format zwar kein Totalausfall, aber am Vorabend eher ein Negativ-Posten.
Bild: © kabel eins
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Die Vorleser (ZDF)
So langsam dürfte man beim ZDF dann doch ein wenig Elke Heidenreich nachtrauern. Natürlich war auch ihr Literatur-Format "Lesen!" nicht gerade ein Quotenhit, ihre Nachfolger, die "Vorleser" Ijoma Mangold und Amelie Fried, sind nun aber selbst für ein solches Nischenprogramm außerordentlich erfolglos. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag im September schon bei weniger als 3 Prozent beim Gesamtpublikum, bei den Jüngeren sah es noch schlechter aus. Selbst für ein Literatur-Format ist das definitiv zu wenig.
Bild: © ZDF
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Eine Anwältin für alle Fälle (Sat.1)
Auch im zu Ende gehenden Jahr konnte Sat.1 es wieder nicht lassen und versuchte, ausgerechnet am Mittwochabend gegen die RTL-Dokusoaps einen eigenen Dokusoap-Abend zu etablieren. Und auch diesmal ging es komplett schief. "Eine Anwältin für alle Fälle" lief mit nur 7,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe so schlecht, dass Sat.1 mit Grausen schon der ersten Folge Konsequenzen zog und die Anwältin gleich vollständig aus dem Programm nahm. Zweieinhalb Monate später wurden die restlichen Folgen dann im Vorabendprogramm am Wochenende versendet, allerdings ebenfalls mit durchgehend einstelligen Marktanteilen.
Bild: © Sat.1
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Endlich wieder Arbeit (RTL)
Weil in letzter Zeit gleich mehrere alteingesessene Coaching-Dokus bei RTL schwächelten, wäre Nachschub dringend nötig. Es fehlte auch nicht an Versuchen, diesen zu finden. Die blieben allerdings häufig erfolglos, so wie etwa bei "Endlich wieder Arbeit". Wie Jürgen Hesse darin Arbeitslosen zu einem Job verhelfen wollte, interessierte bei der dritten der zunächst nur drei produzierten Folgen nur noch 12,5 Prozent der 14- bis 49-Jährigen - deutlich zu wenig für RTL. Einen neuen Peter Zwegat haben wir da also mit ziemlicher Sicherheit nicht gesehen.
Bild: © RTL
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Engel im Einsatz (RTL II)
Nach zwei Jahren Pause kehrte Verona Pooth in diesem Jahr wieder als "Engel im Einsatz" zurück auf den Bildschirm. Doch inmitten der Senderkrise und der Qualitäts-Diskussion ging das Format sang- und klanglos unter. Die Marktanteile der neuen Folgen pendelten in der Zielgruppe zwischen 2,7 und 4,3 Prozent und waren damit weit von zufriedenstellenden Quoten entfernt. Dass RTL II angesichts dessen noch einmal eine Fortsetzung in Auftrag gibt, dürfte quasi ausgeschlossen sein.
Bild: © RTL II
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Entscheidung am Nachmittag (ProSieben)
Nachdem ProSieben mit den "Jobrettern" kein Glück hatte und das Format durch Recycling eingestellter Formate unter diesem Label ohnehin heruntergewirtschaftet hatte, soll es derzeit die "Entscheidung am Nachmittag" auf dem 16 Uhr-Sendeplatz richten. Das Format ist zwar sogar weniger trashig als es sich anhört, den Erfolg konnte auch das aber bislang nicht bringen. Im Schnitt erreichte das Format nur rund neuneinhalb Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Mit seinen US-Sitcoms fährt ProSieben inzwischen spürbar besser.
Bild: © ProSieben
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Flash Forward (ProSieben)
"Flash Forward" war einer der hoffnungsvollsten Neustarts in den USA - doch die Geschichte zog sich bedenklich und die Zuschauerzahlen gingen in den USA so deutlich zurück, dass dort nach einer Staffel wieder Schluss ist. Darüber wird man auch bei ProSieben nicht unglücklich sein, denn auch hier pendelte die Serie nur um die 10-Prozent-Marke und fiel dann sogar deutlich in den einstelligen Bereich. Aus der starken "Fringe"-Vorlage machte sie deutlich zu wenig.
Bild: © ABC
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Flashpoint - Das Spezialkommando (RTL II)
Angekündigt wurde "Flashpoint" schon im Herbst 2008, es sollte aber bis in den Mai 2010 dauern, bis RTL II endlich einen Sendeplatz für die Serie über eine Spezialeinheit in Toronto gefunden hatte. Die Vorfreude des Publikums war aber offenbar nicht allzu groß: Schon die erste Folge erreichte allenfalls mittelmäßige Werte, in Woche 2 ging es bereits deutlich unter den Senderschnitt hinab und sollte sich auch nie mehr erholen.
Bild: © RTL II
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Galileo X.Perience (ProSieben)
Und wieder ein neuer Ableger für "Galileo", das am Vorabend bei ProSieben weiterhin ein Erfolgsmodell bleibt. "Galileo X.Perience", das am Freitagabend von Menschen erzählte, die außergewöhnliches erlebt hatten, konnte diese Erfolgsgeschichte hingegen nicht fortschreiben. Obwohl man mit "Schlag den Star" auf ein sehr erfolgreiches Vorprogramm bauen konnte, blieben die Marktanteile zunächst im Mittelmaß und fielen im Lauf der Staffel sogar deutlich darunter. Die letzten drei der insgesamt sechs Ausgaben holten nur noch Werte im einstelligen Bereich.
Bild: © ProSieben
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Generation Ahnungslos (RTL II)
Mutter und Tochter formen einen Penis aus Knete - wer das schon immer mal im deutschen Fernsehen zur besten Sendezeit sehen wollte, bekam bei RTL II in "Generation Ahnungslos" seine Chance. Das Format hatte dabei einen durchaus ehrenwerten Anspruch: Ein Coach sollte die schwierige Kommunikation zwischen Eltern und Kindern auch - aber nicht nur - in Sexualfragen in Gang bringen. Was heraus kam war dann allerdings vor allen Dingen peinlich - und bewegte immer mehr Zuschauer zum Abschalten: Hatte die erste Folge noch maue 5,5 Prozent Marktanteil geholt, so ging es in den darauffolgenden Wochen Stück für Stück bergab. Bei Folge 5 war mit nur noch 600.000 Zuschauern und 2,9 Prozent Marktanteil dann die Schmerzgrenze erreicht und RTL II zog den Stecker.
Bild: © RTL II
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Greek (ProSieben)
"Greek" teilt das Schicksal mit "Gossip Girl" am Sonntag-Mittag. Die Marktanteile pendeln häufig nur um die 5-Prozent-Marke in der Zielgruppe - und daran können nicht nur immer wieder stark schwankende und kaum vorhersagbare Anfangszeiten, etwa nach "Schlag den Raab" Schuld sein. Zum Ende hin wurde die Serie dann sogar ins Morgenprogramm verlegt. Eine Abschieben zu Sixx wäre auch bei "Greek" nicht die größte Überraschung.
Bild: © ProSieben
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Hack - Die Straßen von Philadelphia (kabel eins)
Nachdem schon diverse noch recht neue Serien am etwas unglücklichen Serien-Samstag von kabel eins keine Chance hatten, verwundert es auch nicht, dass das schon gut abgehangene "Hack - Die Straßen von Philadelphia" nicht zu Quoten-Höhenflügen ansetzen konnte. Auch diese Serie, die erst nach 23 Uhr in Doppelfolgen ausgestrahlt wurde, erreichte nur Marktanteile weit unter dem Senderschnitt. Nach einem Monat wurde sie sogar um eine weitere Stunde nach hinten verschoben und lief bis gegen 2 Uhr nachts - eine Zeit, zu der der ausbleibende Erfolg kabel eins dann so oder so relativ kalt lassen konnte.
Bild: © kabel eins
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Hand aufs Herz (Sat.1)
Als Ersatz für die bis zuletzt erfolglose Telenovela "Eine wie keine" brachte Sat.1 Anfang Oktober den Nachfolger "Hand aufs Herz" an den Start - und ließ sich dabei von Erfolgen wie "Glee" und "Highschool Musical" inspirieren. Seitdem wird nun am Vorabend getanzt und gesungen - doch zu einer Beserung der Quoten führte das kaum. Noch immer liegen die Quoten fast durchgehend im einstelligen Bereich. Mit nur 7,5 Prozent in der Zielgruppe schrammte man am vergangenen Freitag nur knapp am Allzeit-Tief vorbei. Der Vorabend bleibt für Sat.1 somit weiterhin ein großes Sorgenkind - zumal auch "Anna und die Liebe" inzwischen mit Quoten-Problemen zu kämpfen hat und die 19 Uhr-Stunde nach wie vor miserabel läuft.
Bild: © Sat.1
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Harald Schmidt (Das Erste)
Nachdem Harald Schmidt sich von Oliver Pocher getrennt hatte, trug er zunächst Bart, hatte noch viel mehr Mitarbeiter vor der Kamera - und trotzdem noch weniger Zuschauer. Auch wenn Schmidt nicht mehr ganz so lustlos wirkt wie zu seinen schlechtesten Zeiten, hängen die Marktanteile tief im einstelligen Bereich fest, zwischenzeitlich drohte gar der Fall unter die Marke von einer Million Zuschauern. Bei der zweiten Post-Pocher-Staffel ging es sogar eher noch weiter nach unten. Angesichts dessen wird man es bei der ARD wohl verschmerzen können, dass Schmidt seinem ehemaligen Kompagnon zu Sat.1 folgt. Und dort sollte man sich schonmal darauf gefasst machen, dass der Late Night-Altmeister seine besten und erfolgreichsten Tage wohl einfach hinter sich hat.
Bild: © ARD/Klaus Görgen
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Hausfrauenstreik / Das große Abnehmen (RTL)
Weil RTL offenbar schon im Vorhinein klar wurde, dass "Hausfrauenstreik" und Vera Int-Veens "Das große Abnehmen" für RTL-Verhältnisse nicht genug Zuschauer erreichen können, griff man zu einem ungewöhnlichen Mittel und gab die Erstausstrahlungen an Super RTL ab, das die Formate sogar in der Primetime zeigte. RTL zog dann am Wochenende nach und zeigte die Sendungen nachmittags. Dort lief es aber beide Male nur sehr mau. Die Schadensbegrenzung durch den Super RTL-Deal ist da wohl nur ein kleines Trostpflaster.
Bild: © RTL
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HawthoRNe (ProSieben)
Das spannendste an der Serie ist ihre Schreibweise: "HawthoRNe". Das RN steht dabei für "Registered Nurse", also registrierte Krankenschwester. Ansonsten ist die Krankenschwestern-Serie aber derart konventionell und unspektakulär, dass sich nicht mal am späteren Mittwochabend genug Zuschauer bei ProSieben finden ließen. Die Marktanteile lagen tief im einstelligen Bereich. An den Erfolg von "Grey's Anatomy" oder "Private Practice" konnte die Serie nicht ansatzweise anknüpfen.
Bild: © ProSieben
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Heli-Loggers (kabel eins)
Nachdem im Sommer Sat.1 seinen Serien-Abend am Samstag einrichtete, musste kabel eins sich von seiner Serien-Programmierung trennen - was angesichts der mauen Quoten wohl nicht allzu schwer gefallen sein dürfte. Richten sollte es stattdessen unter anderem die Dokureihe "Heli-Loggers - Holzcowboys am Limit". Im Schnitt erreichte die Reihe aber weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die Quoten-Probleme am Wochenende lösen konnte als auch sie nicht.
Bild: kabel eins
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Heroes (RTL II)
Es ist gerade mal knapp über drei Jahre her, dass "Heroes" mit einem Marktanteil von über 18 Prozent in der Zielgruppe einen sensationellen Einstand bei RTL II feierte. Doch die Serie sackte schon ab Woche 2 in den Bereich um 10 Prozent ab und verlor im Lauf der Monate immer weiter an Zugkraft. Die dritte Staffel lief dann bereits so schlecht, dass RTL II die Notbremse zog und sie von der Primetime in den späten Abend verbannte. Um so erstaunlicher, dass auch Staffel 4 dann zunächst immerhin bereits vor 21:30 Uhr starten durfte. Die Quoten waren aber auch hier so schlecht, dass RTL II die Serie sukzessive nach hinten wandern lies. Ihre letzten Tage fristet sie nun nach Mitternacht. Was für ein trauriges Ende des einst erfolgreichsten Serien-Neustarts bei RTL II. Immerhin hat man es bei RTL II nun auch endgültig überstanden: Auch in den USA bröckelten die Quoten so stark, dass "Heroes" Mitte des Jahres eingestellt wurde.
Bild: © RTL II
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High Security (kabel eins)
Anfang des Jahres füllte kabel eins den Donnerstagabend mit der Doku-Reihe "High Security - Schwerverbrecher hinter Gittern" auf, konnte damit aber überhaupt keinen Stich landen. Die Marktanteile lagen schon zu Beginn bei weniger als 5 Prozent in der Zielgruppe, Folge 2 ging sogar mit nur 3,8 Prozent Markanteil unter.
Bild: © kabel eins
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Human Target (ProSieben)
Die Action-Serie "Human Target" sollte das nächste Serien-Aushängeschild von ProSieben am Montagabend werden. Und die Zuschauer gaben der Serie auch tatsächlich eine Chance: Die erste Folge legte mit einem Marktanteil von 15,3 Prozent in der Zielgruppe einen vielversprechenden Start hin. Doch schon in Woche 2 ging's hinab ins Mittelmaß - und selbst davon kann man mittlerweile nur noch träumen. Spätestens seit "Fringe" davor nur noch in Wiederholungen läuft, hat "Human Target" überhaupt keine Chance mehr. Der Marktanteil sackte zwischenzeitlich auf nur noch knapp über 6 Prozent in der Zielgruppe ab. Eine zweite Staffel dürfte sich daher allenfalls auf einem weniger exponierten Sendeplatz wiederfinden.
Bild: © ProSieben
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Im Angesicht des Verbrechens (Das Erste)
Eine der meistgelobten Produktionen des abgelaufenen Jahres, über die gleich eine ganze Produktionsfirma Pleite ging, war die Dominik Graf-Serie "Im Angesicht des Verbrechens". Leider zeigte sich Das Erste nicht allzu mutig bei der Programmierung und zeigte sie nur am späten Freitagabend - und das häufig auch noch hinter schnulzigen Heimat-Filmen, zu denen "Im Angesicht des Verbrechens" nun wirklich überhaupt nicht passte. Die Quittung waren dann auch enttäuschende Zuschauerzahlen. Im Schnitt sahen weniger als zwei Millionen Zuschauer zu. Beim Gesamtpublikum pendelte der Markanteil meist um 8 Prozent und lag damit weit unter dem Senderschnitt, die Jüngeren konnte Das Erste ohnehin nicht in nennenswertem Umfang erreichen.
Bild: © ARD/Julia von Vietinghoff
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Iss jetzt (RTL II)
Eigentlich hatte RTL II für die britische Kochsendung "What to eat now", die hierzulande als "Iss jetzt" zu sehen war, den perfekten Sendeplatz ausgemacht: Am späten Dienstagabend im Anschluss an die erfolgreichen "Kochprofis". Doch der Koch-Import konnte von der Vorlage überhaupt nicht profitieren: Die Marktanteile lagen durchgehend unter dem Senderschnitt, zwischenzeitlich bei nur noch 4,1 Prozent in der Zielgruppe.
Bild: © RTL II
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Jana Ina & Giovanni - Pizza, Pasta & Amore (ProSieben)
Nachdem Jana Ina im Herbst 2008 gemeinsam mit ihrem Mann Giovanni ihre Schwangerschaft im Rahmen einer Celebrity-Doku bei ProSieben relativ erfolgreich zelebriert hatte, inszenierte ProSieben Anfang 2010 eine weitere Dokusoap mit dem Paar. Statt wie einst am späteren Abend durfte "Pizza, Pasta & Amore" nun sogar im Hauptabend ab 21:15 Uhr ran - was sich als keine gute Idee herausstellte. Wie die beiden versuchten, ein Restaurant zu eröffnen, interessierte nämlich kaum jemanden. Die Marktanteile lagen durchgehend tief im einstelligen Bereich. Am späten Abend oder irgendwo im Sommer wäre das Format sicher deutlich besser aufgehoben gewesen.
Bild: © ProSieben
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Jericho (kabel eins)
"Jericho" hat eine bewegte Geschichte hinter sich: Kurz nachdem die Serie im Sommer 2007 in Deutschland noch recht gut gestartet war, wurde sie in den USA nach nur einer Staffel eigentlich abgesetzt und erst nach Fan-Protesten halbherzig verlängert. ProSieben bezeichnete es damals als - so wörtlich - "unerklärlich", warum man in den USA diese Serie habe einstellen wollen, nur um wenig später inmitten der ersten Staffel nach deutlich gesunkenen Quoten selbst den Stecker zu ziehen. Es sollte zweieinhalb Jahre dauern, bis sich kabel eins der Serie annahm. Dort verfiel man erst auf die waghalsige Idee, sie um 21:15 Uhr zu zeigen, besann sich dann noch vor dem Start eines Besseren und wählte den 22:15 Uhr-Sendeplatz um dann angesichts der auch bei kabel eins miesen Quoten noch eine weitere Stunde nach hinten zu weichen. Gut waren die Quoten auch dort nicht, doch nachdem "Jericho" dort nur noch wenig Schaden anrichten konnte, wurde sie wenigstens zuletzt in Doppelfolgen endlich zu Ende versendet
Bild: © kabel eins
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Jumbos Würstchenmillionär (kabel eins)
kabel eins und Casting - das will ähnlich schlecht zusammengehen wie Sat.1 und Casting - trotz oder wegen recht skurriler Formate. Nachdem in der ersten Jahreshälfte schon die Suche nach "Deutschlands bester Partyband" zum Desaster wurde, ging im Herbst auch "Jumbos Würstchenmillionär" - Hauptgewinn: eine Currywurst-Bude - unter. Nachdem die erste Folge nur einen Marktanteil von 4,1 Prozent in der Zielgruppe geholt hatte, griff man bei kabel eins fix zur Schere und kürzte alle weiteren Folgen auf nur noch eine Stunde zusammen. Besserung brachte das keine: Der geschrumpfte "Würstchenmillionär" lief danach eher noch schlechter und die Jumbo-Doku danach brachte ebenfalls keine Besserung.
Bild: © kabel eins
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Just the Best - Der große Musiktest (RTL II)
Mit "The Dome" & Co. ist RTL II schon immer im Musik-Bereich unterwegs, unter dem neuen Programmdirektor Holger Andersen setzte man zudem verstärkt auf Primetime-Shows - was lag also näher, als beides zusammenzubringen? Versucht hat man es mit "Just the Best - Der große Musiktest". Am Sonntagabend tat sich das von Sandy Mölling und Florian Schroeder präsentierte Format allerdings schwer. Die letzten beiden Sendungen holten nur noch weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Bild: © RTL II
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JVA - Karriere hinter Gittern (kabel eins)
Dass die vierteilige Doku "JVA - Karriere hinter Gittern" unter anderen Umständen ein Erfolg geworden wäre, ist zwar eher unwahrscheinlich, doch beim Auftakt am 7. März gab kabel eins alles, um Erfolg mit größtmöglicher Sicherheit auszuschließen. So sorgten technische Probleme um 20:15 Uhr zunächst für einen Bild-Ausfall. Über eine Minute lang war zwar der Ton zu hören, allerdings nur ein schwarzes Bild zu sehen. Dann reagierte kabel eins, unterbrach die Ausstrahlung und blendete ein Störungs-Bild mit den Wort "Gleich geht's weiter" ein. Aus dem "Gleich" wurden allerdings zur besten Sendezeit erstaunlich lange 17 Minuten, bis das Problem um 20:32 Uhr endlich behoben war. Statt dann allerdings wenigstens mit dem Beginn der Sendung einzusteigen, startete kabel eins mitten innerhalb der Sendung - und ließ somit just auch noch den nicht ganz unwichtigen Teil, in dem die Protagonisten der Reihe vorgestellt wurden, unter den Tisch fallen. Einlassen wollten sich auf die Reihe dann jedenfalls verständlicherweise nicht mehr allzu viele. Die Quoten waren miserabel - aber diesen Kummer ist kabel eins am Sonntagabend ja gewohnt.
Bild: © kabel eins
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Kampf der Köche (kabel eins)
Vier Monate nachdem sich kabel eins trotz zuletzt eigentlich recht ordentlicher Quoten von seinem "Fast Food Duell" verabschiedet hatte, versuchte der Sender Ende März mit dem "Kampf der Köche" die Rückkehr ins Koch-Genre. Die zunächst nur vier Ausgaben des Köche-Wettkampfs enttäuschten am Vorabend jedoch auf ganzer Linie. Die Marktanteile lagen zwischen 3,6 und 4,6 Prozent in der Zielgruppe und somit weit unter dem kabel eins-Schnitt. Damit bleibt kabel eins wohl vorerst weiterhin eine Koch-lose Veranstaltung - aber das ist eigentlich auch zu verschmerzen.
Bild: © kabel eins
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KDD - Kriminaldauerdienst (ZDF)
Ein großer Quotenhit war "KDD - Kriminaldauerdienst" nie, vor allem das viele Kritikerlob dürften das ZDF also dazu verleitet haben, immerhin drei Staffeln der Serie zu produzieren. Eigentlich war es wenig überraschend wurde die Serie auch kurz vor ihrem Ende nicht mehr zum großen Hit. Nur beim ZDF verlor man kurz vor Schluss noch die Nerven, zog eine Woche vor dem Serien-Finale die Reißleine und verbannte "KDD" in den späten Abend, was die Zuschauerzahlen noch einmal gewaltig einbrechen ließ. Nicht mal 1,2 Millionen Zuschauer sahen das Finale - ein unwürdiges Ende, nachdem das ZDF doch eigentlich so lange tapfer zu der Serie gestanden hatte.
Bild: © ZDF
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Klimawechsel (ZDF)
Der Doris Dörrie-Sechsteiler "Klimawechsel" war eine der großen Hoffnungen des ZDF für das Frühjahr - und trug doch dazu bei, dass es derzeit so schlecht für die Mainzer läuft wie nie zuvor. Während die Doppelfolge zum Auftakt am Mittwochabend immerhin noch halbwegs akzeptable Quoten einfahren konnte, ging es auf dem regulären Sendeplatz am Donnerstagabend dann rasant bergab. Zuletzt sahen gerade mal noch zweieinhalb Million Zuschauer zu. Besonders bitter auch: Jüngere Zuschauer machten einen großen Bogen um die Serie, das Finale erreichte nur wenig mehr als drei Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Eine Mitschuld trägt daran wohl auch die Wahl des Sendeplatzes: Die Heimatserie "Bergdoktor" war nun wirklich nicht das passende Vorprogramm für "Klimawechsel".
Bild: © ZDF
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Lasko - Die Faust Gottes (RTL)
Im Sommer 2009 war "Lasko" Teil der Wiederauferstehung der deutschen Serien im Privatfernsehen. Der prügelnde Mönch holte mit seiner ersten Staffel Marktanteile um die 17-Prozent-Marke - kein überragendes, aber ein überaus solides Ergebnis, das eine zweite Staffel locker rechtfertigte. Die musste diesmal in deutlich stärkerem Umfeld im Herbst ran - und das erwies sich im Nachhinein als weniger gute Idee. Nur zwei Mal gelang es während der acht Folgen, ordentliche Quoten einzufahren. Die meiste Zeit über pendelten die Marktanteile aber um die 15-Prozent-Marke und lagen damit weit unter dem RTL-Senderschnitt. In seiner schwächsten Woche lag der Marktanteil gar bei nur 13,3 Prozent. Ob es angesichts dessen eine dritte Staffel für "Die Faust Gottes" geben wird, erscheint sehr fraglich.
Bild: © RTL / Gordon Muehle
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League of Balls (ProSieben)
Das überraschendste an der "League of Balls", die ProSieben im Sommer nach "Solitary" und "Elton vs. Simon" am Samstagabend ausstrahlte, war die Tatsache, dass die doch sehr trashig anmutende Sendung live ausgestrahlt wurde. Den Quoten geholfen hat das ebensowenig wie die gute Vorlage durch "Elton vs. Simon". Im Schnitt lag der Marktanteil bei nur 9,4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe - deutlich zu wenig, zumal nach einem starken Vorprogramm.
Bild: © ProSieben
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Lena - Liebe meines Lebens (ZDF)
Angesichts relativ mauer Quoten beendete das ZDF die Telenovela "Hanna - Folge deinem Herzen" schon nach 130 Folgen und versucht es seit Herbst erstmals mit keiner Eigenentwicklung, sondern der Adaption einer südamerikanischen Telenovela. "Lena - Liebe meines Lebens" startete aber bereits schwächer als Vorgängerin "Hanna" - und kommt seitdem nicht richtig vom Fleck. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum hält sich mit Mühe im zweistelligen Bereich, bei den 14- bis 49-Jährigen kann die Serie ebenfalls nicht überzeugen. Nachjustierungen sollen im neuen Jahr nun die Wende bringen.
Bild: © ZDF
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Lost (kabel eins)
Es ist schon ein Jammer mit "Lost": Eine der herausragendsten Serien unserer Zeit findet in Deutschland nicht ihr Publikum - zumindest nicht im Free-TV. Allzu viele Fans wollen wohl nicht auf die Ausstrahlung im frei empfangbaren Fernsehen warten und besorgen sich die Folgen entweder schon kurz nach US-Ausstrahlung im Original oder sehen sie sich im Pay-TV an. Nachdem ProSieben jahrelang große Leidensfähigkeit angesichts der seit der zweiten Staffel schwachen und immer weiter sinkenden Quoten bewiesen hatte, wurde die Serie mit Staffel 5 an kabel eins weitergereicht. Das Kalkül, dass zumindest für die dort geringeren Ansprüche noch genügend Zuschauer übrig sein müssten, ging aber nicht auf: Auch bei kabel eins lag "Lost" auf einem enttäuschenden Quoten-Niveau. Das sollte sich auch bei der letzten Staffel nicht mehr ändern, die kabel eins aber immerhin noch mit Anstand über die Bühne gebracht hat - wenn auch zuletzt zu sehr später Stunde. Angesichts der im Schnitt 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kann man das dem Sender aber kaum verdenken.
Bild: © kabel eins/ABC
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Love Diary (ProSieben)
In der Sendung erzählen junge Menschen in Tagebuch-Form von ihrem ersten Kuss, ihrem ersten Mal oder ihrem ersten Liebeskummer - oder besser gesagt: In der Sendung erzählen junge Menschen, was die Autoren sich ausgedacht haben, was fiktive Menschen in diesem Moment womöglich fühlen könnten. Denn auch dieses Format war ein weiterer Versuch, am Nachmittag eine Scripted Reality zu etablieren - also das Rezept, dem RTL seinen gigantischen Aufschwung in dieser Saison verdankt. Um es kurz zu machen: Wie quasi alle anderen Versuche am ProSieben-Nachmittag ging auch "Love Diary" in die Hose. Mehr als einstellige Marktanteile waren nicht drin.
Bild: © ProSieben
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Mein erstes Leben - Mich hat es schon einmal gegeben (RTL)
Bei RTL wandelte man in diesem Jahr auch auf ganz seltsamen Pfaden: Mal versuchte man, mit Toten zu reden, mal wollte man frühere Leben von prominenten wie nicht-prominenten Kandidaten erforschen. Zumindest letzteres könnte uns aber 2011 erspart bleiben: Das von Katja Burkard präsentierte Format empfahl sich mit im Schnitt 14,9 Prozent Marktanteil für die drei Folgen jedenfalls nicht unbedingt für eine Fortsetzung.
Bild: © RTL
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Mein Revier (kabel eins)
Es scheint so, als könne sich heutzutage kaum noch ein Ordnungshüter vor den unzähligen Kamerateams retten, die sie bei deren Arbeit filmen und das ganze zu den immergleichen Geschichten in den diversen Dokusoaps verwursten. kabel eins zeigt das ganze nicht nur täglich am Vorabend als "Achtung, Kontrolle", sondern auch sonntags in der Primetime, dann unter dem Titel "Mein Revier". Das Format dient quasi immer als Plan B, wenn mal wieder ein anderes Sonntag-Abend-Format völlig gefloppt ist. "Mein Revier" ist dann häufig das kleinere Übel - doch ein Übel bleibt es aus Quotensicht. Nach einem überraschend starken Start pendelten auch in diesem Jahr die Marktanteile meist zwischen 4 und 5 Prozent in der Zielgruppe und damit deutlich unter dem Senderschnitt vor sich hin.
Bild: © kabel eins
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Natürlich Steffens (ZDF)
Dirk Steffens durfte im Sommer mit einem eigenen Wissens-Talk die Sommer-Vertretung für den Spätabend-Talker Markus Lanz übernehmen. Für eine Fortsetzung konnte sich "Natürlich Steffens" dabei alelrdings nicht empfehlen. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag in der überwiegenden Zahl der Fälle im einstelligen Bereich, selbst der Bestwert von 11,5 Prozent lag noch unter dem ZDF-Senderschnitt. Und bei den jüngeren Zuschauern sah es noch schlechter aus.
Bild: © ZDF
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Navy CIS: L.A. (Sat.1)
Dass "Navy CIS" nach wie vor der größte Quotengarant des Senders ist, ließ Sat.1 dann wohl doch etwas größenwahnsinnig werden. Statt den Ableger "Navy CIS: L.A." zunächst im "Navy CIS"-Schlepptau zu starten und somit beim deutschen Publikum einzuführen, sollte die neue Serie gleich auf sich gestellt einen ganz neuen Serien-Abend begründen - und dabei hat man in Unterföhring auch noch den Samstag auserkoren. Doch gegen die übermächtige Konkurrenz durch "Supertalent", Gottschalk, Raab und Co. hatte "Navy CIS" auf Dauer keine Chance. Die Marktanteile liegen inzwischen meist im einstelligen Bereich - und es drängt sich doch der Verdacht auf, dass Sat.1 die Serie in diesem aussichtslosen Kampf verheizt. Dennoch: Auch Staffel 2 wird im kommenden Jahr auf diesem Sendeplatz laufen. Besserung? Angesichts von "DSDS" eher unwahrscheinlich.
Bild: © Sat.1
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Nazan - Echt persönlich (RTL)
Unter anderem für diese Sendung gab Nazan Eckes die Moderation von "Punkt 12" auf, die sie rund zwei Jahre in den freien Wochen von Katja Burkard übernommen hatte. In dem Format begrüßt sie - so die Beschreibung - "Menschen mit einer ganz persönlichen Geschichte" - ob Promi oder nicht - zu ausführlichen Gesprächen. Bislang hat RTL allerdings lediglich eine einzige Ausgabe gezeigt - und die ging am Sonntag-Nachmittag auch noch ziemlich unbemerkt unter. Mehr als 13,9 Prozent Marktanteil waren nicht drin, obwohl sie Wladimir Klitschko als Gast hatte, dem am Abend zuvor noch mehr als zwölf Millionen Zuschauer beim Boxen zugesehen hatten. Für den Mensch Klitschko interessierten sich aber offenbar deutlich weniger Leute.
Bild: © RTL
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Numb3rs (kabel eins)
Bei "Numb3rs" durfte in der ProSiebenSat.1-Gruppe jeder schonmal ran. Gestartet ist die Serie 2005 einst bei ProSieben, wo die Quoten allerdings völlig enttäuschend waren. ProSieben gab die Serie an Sat.1 weiter, das sie erst donnerstags, später sogar am Sonntagabend zeigte, wo sie sich im Schlepptau von "Navy CIS" sogar relativ ordentlich schlug. Weil andere Serien wie "Criminal Minds" oder "The Mentalist" aber stärker waren, reichte Sat.1 sie an kabel eins weiter, das sie erst kurze Zeit samstags und ab Ende März nun am Donnerstagabend zeigt - allerdings wie alle anderen kabel eins-Serien am Donnerstagabend mit sehr überschaubarem Erfolg. Meist lagen die Marktanteile zwischen 4 und 5 Prozent. Weil das meiste andere aber noch schlechter lief, durfte "Numb3rs" zwischenzeitlich sogar in Doppelfolgen ran und auch jetzt dient sie mit Wiederholungen immer noch als Füllstoff. Ein Ende ist aber ohnehin in Sicht: In den USA wurde die Serie abgesetzt.
Bild: © kabel eins
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One Tree Hill (Vox)
In den Jahren 2007 und 2008 versuchte sich schon einmal ProSieben an der Serie "One Tree Hill", zog allerdings immer nach kurzer Zeit mangels Erfolg wieder den Stecker, obwohl die Serie nur in Randzeiten zu sehen war. 2010 nahm sich dann Vox der Serie an und platzierte sie nachmittags um 16 Uhr. Auch dort waren die Werte aber katastrophal. Im Schnitt erreicht "One Tree Hill" nicht mal vier Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Trotzdem hielt Vox erstaunlich lang durch: Über fünfeinhalb Monate hatte die Serie Zeit, ihr Publikum zu finden. Erst dann zog man den Stecker und zeigt seitdem stattdessen "Law & Order" - allerdings ebenfalls mit kaum mehr Erfolg.
Bild: © Vox
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Paradox (RTL II)
Eine Gruppe von Menschen wirft einen Blick in die Zukunft und versucht dann, die drohende Katastrohpe, die sie gesehen hat, zu verhindern - klang ein bisschen nach "Flash Forward", war aber eine BBC-Serie, mit der RTL II im Herbst punkten wollte. Doch ähnlich wie "Flash Forward" startete die Serie ordentlich und fiel dann schnell ab. Die vierte Folge holte nur noch 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. RTL II zog die Notbremse, obwohl nur noch eine einzige Folge ausstrand. Die lief dann erst zwei Wochen später und auch erst um 22:20 Uhr - mit ebenfalls miserablen Quoten.
Bild: © RTL II
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Peter Hahne (ZDF)
Die Causa Brender brachte auch für Peter Hahne einen Job-Wechsel. Nachdem als Nachfolger für Neu-Chefredakteur Peter Frey Bettina Schausten zur neuen Leiterin des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin ernannt wurde, muss nach der Logik der politischen Farbenlehre des ZDF der Stellvertreterposten aus dem sozialdemokratischen Lager besetzt werden. Weil Peter Hahne diesem nicht angehört, musste er den Posten räumen, bekam als Trostpreis aber seine eigene Talksendung am Sonntagmittag. Und der Sendeplatz war gar nicht so schlecht, läuft doch zumindest im Sommer davor der sehr erfolgreiche "Fernsehgarten". Geholfen hat das wenig: Nach einem ordentlichen Start fiel Hahnes Talk im Lauf der Monate immer weiter zurück. Zuletzt reichte es nur noch für Marktanteile tief im einstelligen Bereich.
Bild: © ZDF
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Phreak (ProSieben)
"Phreak" war der Versuch, die im Radio so unausweichlichen Telefonstreiche ins Fernsehen zu übertragen - und er ging gewaltig schief. Am späten Dienstagabend holte die achtteilige erste Staffel kein einziges Mal einen zweistelligen Marktanteil. In der letzten Woche gab es mit nur 6 Prozent Marktanteil gar einen neuen Negativ-Rekord. Für die nähere Zukunft dürften die Telefonstreiche daher wieder dem Radio vorbehalten bleiben. Da nerven sie ohnehin schon genug.
Bild: © ProSieben
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Polettos Kochschule (Das Erste)
Auch wenn die ARD mit ihrer samstäglichen Kochsendung mit Tim Mälzer eher durchwachsene Erfahrungen macht, wird seit dem Spätsommer auch noch sonntags der Kochlöffel geschwungen. Dafür holte man die bis dahin nur im NDR laufende Sendung "Polettos Kochschule" mit Dennis Wilms und Cornelia Poletto ins Erste - was sich allerdings als keine allzu gute Idee herausstellte. Die Zuschauerzahlen pendelten meist um die Millionen-Marke, was für diesen Sendeplatz deutlich zu wenig war. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag in der Regel unter 7 Prozent. Bei den Jüngeren sah es noch deutlich schlechter aus.
Bild: © Das Erste
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ran - Champions League Magazin (kabel eins)
Immer, wenn Sat.1 wegen erwartbar zu schwacher Quoten nicht wollte, musste im zu Ende gehenden Jahr kabel eins als Ersatz-Fußball-Sender herhalten. So war hier mal ein Super-Cup-Spiel zu sehen, mal ein Europa League-Spiel - und das immer ohne Erfolg. Zur neuen Saison bekam kabel eins nun auch noch ein Champions League-Magazin aufs Auge gedrückt - und ging auch damit unter. Nicht mal drei Prozent Marktanteil in der Zielgruppe holte das von Andrea Kaiser präsentierte Magazin dort zwischenzeitlich am Vorabend. kabel eins verbannte es daraufhin nach 3 Folgen in den Vormittag. wo es allerdings ebenfalls kaum besser läuft. Irgendwann wird es womöglich auch ProSiebenSat.1 erkennen: kabel eins ist einfach kein Fußball-Sender.
Bild: © kabel eins
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Rock statt Rente - Das Beste kommt zum Schluss (Sat.1)
Die Idee klang durchaus charmant: Sat.1 gründete mit Senioren einen neuen Chor, begleitete ihn bei den Proben und schließlich einen großen Auftritt im Rahmen eines "Pur"-Konzerts. Doch Dokusoaps und Sat.1 - das geht eigentlich immer schief. So war es auch diesmal: Nachdem die erste Folge mittwochs um 20:15 Uhr nur 6,6 Prozent Marktanteil erzielen konnte, zog Sat.1 Konsequenzen und verschob die Sendung mit sofortiger Wirkung um zwei Stunden nach hinten - wo es allerdings noch schlechter lief. Die miserablen 6,6 Prozent von Folge 1 sollten tatsächlich auch schon der beste Wert sein, den das Format je erreichen konnte.
Bild: © Sat.1
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Schicksale - und plötzlich ist alles anders (Sat.1)
Nachdem RTL mit Scripted Reality seinen über Jahre hinweg schwächelnden Nachmittag grundsaniert hat, versuchten sich in diesem Jahr auch andere Sender verstärkt an dieser Art Fernsehen - und das auch zu prominenterer Zeit am Vorabend. Einige erfolgreicher - wie etwa RTL II mit "X-Diaries" - andere weniger, wie etwa Sat.1 mit "Schicksale - und plötzlich ist alles anders". Obwohl während des zunächst nur für zwei Wochen angekündigten Tests die Marktanteile durchgehend im einstelligen Bereich lagen, verlängerte Sat.1 das Format und beließ es fat zwei Monate im Programm. Besserung stellte sich dabei allerdings nicht ein. Eine Rückkehr in 2011 ist zwar nicht ausgeschlossen, aber angesichts der durchgehend miesen Quoten äußerst unwahrscheinlich.
Bild: © Sat.1
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Schillerstraße (Sat.1)
Die neue "Schillerstraße" bleibt ein Sorgenkind für Sat.1. Ohne Cordula Stratmann und Annette Frier kommt sie einfach nicht in Gang. Daran konnte weder die Tatsache etwas ändern, dass Sat.1 das Format für die neuen Folgen seit November erstmals aus dem Studio entließ und auf Tour schickte, noch brachte der neue Sendeplatz Besserung. Seit kurzem ist die Sendung wieder auf ihrem ursprünglichen Sendeplatz freitags um 22:15 Uhr angekommen. Doch die neuen Folgen liegen auch dort bei Marktanteilen tief im einstelligen Bereich. Sollte nicht schnell Besserung eintreten, dürfte der einst so erfolgreichen Impro-Comedy wohl kein allzu langes Leben mehr beschieden sein.
Bild: © Sat.1
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Schmitz in the City (Sat.1)
Drei Jahre nach "Schmitz komm raus" kehrte Comedian Ralf Schmitz im Sommer 2009 wieder mit einem eigenen Format ins Programm von Sat.1 zurück - und musste gleich am gefürchteten Freitagabend ran, der schon so viele Opfer gefordert hatte. Auch "Schmitz in the City" konnte nicht überzeugen. Die ersten vier Folgen erreichten im Schnitt nur 9,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Danach war lange Pause, ehe Sat.1 die letzten vier Episoden im Frühjahr dann doch noch wegsenden wollte. Die Quoten fielen diesmal allerdings so katastrophal aus, dass Sat.1 nach nur einer Sendung die Notbremse zog und das Format von 21:15 Uhr auf 23:15 Uhr verschob. Fortsetzung: Ausgeschlossen.
Bild: © Sat.1
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Stars & Stories (Sat.1)
Weil Vox mit seinem Promi-Magazin "Prominent" am Sonntagabend erstaunliche Quotenerfolge feiern kann, kam man auch bei Sat.1 auf den Geschmack und versuchte mit "Stars & Stories" ebenfalls mit Klatsch und Tratsch zu punkten. Warum das allerdings zum vorausgehenden Krimi-Programm passen soll, konnte der Sender nie schlüssig erklären. Die Quoten sprachen dann auch eine deutliche Sprache. Es sollte dennoch fast ein dreiviertel Jahr dauern, bis man Konsequenzen zog und das Format auf den Montagabend verschob. Dort läuft es nun zwar etwas besser, doch zufriedenstellend sind die dort im Schnitt erreichten 9,7 Prozent Marktanteil angesichts des starken doch meist ordentlich bis richtig gut laufenden Vorprogramms aus Serien und Filmen noch keinesfalls.
Bild: © Sat.1
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Stars & Stories Spezial - Die Welt der Superreichen (Sat.1)
Bei RTL läuft seit Jahren "Exclusiv Spezial - Das Leben der Superreichen", seit diesem Jahr hat nun auch Sat.1 das Gegenstück "Stars & Stories: Die Welt der Superreichen" im Programm. Hintergrund: Martina Taubert, die das Format für RTL entwickelt hatte, wechselte den Sender - und brachte ihre alte Formatidee gleich mit. Ob es davon allerdings mehr Ausgaben als die vier bereits gezeigten geben wird, ist sehr fraglich: Nach einem soliden Start mit knapp über 10 Prozent Marktanteil, fielen die Folgen 2-4 auf miserable 6,6 bis 7,0 Prozent in der Zielgruppe zurück.
Bild: © Sat.1
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Steffens entdeckt (ZDF)
Anstelle der schon länger schwächelnden Zoo-Dokus zeigte das ZDF im Frühjahr zwei Wochen lang die Dokureihe "Steffens entdeckt", für die Dirk Steffens zu den "letzten Paradiesen der Erde" reiste. Den Quoten geholfen hat das allerdings nicht im geringsten: Meist sahen nur um 800.000 Zuschauer zu, selbst beim Gesamtpublikum reichte das meist nur für einstellige Marktanteile, bei den 14- bis 49-Jährigen sah es noch schlechter aus.
Bild: © ZDF
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Süchtig (RTL)
Angesichts der leichten Quoten-Schwäche bei diversen Coaching-Formaten testete RTL in diesem Jahr mehrere neue Ideen - darunter auch "Süchtig" mit Christoph Heck. Süchtige zur besten Sendezeit wollten dann allerdings doch nicht allzu viele sehen: Die erste und bislang einzige Folge holte nur einen Marktanteil von 14,8 Prozent, insgesamt sahen nicht mal drei Millionen Zuschauer zu. Eine Fortsetzung ist daher wohl eher nicht zu erwarten.
Bild: © RTL
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Teenager außer Kontrolle (RTL)
In den Wilden Westen wird RTL womöglich bald das ganze Format schicken, oder vielleicht alternativ auch dahin, wo der Pfeffer wächst. "Teenager außer Kontrolle" war schon in den letzten Jahren nicht der große Publikumshit. In diesem Jahr sah es mit Marktanteilen, die sich zwischenzeitlich nur noch mit Mühe im zweistelligen Bereich halten konnten, aber richtig miserabel aus. Es käme schon überraschend, wenn RTL auch 2011 an "Teenager außer Kontrolle" festhalten würde.
Bild: © RTL
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The Forgotten (kabel eins)
"The Forgotten - Die Wahrheit stirbt nie" war einer der Hoffnungsträger, der den miserabel laufenden Serien-Donnerstag von kabel eins endlich in Schwung bringen sollte. Das ging allerdings gewaltig schief: In Woche 3 war die Serie bereits auf unter 4 Prozent Marktanteil abgesackt. Das ganze Elend wird deutlich, wenn man bedenkt, dass kabel eins die Dosis daraufhin sogar noch auf Doppelfolgen erhöhte, weil alles andere noch schlechter lief. Besserung brachte auch das nicht, bis Mitte November dann endlich Schluss war. Ultima Ratio für den Serien-Donnerstag sind nun übrigens Wiederholungen der Sat.1-Serie "Navy CIS". Die verhindern derzeit immerhin das Schlimmste.
Bild: © kabel eins
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The Good Wife (ProSieben)
Noch so ein Problemkind auf dem für ProSieben offenbar schwierigen Sendeplatz am Mittwochabend um 22:15 Uhr: Die Anwaltsserie "The Good Wife" - bei der sich schon ganz grundsätzlich die Frage stellt, ob sie nicht vielleicht besser bei Sat.1 aufgehoben gewesen wäre. Die Serie rettete sich in guten Wochen knapp über die 10-Prozent-Marken und landet in schlechten deutlich darunter. Hoffnung auf Besserung besteht kaum. Gut möglich, dass ProSieben die Serie früher oder später an einen seiner Schwestersender abgibt.
Bild: © ProSieben
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The Listener (RTL II)
In Erinnerung bleiben wird "The Listener" vor allem wegen der etwas seltsam anmutenden Programmierung. Zum Start gab es eine Doppelfolge um 20:15 Uhr, danach wanderte die Serie ins Nachmittags-Programm um dazwischen bei zwei Folgen aus Jugendschutzgründen nochmal einen Ausflug ins Nachtprogramm zu machen. So schwankend der Sendeplatz, so schwankend war auch der Erfolg. Zunächst schien die Strategie aufzugehen: Zwar lief es zum Start in der Primetime miserabel, fast alle Zuschauer blieben aber beim Wechsel in den Nachmittag dran, was dort für deutlich höhere Quoten reichte - allerdings auch nur vorübergehend. Die meisten Folgen lagen auch dort deutlich unter dem Senderschnitt.
Bild: © RTL II
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The Secret - Jetzt kommt alles raus (ProSieben)
Eigentlich war "The Secret - Jetzt kommt alles raus" auch nicht peinlicher als alles andere an Scripted Reality, was ProSieben in den letzten Monaten am Nachmittag ausprobiert hat. Und doch sorgte das Format für Schlagzeilen, denn angekündigt wurden zunächst Themen wie "Mama, das Partyluder", "Auf den Strich für Baby Lenny" oder gar "Endstation Pornostrich" - und das wie gesagt mitten am Nachmittag. Alles nur ein Versehen, stellte man bei ProSieben einige Stunden später fest. Durch eine Datenbank-Panne seien versehentlich falsche Episoden-Titel angegeben worden. Naja, immerhin sorgte die Porno-Panne dafür, dass das Format zumindest ein wenig im Gedächtnis blieb. Die Quoten waren nämlich - man ahnt es - mies.
Bild: © ProSieben
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The Unit (kabel eins)
Mit den ersten beiden Staffeln der Serie "The Unit" hat sich im Jahr 2007 schon einmal Sat.1 miserable Quoten eingehandelt. Staffel 3 lag dann lange herum, bis im Zuge der großen Verschiebe-Aktion unter den ProSiebenSat.1-Sendern zu Beginn der Saison kabel eins auch diese Serie erbte. Angesichts der sehr schlechten Erfahrungen war es da schon mutig, sie um 21:15 Uhr zeigen zu wollen. Der Mut wurde aber nicht belohnt, die Quoten waren so miserabel, dass kabel eins schnell Konsequenzen zog und die Serie um eine Stunde nach hinten schob. Doch auch dort pendelten die Marktanteile um die 3-Prozent-Marke - eine Quotenkatastrophe für kabel eins.
Bild: © kabel eins
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Top Gear (kabel eins)
Mit "Abenteuer Auto" hat kabel eins schon seit langem ein eigenes Automagazin im Rennen, Mitte des Jahres importierte man dann zudem noch das britische Format "Top Gear", das mit Auto-Stunts, spektakulären Special-Effects und Wettkämpfen der drei draufgängerischen Moderatoren punkten sollte. Das funktionierte aber nicht so wirklich: Nach einem noch recht soliden Start fiel das Format im Lauf der Zeit deutlich unter den Senderschnitt. Die vorerst letzte Folge holte im September nur 3,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
Bild: © kabel eins
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U.S. Border Patrol (kabel eins)
Auf der Suche nach einem erfolgversprechenden Format für den Sonntagabend schickte kabel eins in diesem Jahr fast jedes Genre mal ins Rennen. Im Sommer sollte es die US-Dokusoap "U.S. Border Patrol - Einsatz an der Grenze" richten. Schon der Auftakt fiel mit 3,9 Prozent aber miserabel aus - und selbst dieser Wert sollte in den darauffolgenden Wochen nicht mehr erreicht werden, was nicht nur an der zeitweisen Fußball-Konkurrenz lag, die die "U.S. Border Patrol" zwischenzeitlich auf 0,6 Prozent nach unten drückten. Nach eineinhalb Monaten zog kabel eins wieder den Stecker.
Bild: © kabel eins
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Undercover - Spezialeinheiten im Einsatz (kabel eins)
Mit seinen Dokus am etwas späteren Samstagabend tat sich kabel eins in diesem Jahr schwer - das war auch bei "Undercover - Spezialeinheiten im Einsatz" nicht anders. Die vier gezeigten Folgen pendelten zwischen 2,0 und 3,8 Prozent Markanteil in der Zielgruppe und damit Lichtjahre von zufriedenstellenden Quoten entfernt.
Bild: © kabel eins
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Unterm Hammer (RTL)
Nachdem RTL das strauchelnde "Einsatz in vier Wänden" durch den Einsatz von Horror- und Messie-Häusern wieder aufgepäppelt hat, traute man Tine Wittler noch ein weiteres Format zu. In "Unterm Hammer" darf sie zwar auch wieder fleißig renovieren, allerdings waren die Häuser wohl zu wenig horror-haft. Den Auftakt des dreiteiligen Tests versiebte "Unterm Hammer" jedenfalls schonmal mit nur 12,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Und dann wurde es richtig peinlich: Die Hausbesitzer meldeten sich und bezichtigten RTL der Schummelei, das Haus sei gar nicht verkauf, der Bieter nur ein Statist. RTL bestreitet die Vorwürfe zwar größtenteils - und sah sich trotzdem wegen "offener Fragen" gezwungen, das Format nach nur einer Folge aus dem Programm zu kippen. Rückkehr: So gut wie ausgeschlossen.
Bild: © RTL
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Urteil Mord - Auf Spurensuche hinter Gittern (Sat.1)
Nachdem Sat.1 fast ein dreiviertel Jahr lang versucht hatte, das thematisch völlig unpassende Promi-Magazin "Stars & Stories" im Anschluss an die US-Krimis am Sonntagabend zu etablieren, besann man sich im Frühjahr endlich eines besseren. Richten sollte es "Urteil Mord - Auf Spurensuche hinter Gittern". Das passte zwar von der Ausrichtung besser, tat sich allerdings auch nicht viel leichter. Nach einem zwischenzeitlichen Aufwärtstrend ging es zum Ende wieder in den einstelligen Bereich bergab. Fortsetzungschancen eher gering, weil sich Ulrich Meyers "ErmittlungsAKTE", das Sat.1 im Anschluss daran testete, deutlich besser schlug.
Bild: © Sat.1
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Vampire Diaries (ProSieben)
Die ersten Folgen von "Vampire Diaries" im Frühjahr schlugen sich im "Housewives"-Schlepptau eigentlich gar nicht so schlecht. Ein großer Erfolg sah zwar auch damals schon anders aus, doch die Marktanteile hielten sich recht solide knapp über Senderschnitt. Doch seit Anfang November ist der Wurm drin: Obwohl die "Housewives" noch immer ein sehr gutes Lead-In liefern, kommt "Vampire Diaries" meist nicht mal mehr auf zweistellige Werte. Im kommenden Jahr verlegt ProSieben die Serie daher nun auf den Montagabend. Ob sich die bislang vor allem von Frauen eingeschalteten Vampire dort allerdings leichter tun, ist durchaus fraglich.
Bild: © ProSieben
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Warriors - Die größten Krieger der Geschichte (kabel eins)
Schon mehrfach war in der Flop-Parade davon die Rede, dass kabel eins am Sonntagabend kaum etwas unversucht ließ. Im Oktober probierte man es gar mal mit einer sechsteiligen Doku-Reihe der BBC über "Die größten Krieger der Geschichte". Mit Marktanteilen um 3 Prozent in der Zielgruppe scheiterte aber auch dieses Experiment kläglich. Nach vier von sechs Folgen zog kabel eins daher die Notbremse. Im Schlepptau scheiterte übrigens auch "Abenteuer Leben History" und verschwand ebenfalls nach vier Wochen wieder vom Bildschirm.
Bild: © kabel eins
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Windstärke 9 - Höllenritt der Hochseefischer (ZDF)
Wie sehr auch die öffentlich-rechtlichen Sender selbst in werbefreien Zeiten auf die Quoten schauen, zeigte im Frühjahr das Schicksal der die dreiteiligen Doku "Windstärke 9 - Höllenritt der Hochseefischer". Nachdem die erste Folge nur 2,31 Millionen Zuschauer sehen wollten, was miesen 7,2 Prozent Marktanteil entsprach, kürzte das ZDF eine Woche später wild in der längst fertig produzierten Sendung herum und schnitt 20 Minuten heraus, um Platz für "Was nun, Herr Westerwelle?" zu schaffen. Als die Zuschauerzahl noch weiter auf 1,75 Millionen zurückging, verbannte das ZDF Teil 3 auf eine Sendezeit nach Mitternacht - und entschied das gerade mal neun Stunden vor der Ausstrahlung. Stattdessen wiederholte man die Vorabend-Serie "Rosenheim-Cops" zur besten Sendezeit - was allerdings auch kaum Besserung brachte.
Bild: © ZDF
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Wir müssen reden (Sat.1)
Das "Schillerstraße"-erprobte Duo Cordula Stratmann und Annette Frier versuchte es in diesem Jahr noch einmal mit einem eigenen Impro-Format. Schon der Pilot von "Wir müssen reden" ließ allerdings vor allem eines vermissen: Witz. Sollte es im Lauf der Zeit besser geworden sein, dann hat das kaum noch jemand mitbekommen. Nach einem ohnehin schon sehr schwachen Start sackte der Marktanteil in Woche 2 auf nur 5 Prozent ab. Sat.1 zog Konsequenzen und verschob "Wir müssen reden" zunächst um eine halbe Studne nach hinten und da das keine Besserung brachte nur eine Woche später dann auf ein Plätzchen um Mitternacht. Dort ging die Reihe dann mit weiterhin desaströsen Quoten zu Ende.
Bild: © Sat.1
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X-Diaries Spezial (RTL II)
Am Vorabend schlägt sich die Scripted Reality "X-Diaries" bei RTL II überraschend gut. Zwar liegen die Quoten unter denen der "Big Brother"-Zusammenfassungen - doch die Scripted Reality lässt sich eben auch zu einem Bruchteil der Kosten produzieren, sodass noch immer unklar ist, ob "Big Brother" überhaupt nochmal zurückkehren wird. Die Hoffnung, das Format auch noch in die Primetime verlängern zu können, hat sich aber zerschlagen. Nach einem noch recht soliden Start fiel "X-Diaries - Love, Sun & Fun Spezial" in Woche 2 auf nur noch 4 Prozent in der Zielgruppe ab und lief auch in Woche 3 nur wenig besser. Das lässt hoffen, dass wir zumindest in der Primetime von einer weiteren Scripted Reality-Schwemme verschont bleiben.
Bild: © RTL II