Flops 2009

"90210" (ProSieben)
Bei RTL war "Beverly Hills, 90210" einst noch ein großer Erfolg, die Neuauflage unter dem schlichten Titel "90210" bereitete ProSieben nun hingegen weniger Freude. Die Quoten pendelten sich am Samstagnachmittag nach einem ordentlichen Start aber schnell im einstelligen Bereich ein. Noch vor dem Ende der ersten Staffel zog ProSieben daher bereits wieder den Stecker und nahm "90210" aus dem Programm. Ob und wann es weitergeht, ist noch nicht bekannt.
Bild: © The CW

2009 - Wir wählen: Zuschauer fragen - ... (RTL)
Wir verdanken RTL, das die Berichterstattung zur Bundestagswahl mit einer ganz modern als Townhall-Meeting verkauften Bürgersprechstunde eröffnete, gleich mehrere wichtige Erkenntisse: Angela Merkel kann gut Kartoffelsuppe kochen, wird für ihre Rouladen gelobt, geht im - wie man heute sagt - Supermarkt einkaufen und wäscht selbst ihre Wäsche. Und auch 2009 können die Privaten mit politischen Sendungen offenbar keinen Blumentopf gewinnen. Die Sendung, die in direkter Konkurrenz zu "Anne Will" ausgestrahlt wurde, verfolgten nur 1,55 Millionen Zuschauer. Doch das war ja noch nicht mal das Schlimmste: Als einige Zeit später Frank-Walter Steinmeier bei Kloeppel vorstellig wurde, schalteten gar nur 810.000 Zuschauer ein. Damit riss die Sendung sogar die 5-Prozent-Hürde.Bild: © RTL / Andreas Friese

Akte Schicksal (Sat.1)
Auf dem Sendeplatz am späten Montagabend hat es Sat.1 nicht leicht. Direkt davor müssen wegen der Drittanbieter-Regelungen Spiegel TV-Reportagen ausgestrahlt werden, die sich meist nicht gerade als Quotenbringer erweisen. Auf diesem Sendeplatz durfte im Frühjahr Ulrich Meyer ein zweites Mal pro Woche ran. In "Akte Schicksal" werden Menschen aus früheren "Akte"-Sendungen noch einmal besucht und ihr Leben beleuchtet. Während sich "Akte" dienstags gerade in diesem Jahr wieder sehr gut schlug, erwischte "Akte Schicksal" aber einen sehr schlechten Start. Die Quoten rangierten zunächst tief im einstelligen Bereich. Zwar berappelten sich die Quoten im Lauf der Zeit - doch alles in allem kann das Format nicht als Erfolg gewertet werden. Im August war dann auch wieder Schluss.
Bild: © Sat.1/Oliver Ziebe

Baustelle Liebe (RTL II)
RTL II hätte die Handwerker wohl doch besser beim Rohr verlegen zeigen sollen, statt es auf der romantischen Schiene zu versuchen. In "Baustelle Liebe" sollten einige "echte Kerle" nämlich ihren langjährigen Partnerinnen nochmal unter Anleitung und Beobachtung von Miriam Pielhau eine romantische Liebeserklärung machen. Das interessierte aber so wenige - Folge 2 kam trotz schwachem Gegenprogramm nur auf 4 Prozent Marktanteil - dass RTL II schon nach zwei Folgen wieder den Stecker zog. Seitdem hat man von dem Format nichts mehr gehört.
Bild: © RTL II

Broken Comedy (ProSieben)
Ob Carolin Kebekus hier das Konzept von "Broken Comedy" mangels Erfolg zerreißt, wissen wir nicht - sicher ist aber, dass es sich im Fernsehen nicht wie erhofft durchsetzen konnte. Dabei war der Ansatz tatsächlich innovativ: Die konzerneigene Produktionsfirma RedSeven bekommt von ProSieben den üblichen Etat für eine Sketch-Comedy und betreibt damit ein Jahr lang die Internetseite broken-comedy.de, wofür RedSeven selbst und andere kleinere Produktionsfirmen für wenig Geld kurze Clips produzieren. Die Nutzer stimmen darüber ab und das Beste schafft es dann ins Fernsehen. Trotz eines gar nicht so schlechten Umfelds erreichte das Format im Schnitt aber nur 9,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe und bildete damit meist den Tiefpunkt des Abends. Eine zweite Chance wird's aber wohl noch geben: Erst sechs der insgesamt zwölf geplanten Sendungen sind ausgestrahlt.

Clever Spezial (Sat.1)
"Die Show, die Wissen schafft" war nicht nur aus Quotensicht, sondern vor allem auch fürs Image mal ein Prunkstück von Sat.1. Doch im Lauf der Zeit kamen immer mehr Zuschauer abhanden. Der Wechsel von Promis auf normale Kandidaten funktionierte nicht, der Wechsel zurück half dann auch nicht mehr. Anfang des Jahres gab es dann nun das womöglich letzte Aufbäumen: In vier monothematischen Spezial-Ausgaben und runderneuertem Konzept wurde "Clever" noch einmal wiederbelebt. Mittwochs hatte das Format unter anderem gegen "DSDS" aber keine Chance. Eine Fortsetzung steht angesichts dessen wohl erstmal nicht auf dem Programm.
Bild: © Sat.1/Max Kohr

Das Duell (Das Erste)
Seit dem Ende des Megaflops "Eine für alle" setzt die ARD am Vorabend auf das altbewährte Quizshow-Rezept, in weiser Voraussicht aber diesmal nur von Pilawa produziert und nicht auch noch moderiert. Die Promis treten darin gegen Normalos in mehreren Runden mit unterschiedlichen Spielchen gegeneinander an. Klingt ein wenig wie "Schlag den Star", ist aber ungleich langweiliger. Immerhin: Die Quoten waren deutlich besser als zuvor bei "Eine für alle". Zufriedenstellend sind sie dennoch nicht. Mindestens bis zum Ende des "Quiz mit Jörg Pilawa" und einer damit möglichen kompletten Neuordnung des Vorabends hat "Das Duell" aber eine Bestandsgarantie.
Bild: © Das Erste

Dein neues Haus (kabel eins)
Nach dem Abklingen des Auswanderer-Hypes sucht man bei kabel eins dringend nach neuen Themen, um die beiden mit Eigenproduktionen besetzten Abende am Donnerstag und Sonntag zu füllen. "Dein neues Haus" war einer der Versuche, am Donnerstag ein neues Format zu etablieren. Die Maklerdoku kam beim Publikum wie so vieles anderes auch aber nicht an, die Quoten lagen Anfangs bei weniger als 4 Prozent und stiegen später auch nicht allzu weit darüber. Bei kabel eins muss man also wohl weiter nach einem neuen Thema für den nächsten Dokusoap-Hype suchen.
Bild: © kabel eins

Deutschland wird schwanger (Sat.1)
"Deutschland wird schwanger" war ein durchaus ambitioniertes Projekt. Ein ganzes Jahr lang wurden 100 Paare mit Kinderwunsch mit der Kamera begleitet - ein so langer Atem für eine Dokusoap ist heutzutage schon keine Selbstverständlichkeit mehr. Was die Werbekunden beim Summer-Screening dann zu sehen bekamen, mutete trotzdem wie übler Trash an. Britt inmitten ihrer Paare mit dem bedeutungsschwangeren Satz: "Bitte macht den Schwangerschaftstest.... Jetzt". Ein Raunen ging durch's Publikum - und Sat.1 schnitt die Szene womöglich auch angesichts dessen doch noch aus der Endversion. Das Publikum interessierte sich dennoch kaum für das Schwangerschafts-Experiment, die Quoten waren anfangs um 20:15 Uhr schon schlecht und wurden nach der Verlegung auf 22:15 Uhr noch schlechter.
Bild: © Sat.1

Der Immobilienfürst (kabel eins)
Nach vielen Dokusoap-Flops am Donnerstagabend erkor kabel eins im Herbst etwas überraschend den Dienstagabend als Sendeplatz für seine eigenproduzierten Dokusoaps aus. Überraschend, weil man damit in direkte Konkurrenz zu Vox und RTL II trat, die an diesem Abend ihre Dokusoap-Sendeplätze seit Jahren etabliert haben. Eigentlich überraschte es daher nicht, dass sich zumindest zwischen 20:15 und 22:15 Uhr die kabel eins-Formate auch auf diesem Sendeplatz sehr schwer taten, darunter auch "Der Immobilienfürst". Karl-Heinz Richard Fürst von Sayn-Wittgenstein hilft darin in Not geratenen Bauherren ihre Immobilie zu einem möglichst hohen Preis zu verkaufen. Der Marktanteil lag bei meist weniger als 5 Prozent in der Zielgruppe. Dennoch hält kabel eins bislang noch weiter durch.
Bild: © kabel eins/Martin Menke

Der kleine Mann (ProSieben)
Mit "Stromberg" und "Dr. Psycho" hatte Ralf Husmann schon zwei der meistgelobten deutschen Comedy-Serien der letzten Jahre geschrieben, beide fanden aber nicht das erhofft große Publikum, sondern eher einen kleinen, treuen Fankreis. Bei ProSieben dürfte man sich angesichts dessen wohl bewusst darüber gewesen sein, dass mit der neuen Husmann-Serie "Der kleine Mann" keine Quotenrekorde zu erzielen sein würden. Doch dass sie so schlecht laufen würde, hat man in Unterföhring dann wohl doch nicht erwartet. Zwischenzeitlich fiel der Marktanteil unter die 5-Prozent-Marke, zweistellige Werte wurden nie erreicht. Dazu kommt noch: Selbst bei Kritikern stieß die Serie diesmal nur auf eher verhaltenes Echo. Eine Fortsetzung dürfte es damit wohl nicht geben.
Bild: © ProSieben

Der Ramschkönig (Sat.1)
Walzer, der ein Billig-Kaufhauf namens "Ramba-Zamba-Markt" betreibt, ist seit Jahren Dauergast in diversen Magazinen im Hause ProSiebenSat.1 Als man versuchte, den Montagabend komplett mit Dokusoaps zu befüllen, lag also kaum etwas näher, als dem Ramschkönig einfach wöchentlich noch eine weitere Stunde freizuräumen. Das größte Problem des Formats war sein Vorprogramm: "Promi-Singles" und "VIP-Charts" interessierten da so wenige Zuschauer, dass auch der "Ramschkönig" kaum eine Chance hatte. Mit Filmen als Vorprogramm lief es dann zwar etwas besser, zufrieden sein konnte Sat.1 aber dennoch nicht.
Bild: © Sat.1

Der Starpraktikant (Vox)
Eigentlich hatte Vox zum Beginn der neuen TV-Saison "Der Star-Praktikant" noch als Primetime-Format vorgestellt. Dass es dann nur sonntags um 17 Uhr gezeigt wurde, konnte schon nicht gerade als Vertrauensbeweis für die Castingshow gewertet werden. Die Entscheidung stellte sich dann aber doch als richtig heraus, minimierte sie doch immerhin den Schaden. Zwar schnitt das Format besser ab als die anderen beiden Castingformate "Top Cut" und "Talentsucher", lag aber dennoch meist klar unter dem Vox-Schnitt. Zwischenzeitlich lag der Marktanteil nur noch knapp über der 4-Prozent-Marke. Ein Erfolg sieht sicher anders aus.
Bild: © Vox

Deutschlands schrecklichste... (ProSieben)
Während man sonst eigentlich besonders talentiert, hübsch, sportlich oder klug sein sollte, um Kandidat einer TV-Show zu werden, legte ProSieben mit "Deutschlands schrecklichste..." ein neues Format auf, in dem vor allem die Untalentierten gefragt waren - traf damit aber nicht gerade den Nerv der Zuschauer. Im Schnitt erreichte die von Giovanni Zarrella präsentierte Show nur einen Marktanteil von 9 Prozent in der Zielgruppe - zu wenig für ProSieben. 2010 schickt ProSieben Giovanni dann lieber wieder mit seiner Frau Jana Ina in der Fortsetzung ihrer deutlich erfolgreicheren Celebrity-Doku auf den Bildschirm.

Die beste Idee Deutschlands (Sat.1)
Sat.1 und Castingshows - das will einfach nicht so recht zusammenpassen. Seit der ersten "Star Search"-Staffel floppten alle Versuche der Noch-Berliner in diesem Genre, egal welche Herangehensweise man auch wählte, ob Sänger, Comedian, Tänzer oder Musical-Star. Dennoch versuchte Sat.1 sich nun an einem Erfinder-Casting. Doch auch das war offensichtlich nicht "Die beste Idee Deutschlands". Die Quoten der streckenweise recht langatmigen Veranstaltung waren am Freitagabend von Beginn an schwach und gingen im Lauf der Zeit auch noch zurück. Gegen Jauchs Promis und Raabs Eisfußballer sank der Marktanteil dann gar unter die 5-Prozent-Marke. Aber ob damit das Castingshow-Genre bei Sat.1 endgültig Geschichte ist? Man sollte es meinen - doch das meinte man schon des Öfteren...
Bild: © Sat.1/Frank Dicks

Die einzig wahren Hochzeitscrasher (ProSieben)
Den größten Schaden fügten die "Hochzeitscrasher" ohne Frage ihrem eigenen Sender zu. Das Konzept der Sendung: Max Giermann, Carolin Kebekus und Hanno Friedrich lassen eine Hochzeit durch diverse Aktionen zum vermeintlichen Alptraum werden, stecken dabei aber mit dem Hochzeitspaar unter einer Decke. Das größte Problem der Sendung war aber wohl nicht ihre Langatmigkeit, sondern ihr Sendeplatz. Denn was für Sat.1 der Freitag ist für ProSieben der Dienstagabend: Der perfekte Platz, um Comedy-Formate in einen aussichtslosen Kampf zu schicken. Obwohl die Marktanteile dauerhaft bei weniger als 7 Prozent in der Zielgruppe lagen, hielt ProSieben übrigens bis zum Ende durch - wohl weil es lange so schien als gäbe es keine erfolgsversprechenderen Alternativen.
Bild: © ProSieben

Die Fast Food Show (kabel eins)
Im Sommer versuchte auch kabel eins, eine Kochshow in die Primetime zu hieven. "Die Fast Food-Show" war ein Ableger des vorabendlichen "Fast Food-Duells" - und wurde einer der größten Primetime-Flops von kabel eins. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei nur 2,5 Prozent. Tragisch: Während kabel eins im Sommer noch versuchte, die Marke "Fast Food-Duell" in die Primetime zu verlängern, zog man im Herbst plötzlich komplett den Stecker - und das ausgerechnet zu einer Zeit, in der die Quoten nach der Vorverlegung auf 17:30 Uhr wieder anstiegen. Letztlich wurden die kabel eins-Köche aber ein Opfer der Sitcom-Erfolge.
Bild: © kabel eins

Die Gerichtsvollzieher - Klingeln, Klopfen und Kassieren (Sat.1)
Sat.1 und Primetime-Dokusoaps? Das ist ein fast ebenso trauriges Kapitel wie das mit den Castingshows. Erfolge kann der noch in Berlin ansässige Sender kaum vorweisen. Da bildeten auch "Die Gerichtsvollzieher" mit dem RTL II-esken Zusatz "Klingeln, Klopfen und Kassieren" keine Ausnahme. Die Marktanteile pendelten meist zwischen 6 und 7 Prozent in der Zielgruppe und damit auf einem indiskutablen Niveau. Allerdings lief in den fußball-freien Wochen, als die "Gerichtsvollzieher" zum Einsatz kamen, die Primetime-Sendungen von Sat.1 zuvor meist auch nicht wesentlich besser. Trost ist das freilich allenfalls ein schwacher.
Bild: © Sat.1/Jacqueline Krause-Burberg

Die Kochprofis - Die nächste Generation (RTL II)
Weil man offenbar nicht zufrieden mit der geplanten zukünftigen Ausrichtung des Formats war, machte sich Mitte des Jahres beinahe das komplette bisherige "Kochprofis"-Team auf und davon und welchselte zu Vox. RTL II musste sich notgedrungen also neue "Kochprofis" suchen und fand diese in der Tat auch sehr schnell. Das Problem: Das Publikum scheint von der neuen Mannschaft bislang wenig begeistert zu sein. Während die "Kochprofis" früher montags eine feste Bank in der Primetime waren, dümpelt die "nächste Generation" bei Werten teils deutlich unter dem Senderschnitt vor sich hin. Im kommenden Jahr geht es nun zwar mit neuen Folgen weiter, dann allerdings auf einem neuen Sendeplatz am späteren Dienstagabend. Die alten "Kochprofis" haben's als "Küchenchefs" bei ihrem neuen Sender Vox am Sonntag-Vorabend allerdings auch nicht gerade einfach.
Bild: © RTL II

Die Oliver Pocher Show (Sat.1)
Nach dem Absolvieren der Late Night-Lehre bei Harald Schmidt wechselte Oliver Pocher etwas überraschend zu Sat.1 und bekam dort seine eigene "Late Night" - die Sat.1 aber zielsicher am Comedy-Freitag zu einer Late Night-untauglichen Zeit um 22:15 Uhr versenkte. Dort sucht man derzeit noch nach dem richtigen Konzept für die Sendung und kehrt der klassischen Late Night nach den ernüchternden Quoten bereits nach und nach den Rücken. Kleiner Trost: Harald Schmidt ergeht es im Ersten aus Quotensicht auch nicht besser. Die Quoten schwankten zuletzt stark. Sat.1 wird noch einen langen Atem beweisen müssen, bis die Sendung sich vielleicht als feste Institution etablieren könnte.
Bild: © Sat.1

Die Promi-Singles - Traumfrau sucht Mann (Sat.1)
Manchmal fragt man sich schon, was den Programmplanern bei Sat.1 eigentlich genau durch den Kopf geht. Im Sommer war ProSieben mit einer Sendung, in der eine Prominente nach einem Beischlaf-Partner fahndete im Zusammenspiel mit einer Rankingshow sang- und klanglos untergegangen. Und im Herbst zeigte der Schwestersender dann eine Sendung, in der gleich mehrere mehr oder weniger Prominente Beischlaf-Partner suchten gefolgt von einer Rankingshow. Und wer hätte das gedacht: Das Publikum wandte sich erwartungsgemäß auch hier mit Grausen ab.
Bild: © Sat.1

Die Sternstunden der Deutschen (ZDF)
Irgendjemand muss dem ZDF eingeflüstert haben, dass man Geschichtsthemen heutzutage nur noch in Quiz- oder Ranking-Form an den Mann bringt. Und so versuchte es der Sender dieses Jahr unter anderem mit "History! Das Quiz" oder eben "Die Sternstunden der Deutschen", ein über fünf Wochen lang gezogenes Ranking ebenjener Sternstunden. Das seltsame Format scheint Interessierte aber eher abgeschreckt als angezogen zu haben. Die Quoten waren jedenfalls mies. Vielleicht könnte dem ZDF das ja wenigstens eine Lehre sein.
Bild: ©ZDF/Juergen Detmers

Die strengsten Eltern der Welt (kabel eins)
Ungezogene Teens sollten es für kabel eins statt der ausgelutschten Auswanderer am Sonntagabend richten. kabel eins schickte sie für einige Zeit zu einer Familie aus streng gläubigen Hutterern in Kanada geschickt, wo sie mit Strenge und Disziplin, neuen Werten, Traditionen und Religionen konfrontiert wurden - und erinnerte damit ein wenig an "Teenager außer Kontrolle". Auch eine große Werbekampagne im Vorfeld konnte aber nicht für ähnliche Erfolge wie beim RTL-Format sorgen. Die Quoten dümpelten von Beginn an weit unter Senderschnitt vor sich hin. Dennoch gab man bei kabel eins die "Strengsten Eltern der Welt" noch nicht verloren: Eine zweite Staffel wurde wenige Monate später am Donnerstagabend gezeigt. Auch dort lief es aber nur mau.
Bild: © kabel eins

Die Superlehrer (Sat.1)
Sat.1 hat tatsächlich ein gutes Werk getan. 16 Problemschüler wollte man mit den "Superlehrern" doch noch zu einem Schulabschluss verhelfen, bei immerhin elf hat es geklappt. Doch der Sender bezahlte einen hohen Preis - mit schlechten Quoten und daraus resultierend niedrigen Werbeeinnahmen. Dabei hatte zum Start noch alles ganz gut ausgesehen, 11,7 Prozent Marktanteil standen nach der ersten Sendung zu Buche. Doch die 10-Prozent-Marke sollte kein zweites Mal mehr geknackt werden, zwischenzeitlich sank der Marktanteil auf unter 7 Prozent. Mit im Schnitt 8,6 Prozent Marktanteil kann Sat.1 keinesfalls zufrieden sein. Noch einmal wird man Problemschülern angesichts dessen wohl keine Chance mehr geben.

Die Talentsucher (Vox)
Nachdem Heidi Klum und ihre ProSieben-Topmodelsuche seltsamerweise von Jahr zu Jahr erfolgreicher wird, versuchte im Frühjahr auch Vox etwas auf der Model-Welle mitzuschwimmen. Am Sonntagvorabend traten zwei "Talentsucher" gegeneinander an, um für einen bestimmten Job auf der Straße das passende Model zu finden. Anders als "Germany's Next Topmodel" fielen die "Talentsucher" beim Publikum aber völlig durch. Als Folge 3 nur noch 3,8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte, zog Vox die Reißleine - obwohl ohnehin nur noch eine einzige Episode ausstand.
Bild: © Vox

Doktor Martin (ZDF)
Schon die erste Staffel der ZDF-Serie "Doktor Martin", einer Art Mischung aus "Landarzt", "Becker" und "Dr. House", erzielte keine allzu berauschenden Quoten. Die Marktanteile lagen leicht unter dem Senderschnitt. Dennoch entschied man sich beim ZDF, der Serie mit Axel Milberg in der Hauptrolle eine zweite Chance zu geben. Die bekam die Serie vom Publikum allerdings leider nicht. Am Donnerstagabend lagen die Quoten bislang meist selbst beim Gesamtpublikum im einstelligen Bereich, bei den 14- bis 49-Jährigen noch viel tiefer. Eine dritte Staffel dürfte damit ziemlich unwahrscheinlich sein.
Bild: © ZDF/Marion von der Mehden

Eine für alle (Das Erste)
Nein, Frauen können es offenbar doch nicht besser als Bruce & Co. Zumindest nicht, wenn es darum geht den Problem-Sendeplatz der ARD werktags um 18:50 Uhr aufzumöbeln. Dabei gab es von der ARD alle Unterstützung, die man sich wünschen konnte: Eine riesige Werbekampagne, so viel Vorab-Vertrauen, dass man gleich 200 Folgen bestellte und zumindest in der Startphase sogar noch den Montags-Sendeplatz, der sonst für das "Großstadtrevier" reserviert ist. Geholfen hat das alles nichts: Schon der Start fiel nur sehr schwach aus, inzwischen dümpelt "Eine für alle" bei meist weniger als einer Million Zuschauern und um 5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum vor sich hin. Damit ist die Serie, mit der in der ARD so viele Hoffnungen verbunden wurden, noch erfolgloser als der einst mit Schimpf und Schande überschüttete Bruce Darnell. Nach 100 Folgen zog die ARD daher dann die Reißleine und stellte die Serie wieder ein. Nun hält man sich mit einer weiteren Quizshow am Vorabend über Wasser - aber eine dauerhafte Lösung ist weiter dringend gesucht.
Bild: © ARD/Niko Schmid-Burgk

Eine wie keine (Sat.1)
Nachdem Sat.1 mit viel Durchhaltewillen "Anna und die Liebe" nach einer monatelangen Talfahrt doch noch zum Erfolg aufgepäppelt hatte, startete der Sender mit "Eine wie keine" gleich ins nächste Dailysoap-Abenteuer. Und auch hier geben die Quoten der ersten Wochen eigentlich wenig Anlass zur Hoffnung. Auch wenn die Soap deutlich flotter daher kommt als "Anna und die Liebe" in seinen ersten Tagen, liegen die Marktanteile in der Regel im einstelligen Bereich. Das Problem: Diesmal ist das Verschieben auf einen weniger umkämpften Sendeplatz, der damals bei "Anna und die Liebe" einen ersten Aufschwung brachte, mangels Alternativen nicht mehr möglich. Bleibt abzuwarten, ob Sat.1 dennoch erneut Durchhaltevermögen beweist.
Bild: © Sat.1/Bernd Jaworek

Einfach Bach (Sat.1)
Der unselige Fun-Freitag, der inzwischen offiziell gar nicht mehr so heißt, der aber de facto immer noch vor sich hin vegetiert, hat sein nächstes, diesmal sogar ziemlich prominentes Opfer gefordert. Die Sketch-Show "Einfach Bach!" mit Dirk Bach fiel in diesem Umfeld völlig durch. Von Anfang an lagen die Quoten nur im einstelligen Bereich, das Finale fiel dann gegen Jauch und Raab gar auf peinliche 4,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe ab. Dennoch bleibt man bei Sat.1 weiter unbeirrt bei seiner Comedy-Programmierung am Freitagabend - das verstehe wer will...
Bild: © Sat.1/Frank Dicks

Eli Stone (ProSieben)
Nur etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem Start in den USA brachte ProSieben die Serie "Eli Stone" Anfang August nach Deutschland. Nach einem starken Start brachen die Quoten der ungewöhnlichen Anwaltsserie allerdings schnell ein und bewegten sich nur noch knapp über 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Eigentlich ein Desaster für ProSieben - doch irgendjemand in diesem Sender scheint ein großer Fan von "Eli Stone" zu sein. ProSieben hielt nämlich nicht nur tapfer bis zum Ende der ersten Staffel auf dem 20:15 Uhr Sendeplatz durch, sondern zeigte schon ab Januar auch noch die zweite Staffel, dann allerdings um 22:15 Uhr. Doch auch dort konnte die Serie keinen Blumentopf gewinnen - und irgendwann gab auch der unbekannte Eli Stone-Fan in der ProSieben-Führung auf und ließ die Serie ins Nachtprogramm verschieben. Dort warten übrigens immer noch vier Folgen auf ihre Ausstrahlung, die zunächst nicht gezeigt wurden, weil sie auch in den USA erst mit Verzögerung ausgestrahlt wurden. Doch inzwischen liegen sie synchronisiert vor, werden aber anders als versprochen dennoch nicht gezeigt. Im Sommer verstieg sich ProSieben zu der unfassbaren Aussage, man habe für sie in diesem Jahr keinen Sendeplatz mehr frei. Im Nachtprogramm. Natürlich.
Bild: © ProSieben

Endlich frei - Raus aus dem Drogensumpf (RTL II)
Eigentlich wollte RTL II seine Entzugs-Dokusoap schon im September um 20:15 Uhr ausstrahlen. Kurz vorher wurde der Plan allerdings wieder verworfen. Die Begründung damals: Man wolle das miserabel gestartete Format "Der Bluff", das im Anschluss laufen sollte, durch die etablierten "Kochprofis" stärken. Nach viel Vertrauen in seine Entzugs-Doku klang das schon damals nicht. Danach hörte man erstmal nichts mehr von "Endlich frei" - bis RTL II sie im Sommer doch noch zeigte. Ohne je eine Chance um 20:15 Uhr bekommen zu haben, versteckte der Sender sei aber gleich nach 23 Uhr. Wohl zu Recht: Nach einem soliden Start tat sich das Format dort schwer, und landete zuletzt klar unter dem Senderschnitt.
Bild: © RTL II

Family Business (kabel eins)
Ein Marktanteil von 3,3 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe und das am sehr wichtigen Sonntagabend - das war dann auch zuviel für das Durchhaltevermögen von kabel eins. Die Dokusoap "Family Business", in der "schräge Familienclans" mit eigenem Unternehmen mit der Kamera begleitet wurden, wurde nach nur drei Ausgaben wieder aus dem Programm genommen. Dumm nur: Gebracht hat das wenig: Der Ersatz "Mein Revier" läuft derzeit kaum besser.
Bild: © kabel eins

Food & Style (Vox)
In einem unglaublichen Studio-Design (sorry, für das Bild können wir wirklich nichts) schickte Vox das Magazin "Food & Style" im Sommer ohne lange Ankündigung auf Sendung. Die Zielgruppe ("Frauen, die mitten im Leben stehen") war ebenso schwammig wie die Themeneingrenzung (von Ernährung über Beautytipps bis zu Lifestyle-Themen). Zuschauer fand man mit diesem Beliebigkeitsprogramm kaum, der Marktanteil lag nur zwischen 3,5 und 6 Prozent in der Zielgruppe. So plötzlich wie es aufgetaucht war verschwand das Format nach 15 Ausgaben daher wieder aus dem Programm. Und hätten wir es hier nicht noch einmal erwähnt, wäre es wohl schon heute kaum noch jemandem in Erinnerung gewesen.
Bild: © Vox

Frauenzimmer (Vox)
Gleich noch ein Nachmittags-Flop von Vox hinterher - doch der wiegt ungleich schwerer. "Frauenzimmer", das man sich vom im Ausland so erfolgreichen Formate wie "The View" abgeschaut hatte, sollte das Herzstück der neuen Daytime werden und praktischerweise die seit längerem existierende gleichnamige Website noch ins Fernsehen verlängern. Doch gegen die überdrehten Fake-Dokus war mit dem Kaffee-Klatsch nicht anzukommen. Nach nur zwei Wochen verkürzte Vox die Sendung erst und warf sie zwei weitere Wochen später ganz aus dem Programm. Und das, obwohl man im Vorfeld einmal mehr einen "langen Atem" angekündigt hatte.
Bild: © Vox

Freunde und Helfer! Einsatz für die Notfallprofis (RTL II)
Das Konzept der Vorabend-Dokusoap war Altbekannt: Feuerwehren, Hebammen, Tierärzte, Hausmeister oder Kammerjäger werden bei ihren Ensätzen mit der Kamera begleitet. Das interessanteste an dem RTL II-Format war dann auch, dass es eigentlich für 9. Februar geplant war, dann aber überraschend zunächst doch nicht startete. Die Produktionsarbeiten seien noch nicht abgeschlossen gewesen, hieß es vom Sender kleinlaut zur Begründung. Als die Dokusoap Ende März dann doch noch startete, war sie aus Quotensicht eine große Enttäuschung. Die Quoten lagen meist unter 5 Prozent in der Zielgruppe. Nach nur einem Monat flogen die "Freunde und Helfer" daher schon wieder aus dem Programm.
Bild: © RTL II

Frontal 21 (ZDF)
Seit Anfang des Jahres hat "Frontal 21" mit Hilke Petersen eine neue Moderatorin - ob der deutliche Zuschauerverlust auch mit dem Abgang von Theo Koll zusammen hängt, ist allerdings unklar. Fest steht dennoch: Im Vergleich zu 2008 kamen "Frontal 21" über eine halbe Million Zuschauer abhanden, der Marktanteil sank selbst beim Gesamtpublikum in den einstelligen Bereich. Damit verlor das ZDF-Magazin noch stärker als die ARD-Kollegen, auch wenn diese ebenfalls mit rückläufigen Zahlen zu kämpfen haben. Es gibt einiges zu tun für den neuen ZDF-Chefredakteur Peter Frey.
Bild: © ZDF

Geld Macht Liebe (Das Erste)
Die ARD belebte im Sommer mit "Geld Macht Liebe" das alte Genre der Familiensaga neu. Jüngere Zuschauer lockte der Sender damit aber schon von Anfang an kaum vor dem Ofen hervor. Doch insgesamt verlief der Start durchaus vielversprechend. Fast 5 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, drei Wochen lang lag der Marktanteil über dem Zielwert von 15 Prozent. Dann ging es hinab ins Mittelmaß - und dann sogar tief in den einstelligen Bereich. Viel zu wenig für ein so teures Programm. Eine Fortsetzung gibt es daher nicht.

Germany's Next Showstars (ProSieben)
Um die Casting-lose Zeit zwischen "Germany's Next Topmodel" und "Popstars" am Donnerstagabend zu überbrücken, suchte ProSieben im Juni vier Wochen lang mit DJ Bobo, Verona Pooth und Elton nach "Germany's Next Showstars" und produzierte damit eine Art "Supertalent"-Abklatsch - allerdings weit weniger erfolgreich als das Original. Nach einem ordentlichen Auftakt fiel der Marktanteil zwischenzeitlich sogar in den einstelligen Bereich. Rund 10 Prozent Marktanteil für ein Finale können wohl kaum als Erfolg gewertet werden.

Giulia in Love (ProSieben)
Im Sommer ließ ProSieben Giulia Siegel öffentlich sechs Wochen lang so tun als würde sie im Fernsehen nach einem neuen Partner suchen. Zufrieden sein konnte damit letztlich niemand. Giulia Siegel nicht, weil sie nicht nur keinen Partner fand, sondern zuvor auch schon um einen merkwürdigen Auftritt im pannenreichen "Kipp-Roll-Fall-Spektakel" nicht herum kam, die Kandidaten nicht, weil sie sich zwar zum Affen machten, bei Giulia aber trotzdem nicht zum Zug kamen - und ProSieben nicht, weil "Giulia in Love" fünf Wochen lang nur miserable Quoten zwischen 7 und 9 Prozent holte - das recht gut laufende Finale konnte dafür dann auch nicht mehr wirklich entschädigen.

Gossip Girl (ProSieben)
Wer dem ProSieben-Cheftwitterer eine Freude machen will, der fragt am besten nach, wann es im kommenden Jahr eigentlich mit "Gossip Girl" weiter geht. Leider ist die Anzahl dieser immergleichen Frage nicht direkt proportional zur Anzahl der Zuschauer, die jeden Samstag eingeschaltet hatten. Die Quoten waren jedenfalls samstags mau. Weil es aber immerhin bei den ganz jungen Zuschauerinnen gut lief, wird es 2010 weiter gehen. Wann, das erfragt man am besten bei @prosieben.
Bild: © ProSieben

Gräfin gesucht - Adel auf Brautschau (Sat.1)
Weil RTL mit "Bauer sucht Frau" seit Jahren unfassbare Erfolge feiern kann, versuchte sich auch Sat.1 schon 2008 an einer Kuppel-Dokusoap, wenngleich auch in einem völlig anderen Milieu. "Gräfin gesucht" konnte schon damals zwar bei Weitem nicht mit "Bauer sucht Frau" mithalten, erzielte aber immerhin ordentliche Werte. Staffel 2 hingegen geriet in diesem Sommer zum Totalausfall. Die Markanteile hingen im einstelligen Bereich fest. Weiteren Adeligen wird Sat.1 angesichts dessen wohl nicht mehr zu Partnerinnen verhelfen.
Bild: © Sat.1

Granaten wie wir (ProSieben)
Bei "Granaten wie wir" handelt es sich quasi um ein Spin Off der hochgelobten, beim breiten Publikum allerdings schon länger nicht mehr allzu erfolgreichen Comedy "Switch Reloaded". Max Giermann führt darin jede Woche in einer anderen seiner Rollen durch die Sendung. Wirklich funktioniert hat das allerdings nur in seiner Parade-Rolle als Stefan Raab. Die restliche Zeit über lagen die Marktanteile klar unter dem ProSieben-Schnitt. Doch "Granaten wie wir" bekommt noch eine zweite Chance: Bislang wurden erst eine Hälfte der bestellten Folgen ausgestrahlt.

Hagen hilft! (kabel eins)
Helfer in Not! Stefan Hagen gibt für kabel eins nun schon seit Mitte 2008 eine Mischung aus Peter Zwegat und Christian Rach, erarbeitet als Unternehmensberater neue Konzepte für in finanzielle Nöte geratene Unternehmen und versucht sie, zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Selbst hat er sie mit "Hagen hilft!" allerdings schon längst verlassen. Waren die Quoten anfangs noch recht ordentlich, so fielen die Werte im Lauf der Zeit weit unter den Senderschnitt. Daher darf er derzeit pausieren - Wiederkehr unklar.
Bild: © kabel eins

Harald Schmidt (Das Erste)
Seit Harald Schmidt sich von Oliver Pocher getrennt hat, trägt er Bart, hat noch viel mehr Mitarbeiter vor der Kamera, weshalb er noch weniger selbst machen muss, und arbeitet dennoch zielstrebig an seiner Überflüssig-Machung. Das sehen auch die Zuschauer so: Die Marktanteile hängen durchgehend im einstelligen Bereich fest, zwischenzeitlich drohte gar der Fall unter die Marke von einer Million Zuschauern. Sein ehemaliger Kompagnon tut sich ohne Schmidt allerdings auch nicht allzu leicht.
Bild: © ARD/Klaus Görgen

Harper's Island (ProSieben)
Zunächst ein Blick in die USA: Das 13-teilige Mystery-Event "Harper's Island" fiel dort nach einem sehr guten Start Stück für Stück ab und geriet letztlich noch zum Flop. In Deutschland verlief das ganze kaum anders: Die ersten Ausgaben konnten noch reüssieren, danach pendelten die Marktanteile um die 10-Prozent-Marke und fielen teils noch deutlich darunter. Das größte Mysterium wird ohnehin bleiben, wieso ProSieben die Serie nicht am Mystery-Montag ausgestrahlt hat, sondern am für Frauenserien reservierten Mittwochabend.
Bild: © ProSieben

Helfen Sie mir (RTL)
Neben den erfolgreichen "Schulermittlern" und dem Flop "Life - Das Magazin" war "Helfen sie mir!" das dritte Format, das RTL im Sommer auf dem Problem-Sendeplatz um 17 Uhr testete. In "Helfen Sie mir!" ließ RTL Laiendarsteller andere Laiendarsteller in Notrufzentralen nach Hilfe fragen - in so lebensnahen Situationen wie "Mein Sohn ist mit dem Auto meines Mannes weggefahren, er hat noch keinen Führerschein und ich glaub, er hat etwas getrunken, helfen Sie mir". Die Quoten lagen deutlich unter RTL-Schnitt. Das konnte dem Sender aber weitgehend egal sein, weil "Die Schulermittler" in der Woche vorher bereits unerwartet gut liefen und das künftige Programm für den 17 Uhr-Sendeplatz somit schon geritzt war.
Bild: © RTL

Heroes (RTL II)
Es ist gerade mal knapp über zwei Jahre her als "Heroes" mit einem Marktanteil von über 18 Prozent in der Zielgruppe einen sensationellen Einstand bei RTL II feierte. Doch die Serie sackte schon ab Woche 2 in den Bereich um 10 Prozent ab und verlor im Lauf der Monate immer weiter an Zugkraft. Zum Start in die neue Staffel flackerte im Herbst die alte Stärke noch einmal ansatzweise auf, der Marktanteil stieg auf immerhin 9,1 Prozent. Doch das erwies sich als Strohfeuer. Nachdem die Serie mehrere Wochen in Folge unter dem Senderschnitt lag und zuletzt auf 4,3 Prozent Marktanteil gefallen war, zog RTL II Konsequenzen und verbannte sie in den späten Abend. Dort schlägt sich "Heroes" nun wenigstens ganz ordentlich.
Bild: © RTL II

Ich kann Kanzler (ZDF)
Das Bemerkenswerteste am ZDF-Politiker-Casting "Ich kann Kanzler", eine Adaption des kanadischen Formats "The next great Prime-Minister", spielte sich schon im Vorfeld ab: Das ZDF gab stolz bekannt, dass neben Anke Engelke und Günther Jauch noch Hans-Dietrich Genscher in der Jury sitzen würde - bis man schließlich feststellte, dass der noch gar nicht zugesagt hatte und das auch nicht mehr tun würde. Stattdessen durfte sich Bremens Ex-OB Henning Scherf in der Beurteilung der vermeintlichen politischen Nachwuchstalente ergehen. Die wollte aber kaum jemand sehen. Die Casting-Zusammenfassung schalteten nur 1,14 Millionen Zuschauer ein, die Marktanteile lagen bei niederschmetternden 4,1 Prozent beim Gesamtpublikum und 2,5 Prozent bei den Jüngeren. Das Live-Finale rettete sich dann zwar immerhin halbwegs in die Nähe des Senderschnitts, doch ein Erfolg wurde die Sendung nicht mehr.
Bild: © ZDF

Ihr Auftrag, Pater Castell (ZDF)
Ein bißchen Kirche, ein bisschen Mord - fertig ist in Zeiten von "Sakrileg" und Co. die Erfolgsserie? Denkste. Während die erste Staffel von "Ihr Auftrag, Pater Castell" noch recht gut lief, konnten die neuen Folgen in diesem Jahr nicht überzeugen. Bei den 14- bis 49-Jährigen wurden durchgehend unter 5 Prozent erreicht und auch beim Gesamtpublikum sank der Marktanteil letztlich sogar in den einstelligen Bereich.
Bild: © ZDF

Ihre Wahl - Die Sat.1-Arena (Sat.1)
Viele Jahre nach "Talk im Turm" wagte sich Sat.1 im Vorfeld der Bundestagswahl wieder an ein politisches Talkformat und holte sich dafür mit Sabine Christiansen und Stefan Aust zwei renommierte Personen und Quotenbremsen zugleich. Die Einbindung neuer Kommunikationswege wie Twitter & Co. war zwar tatsächlich innovativ, ließ die Sendung aber vor allem überladen und unruhig wirken. Das anvisierte junge Publikum schaltete ohnehin gar nicht erst ein. Der Marktanteil lag schon bei Ausgabe 1 bei unter 5 Prozent und fiel dann sogar noch ab. Einer der vielen großen Sat.1-Flops des Jahres.
Bild: © Sat.1

Illner Intensiv (ZDF)
Zur Einstimmung auf die Wahl, zeigte das ZDF fünf Mal Maybrit Illner im Eiltempo. Die Sendung war zwar alles andere als intensiv, dafür um so oberflächlicher und hektischer. Drei Vertreter der selben Partei wurden dabei Fragen und Einspieler um die Ohren gehauen, dass dem durchschnittlichen ZDF-Zuschauer gesetzten Alters Hören und Sehen vergehen konnte. Weder beim Gesamtpublikum noch bei den 14- bis 49-Jährigen kam das Konzept gut an, die Quoten lagen beide Male unter Senderschnitt. Man muss Illner aber zugute halten, dass sie ihr Schicksal eigentlich mit allen anderen Wahl-Sondersendungen teilt. Nicht einmal RTL oder Sat.1 schafften es, nennenswert mehr jüngere Zuschauer für ihre Wahl-Sendungen zu begeistern, obwohl das doch das erklärte Ziel war.

Im Namen der Liebe - Nachhilfe in Sachen Glück (Sat.1)
Das konnte ja nicht gut gehen: Der in Sachen Neustarts eher vom Pech verfolgte Sender Sat.1 wollte im Sommer Paaren "Nachhilfe in Sachen Glück" geben, bräuchte aber selbst eher Nachhilfe in Sachen erfolgreiches Fernsehen. Das Format dümpelte bei Marktanteilen um 7 Prozent am Sonntag-Vorabend vor sich hin und verabschiedete sich nach sechs Ausgaben auf Nimmer-Wiedersehen.
Bild: © Sat.1

Into the West (kabel eins)
kabel eins startete im Sommer am Dienstagabend seine Western-Reihe und zeigte im Rahmen derer auch die von Steven Spielberg produzierte Mini-Serie "Into the West". Zum Start sah es mit Marktanteilen über 6 Prozent durchaus noch ordentlich aus, danach machten der Reihe aber wohl die extrem schwankenden Sendezeiten zu schaffen. Letztlich wurde "Into the West" mit einem durchschnittlichen Marktanteil von 5,2 Prozent somit doch noch zum Flop.

Jugendcoach Oliver Lück (Sat.1)
Weil andere Sender - allen voran natürlich RTL - so große Erfolge mit Dokusoaps in der Primetime feiern, verspürt man seit Jahren auch bei Sat.1 den Drang, das Genre in der Primetime zu etablieren. Im Sommer lief man damit zum wiederholten Male vor die Wand. Nachdem RTL mit den "Ausreißern" Erfolge feierte, schickte Sat.1 nun "Jugendcoach Oliver Lück" los. Der konnte mit dem Original aber bei Weitem nicht mithalten. Zum Start schaffte er noch knapp einen zweistelligen Marktanteil, danach gelang nicht einmal mehr das. Im Schnitt 8,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe sind ein miserables Ergebnis.

Kerner (Sat.1)
Es war einer der großen Personal-Coups dieses Jahres: Sat.1 holte Johannes B. Kerner vom ZDF zurück, um ihn nicht nur zum Frontmann des wiederbelebten "ran" zu machen, sondern auch ein wöchentliches Magazin zu geben. Letzteres ging allerdings zumindest zum Start ordentlich in die Hose. Auf dem stark umkämpften Sendeplatz am Montagabend legte "Kerner" erst einen Fehlstart hin und fiel wenig später sogar auf weniger als 5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Nach drei Ausgaben zog Sat.1 Konsequenzen, nahm das Format aus der Schusslinie und zeigt es nun erst am Donnerstagabend - und dort in Fußball-Wochen gar erst kurz vor Mitternacht. Selbst dort kann "Kerner" bislang aber nicht überzeugen. Immerhin kann sich Sat.1 hier einen langen Atem aber eher leisten als in der Montags-Primetime, wo es mit den altbekannten Hollywood-Filmen nun wieder deutlich besser läuft.
Bild: © Sat.1/Boris Laewen

Kesslers Knigge (Sat.1)
Bei Sat.1 läuft man offenbar gerne hundert Mal mit dem gleichen Kopf gegen die gleiche Wand - und so setzt man freitags weiter unbeirrt auf seine Comedy-Programmierung. Neuestes Opfer: "Kesslers Knigge". Die rasante Comedy tat sich die meiste Zeit über schwer, schaffte nur einmal den Sprung über den Senderschnitt. Dabei hatte das Format durchaus Potential, wie die Erfolge im Web beweisen. Bei YouTube und Co. fanden die Clips nämlich durchaus ein beachtliches Publikum - selbst weltweit machte ein Clip nach der Empfehlung durch Ashton Kutcher via Twitter eine kleine Karriere. Erfolge wie dieser könnten Sat.1 vielleicht noch dazu verleiten, eine zweite Staffel zu produzieren - trotz eines Durchschnitts-Marktanteils von nur 8,9 Prozent in der Zielgruppe.

Klinik am Alex (Sat.1)
Ach ja, die deutsche Serie - auch dieses Jahr bot sie, zumindest solange es um den Erfolg beim jüngeren Publikum ging, einmal mehr ein Bild des Jammers. Auch die offensichtliche Orientierung an "Grey's Anatomy" konnte daran nichts ändern: Die neue Arztserie "Klinik am Alex" ging am Donnerstagabend Anfang des Jahres völlig unter, die Marktanteile lagen zwischen 6 und 8 Prozent. Nach 5 Folgen zog Sat.1 daher schnell wieder die Notbremse und warf die Serie vorerst aus dem Programm. Sat.1 betont aber, dass sie irgendwann doch noch gezeigt werden soll. Das ist allerdings schon allein der Tatsache geschuldet, dass man gleich 27 Folgen der Serie produziert hat. Sat.1 hat angesichts der überaus hohen Flop-Rate bei deutschen Serien auf Risiko gespielt - und vorerst verloren.
Bild: © Sat.1/Mosch

Kochchampion (Vox)
Ist neben dem "Perfekten Dinner" und "Unter Volldampf" noch Platz für einen dritten Kochwettbewerb am Vox-Vorabend? Beim Sender dachte man offensichtlich "ja" und nahm das auf 40 Folgen angelegte "Kochchampion" zusätzlich ins Programm. Die Kandidaten mussten in der Vorrunde darin aus ihnen vorher unbekannten Zutaten ein Gericht zubereiten, die Wochensieger konnten schließlich in die nächste Runde einziehen usw. bis es zu einer Finalwoche hätte kommen sollen. Doch nach vier Wochen mit miserablen Quoten zog Vox die Reißleine. Um "Kochchampion doch noch mit Anstand zu Ende zu bringen, gelang Vox das Kunststück, das für vier Wochen vorhandene Sendematerial auf vier Tage einzudampfen und den Wettbewerb so doch noch bis zum Ende zu zeigen. Auch eine beachtliche Leistung.
Bild: © VOX/Bernd-Michael Maurer

Kommissar Rex (ZDF)
Nachdem das ZDF schon einmal mit Erfolg die alte Sat.1-Serie "Der Bergdoktor" wiederbelebt hatte, nahm der Sender nun auch die Neuauflage des Sat.1-Krimis "Kommissar Rex" ins Programm, die das italienische Fernsehen produziert hatte. Zum Start war die Neugier auf den neuen Rex auch tatsächlich riesig. 5,5 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, selbst bei den 14- bis 49-Jährigen reichte es für einen starken Marktanteil von 10,1 Prozent. Doch danach ging es rasant bergab. zuletzt sahen nicht mal mehr drei Millionen Zuschauer zu, bei den 14- bis 49-Jährigen ging der Marktanteil gar auf katastrophale 2,6 Prozent zurück. Nach verheißungsvollem Start mutierte die Serie also doch noch zum großen Flop.

Life - Das Magazin (RTL)
Jahrelang bekam RTL auf dem 17 Uhr-Sendeplatz kein Bein auf den Boden, im Sommer testete man daher in kurzen Abständen drei verschiedene Formate. Eines davon: Das Magazin "Life", das nichts mit dem einst gleichnamigen Format mit dem Zusatz "Die Lust zu Leben" gemein hatte, sondern stattdessen mit einem "Wohlfühlcharakter" einen "ideale Begleitung in einen entspannten Feierabend" darstellen sollte. Wohlgefühlt haben dürften sich die Verantwortlichen beim Blick auf die Quoten allerdings nicht. Der Markanteil veharrte durchgehend im tiefroten Bereich. RTL dürfte den Flop aber verschmerzen können - schließlich fand man eine Woche später mit "Die Schulermittler" tatsächlich den ersten 17 Uhr-Erfolg seit "Einsatz in vier Wänden".
Bild: © RTL

Life on Mars (kabel eins)
Obwohl die erste Staffel Anfang 2007 nur miese Quoten geholt hatte, machte kabel eins sein Versprechen wahr und zeigte in diesem Jahr doch noch die zweite Staffel - allerdings schon von vornherein auf einem sehr unprominenten Sendeplatz am späten Samstagabend nach 23 Uhr. Selbst für diese Uhrzeit hatte "Life on Mars" aber nicht genügend Zuschauer, sodass die Serie nach nur zwei Wochen noch eine weitere Stunde nach hinten verschoben wurde. Dort wurde die Staffel dann aber immerhin zu Ende gezeigt - trotz weiter mauer Quoten.
Bild: © kabel eins

Lipstick Jungle (ProSieben)
Mal wieder eine Serie, die sich um die inoffizielle Nachfolge von "Sex and the City" bewarb - diesmal sogar von der gleichen Autorin. Und wieder eine Serie, die damit scheiterte. Bei ProSieben wird man ganz froh sein, dass sie auch in den USA nach zwei Staffeln eingestellt wurde, denn in Deutschland kam sie nie in Fahrt. Im Schlepptau der "Desperate Housewives" lief es schon nur mau, auf sich allein gestellt floppte die Serie dann völlig. Immerhin sendete ProSieben sie noch in Doppelfolgen bis zum Finale weg.
Bild: © ProSieben

Lost (ProSieben)
Es ist ein Jammer: Die grandiose Mysteryserie "Lost" verlor schon während der ersten Staffel kontinuierlich Zuschauer, bei Staffel 2 lag sie dann aber sogar fast durchgehend unter dem Senderschnitt. Auch eine Verschiebung auf den späteren Abend konnte "Lost" nicht wirklich helfen. Doch ProSieben hielt an der Serie fest - mit dem Ergebnis, dass die dritte Staffel ebenfalls nur miserable Quoten am Montagabend erzielte und Staffel 4 sogar noch schlechter lief. Mit Staffel 5 zieht man kommendes Jahr nun Konsequenzen: Sie läuft nur noch bei kabel eins. Auch dort wird sie es aber voraussichtlich alles andere als einfach haben.
Bild: © ProSieben/ABC

Mascerade - Deutschland verbiegt sich (ProSieben)
Wie man es auch biegt und dreht: Das Konzept von "Mascerade" taugt vielleicht als kleines Spielchen im Rahmen einer größeren Veranstaltung - aber als eigenständige, mehrwöchige Primetimeshow ist ein bißchen Körper-Verbiegen vor dem bei ProSieben offenbar unvermeidlichen Detlef D Soost dann doch zu wenig. Das zeigte auch die Quotenentwicklung: Nach solidem Start ging es im Lauf der Zeit unter die 10-Prozent-Marke hinab. Eine Fortsetzung wird's angesichts dessen wohl nicht geben.
Bild: © ProSieben

Mein Mann, sein Hobby & ich (kabel eins)
Im Vorfeld hielt man bei kabel eins große Stücke auf die neue Dokusoap "Mein Mann, sein Hobby & ich". Während der Sender mit US-Ware derzeit von Quotenrekord zu Quotenrekord eilt, schwächelten die Eigenproduktionen gewaltig. Echte Typen mit schrägen Hobbys sollten da Abhilfe schaffen. Zu Beginn sah es auch danach aus als könnte das gelingen. 7,8 Prozent Marktanteil holte die erste Folge. Doch schon in Woche 2 ging es steil bergab, nie wieder sollte ein Marktanteil über Senderschnitt gelingen. Im Schnitt reichte es letztlich nur für viel zu schwache 4,6 Prozent Marktanteil - Fortsetzung daher wohl äußerst unwahrscheinlich.

Mein neuer Job (kabel eins)
Sonntags um 22:15 Uhr fuhr "Mein neuer Job" im Schlepptau der damals noch recht erfolgreichen Auswanderer-Doku "Mein neues Leben" einst starke Quoten ein. Doch um 20:15 Uhr und ohne entsprechendes Vorprogramm herrscht eben doch noch einmal ein anderer Wind, wie kabel eins im Frühjahr schmerzhaft erfahren musste. Gerade mal 2,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erzielte die erste Folge auf dem neuen Sendeplatz, danach wurde es kaum besser. Bei kabel eins wird man wohl ganz froh sein, dass man ohnehin nur vier Folgen eingeplant hatte.
Bild: © kabel eins

Mein neues Leben / XXL / Spezial (kabel eins)
Auswandern - das war einst der große Dokusoap-Trend, mit dem Vox und kabel eins immer mehr Sendezeit füllen konnten. Neben den einstündigen Ausgaben von "Mein neues Leben" schickte kabel eins bald auch eine XXL-Version am Sonntagabend ins Rennen. Doch der Hype ist längst vorbei, die Quoten schwächelten zuletzt bei beiden Ausgaben deutlich. Zuerst verschwand daher die sonntägliche Ausgabe, inzwischen ist auch die Donnerstags-Sendung in einer Pause. Wann sie aus dieser zurückkehren wird: Unklar. Aber erstmal hat man das Publikum mit seinen Auswanderer-Geschichten offenbar übersättigt. Es wird wohl seine Zeit brauchen, bis die Zuschauer wieder empfänglich für diese Art von Dokusoaps sein werden. Im Herbst versuchte es kabel eins tatsächlich noch einmal kurzzeitig - ohne Erfolg.
Bild: kabel eins

Mein Revier (kabel eins)
Es scheint so, als könne sich heutzutage kaum noch ein Ordnungshüter vor den unzähligen Kamerateams retten, die sie bei deren Arbeit filmen und das ganze zu den immergleichen Geschichten in den diversen Dokusoaps verwursten. kabel eins zeigt das ganze nicht nur täglich am Vorabend als "Achtung, Kontrolle", sondern auch sonntags in der Primetime, dann unter dem Titel "Mein Revier". Nachdem das im Sommer sogar zunächst noch ganz ordentlich lief, sieht es mittlerweile miserabel aus. Dass das Format noch immer läuft, ist wohl vor allem fehlenden Alternativen zu verdanken.
Bild: © kabel eins

Merlin (RTL)
Unter dem Label "Helden 3.0" zeigte RTL die britische Serie "Merlin" gemeinsam mit "Knight Rider" am Samstag-Nachmittag. Die Quoten waren allerdings von Anfang an ernüchernd und lagen deutlich unter dem RTL-Schnitt. Dennoch hielt RTL bis zum Ende der ersten Staffel durch. Wie es mit weiteren Folgen aussieht, steht angesichts der schwachen Werte aber in den Sternen.
Bild: © RTL

Mission Hollywood (RTL)
Das Schauspielerinnen-Casting "Mission Hollywood" avancierte trotz wechselnder prominenter Unterstützung für Til Schweiger in der Jury bei RTL zum Total-Flop. Da half es auch nichts, dass die Kandidatinnen vorwiegend erotische Szenen nachspielen mussten. Männliche Zuschauer blieben trotzdem Mangelware, nur bei den jungen Frauen lief es noch ganz gut. Für insgesamt zufriedenstellende Werte reichte das nicht. Nachdem Folge 3 auf nur noch 11,5 Prozent Marktanteil abgefallen war, zog RTL die Notbremse und verfrachtete die teure Castingshow ins Samstagnachmittags-Programm, womit die Zuschauerzahlen noch einmal gedrittelt wurden. Pech außerdem, dass sich die ersatzweise ins Programm gehievten Wiederholungen von Rach und Wittler ebenfalls meist schwer taten.

Mister Perfect - Der Männertest (Sat.1)
Kennen Sie noch "Mann-o-Mann"? Dann vergessen Sie's gleich wieder: Mit der frivolen Unterhaltungsshow sollte der neue "Männer-Test" bei Sat.1 nämlich nichts gemeinsam haben. Vielleicht war das ja auch das Problem: "Mister Perfect" waren nämlich 60 Minuten gepflegte Langeweile, die demzufolge beim Publikum auch gnadenlos durchfielen. Als der Marktanteil auf 4,5 Prozent in der Zielgruppe gefallen war, kassierte auch Sat.1 seine Durchhalteparolen ein und zog den längst erwarteten Schluss-Strich. Angesichts dessen hätte sich die Produktionsfirma den Titelschutz für diverse Ableger, darunter "Misses Perfect" sowie Varianten für die verschiedensten Verwandten wie "Die perfekte Tochter", "Die perfekte Oma", "Die perfekte Mutter", für Sohn und Onkel, Bruder und Schwester, wohl sparen können. Sie werden mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nach diesem Flop keine Abnehmer mehr finden.
Bild: © Sat.1

My Name is Earl (RTL)
Was hatte RTL sich schwer getan, einen Sendeplatz für die US-Sitcom "My Name is Earl" zu finden, in der der Gauner Earl versucht, durch gute Taten sein schlechtes Karma wieder zu verbessern. Im Sommer 2008 rang sich RTL dann einen denkbar unprominenten Platz am späten Freitagabend um 23:30 Uhr ab - und zog nach mauen Quoten wenige Wochen später schnell wieder den Stecker. Einen zweiten Anlauf gab es nun im Herbst im Samstag-Nachmittagprogramm. Doch auch hier erreicht Earl bislang nur einen kleinen Fankreis.

MyVideo Star (ProSieben)
Warum immer eine aufwändige, teure Show produzieren, um neue Talente zu suchen oder sich über Talentlose lustig zu machen, wenn man das ganze doch mit Hilfe des konzerneigenen Videoportals auch wesentlich billiger haben kann? Das dachte man sich wohl auch bei ProSieben und rief "MyVideo Star" ins Leben. So richtig überzeugt war man von dem Konzept aber wohl selbst nicht und versteckte es von vornherein um kurz vor Mitternacht. Nach miesen Quoten wanderte es sogar noch weiter nach hinten. Im Schnitt erreichte das Format 8,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - und stellt damit den nächsten gescheiterten Versuch von ProSiebenSat.1 dar, das eigene Clip-Portal irgendwie ins Programm zu integrieren.

Nachbarschaftsstreit - Kolb greift ein (RTL)
Bei RTL dürfte man in diesem Sommer "Super Nanny" Katharina Saalfrank und Schuldnerberater Peter Zwegat besonders stark vermisst haben. Das Ersatzprogramm tat sich nämlich ziemlich schwer. Rechtsanwalt Kolbs Schlichtereien zwischen Nachbarn legten zwar einen guten Start hin, sackten dann aber unter den RTL-Schnitt ab. Der durchschnittliche Marktanteil lag bei nur 15,2 Prozent.

Papa gesucht (RTL)
Mit "Bauer sucht Frau" avancierte Inka Bause zur absoluten Quoten-Queen von RTL und bekam in der Folge zahlreiche weitere Formate bei ihrem Haussender, darunter noch eine weitere Kuppelsoap. In "Papa gesucht" sollte sie die nächsten "Schwer Vermittelbaren" unter die Haube kriegen: Alleinerziehende Mütter. Doch der Erfolg von "Bauer sucht Frau" ließ sich nicht so einfach wiederholen. Am Sonntagvorabend lagen die Quoten fast durchgehend unter dem RTL-Senderschnitt. Dass es eine zweite Staffel geben wird, erscheint damit höchst unwahrscheinlich.
Bild: © RTL / Kai Schulz

Prison Break (RTL)
Nach einem verkorksten Start schaffte RTL es, die Serie "Prison Break" auf dem recht unprominenten Sendeplatz um 23:15 Uhr zwischenzeitlich doch noch auf ein ganz ordentliches Quotenniveau zu hieven. Doch diese Zeiten waren dieses Jahr schon längst wieder vorbei. Angesichts der ziemlich hanebüchenen Story der vierten Staffel ist das aber vielleicht auch kein Wunder. In Köln dürfte man bei Marktanteilen nur noch knapp über der 10-Prozent-Marke wohl dann auch froh sein, dass auch in den USA nach der vierten Staffel endgültig Schluss war. Immerhin hielt RTL tatsächlich tapfer bis zum Ende durch.
Bild: RTL

Promi-Kochduell (Vox)
Nun, das "Fernsehlexikon" beschrieb das Format treffenderweise so: "Werktägliche Kochshow, in der mehrere hunderttausend Fernsehzuschauer, Dutzende Menschen im Studiopublikum, fünf prominente Gäste und ein Koch Reiner Calmund beim Essen zusehen." Wobei: "Mehrere Hunderttausend" war schon fast etwas hoch angesetzt, die Quoten waren nämlich noch katastrophaler als beim anderen Nachmittags-Neustart "Frauenzimmer". Fürs "Promi-Kochduell" war daher nicht erst nach vier, sondern schon nach zwei Wochen wieder Schluss. Und Reiner Calmund muss sich nun also wieder selbst um sein Mittagessen kümmern.
Bild: © VOX/Ralf Jürgens/Bl 04

Prominent (Vox)
Eigentlich gehört "Prominent" ja zu den großen Erfolgen von Vox. Seit der Verlegung auf den Sonntagabend holt das wöchentliche Promi-Magazin, das häufig nur alte "Exclusiv"-Meldungen weiterverwertet, im Anschluss an das "Promi-Dinner" hervorragende Quoten. Doch dann wurde Vox übermütig und versuchte, eine tägliche Version im Nachmittagsprogramm zu etablieren. Dort schlug sich "Prominent" zwar weniger schlecht als "Frauenzimmer" und das "Promi-Kochduell", zufriedenstellend waren die Quoten dennoch nicht. Doch "Prominent" hält sich als einziges verbliebenes Format des neuen Nachmittags noch etwas verloren im Programm und darf im Januar testweise sogar am Vorabend ran. Sollte es dort reüssieren, hätte der Relaunch-Flop am Nachmittag für Vox ja doch noch sein Gutes.
Bild: © Vox

Pushing Daisies (ProSieben)
Es war eine märchenhafte Geschichte, erzählt in den buntesten Farben und mit skurrilsten Charakteren - doch ein Quotenmärchen konnten Kuchenbäcker Ned und Chuck mit "Pushing Daisies" ihrem Sender nur allzu kurz bescheren. Über 17 Prozent betrug der Marktanteil zum Start der ersten Staffel. Doch das Glück hielt nicht lange an, die Quoten fielen schon ab Woche 5 unter den Senderschnitt. Dennoch zeigte ProSieben die zweite und letzte Staffel nach nur einmonatiger Pause schon Anfang des Jahres. Die Quoten blieben aber durchgehend mies und stets im einstelligen Bereich. Immerhin hielt ProSieben tapferer durch als ABC in den USA, was dazu führte, dass das Serienfinale hierzulande sogar als Weltpremiere zu sehen war.
Bild: © ProSieben/ABC

Reality Affairs (ProSieben)
Mit "Reality Affairs" wollte ProSieben gleich ein ganz neues Genre erfunden haben: Die "Dokunovela". Das Unterscheidungsmerkmal zur Konkurrenz: ProSieben sparte sich den Off-Sprecher und ließ die Protagonisten das Geschehen selbst kommentieren. Anfangs betonte man noch, es handle sich nicht um Laienschauspieler, nach miserablen Quoten tief im einstelligen Bereich gab man den Vorsatz aber schnell wieder auf. Doch auch die gescripteten Geschichten brachten keinerlei Aufschwung. Nach rund eineinhalb Monaten zog ProSieben den Stecker. Der Ersatz war aber weder qualitativ hochwertiger, noch war das verlängerte "We are Family" auf diesem Sendeplatz wesentlich erfolgreicher. ProSieben nimmt seine Nachmittags-Baustelle somit mit ins neue Jahr.
Bild: © ProSieben

Recht & Ordnung (RTL)
Sonntags nach "Spiegel TV" hat RTL fraglos einen undankbaren Sendeplatz zu vergeben. Zahlreiche Sendungen sind dort schon gefloppt, nicht einmal Wiederholungen von "CSI" konnten dort reüssieren. Seit einigen Wochen versucht es RTL dort nun mit der Dokusoap "Recht & Ordnung". Die gefühlt hundertste Sendung, in der Ordnungshüter, Zoll-Beamte und weitere Kontrolleure bei der Arbeit mit der Kamera begleitet werden, brachte aber auch keinen Aufschwung - eher im Gegenteil. Im Schnitt erreichte die Dokusoap nur wenig mehr als die Hälfte des RTL-Schnitts. Glück für RTL, dass der größte Flop des Sommers nur in einer unbedeutenden Randzeit zu sehen war.

Restaurant sucht Chef (RTL II)
Der Sendeplatz am Montagabend um 20:15 Uhr war für das RTL II-Köchecasting "Restaurant sucht Chef" eigentlich perfekt. Durch die äußerst erfolgreichen "Kochprofis" war das Genre auf diesem Sendeplatz bestens eingeführt. Doch all das half nichts: Der Start fiel schon nur verhalten aus - und im Lauf der Zeit kamen dann auch noch immer mehr Zuschauer abhanden. Eine Woche vor dem Finale erreichte das Format mit nur noch 3,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe seinen absoluten Tiefpunkt. Damit war "Restaurant sucht Chef" für RTL II ein noch größerer Flop als "Mein Restaurant" für Vox.
Bild: RTL II

Rubi - Bezauberndes Biest (RTL)
Eigentlich sollte die mexikanische Telenovela "Rubi - Bezauberndes Biest" mal als Musterbeispiel dafür dienen, wie die RTL-Pay-TV-Sender dem eigentlichen Hauptprogramm zuarbeiten können. "Wir können in der Telenovela-Fan-Community schon mal ein Interesse dafür aufbauen, damit dann die 'Normalzuschauer' beim Free-TV-Start auch schon von Anfang an dabei sein wollen", hieß es 2007. Doch RTL drückte sich zwei Jahre vor der Ausstrahlung, ehe man "Rubi" dann im Mai doch noch ins Programm hievte. Doch man ahnte wohl schon im Vorfeld Schlimmes und bot daher nur einen der unprominentesten Sendeplätze überhaupt am Sonntagmorgen gegen 9 Uhr. Dort waren die Quoten dann tatsächliches ein einziges Desaster. Als in Woche 3 die beiden Folgen nur noch 3,8 und 4,9 Prozent Marktanteil erreichten, warf RTL die Serie verständlicherweise schnell wieder aus dem Programm.
Bild: © Passion

Rules of Engagement (kabel eins)
Angestachelt von den riesigen Erfolgen, die kabel eins mit seinen US-Sitcoms am Nachmittag einfuhr, versuchte der Sender im Herbst auch eine Sitcom in der Primetime zu etablieren. Vermutlich war es aber nicht die beste Idee, mit "Rules of Engagement" dafür auf eine neue, noch völlig unbekannte Serie zu setzen. Fast alle der heute so erfolgreichen Sitcoms brauchten zunächst eine ganze Weile Anlaufzeit, bis sie gute Quoten erzielten. Diese Zeit wollte kabel eins in der Primetime nicht gewähren - was man angesichts eines Marktanteils von zuletzt 2,4 Prozent in der Zielgruppe dem Sender auch kaum verdenken kann. Im kommenden Jahr erhält "Rules of Engagement" nun am Nachmittag eine zweite Chance. Dorts sind die Erfolgsaussichten ungleich besser.
Bild: © kabel eins

Satire-Gipfel (Das Erste)
Was war das für eine Aufregung im Vorfeld: Weil Mathias Richling nach dem Abgang des Rest-Teams die Sendung auch für Comedians öffnete, kam es zu einem mehrtägigen öffentlichen Streit zwischen Richling und "Scheibenwischer"-Urvater Dieter Hildebrandt, der der neuen Sendung auch prompt den Namen verbieten ließ. Doch nicht mal diese öffentlichkeitswirksame Zankerei konnte dem nun "Satire-Gipfel" getauften Format zu einem erfolgreichen Start verhelfen. Nach einem mittelmäßigen Auftakt sackte die Quote bei den beiden folgenden Ausgaben so richtig in den Keller. Nur noch knapp über 1,15 Millionen Zuschauer sahen zu, der Marktanteil fiel auf nur noch 7,2 Prozent. Besonders schmerzlich ist das, weil das ZDF - jahrelang gänzlich ohne Satire- oder Kabarett-Sendung - mit "Neues aus der Anstalt" konstant sehr gute Quoten einfährt.
Bild: © rbb/Oliver Ziebe

Schluss mit Hotel Mama (kabel eins)
Eigentlich bietet das Konzept genug Potential für Szenen, über die man Lästern kann - und damit auch für gute Quoten. In "Schluss mit Hotel Mama" werfen Eltern ihre inzwischen erwachsenen aber immer noch zu Hause wohnenden Kinder für einen Monat aus dem Haus und zwingen sie, unter Kamerabeobachtung auf eigenen Füßen zu stehen. Das Format wollte jedoch am Sonntagabend nie so recht in Fahrt kommen, zuletzt pendelten die Marktanteile um die 5-Prozent-Marke - was allerdings zum Teil wohl auch daran lag, dass die Dokusoaps direkt davor noch erfolgloser waren. Vielleicht gab kabel eins dem Format auch deshalb dienstags eine zweite Chance. Auch dort waren die Quoten bislang aber enttäuschend.
Bild: © kabel eins

Schmitz in the City (Sat.1)
Drei Jahre nach "Schmitz komm raus" kehrte Comedian Ralf Schmitz im Sommer wieder mit einem eigenen Format ins Programm von Sat.1 zurück - und musste gleich am gefürchteten Freitagabend ran, der schon so viele Opfer gefordert hatte. Auch "Schmitz in the City" konnte nicht überzeugen. Die ersten vier Folgen erreichten im Schnitt nur 9,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - das war zwar immerhin kein Totalausfall, aber eben auch kein Erfolg. Nachdem erst vier von acht angekündigten Ausgaben gezeigt wurden, sollte Ralf Schmitz aber wohl noch eine zweite Chance bekommen.

Schräge Kerle (Sat.1)
Die Adaption der britischen Comedy "Chewing the Fat" wurde von Sat.1 schon vor längerem angekündigt. Sehr überzeugt war man von dem Ergebnis aber wohl selbst in Berlin nicht. Ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, nudelte Sat.1 das Format freitags kurz vor Mitternacht ab. Wohl aus gutem Grund: Dort unterboten die "Schrägen Kerle" meist noch die Quoten der vorausgehenden "Mannsbilder" und lagen in der Regel tief im einstelligen Bereich.
Bild: © Sat.1/Oliver Ziebe

Stars & Stories (Sat.1)
Weil Vox mit seinem Promi-Magazin "Prominent" am Sonntagabend seit langem erstaunliche Quotenerfolge feiern kann, kam man auch bei Sat.1 auf den Geschmack und versuchte mit "Stars & Stories" ebenfalls mit Klatsch und Tratsch zu punkten. Warum das allerdings zum vorausgehenden Krimi-Programm passen soll, konnte der Sender nie schlüssig erklären. Die Quoten sprachen dann auch eine deutliche Sprache: Trotz sehr erfolgreichem Vorprogramm kamen die ersten neun "Stars & Stories"-Folgen im Schnitt nur auf 9,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe - deutlich zu wenig. Die Konsequenz: Nach der Polittalk-bedingten Sommerpause wechselte Sat.1 die Produktionsfirma aus - doch Besserung brachte auch das nicht. Kaum anzunehmen, dass das Format auf diesem Sendeplatz noch allzu lange durchhalten wird.
Bild: © Sat.1

Street Magic mit Farid (ProSieben)
Hokuspokus war in diesem Jahr einfach nicht mehr angesagt: Nicht nur Uri Geller selbst fiel beim Publikum durch, auch sein ehemaliger Kandidat Farid. Seine direkt im Anschluss an die zweite "Next Uri Geller"-Staffel ausgestrahlte Reihe "Street Magic" verharrte durchgehend unter Senderschnitt. Aber immerhin war Farid damit noch erfolgreicher als der eigentliche Gewinner der ersten Staffel Vincent Raven. Der bekam nicht mal eine eigene Reihe, sondern wurde nur mit einem Special mit dem sperrigen Titel "Der geheimnisvolle Vincent Raven - Uri Geller auf den Spuren des 'Rabenvaters'" abgefrühstückt. Und das wollte dann auch noch kaum jemand sehen: In der Zielgruppe versagte die Sendung mit nur 7 Prozent Marktanteil auf der ganzen Linie.
Bild: © Sony BMG Germany

Superspots - Die besten Clips im Umlauf (ProSieben)
Tragisch, dass Klaas Heufer-Umlaufs erste Sendung bei einem größeren Sender ausgerechnet ein von vornherein zum Scheitern verurteiltes Clip-Format wie "Superspots - Die besten Clips im Umlauf" sein sollte. Im Schnitt erzielte das Format nur katastrophale 7,4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Nach vier Folgen zog ProSieben die Notbremse und fuhr fortan mit Wiederholungen von "Elton vs. Simon - Die Show" ungleich besser.

Switch Reloaded (ProSieben)
Ja, auch eine der Lieblingssendungen so vieler TV-Schaffender muss in diesem Flop-Ranking aufgeführt werden. Die Marktanteile der neuen "Switch Reloaded"-Staffel lagen gerade bei den Erstausstrahlungen fast durchweg im einstelligen Bereich - was sich ProSieben durch eine ungeschickte Programmierung und eine für einen Halbstünder ungewöhnlich lange Werbeunterbrechung zu großen Teilen aber selbst zuzuschreiben hat. Zwei Dinge muss man "Switch Reloaded" dabei ohne Frage zudem zugute halten: In einem desaströsen Umfeld holte das Format dienstags bei ProSieben immer noch die stärksten Quoten aller Comedy-Formate - und der im Gegensatz zu vielen anderen ProSieben-Sendungen prall gefüllte Werbeblock lässt auch vermuten, dass wirtschaftlich die Bilanz ebenfalls nicht allzu schlecht aussehen dürfte. An der gerade angesichts des vielen Kritikerlobs eher enttäuschenden Zuschauerresonanz beim breiten Publikum ändert das zwar nichts, der Fortbestand dürfte aber nicht nur aus Image-Gründen vorerst gesichert sein. 2010 gibt es in jedem Fall neue Folgen.
Bild: ProSieben/Kai Schulz

Terminator S.C.C. (ProSieben)
Weil ProSieben als Sarah Connors Hofberichterstattungssender Verwechslungen mit der Sängerin befürchtete, verstümmelte der Sender den Titel der Serie "Terminator - The Sarah Connor Chronicles" kurzerhand zu "Terminator S.C.C.". Womöglich hätten der Serie ein paar verirrte Sarah Connor-Fans aber gar nicht so schlecht getan. Nach einem trotz starker Bewerbung schon nur mittelmäßigen Start verlor die Serie Woche für Woche Zuschauer und fiel zwischenzeitlich selbst hinter kabel eins zurück. Nachdem zuletzt nur noch knapp über eine Million Zuschauer zusahen und der Marktanteil auf indiskutable 6,5 Prozent in der Zielgruppe abgesackt war, griff ProSieben zur Standard-Prozedur und verbannte die letzten Folgen der Serie auf einen Sendeplatz nach Mitternacht. Die zweite Staffel hat ProSieben nun an Resteverwerter kabel eins weitergereicht.
Bild: © Fox

The biggest Loser (ProSieben)
Vielleicht hätte ProSieben sich im Vorfeld doch nochmal die Quoten der einstigen RTL II-Abnehmshow "Big Diet" ansehen sollen, bevor man sich dazu entschied, mit "The biggest Loser" ebenfalls ein Abspeck-Format ins Programm zu nehmen. Dann hätte man die durchgehend miesen Quoten vielleicht schon im Vorfeld erahnen können. Auch ein prominentes Gesicht wie Kati Witt konnte das Format nicht aus dem Quoten-Ghetto zwischen 10 und 11 Prozent in der Zielgruppe hinausführen. Trotzdem wird es überraschend 2010 eine zweite Staffel geben - dann allerdings wie bei so vielen anderen Flops bei kabel eins.
Bild: © ProSieben

The next Uri Geller (ProSieben)
Schon die erste Staffel der Hokus-Pokus-Show "The next Uri Geller" war irgendwie gespenstisch, weil ProSieben, die Macher und Uri Geller alles so furchtbar ernst nahmen. Sie war für ProSieben trotz viel Häme aber dennoch ein Erfolg. Dann wurde man in Unterföhring allerdings übermütig, strahlte im Herbst 2008 eine mehr als nur peinliche Ufo- und Alienshow aus - und das empfanden dann wohl selbst die treugläubigsten ProSieben-Zuschauer als Frechheit. Vielleicht straften viele auch deswegen Uri Gellers langwirige zweite Nachfolger-Suche durch Desinteresse ab. Die Quoten dümpelten die gesamte Staffel über deutlich unter dem Senderschnitt und größtenteils sogar im einstelligen Bereich vor sich hin. Bei ProSieben hat man daher nun erst einmal genug von Uri Geller: Eine dritte Staffel wird es verständlicherweise nicht geben.Bild: © ProSieben

Tim Mälzer kocht! (Das Erste)
"Ich habe mich auch zum Affen gemacht - bin hier noch aufgetreten und habe da noch eine dusselige Show besucht". So umriss Tim Mälzer im Vorfeld seines Wechsels zur ARD sein bisheriges TV-Dasein bei Vox. "Wir brauchen künftig keine Kochshows mehr, sondern Sendungen, die sich wieder um die Zubereitung von Speisen kümmern. Krawall war gestern", sagte er weiter in einem "Spiegel"-Interview. Das Problem: Während er mit diesem Krawall gerade auch jüngere Zuschauer überhaupt erst wieder für das Thema Kochen empfänglich machte, läuft seine seriöse ARD-Sendung mau. Die Quoten liegen deutlich unter dem ARD-Schnitt, jüngere brachte er kaum aus dem Privatfernsehen mit. Allerdings muss man Tim Mälzer zugute halten, dass die ARD ihn auch am sehr undankbaren Samstag-Nachmittag versteckt - in einem denkbar schwachen Umfeld. Offiziell zeigt man sich bei der ARD daher auch zufrieden.
Bild: © NDR/Michael Lange

Top Cut (Vox)
Neben "Starpraktikanten" und "Talentsuchern" versagte mit "Top Cut" auch die dritte Castingshow, die Vox einst für die Primetime angekündigt hat, dann aber nur am Sonntagvorabend ausstrahlte. Das Friseur-Casting erinnerte nicht nur im Titel fatal an den Megaflop "Top Dog", auch die Quoten waren nur wenig besser. Die Sendungen dümpelten meist bei weniger als 6 Prozent in der Zielgruppe vor sich hin, was für Vox-Verhältnisse definitiv zu wenig ist.
Bild: VOX/POA/Sigi Jantz

VIP-Charts (Sat.1)
Zwar war zuvor ProSieben mit seiner "Die 10..."-Kopie "Simply the Best" sang- und klanglos gescheitert, doch Sat.1 wollte wohl auch hier seine eigenen Erfahrungen machen und schickte mit den "VIP-Charts" ebenfalls eine Ranking-Show ins Rennen. Weil zuvor dann auch noch ein absehbarer Flop wie "Die Promis-Singles" gezeigt wurde, blieben die Quoten von Anfang an im miserablen Bereich. Und überrascht dürfte außerhalb der Sat.1-Programmpl Schade nur, dass Mirjam Weichselbraun dafür verheizt wurde.
Bild: © Sat.1

Wer wird Wirt? (kabel eins)
Statt über Monate um ein eigenes Restaurant spielen zu lassen, zeigte kabel eins etwas ähnliches auf Speed: Drei Kandidaten treten an um eine Dorfkneipe zu übernehmen und dekorieren die Lokalität alle für jeweils einen Tag nach ihren Wünschen um. Entscheiden dürfen dann die, die damit auch leben müssen: Die Dorfbewohner. Das Konzept klang gar nicht so schlecht, das Publikum strafte es aber wie so viele andere kabel eins-Dokusoaps in diesem Jahr von Anfang an mit Missachtung. Später fiel der Marktanteil gar unter die 3-Prozent-Marke. Eine Fortsetzung ist angesichts dessen wohl ausgeschlossen.
Bild: © kabel eins

Witzig ist witzig (ProSieben)
Die alten Folgen von "Witzig ist Witzig", in der Comedians frühe Auftritte anderer Comedians kommentieren, hat ProSieben gefühlt schon zehn Mal wiederholt. Insofern war es dem Sender ja durchaus hoch anzurechnen, dass man für die Ausstrahlung dienstags um 21:15 Uhr immerhin drei neue Ausgaben in Auftrag gegeben hat. Geholfen hat das aber auch wenig. Gegen "Dr. House" ging "Witzig ist Witzig" gnadenlos unter. Kleiner Trost: Rick Kavanians Bühnenprogramm und die "Hochzeitscrasher" schlugen sich auf dem gleichen Sendeplatz danach auch nicht besser. Erst Charlie Sheen brachte den Aufschwung.Bild: © ProSieben

Yes we can dance (Sat.1)
In einem Jahr, in dem RTL seine Promi-Tanzrunde "Let's dance" pausieren ließ, hätte Sat.1 eigentlich mit einer eigenen netten Promi-Tanzshow punkten können. Stattdessen verstieg man sich in "Yes we can dance" teilweise zu einer peinlichen Travestie-Show. Während die erste Folge noch recht solide Werte holte, ging es ab Woche 2 tief hinab in den einstelligen Bereich. Große Shows und Sat.1 - das wollte wie so vieles in diesem Jahr einfach nicht zusammenpassen.
Bild: © Sat.1/Paul Schirnhofer