TV-Flops 2008

"112 - Sie retten Dein Leben" (RTL)
Es ist mal wieder der 17 Uhr-Sendeplatz von RTL, der unseren Flop-Rückblick mit einem weiteren seiner Opfer eröffnet. Nachdem RTL schon fast alle erdenklichen Programmfarben auf seinem Problem-Sendeplatz ausprobiert hatte, sollte es in diesem Herbst die Serie "112" richten, deren Konzept sich schon abenteuerlich anhörte: Eine tägliche Action-Soap. Die Produktion fand aber nicht nur bei Kritikern wenig Freunde, sondern auch beim Publikum. Die Zahlen blieben im typischen 17 Uhr-Ghetto weit unter Senderschnitt hängen. Das Ende im kommenden Jahr ist daher schon beschlossene Sache.

"24" (ProSieben)
Fünf Staffeln lang versuchte RTL II es mit fast jeder erdenklichen Ausstrahlungsweise - doch die Echtzeitserie "24" wollte nie ein richtiger Erfolg werden. Die Zuschauerzahl pendelte meist um die Millionen-Marke. Mit Staffel 6 übernahm nun erstmals ProSieben und damit ein größerer Sender das Ruder - doch mehr Zuschauer brachte auch das nicht. Und als größerer Sender konnte ProSieben noch weniger mit den Quoten zufrieden sein. Ausgerechnet das Staffelfinale hatte übrigens die geringste Zuschauerzahl zu verzeichnen. Nur knapp über 500.000 waren - allerdings zu nächtlicher Stunde - dabei. Ein gutes Omen für weitere Staffeln ist das freilich dennoch nicht, zumal die siebte Staffel nun auch noch erstmals im Pay-TV lief, was weitere Zuschauer kosten dürfte.

"3 ein Viertel" (Sat.1)
Das neue Comedyformat mit Markus Maria Profitlich eröffnete zu Jahresbeginn den neuen Comedyfreitag bei Sat.1. Profitlich und seine zwei Mitstreiter schlüpften darin in mehrere Rollen und stellten insgesamt 20 Einwohner eines Essener Viertels dar. Das Problem: Das ganze war vielleicht albern, leider aber nicht lustig, wie auch das Publikum schnell erkannte. Die Quoten waren von Beginn an mies und sanken in den Folgewochen sogar noch ab. Nach vier Folgen zog Sat.1 daher schon wieder die Notbremse und schickte "3 ein Viertel" auf den TV-Friedhof. Offiziell sucht man seitdem aber natürlich nur nach einem passenderen Sendeplatz. Dass der aber noch einmal gefunden wird, erscheint dann doch eher unwahrscheinlich...

"5 Sterne" (ZDF)
Im Herbst 2005 zeigte das ZDF die erste Staffel seiner Hotelserie "5 Sterne", damals noch im Vorabend. Die Quoten waren okay, aber keinesfalls berauschend. Lange überlegte man dann, ob man die Serie fortsetzen sollte - und als die Entscheidung gefallen war, überlegte man noch länger, wo man die zweite Staffel denn eigentlich zeigen wollte. Im vergangenen Jahr war es dann soweit: "5 Sterne" kam zurück, und das sogar in der Primetime - was im Nachhinein betrachtet keine gute Entscheidung war. Die Quoten lagen durchgehend unter Senderschnitt und gaben im Lauf der Staffel fast kontinuierlich nach. Zum Schluss fiel der Wert beim Gesamtpublikum in den einstelligen Bereich, bei den 14- bis 49-Jährigen gar unter 3 Prozent.
"Alles typisch" (Sat.1)
Janine Kunze und Promis testeten Klischees - und erfüllten mit ihrer Show gleich selber eines: Sat.1-Sendungen am Freitag sind in der Regel weder lustig noch erfolgreich. So war das auch bei "Alles typisch". Von Anfang an waren die Quoten gegen Jauch miserabel, zum Schluss lag der Marktanteil gar unter 5 Prozent. Nach drei Folgen zog Sat.1 die Notbremse und verbannte Kunze und Konsorten in den Sonntagnachmittag. Dort lief es zwar auch nicht besser, doch immerhin war der Schaden, den sie dort anrichten konnten, nicht ganz so schmerzhaft.

"Angela Henson - Das Auge des FBI" (RTL II)
Vielleicht hätte es RTL II zu denken geben sollen, dass schon in den USA der Serie "Angela Henson - Das Auge des FBI" kein Erfolg beschieden war. Nach einer 13 Folgen umfassenden ersten Staffel war wieder Schluss. Dennoch brachte RTL II sie nach Deutschland, wurde damit aber nie glücklich. Von Beginn an waren die Quoten am Donnerstagabend auf schwachem Niveau, zuletzt brach die Serie sogar auf völlig indiskutable Werte von teils unter 3 Prozent Marktanteil ein. Drei Folgen vor Schluss zog RTL II die Notbremse und setzte die Serie vorzeitig ab.

"Angie" (RTL)
Comedy am Freitagabend hat es schwer in diesen Monaten. Das war auch bei der Sitcom "Angie" mit Mirja Boes nicht anders. Zwar lief es deutlich besser als für das gleichzeitig gestartete "Herzog", aber dennoch schaffte "Angie" es niemals Werte über Senderschnitt zu erreichen. Immerhin überlebte sie im Gegensatz zu dem nach drei Folgen eingestellten "Herzog" die komplette Staffel - und das ist für RTL-Verhältnisse ja auch schonmal nicht schlecht.

Balders Eventshows am Freitagabend (Sat.1)
In einem Hauch von Anfangseuphorie sicherte sich Sat.1 gleich 27 Sendungstitel für eine neue Eventshow-Reihe mit Hugo Egon Balder. Mit albernen Promi-Spielchen unter Titeln wie "Peng - Die Westernshow", "Holldiröh! Die Alpenshow" oder "Schlotter - Die Gruselshow" lockten die ersten vier Ausgaben aber so wenige Zuschauer hinter dem Ofen hervor, dass die verbliebenen 23 Sendungstitel aller Voraussicht nach ungenutzt bleiben dürften.

"Big Brother 9" (RTL II)
Die neunte Staffel von "Big Brother" wurde von RTL II sehnlichst erwartet, hat man es doch immer noch nicht geschafft, in den Pausen der Reality-Soap ein erfolgreiches Format für den Vorabend zu finden. Doch der Start, der in den Dezember vorgezogen wurde, fiel mehr als enttäuschend aus. Die Live-Show am Montagabend rutschte schon in Woche 2 unter den Senderschnitt, die Tageszusammenfassungen am Vorabend halten sich nur knapp darüber. Das hatte man sich im Hause RTL II sicher ganz anders vorgestellt. Doch offiziell hört man von der Presse-Abteilung auf Nachfrage aus Grünwald nur: "Wir sind zufrieden." Wer's glaubt, wird selig...

"Blind Justice" (kabel eins)
Gut, die Story der Serie "Blind Justice" war schon hanebüchen. Ein vor wenigen Wochen erblindeter Polizist rennt zwar im Büro noch gegen Schreibtische, darf aber trotzdem mit der Pistole auf Verbrecherjagd gehen. Doch dass unglaubwürdige Storys keinen Einfluss auf die Quoten haben müssen, sieht man ja bei "CSI: Miami". Schlimmer war wohl, dass kabel eins versuchte, die Serie am ohnehin erfolgsresistenten Anfang Januar eingeführten "Crime-Monday" zu etablieren. Zum Glück war die Serie auch in den USA nach 13 Folgen wieder eingestellt worden - das Problem löste sich also schnell von selbst.

"Blood Ties - Biss aufs Blut" (RTL II)
Es ist der wohl unbekannteste Vertreter des ganzen Reigens an Serien-Flops von RTL II in diesem Jahr, doch auch "Blood Ties - Biss aufs Blut" gehört dazu. Die Vampirserie konnte am Sonntagabend nach dem Spielfilm in der Regel nur Marktanteile weit unter Senderschnitt einfahren - was unter anderem auch daran lag, dass es den Filmen davor auch nicht viel besser ging und somit die meisten Zuschauer von "Blood Ties" wohl nie etwas mitbekommen haben.

"Boris Becker meets..." (ProSieben)
Im Sommer vergangenen Jahres gaben ProSieben und Boris Becker eine langfristige Zusammenarbeit bekannt, die neben dem Tennis-Turnier "Masters of Legends" eine eigene Talkreihe "Boris Becker meets..." mit dem Ex-Tennis-Star umfasste. Für einen Tag eine schöne Schlagzeile - auf Dauer aber ein Flop. Nicht nur das Tennis-Turnier floppte Ende vergangenen Jahres, auch "Boris Becker meets...", das im Sommer mit vier Folgen fortgesetzt wurde, konnte nie überzeugend. Obwohl man diesmal auf Sportler als Gäste verzichtet hatte und sich lieber in der Kategorie Verona Pooth bediente, lag der Marktanteil durchgehend im einstelligen Bereich. Fortsetzung? Fraglich.

"Bruce - Eure Stylingshow" (ARD)
"Tralala, bei dem wir amateurhaft daherkommen" zum Ersten. Mit diesen Worten beschrieb Programmdirektor Struve die missglückten Vorabend-Formate, mit der die ARD Anfang des Jahres auf dem Problem-Sendeplatz um 18:55 Uhr junges Publikum ködern wollte. Doch weil ein Bruce allein noch lange kein unterhaltsames Format macht und nur wegen Bruce nicht plötzlich alle Topmodel-Zuschauer die ARD einschalten, floppte das Format völlig. Eine Fortsetzung wird es angesichts dessen für Bruce im Ersten nicht geben. Inzwischen darf er aber bei RTL wieder Juror spielen.

"Californication" (RTL II)
Mit einer gigantischen Werbekampagne trommelte RTL II im Vorfeld für seinen "unmoralischen Montag", dessen Prunkstück die Serie "Californication" mit David Duchovny sein sollte. Doch die Zuschauer interessierten sich von Anfang an kaum für das Leben von Hank Moody. Schon die erste Folge wollten nur eine Million Zuschauer sehen - und das war noch lange nicht das Ende der Schreckensmeldungen. Bis zum Ende der Staffel wurde die Zuschauerzahl mehr als halbiert, die Marktanteile lagen zeitweise nur noch knapp über 3 Prozent in der Zielgruppe - und damit nur halb so hoch wie der Senderschnitt. RTL II will dennoch tapfer bleiben und der Serie 2009 noch einmal eine Chance geben. Ob das allerdings erfolgsversprechender ist?

"Clever" (Sat.1)
"Die Show, die Wissen schafft" war nicht nur aus Quotensicht, sondern vor allem auch fürs Image mal ein Prunkstück von Sat.1. Doch im Lauf der Zeit kamen immer mehr Zuschauer abhanden. Der Wechsel von Promis auf normale Kandidaten funktionierte nicht, der Wechsel zurück half dann auch nichts mehr. Für die Zukunft sind nun nur noch längere, einem Thema gewidmete Special-Ausgaben geplant - die eigentlich schon im Herbst starten sollten. Doch noch lassen sie auf sich warten.

"Comedy-Zoo" (ProSieben)
Zeitweise hatte man im zurückliegenden Jahr das Gefühl, bei ProSieben arbeite man aktiv daran, das gute Image, das sich der Sender mit Formaten wie "Stromberg", "Dr. Psycho" oder "Switch Reloaded" im Comedy-Bereich aufgebaut hatte, schnellstmöglich wieder zu zerstören. Der "Comedy-Zoo" schien so ein Versuch zu sein. Das unsägliche Format, in dem Promis einen Tag lang auf Tiere in Zoos losgelassen wurden, lief allerdings so schlecht - die zweite Folge holte nur noch 6,6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe -, dass sich ProSieben gezwungen sah, nach zwei Folgen schon wieder auszumisten und das Format schnell abzusetzen. Der "Comedy-Zoo" war übrigens eines der ersten Formate, bei denen die neue hauseigene Produktionsfirma Red Seven ihre Finger mit ihm Spiel hatte. Na das kann ja heiter werden...

"Damages" (kabel eins)
Der vielleicht traurigste Flop des Jahres: Die grandiose US-Thriller-Serie "Damages", in der unter anderem Glenn Close als skrupellose Anwältin zu sehen ist, ging am Montagabend bei kabel eins völlig zu unrecht völlig unter. Selbst von der Konkurrenz - namentlich RTL-Chefin Anke Schäferkordt - kam im DWDL.de-Interview Mitgefühl für die Kollegen in Unterföhring. Weil die erste Staffel nur 13 Folgen umfasste, hielt kabel eins, das die Serie in Doppelfolgen ausstrahlte, tapfer durch. Doch ob sich ein Sender für eine zweite Staffel begeistern können wird, ist fraglich. Und das ist wirklich mehr als schade.
"Das weiß doch jedes Kind" (Sat.1)
Im Sommer 2007 war die Quizshow "Das weiß doch jedes Kind", bei der Erwachsene Fragen aus dem Schulwissen beantworten müssen und dabei Hilfe von Kindern bekommen, kurze Zeit ein riesiger Erfolg für Sat.1. Doch schon die zweite Staffel konnte daran nicht anknüpfen. Trotzdem gab Sat.1 auch eine dritte Staffel in Auftrag, hatte aber auch damit im zurückliegenden Jahr keinen nennenswerten Erfolg mehr. Nach einem soliden Start mit einer Promi-Ausgabe sanken die Quoten schnell in den einstelligen Bereich, wo sich das Format mit Cordula Stratmann auch sang- und klanglos verabschiedete.

"Dell & Richthoven" (ZDF)
Mit Christoph M. Ohrt und Friedrich von Thun hatte sich das ZDF für seine einen weiteren Serien-Neustart am Donnerstagabend durchaus prominentes Personal gesichert und auch die Grundidee der Serie hörte sich gar nicht so übel an: Ein pensionierter Staatsanwalt und ein passionierter Gauner arbeiteten zusammen, um Verbrechern, die der Arm der Justiz nicht erreichen konnte, das Handwerk zu legen. Die Umsetzung war dann allerdings allzu lahm geraten, das Publikum blieb von Beginn an weg. Obwohl das ZDF schon nur vier Folgen produzieren ließ, hielt der Mainzer Sender nicht bis zum Schluss durch und verbannte die letzte Folge schließlich ins Nachmittagsprogramm am Wochenende. Fortsetzung daher ausgeschlossen wie bei so vielen anderen ZDF-Serien in diesem Jahr auch...

"Der Arbeitsbeschaffer" (RTL)
Anfang Januar testete RTL mal wieder eine neue Help-Dokusoap. Der private Arbeitsvermittler Lars Naundorf versuchte darin, Arbeitslose in Jobs zu vermitteln, scheiterte aber nicht nur dabei teilweise, sondern auch mit dem ganzen Format beim Publikum. Die Marktanteile lagen weit unter RTL-Schnitt, was vor allem angesichts der Topquoten, die andere Dokusoaps auf diesem Sendeplatz holen, sehr enttäuschend war. Und so musste der "Arbeitsbeschaffer" nach nur einer Sendung schon wieder für sich selbst einen neuen Job suchen, denn eine Fortsetzung wird es wohl angesichts der Quoten eher nicht geben.

"Der Auswanderer-Coach" (kabel eins)
Die Auswanderer-Welle hatte in den letzten Jahren vor allem kabel eins und Vox voll erfasst. Weil die Ur-Formate langsam anfingen zu schwächeln, sollten neue Ansätze frischen Wind bringen. So probierte es kabel eins mit einem Mix aus Coaching- und Auswanderer-Show. Der "Auswanderer-Coach" holte allerdings nur Marktanteile deutlich unter 5 Prozent. Nach nur vier Folgen zog kabel eins daher vorzeitig schon wieder den Stecker. So langsam muss man sich wohl nach einem neuen Trend-Thema umsehen.

"Der Bluff" (RTL II)
"Der Bluff" war einer der vergeblichen Versuche von RTL II, eine neue Dokusoap am Montagabend zu etablieren. Fachfremde Kandidaten mussten sich vor einer Jury so gut verstellen, dass sie zwischen lauter Profis von einer Experten-Jury nicht erkannt werden. Das Publikum lehnte das Format aber von Anfang an ab. Eigentlich wollte RTL II noch einen Rettungsversuch starten und "Die Kochprofis" als vielversprechenderes Vorprogramm kurzfristig ins Programm nehmen - doch als die "Kochprofis" dann kamen, war "Der Bluff" schon weg. RTL II zog nach nur zwei Ausgaben die Notbremse.

"Der Bulle von Tölz" (Sat.1)
Es ist noch gar nicht so lange her, da war der "Bulle von Tölz" eine sichere Bank. Obwohl Sat.1 die nur wenigen neuen Folgen pro Jahr mit Dauer-Wiederholungen streckte, holte der betuliche Krimi aus Bad Tölz verlässlich Topquoten. Doch dann kam dem Bullen erst die gewohnte Assistentin und dann im vergangenen Jahr auch noch die Mama zumindest vorübergehend abhanden. Weil auch die Qualität der Geschichten nachgab, verwunderte auch der Quoten-Einbruch nicht mehr allzu sehr. Marktanteile teils unter Senderschnitt trotz Erstausstrahlungen - das kannte man vom "Bullen" vorher noch nicht. Die Zukunft scheint angesichts dessen langsam ungewiss.

"Der Seewolf" (ProSieben)
ProSiebens aufwändiger Zweiteiler "Der Seewolf" machte schon lange vor der Ausstrahlung Schlagzeilen. Kurioserweise ließ nämlich fast gleichzeitig auch das ZDF eine Neuauflage des Klassikers verfilmen - und wollte ProSieben untersagen lassen, den Titel "Der Seewolf" zu verwenden. ProSieben setzte sich letztlich durch, zeigt das Werk unter dem ursprünglichen Titel - und ging damit gnadenlos unter. Der Marktanteil lag im einstelligen Bereich, Teil 2 musste sich sogar dem 25 Jahre alten Film "Die Glücksritter" auf kabel eins geschlagen geben. Beim ZDF dürfte man angesichts dessen schon mit Bangen dem eigenen "Seewolf" entgegensehen.
"Dexter" (RTL II)
Gemeinsam mit "Californication" wurde auch "Dexter" im Vorfeld massiv beworben - und gemeinsam mit "Californication" ging auch "Dexter" am späten Montagabend unter. Anfangs hielten sich die Marktanteile zwar noch über Senderschnitt, doch selbst das lag deutlich unter den Erwartungen. Im Lauf der Zeit sank aber auch "Dexter" in den roten Bereich. Ob RTL II angesichts dessen auch die zweite Staffel zeigen wird, erscheint mehr als fraglich.

"Die Abzocker" (Sat.1)
Ab Anfang Januar versuchte sich Sat.1 an einer modernisierten Form des alten "Vorsicht Falle"-Konzepts von Eduard Zimmermann. Der Start verlief auch noch recht vielversprechend - doch in den folgenden Wochen brachen die Quoten ein und fielen zuletzt in einen deprimierenden tiefen einstelligen Bereich. Das könnte allerdings auch daran liegen, dass Sat.1 sich ausgerechnet den Sendeplatz für das Dokusoap-artige Format ausgesucht hat, auf dem auch RTL dieses Genre sehr erfolgreich bedient. Womöglich war das nicht der Weisheit letzter Schluss... Kurz nach dem Ende kam dann die Überraschung: Trotz der enttäuschenden Quoten schickte Sat.1 "Die Abzocker" im Sommer in eine zweite Staffel. Die Quoten waren allerdings auch da nicht besser.

"Die Anwälte" (RTL und Das Erste)
Immerhin eines haben "Die Anwälte" geschafft: Sie bleiben im Gedächtnis. Die Serie wird nicht nur Paradebeispiel dafür in Erinnerung bleiben, wie wenig Vertrauen die Sender noch in ihre eigenen Produkte haben, sondern auch, dafür, dass das manchmal vielleicht gar nicht so schlecht ist. Eigentlich sollten "Die Anwälte" schon einmal im Frühjahr 2007 bei RTL starten, wurden dann fast ein Jahr verschoben - und als sie dann endlich kamen nach nur einer Folge sofort wieder abgesetzt. Dann gelang RTL aber das Kunststück, aus der Serie doch noch Kapital zu schlagen: Die ARD kaufte den Kölnern die von Studio Hamburg produzierte Serie ab, zeigte sie am Montagabend - und erlebte damit einen noch viel größeren Flop. Die Serie interessierte zeitweise nicht einmal zwei Millionen Zuschauer, die Quoten waren noch schwächer wie bei RTL. Nun darf das Format endgültig in Frieden ruhen.

"Die Effenbergs" (RTL)
Nun ist also auch noch RTL in den Markt der Celebrity-Dokus eingestiegen. Die Zuschauer sollen Stefan und Claudia Effenberg am Sonntag-Vorabend bei Wohnungssuche und in ihrem Alltag begleiten. Nur interessierte das kaum jemanden. Die Quoten lagen von Beginn an unter Senderschnitt und sanken sogar noch von Woche zu Woche. Die letzten beiden Episoden verbannte RTL daher kurzfristig in den Sonntagnachmittag, wo sie nahezu unbemerkt versendet wurden. Vielleicht bleiben uns jetzt ja weitere Promi-Dokusoaps zumindest bei RTL erspart.

"Die Gerichtsmedizinerin" (RTL)
m Herbst 2005 zeigte RTL vier Folgen der neuen Serie "Die Gerichtsmedizinerin", die Hauptdarstellerin Lisa Fitz nach ihrem Aufenthalt im RTL-Dschungelcamp bekommen hatte. Die Quoten waren zwar schon damals nicht überragend, doch RTL entschloss sich dennoch, eine zweite Staffel zu drehen. Die lagerte dann allerdings für lange Zeit im Archiv. Im Herbst rang sich RTL dann doch noch dazu durch, sie zu zeigen. Am Donnerstagabend um 22:15 Uhr kam sie aber auf keinen grünen Zweig. Die Marktanteile lagen im tiefroten Bereich. Nach kurzer Zeit wurde sie daher noch um eine Stunde nach hinten verschoben, was zwar wenig Besserung brachte, wo sie aber nicht mehr so viel Schaden anrichtete. Eine Fortsetzung ist angesichts dessen aber ausgeschlossen. Der nächste Abschied einer deutschen Serie also.

"Die Jugendcops & Kommissariat 105 im Einsatz" (Sat.1)
Am in fußballfreien Wochen fast schon chronisch erfolglosen Mittwochabend schickte Sat.1 im Herbst auch die "Jugendcops" ins Rennen. In der Dokuserie wurden Münchner Polizisten begleitet, die sich um die Verfolgung straftätiger Jugendlicher kümmern. Weil Sat.1 aber ohnehin schon tagsüber kaum noch etwas anderes tut, als Straftäter zu verfolgen, fanden sich am Abend kaum noch Zuschauer. Als der Marktanteil schließlich auf 5,8 Prozent in der Zielgruppe gefallen war, hatte auch Sat.1 die Nase voll und schob "Die Jugendcops" um eine Stunde nach hinten, ehe sie ganz aus dem Programm verschwanden.

"Die Lego-Show" (Sat.1)
2003 feierten die Lego-Bausteine schon einmal einen PR-Geburtstag bei Sat.1. Damals war die von Kai Pflaume moderierte Show ein großer Erfolg für den Sender. Knapp fünf Millionen Zuschauer sahen damals zu, der Marktanteil in der Zielgruppe lag damals bei tollen 22,4 Prozent. Zum 50. Geburtstag in diesem Jahr legte Sat.1 die Show nun neu auf - und produzierte einen Flop mit Ansage. Denn Sat.1 zeigte die "Lego Show" in direkter Konkurrenz zum Finale der RTL-Castingshow "Das Supertalent" auf der einen und Raabs "Stock Car Crash Challenge" auf der anderen Seite. Über einen Marktanteil von nur 8,3 Prozent in der Zielgruppe konnte man sich dann eigentlich nicht mehr wundern. Über die Programmplanung schon.

"Die Marco Rima Show" (Sat.1)
Es sollte das große Comeback für Marco Rima in Deutschland werden. Einst gehörte er zum Ensemble der legendären "Wochenshow" von Sat.1, doch danach war es um ihn hierzulande ruhig geworden. Und allzu viele "Wochenshow"-Fans wollten ihn nach all den Jahren nun offenbar nicht mehr sehen. Das Comeback am Comedy-Freitag scheiterte kläglich. Schnell wurde die Sendung in den sehr späten Abend verbannt, wo Sat.1 die Staffel dann immerhin noch zu Ende ausstrahlte. Weitere Ausgaben wird es aber nicht geben.

"Die Niels Ruf Show" (Sat.1)
Schon eineinhalb Jahre durfte Niels Ruf im Pay-TV bei Sat.1 Comedy - und damit weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit - üben, ehe Sat.1 seine Late Night Show einem großen Publikum vorführte - oder vorführen wollte. Denn allzu viele Zuschauer wollten die Sendung auch im Free-TV nicht sehen. Bei Sat.1 sucht man nun händeringend nach einem vielversprechenderen Sendeplatz und verlegte die "Niels Ruf Show" erst um eine Stunde nach hinten - was immerhin etwas Besserung brachte - und dann der Freitag- in die Samstagnacht. Dort ging die Show dann auch im Herbst im kleinen Kreis zu Ende. Der Sprung ins Free-TV war somit gleichzeitig auch der Anfang vom Ende für die "Niels Ruf Show".

"Die Oliver Geissen Show" (RTL)
Oliver Geissen ist einer von zwei verbliebenen Daily-Talk-Veteranen im deutschen Fernsehen - und er ist zuletzt gewaltig ins Straucheln geraten. Die Verlegung von 13 auf 14 Uhr aufgrund der "Punkt 12"-Verlängerung hat Geissen jedenfalls alles andere als gut getan. Jedenfalls darf man die "Oliver Geissen Show" inzwischen zum allgemeinen RTL-Nachmittagsproblem dazuzählen, die Quoten lagen in den letzten Monaten fast durchgehend unter dem Senderschnitt. Doch vorerst hat er wohl trotzdem eine Überlebensgarantie: RTL hat einfach nichts erfolgsversprechendes, was man stattdessen zeigen könnte.

"Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit" (RTL II)
Und noch ein Teil des unglaublich erfolglosen "unmoralischen Montags" bei RTL II: Während der Sender am späten Abend wenigstens erhobenen Hauptes mit den hochwertigen Serien "Californication" und "Dexter" unterging, tat man um 21:15 Uhr alles, um sein schlechtes Image aufrecht zu erhalten und zeigte die Fremdschäm-Show "Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit", wo sich Menschen der Lächerlichkeit preisgeben mussten, um am Ende zu gewinnen. An einen Lügendetektor angeschlossen mussten intime Fragen beantwortet werden - und wer log, flog raus. Vorzeitig rausgeflogen ist aber auch dieses Format, das nun wirklich kein passendes Vorprogramm für "Californication" bildete, wie man bei RTL II erst erstaunlich spät erkannte.
"Dr. Molly & Karl" (Sat.1)
Nachdem Sat.1 mit Serien wie "Deadline", "R.I.S." und "GSG 9" zuvor grandios gescheitert war, probierte man es im Herbst mit einer Krankenhausserie, die unübersehbar vom RTL-Megaerfolg "Dr. House" inspiriert war. Und das war womöglich auch ihr Problem: Für sich genommen war "Dr. Molly & Karl" eine gut gemachte Serie, dem Vergleich mit "Dr. House" konnte sie aber nicht standhalten. Zudem zeigte das Publikum von Beginn an seine derzeit offenbar stark ausgeprägte Aversion gegen deutsche Serien und gab auch "Dr. Molly & Karl" gar keine Chance. Die Quoten dümpelten schnell unter der 7-Prozent-Marke, Ende des Jahres war dann vorzeitig Schluss. Ob die restlichen Folgen noch gezeigt werden, steht in den Sternen.

"E-Ring" (Sat.1)
Wie Sat.1 auf die Idee gekommen ist, dass die patriotisch-militärische Serie "E-Ring" gut laufen könnte, nachdem bereits "The Unit" auf dem gleichen Sendeplatz so schlecht lief, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass Sat.1 nicht Recht hatte mit seiner Vermutung. "E-Ring" dümpelte wie im einstelligen Bereich vor sich hin. Dennoch durfte "E-Ring" nach einiger Zeit sogar noch eine Stunde früher ran und tauschte mit dem eigenproduzierten "R.I.S." den Platz. Geholfen hat das niemandem.

Auch Wolfram Kons wurde im vergangenen Jahr ein Opfer des verwünschten 17 Uhr-Sendeplatzes bei RTL. Erstmals seit "Jeopardy" versuchte RTL am Nachmittag wieder eine Quizshow zu etablieren. Das Problem von "Einer gegen Hundert" war allerdings, dass man - womöglich um Geld zu sparen - jede Frage unendlich lange ausdehnte und so nur wenige Fragen in der halben Stunde unterbrachte. Nach einem soliden Start versanken auch bei "Einer gegen Hundert" die Quoten schnell im üblichen 17 Uhr-Bereich und somit weit unter Senderschnitt. Im Herbst wurde Kons dann von "112" abgelöst - was allerdings auch nicht besser lief.

"Eli Stone" (ProSieben)
Nur etwas mehr als ein halbes Jahr nach dem Start in den USA brachte ProSieben die Serie "Eli Stone" Anfang August nach Deutschland. Nach einem starken Start brachen die Quoten der ungewöhnlichen Anwaltsserie allerdings schnell ein und bewegten sich nur noch knapp über 7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Eigentlich ein Desaster für ProSieben - doch irgendjemand in diesem Sender scheint ein großer Fan von "Eli Stone" zu sein. ProSieben hielt nämlich nicht nur tapfer bis zum Ende der ersten Staffel auf dem 20:15 Uhr Sendeplatz durch, sondern zeigt schon ab Januar auch noch die zweite Staffel, dann allerdings um 22:15 Uhr. Respekt!

"Emergency Room" (ProSieben)
Einst war die Serie "Emergency Room" für ProSieben ein großer Erfolg. Das war zu Zeiten, in denen beispielsweise noch George Clooney in einer Hauptrolle zu sehen war. Doch inzwischen hat die Serie ihren Zenit weit überschritten. Die neueste Staffel der Serie dümpelte am Mittwochabend um 21:15 Uhr meist im einstelligen Marktanteilsbereich vor sich hin. Vielleicht sollte man sie also doch bald mal in Frieden ruhen lassen.

"Familienhilfe mit Herz" (RTL)
Eines muss man RTL zugute halten: Man hat in Köln erkannt, dass Gerichtsshows nicht das Gelbe vom Ei sind und man diese ersetzen muss. Doch nur weil Coaching-Formate á la "Supernanny" einmal pro Woche gut funktionieren, heißt das eben nicht, dass der geneigte Zuschauer das ganze Elend täglich erleben will. Das Format dümpelte dau'erhaft weit unter Senderschnitt vor sich hin, blieb aber immerhin meist im zweistelligen Bereich. Wieviel das wert ist, lernte RTL aber wohl erst zu schätzen, als man später die Quoten von "Natascha Zuraw" auf diesem Sendeplatz mit ansehen musste. "Familienhilfe mit Herz" musste nach vier Monaten jedenfalls aus dem Nachmittag weichen und wurde dann nur noch am frühen Morgen zu Ende gezeigt. Blöd nur: Auch mit den ersatzweise ins Programm gehievten Dokusoap-Wiederholungen lief es für RTL am Nachmittag nicht besser.
"Flash Gordon" (RTL II)
"Flash Gordon" wurde eigentlich schon in den 1930er Jahren erfunden - für eine Science Fiction-Serie also durchaus ein stattliches Alter. Dementsprechend wirkte auch die Neuauflage irgendwie wie schon tausend Mal erzählt. Am ohnehin schwächelnden Serien-Mittwoch bei RTL II lief "Flash Gordon" so schlecht, dass der Sender schon nach wenigen Folgen die Reißleine zog und die Serie wieder aus dem Programm nahm. Vermissen dürfte sie ohnehin kaum jemand.

"Frank - Der Weddingplaner" (ProSieben)
Im Juli schickte ProSieben Weddingplaner Frank, der einst durch "Sarah & Marc in Love" bekannt geworden war, nach fast einem Dreiviertel Jahr Pause mit der dritten Staffel auf Sendung. Doch die Quoten waren aber eine einzige Enttäuschung und sanken zwischenzeitlich auf völlig unzureichende 6,7 Prozent in der Zielgruppe. Nach nur einer Woche zog ProSieben daher Konsequenzen und nahm "Frank - der Weddingplaner" schnell wieder aus dem Programm, nicht ohne aber zu versprechen, das Format werde bald "auf einem optimierten Sendeplatz" zurückkehren. Dieser "optimierte Sendeplatz" war im Vormittagsprogramm, wo das Format gestreckt mit Wiederholungen inzwischen zu Ende ausgestrahlt wurde.

"Geheime Helfer" (Sat.1)
Bereits im Sommer 2007 kündigte Sat.1 an, das damals frisch mit der Rose d'Or ausgezeichnete Format "Secret Millionaire", bei dem wohlhabende Leute eine Zeit lang undercover unter Bedürftigen leben, die sie schließlich mit ihrem eigenen Geld unterstützen, nach Deutschland bringen zu wollen. Über ein Jahr dauerte es dann, bis man die geeigneten Protagonisten gefunden hatte. Das anspruchsvolle Format wollte am mittwochs bei Sat.1 aber leider kaum jemand sehen. Der Marktanteil pendelte tief im einstelligen Bereich. Eine Fortsetzung wird es angesichts dessen wohl nicht geben.

"Geld zu verschenken" (Vox)
Irgendwann ist man bei Vox auf die Idee verfallen, die Serien am Nachmittag zurückzufahren und stattdessen lieber auf eigenproduzierte Formate zu setzen. Das Problem: Kein einziges eigenproduziertes Format holte dort in den vergangenen Monaten gute Quoten. Auch "Geld zu verschenken" nicht. Das etwas seltsame Konzept: Im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts entschied eine Klasse täglich, welcher von drei von den Schülern selbst vorgestellten Bedürftigen 5.000 Euro bekommen sollte, und welche beiden nicht. Das war wohl auch einem Großteil des Publikums unangenehm. Die Quoten waren mit weniger als 4 Prozent in der Zielgruppe noch schlechter als Vox ohnehin am Nachmittag gewohnt war. Nach nur zwei Wochen war daher schon wieder Schluss. Stattdessen gibt's nun doch wieder eine Serie.

"Gnadenlos gerecht" (Sat.1)
Die Sozialfahnder von Sat.1, die beispielsweise nach Hartz IV-Betrügern fahnden, lösten im Vorfeld einen unerwarteten Sturm der Entrüstung aus. Obwohl man ähnliches schon vielfach in diversen Formaten und Magazinen zu sehen bekam, gab es öffentliche Empörung darüber, dass Hartz IV-Empfänger als Abzocker dargestellt wurden. Den Quoten half diese öffentliche Empörung aber offenbar: Der Start verlief erstaunlicherweise hervorragend, was man Sat.1 am Mittwochabend schon kaum noch zugetraut hatte. Allerdings hielt die Herrlichkeit nicht lange an. Schnell sanken auch bei "Gnadenlos gerecht" die Marktanteile in den einstelligen Bereich ab. Gegen Peter Zwegat waren die Sozialfahnder auf Dauer machtlos.

"Goodbye Deutschland - Die Auswanderer" (Vox)
Neben kabel eins war es vor allem Vox, der in den vergangenen Jahren stark auf Auswanderer gesetzt hat und damit lange tolle Quoten einfuhr. Doch zuletzt flaute der Trend ab. "Goodbye Deutschland", zwischenzeitlich sogar auf zwei Stunden aufgebläht, erreicht dienstags nur noch magere Marktanteile von knapp über 5 Prozent in der Zielgruppe und ist somit inzwischen als Flop zu werten.
"Grenzenlos verliebt" (Vox)
Auf der Suche immer neuen Varianten für Auswanderer-Dokus hat Vox im Frühjahr die Dokusoap "Grenzenlos verliebt" an den Start gebracht. Zum Problem wurde für das Format vor allen Dingen der Sendeplatz: Es lief zunächst direkt nach der Gameshow "Power of 10", was gleich aus zwei Gründen problematisch war: "Power of 10" war nicht nur komplett erfolglos, sondern passte auch thematisch überhaupt nicht zu "Grenzenlos verliebt". Die Quoten waren daher wenig überraschend unterirdisch. Mit "Goodbye Deutschland" im Vorprogramm lief es dann etwas besser, doch wirklich erfolgreich wurde das Format nie. Aber es gibt ja ohnehin schon genug Auswanderer-Dokus im Fernsehen - da schmerzt ein Verlust nicht allzu sehr.

"GSG 9" (Sat.1)
Schon die erste Staffel der Actionserie "GSG 9" lief eigentlich enttäuschend. Doch weil zum Finale plötzlich ein rätselhafter Quotensprung zu verzeichnen war, schickte Sat.1 die - übrigens durchaus sehenswerte - Serie dennoch in die zweite Staffel. Doch auf dem neuen Sendeplatz am Donnerstagabend lief es schon zu Beginn nur mau. Als nach vier Wochen dann auch noch "Alarm für Cobra 11" als direkte Konkurrenz dazu kam - und somit die beiden deutschen Actionserien direkt gegeneinander liefen und sich gegenseitig die Zuschauer wegnahmen, brachen die Quoten komplett ein - sogar noch unter "Deadline"-Niveau. Doch Sat.1 hielt hier immerhin tapfer durch und zeigte die ganze Staffel auf dem 20:15 Uhr-Sendeplatz. Die ständigen Unterbrechungen durch Fußball-Übertragungen taten aber ihr übriges, dass "GSG 9" nie mehr auf die Beine kam und nach zwei Staffeln nun auch wieder Geschichte ist.

"Hausfrauenstreik" (RTL)
Mit "Männer allein daheim" feierte kabel eins 2007 zumindest eine Staffel lang große Erfolge. Also zog auch RTL mit einer eigenen Version namens "Hausfrauenstreik" nach. Darin werden die Frauen in den Wellness-Urlaub geschickt, während sich die Machos zu Hause mit Unterstützung einer Haushaltsexpertin um die Hausarbeit kümmern müssen. Am Sonntagvorabend konnte RTL damit aber nicht allzu viel Zuschauer überzeugen, die Marktanteile lagen - von einem Ausrutscher abgesehen - unter dem Senderschnitt. Eine zweite Staffel dürfte man sich unterdessen sparen.

"Heirate mich - Geheimprojekt Traumhochzeit" (RTL II)
Aleks Bechtel kehrte 2008 auch mit einer eigenen Dokusoap auf den Bildschirm zurück. Allzu viele haben davon aber offenbar nicht Notiz genommen. In "Heirate mich - Geheimprojekt Traumhochzeit" wurde ahnungslosen Menschen offenbart, dass sie in drei Tagen heiraten werden, wenn sie ja sagen. Nach einem ordentlichen Start fielen die Quoten ins Bodenlose. RTL II war mit dem Flop aber nicht allein: Auch Sat.1 scheiterte mit dem ganz ähnlichen Format "Überraschung! Heute heiraten wir", hatte vorsorglich aber nur eine Folge produziert.

"Herzog" (RTL)
Niels Ruf, der sich in der Vergangenheit schon einmal einen Ruf als Rüpel erarbeitet hatte, bekam bei RTL seine eigene Sitcom und spielte einen Scheidungsanwalt. Trotz insgesamt recht positiver Kritiken fiel die Sitcom beim Publikum aber durch und lag weit unter RTL-Schnitt - noch weiter, als man das von RTL-Sitcoms ja ohnehin schon gewohnt ist. Nach drei Wochen zog RTL den Stecker. Das Problem aus Sendersicht: Der Sendeplatz war nicht "männeraffin" genug. Ah ja. Dann viel Glück auf der Suche nach einem besseren Platz für einen Halbstünder.

"Ich Tarzan, Du Jane" (Sat.1)
"Ich freue mich, dass die Getränke gleich mehr als 10 Prozent haben." Mit diesem Satz verabschiedete sich Moderator Hugo Egon Balde nach dem Finale des neuesten Sat.1-Castingversuchs, der wie in den Jahren zuvor auch "Star Search 2" und "You can dance" komplett erfolglos geblieben war. Wie in den Jahren zuvor gelobte der gerade amtierende Sat.1-Chef dann auch, künftig von Castingsendungen erstmal die Finger zu lassen. Hoffen wir auch im Sinne des Senders, dass man sich diesmal etwas länger daran erinnert.

"Ich weiß, wer gut für dich ist" (Das Erste)
"Tralala, bei dem wir amateurhaft daherkommen" zum Zweiten. Noch so ein Format für den ARD-Vorabend, mit dem man zwanghaft junge Leute anlocken wollte. Doch die Datingshow, in der Freunde die Dating-Partner aussuchen durften, wollten noch weniger Menschen sehen wie in den Wochen zuvor "Bruce". Nach nur drei Wochen zog die ARD angesichts von Marktanteilen um 4 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe vorzeitig die Notbremse. Die stattdessen ausgestrahlten Wiederholungen von "Berlin Berlin" liefen zwar auch nicht wesentlich besser, riefen aber immerhin nicht so viele Kritiker auf den Plan wie "Bruce" und die Datingshow. Bei der ARD ist man inzwischen ja auch schon mit kleinen Dingen zufrieden.

"iTeam - Die Jungs an der Maus" (Sat.1)
Noch schneller als beim gleichzeitig gestarteten "3 ein Viertel" ging es für die Sitcom "iTeam - Die Jungs an der Maus": Obwohl Sat.1 das britische Original annähernd Wort für Wort übersetzte, fiel das "iTeam" bei Fans des Originals wie auch bei den meisten anderen rigoros durch. 6,8 Prozent betrug der Marktanteil bei Folge 1. Nachdem die zweite Folge kaum besser lief, machte Sat.1 kurzen Prozess und hielt für kurze Zeit den Rekord für die schnellste Absetzung in diesem Jahr. Das wollte RTL wohl nicht auf sich sitzen lassen, was schließlich den "Anwälten" zum Verhängnis wurde.

"Jedes Kilo zählt" (kabel eins)
kabel eins wird mit seinen Eigenproduktionen einfach nicht so recht glücklich. Daran änderte es auch nichts, dass sie nun nicht mehr montags, sondern am Donnerstagabend laufen. Bei "Jedes Kilo zählt" wurde eine Insel beim kollektiven Abspecken begleitet. Abgenommen haben nach einem ohnehin schon schwachen Start aber zunächst vor allem die Zuschauerzahlen. Man hätte es vielleicht ahnen können. Zuvor waren schließlich auf mehreren Sendern schon diverse Abnehmformate gescheitert

"Kidnapped" (Sat.1)
Das interessanteste an der Serie "Kidnapped - 13 Tage Hoffnung" war die Programmierung, die Sat.1 gewählt hat. Die ersten beiden Folgen zeigte der Sender direkt hintereinander ab 20:15 Uhr, alle weiteren danach erst um 23:15 Uhr. Und das nicht etwas als Reaktion auf miese Quoten, sondern weil das von Anfang an so geplant war. Doch selbst wenn es nicht so geplant gewesen wäre, hätte die Entscheidung wohl nicht lange auf sich warten lassen. Denn das Publikum lehnte die Serie über die Entführung eines Sohnes gnadenlos ab. Schon zum Start reichte es nur für 7,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, um 23:15 Uhr lief es dann meist sogar noch schlechter. Trotzdem hielt Sat.1 immerhin tapfer bis zum Ende durch.
"Kuschelrock - Die schönsten Liebesgeschichten 2008" (Sat.1)
Erstaunlich: Sat.1 zeigte im November eine Musikshow, die nicht von Hugo Egon Balder moderiert wurde. Stattdessen durfte bei der "Kuschelrock"-Show der Sat.1-Experte für Gefühlsfragen Kai Pflaume ran. Die Werbeveranstaltung für die "Knatterbegleitmusik" (Oliver Kalkofe) versagte beim Publikum aber völlig. Ein Marktanteil von nur 6,6 Prozent in der Zielgruppe war selbst für Sat.1-Verhältnisse eine einzige Katastrophe.

"Lost" (ProSieben)
Es ist ein Jammer: Die grandiose Mysteryserie "Lost" verlor schon während der ersten Staffel kontinuierlich Zuschauer, bei Staffel 2 lag sie dann aber sogar fast durchgehend unter dem Senderschnitt. Auch eine Verschiebung auf den späteren Abend konnte "Lost" nicht wirklich helfen. Doch ProSieben hielt an der Serie fest - mit dem Ergebnis, dass die dritte Staffel ebenfalls nur miserable Quoten am Montagabend erzielte. Doch ProSieben beweist weiter Durchhaltevermögen und zeigt auch die vierte Staffel. Zu befürchten bleibt aber, dass die Quoten dort auch nicht mehr ansteigen werden.

"Mannsbilder" (Sat.1)
Obwohl Sat.1 mit seinen Sektch-Comedy-Formaten seite langem reihenweise Flops einfährt, konnten es die Berliner auch im vergangenen Jahr nicht lassen. Eines dieser Formate: "Mannsbilder", die sich zu der verhältnismäßig erfolgreichen Reihe "Weibsbilder" gesellten. Die hölzernen Geschichten waren allerdings wirklich einfach zu unlustig, als dass sie zweistellige Marktanteile verdient hätten. Haben sie ja auch nicht bekommen. Mehr als eine Staffel wird es daher wohl kaum geben.
"Mein Restaurant" (Vox)
Ja, wir geben es zu: 75 Prozent der DWDL.de-Mitarbeiter gehören zu den Fans von "Mein Restaurant". Und uns blutet das Herz, aber auch dieses Format muss unter dem Strich wohl als Flop abgestempelt werden. Für die teuerste Eigenproduktion in der Geschichte des Senders ist es einfach zu wenig, wenn man ab und an mal über den Senderschnitt lugt, meist aber darunter vor sich hindümpelt. Trotz der enttäuschenden Quoten ist eine Fortsetzung übrigens nicht gänzlich ausgeschlossen. Wir dürfen also noch hoffen.

"Mieten, kaufen, wohnen" (Vox)
Über die missglückten Versuche von Vox, am Nachmittag mit Eigenproduktionen zu punkten, war hier ja schon einmal die Rede. "Mieten, kaufen, wohnen" war auch einer davon. In dem Format wurden vier Wohnungsvermittler bei der Arbeit begleitet. Die Zuschauer interessierten sich allerdings nicht allzu sehr dafür. Ohnehin war es aber nur ein wenige Wochen dauernder Test von Vox, der durch das noch erfolglosere "Geld zu verschenken" abgelöst wurde. Fortgesetzt werden wohl beide Formate nicht.

"Mitten im Leben" (RTL)
"Mitten im Leben" hieß auch schon in der letzten Saison ein Flop von RTL - damals bezeichnete der Name aber noch eine Sitcom in der Primetime. Im Mai startete RTL nun erstaunlicherweise ein Nachmittagsformat mit gleichem Namen. Diesmal war es keine Sitcom, sondern eine Dokusoap, die etwas an den ProSieben-Erfolg "We are Family" erinnerte und Menschen in ihrem Alltag zeigte. Weil am RTL-Nachmittag derzeit aber einfach alles zu floppen scheint, erging es auch "Mitten im Leben" nicht anders. Weil aber der Talk "Natascha Zuraw" noch schlechter lief, wurde die Sendezeit nicht etwa verkürzt, sondern sogar auf 2 Stunden ausgedehnt. Nennenswerte Besserung brachte das in den darauffolgenden Monaten zwar nicht, doch mangels Alternativen läuft das Format bis heute - und ein Ende scheint nicht einmal abzusehen.

"Musical Showstar 2008" (ZDF)
Noch ein Sender, der glaubte, Musical-Castingshows seien etwas, auf das das Publikum gewartet habe. Immerhin war das ZDF nicht so vermessen, daraus eine mehrmonatiges Format für die Primetime zu machen, sondern versendete seine öffentlich-rechtlich-freundlichen Castingreports am Vorabend, wo sie allerdings eine Woche lang nur miserable Quoten holten. Etwas besser liefen die Primetime-Shows mit Thomas Gottschalk dann zwar schon, doch zufrieden sein konnte man beim ZDF auch damit nicht. Erst das Finale rettete sich dann immerhin auf halbwegs akzeptable Werte. Wie gut, dass das schon mit der dritten Folge an der Reihe war. Beim ZDF wird man wohl froh darüber gewesen sein, nie mehr als drei Shows geplant zu haben. Das ersparte eine peinliche Absetzung oder ein schmerzhaftes Durchhalten über Monate hinweg wie bei den Kollegen von Sat.1.

"My name is Earl" (RTL)
Was hat RTL sich schwer getan, einen Sendeplatz für die witzige US-Sitcom "My Name is Earl" zu finden, in der der Gauner Earl versucht, durch gute Taten sein schlechtes Karma wieder zu verbessern. Letztlich rang sich RTL einen denkbar unprominenten Platz am späten Freitagabend um 23:30 Uhr ab. Vielleicht lag es dann daran, dass zu dieser unmöglichen Sendezeit kaum jemand etwas von der Serie mitbekommen hat. Jedenfalls waren die Quoten schlecht. Und um so länger RTL die Zuschauer auf die Serie warten ließ, um so schneller setzten die Kölner sie wieder ab. Nach nur rund eineinhalb Monaten war wieder Schluss. Bleibt allenfalls noch zu hoffen, dass Earl vielleicht auf einem kleineren Sender ein neues Zuhause findet. Ein noch unprominenterer Sendeplatz dürfte bei RTL selbst jedenfalls kaum aufzutreiben sein.

"Natascha Zuraw" (RTL)
Der nicht nur erfolgloseste, sondern auch peinlichste Versuch von RTL, sein Nachmittagsproblem zu lösen, war im vergangenen Jahr wohl der Talk "Natascha Zuraw". Statt ein Thema mit mehreren Gästen pro Sendung, schleuste Natascha Zuraw Themen wie Gäste wie am Fließband durch die Sendung und garnierte das ganze mit hausbackenen Ratschlägen aus dem Psychologie-Handbuch. Die Zuschauer lehnten das Format von Anfang an ab, die auf diesem Sendeplatz ohnehin schon lange schwachen Quoten fielen sogar fast durchgehend in den einstelligen Bereich. Nach nur vier Wochen zog RTL schnell die Notbremse.

"Nemesis" (ProSieben)
Serien am Mystery-Montag riechen bei ProSieben ohnehin gern nach Flops - zumal wenn sie eine Geschichte erzählen, wie man sie schon dutzende Male gesehen zu haben glaubt. So wie etwa "Nemesis", das von einem geheimen Regierungsprojekt handelt, das den Erstkontakt mit Außerirdischen untersucht. In den USA wurde die Serie schon nach neun Folgen aus dem Programm gekippt. Obwohl "Nemesis" auch in Deutschland nicht erfolgreicher lief, hielt ProSieben immerhin durch und zeigte alle 13 produzierten Folgen. Immerhin muss man sich bei ProSieben diesmal nicht ärgern, dass eine weitere Serie des Senders in den USA schon nach einer nicht einmal vollständigen Staffel eingestellt worden war.

"Noch Besserwissen" (ProSieben)
Im vergangenen Jahr hieß die von Oliver Welke moderierte Panelshow, in der man im Finale gegen einen Affen antreten musste, noch "Besserwisser", war aber schon damals nur mäßig erfolgreich. Trotzdem gab es überraschend eine zweite Staffel, für die ProSieben aus dem eingängigen Namen "Besserwisser" das sperrige "Noch Besserwissen" machte - und damit höchstens noch mehr Zuschauer abschreckte. Die Quoten waren erneut mies, eine weitere Fortsetzung dürfte es diesmal also wohl nicht geben.

"Plötzlich Papa - Einspruch abgelehnt" (Sat.1)
Anders als es der Titel vermuten lässt, geht es bei "Plötzlich Papa - Einspruch abgelehnt" eigentlich weniger um die Probleme des Karriere-Anwalts mit einem unverhofften Baby, sondern eher um Anwalts-Storys. Die wurden allerdings auch schon einmal witziger erzählt. Am Donnerstagabend reihte sich "Plötzlich Papa" daher auch nahtlos in die lange Liste der deutschen Serienflops ein. Zum Jahresende war daher vorzeitig wieder Schluss. Eine Rückkehr wird es - zumindest auf einem halbwegs zivilen Sendeplatz - wohl nicht geben.

"Post Mortem" (RTL)
Weil "CSI" und Konsorten so unglaublich gut laufen, versuchten sich sowohl RTL als auch Sat.1 an einem deutschsprachigen Pendant. Beide Formate konnten aber in Staffel 1 nicht wirklich überzeugen - und wurden dennoch beide in die Verlängerung geschickt. Das Ende vom Lied: Beide Serien floppten in Staffel 2 völlig. Immerhin hielt RTL bei "Post Mortem" am Donnerstagabend durch und zeigte alle Folgen - anders als bei dem gleichzeitig gestarteten "Die Anwälte", obwohl die Quoten schnell auf dem gleichen Niveau angekommen waren. Eine nochmalige Fortsetzung gibt es naheliegenderweise nicht.

"Power of 10" (Vox)
Als besonders mutig erwies sich im Frühjahr Vox und programmierte die von Dirk Bach präsentierte Gameshow "Power of 10" nicht nur in der Primetime, sondern das eine Woche lang sogar durchgehend um 22:15 Uhr. Belohnt wurde der Sender allerdings nicht. Nach einem ohnehin schon mauen Beginn sackten die Quoten im Lauf der Woche ins Bodenlose. Danach liefen noch drei Folgen dienstags um 20:15 Uhr - wo es sogar eher noch schlechter aussah. Schade, denn somit dürften die Sender bei Gameshows künftig noch vorsichtiger als bislang schon bleiben.

Promi-"Deal or no Deal" (Sat.1)
Es scheint ein ehernes Fernsehgesetz zu sein: Wenn ein Format eine gewisse Zeit im Fernsehen zu sehen war, dann muss auf jeden Fall ein Promi-Special gedreht werden. In diesem Jahr ereilte dieses Schicksal auch die Koffershow "Deal or no Deal". Die erste Promi-Ausgabe lief am Freitagabend sogar auch recht ordentlich. Doch spätestens da erkannten die Zuschauer wohl, dass die ganze, unheimlich in die Länge gestreckte Veranstaltung mit Promis nur noch alberner ist. Ab Woche 2 fielen die Quoten demzufolge immer weiter ab. Sat.1 zog vorzeitig die Notbremse. Übrigens nicht nur bei den Promi-Ausgaben: Auch am Samstagvorabend, wo es zuletzt nur noch für Werte im einstelligen Bereich reichte, ist zum Jahresende Schluss.

"Promis unter Volldampf" (Vox)
Irgendwann schwante den Machern bei Vox Böses: Weil Deutschland kaum A-Promis, wenig B-Promis und nicht mal ein unerschöpfliches Resservoir an C- und D-Promis zu bieten hat, würden für das "Perfekte Promi-Dinner" früher oder später die Kandidaten ausgehen. Als Gegenmaßnahme versuchte man es mit weiteren Promi-Ablegern anderer Kochformate des Senders. Bei "Promis unter Volldampf" wollte das allerdings nicht so ganz gelingen. Während sich das "Promi-Dinner" gegen die starke Spielfilm-Konkurrenz sonntags meist respektabel schlägt, ging "Promis unter Volldampf", bei dem Prominente für eine Woche in einem Spitzen-Restaurant 20 Gäste bekochen müssen, stets mit Marktanteilen deutlich unter Senderschnitt unter.

"Quiz-Taxi" (kabel eins)
Nach einem ursprünglich recht verhaltenen Start fuhr sich Thomas Hackenberg mit seinem "Quiz-Taxi" zwischenzeitlich in die Herzen der Zuschauer und bescherte kabel eins am Vorabend richtig gute Werte weit über Senderschnitt. Doch der Stern des "Quiz-Taxis" begann schon vor längerem wieder zu sinken. Die Umstrukturierung des Vorabends und der Wechsel zu 45-minütigen Folgen ab 19:30 Uhr brachte dem Format dann aber den Todesstoß. Die Quoten pendelten zuletzt meist nur noch zwischen 3 und 4 Prozent und damit deutlich unter dem Senderschnitt. Im Juni nahm kabel eins das Format vom Sender - offiziell für eine Sommerpause. Nachdem sich inzwischen die Polizisten-Dokusoap dort aber deutlich besser schlägt, wird das Quiz-Taxi wohl keine Straßenzulassung mehr erhalten.

"R.I.S. - Die Sprache der Toten" (Sat.1)
Im Grunde die gleiche Geschichte wie bei "Post Mortem", nur noch ein wenig trauriger. Mit "R.I.S." wollte sich Sat.1 sein eigenes "CSI" schaffen, der Erfolg blieb aber aus. Die zweite Staffel lief am Donnerstagabend - und unterbot dort sogar noch die Werte der ersten Staffel, die sich am konkurrenzreichen Sonntagabend bewähren musste. Sat.1 verlegte den nächsten Producers At Work-Flop zum Schluss gar auf den traurigen Sendeplatz um 23:15 Uhr. Inzwischen wurde die Serie eingestellt.

"Samantha Who?" (ProSieben)
Obwohl RTL kurz zuvor mit der Sitcom "My name is Earl" am späten Freitagabend gescheitert war, probierte es auch ProSieben erstmals seit längerem wieder mit einer halbstündigen US-Sitcom im Abendprogramm. Allerdings blieb auch für "Samantha Who?" der Erfolg nach einem noch recht guten Start schnell aus. Die in Deutschland vor allem als Kelly "Dumpfbacke" Bundy bekannt gewordene Hauptdarstellerin Christina Applegate musste sich trotz erfolgreichen Vorprogramms mit meist einstelligen Quoten zufrieden geben.

"Sat.1 Nachrichten" (Sat.1)
Nachdem Sat.1 durch den Sparkurs und den Rauswurf seines Anchors Thomas Kausch das mühsam aufgebaute, noch äußerst zarte Pflänzchen "Nachrichtenkompetenz" im Sommer 2007 zunächst mutwillig wieder zertrampelt hatte, griff der Sender in diesem Jahr zu einem ungewöhnlichen Schritt, holte den wenig charismatischen, aber dafür seriös wirkenden Peter Limbourg als neuen Anchor und platzierte die nun schlicht "Sat.1 Nachrichten" getaufte Sendung in direkter Konkurrenz zur "Tagesschau". Um 20 Uhr zieht sie aber nicht nur gegen die, sondern sogar gegen die "RTL II News" regelmäßig den Kürzeren. Dennoch hat die Sendung wohl Bestandsgarantie - denn auf Nachrichten darf Sat.1 nicht verzichten und einen anderen Sendeplatz hat Sat.1 gar nicht, weil in der Trash-Gerichtsshow-Crimedoku-Schiene zwischen 11 und 19:30 Uhr Nachrichten nur noch mehr stören würden.

"Schräge Kerle" (Sat.1)
Die Adaption der britischen Comedy "Chewing the Fat" wurde von Sat.1 schon vor längerem angekündigt. Sehr überzeugt war man von dem Ergebnis aber wohl selbst in Berlin nicht. Ohne große Aufmerksamkeit zu erregen, nudelte Sat.1 das Format freitags kurz vor Mitternacht ab. Wohl aus gutem Grund: Dort unterboten die "Schrägen Kerle" meist noch die Quoten der vorausgehenden "Mannsbilder" und lagen in der Regel tief im einstelligen Bereich.

"Schreinemakers 01805 - 100 232" (9Live)
2008 feierte Margarethe Schreinemakers ihr TV-Comeback - allerdings ausgerechnet bei 9Live. Immerhin würde es dort keinen Quotendruck geben, wie sowohl Schreinemakers als auch der damalige 9Live-Boss Wolter bei der Vorstellung mehrfach betonten. Ein "revolutionäres" Format wie dieses brauche sicher seine Zeit - und die werde es bei neun TV, der Vorabendschiene von 9Live, auch bekommen. Die Quoten lagen dann aber sogar noch unter den ohnehin niedrigen Erwartungen im kaum messbaren Bereich. Nach nur drei Monaten schickte 9Live Schreinemakers dann aber etwas überraschend in eine Sommerpause. Und wenig später wurde bekannt, dass sie daraus auch nicht mehr zurückkehren werde. Immerhin: Im Web hält Margarethe Schreinemakers durch. Noch immer gibt es eine wöchentliche Sendung auf schreinmakers.de.

"Show der Woche" (RTL)
Irgendwer kam bei RTL auf die Idee, dass man eine Art Jahresrückblick auch wöchentlich veranstalten könnte. So wurde im Herbst die "Show der Woche" mit Allzweck-Moderator Oliver Geissen ins Programm gehievt. Das Konzept konnte allerdings von Beginn an nicht überzeugen. Langweilige Rubriken, viele gar nicht wochenaktuelle Dinge und Gäste, wie sie gefühlt in jeder RTL-Sendung sitzen, konnten kaum Menschen zum Einschalten bewegen. Nach 11,9 und 10,9 Prozent Marktanteil für die ersten beiden Sendungen zog RTL nach nur zwei Ausgaben bereits den Stecker. Kuriosität am Rande: Geissen ersetzte sich kurzerhand selbst. RTL zeigte stattdessen eine weitere Wiederholung der "Ultimativen Chartshow" - mit deutlich mehr Erfolg.

"Singing Bee" (ProSieben)
Der Dienstagabend ist für alle Nicht-RTL-Sender ein schwieriges Pflaster. Gegen "CSI: Miami" und "Dr. House" ist eben nur schwer anzukommen. ProSieben probierte es mit der Karaoke-Show "Singing Bee", in der es nur auf textliche und nicht auf gesangliche Künste ankommt. Die zwanghaft auf gute Laune getrimmte Show verlor für das Publikum aber offenbar schnell ihren Reiz. Die erste Sendung holte noch solide 12,0 Prozent in der Zielgruppe, zuletzt hielt man sich nur noch knapp über der 8-Prozent-Marke. Mangels Alternativen wird es aber wohl trotzdem ein Comeback in 2009 geben.

"Sketch for fun" (Sat.1)
*seufz* - was soll man sagen, außer vielleicht: Es war eine Sketchcomedy. Und Sketchcomedys kann das deutsche Publikum nach der Übersättigung der vergangenen Jahre wohl einfach nicht mehr sehen. Man kann nur hoffen, dass die Sender nicht noch allzu viele dieser bereits produzierten Leichen im Keller liegen haben, die man im Sinne der optimierten Nutzung des Programmvermögens noch versenden muss. Damit tut man weder sich selbst, noch dem gelangweilten Publikum einen Gefallen. Die Sendung floppte am Freitagabend jedenfalls wie fast alle neueren Comedysendungen von Sat.1 völlig. Und überrascht war deswegen eigentlich niemand.

"Sketch News" (Sat.1)
Hätte man das Konzept, das der Titel "Sketch News" vermuten lässt, auch tatsächlich einigermaßen ansprechend umgesetzt, hätte die Sendung nach dem Aus für "Wochenshow" und "Freitag Nacht News" vielleicht sogar sehenswert werden können. Nur hat man das leider nicht getan. Was Axel Stein und Co. am späten Samstag ablieferten, war nicht nur witzlos, sondern auch erfolglos. Inzwischen ist die Sendung zurecht aus dem Programm verschwunden.

"Sleeper Cell" (RTL II)
Auch wenn man die laute und meist auch hochspannende Serie "24" an ProSieben abgetreten hat, wollte RTL II im vergangenen Jahr nicht auf eine Terroristenjagd verzichten und nahm die Serie "Sleeper Cell" ins Programm, in der ein Undercover-Agent den Anschlag einer Schläfer-Zelle verhinderte. Die Serie war leiser, raffinierter aber auf eine etwas andere Art ebenfalls spannend. Die Quoten stimmten dennoch nicht. Vielleicht verdarb sich RTL II gleich vieles mit der Programmierung: Die ersten beiden Doppelfolgen wurden an zuschauerarmen Freitag- und Samstagabend gezeigt. Am härter umkämpften Mittwoch kamen erwartungsgemäß kaum noch neue Zuschauer hinzu, die Marktanteile sanken unter Senderschnitt. Staffel 2, die direkt im Anschluss gezeigt wurde, versagte sogar völlig, sodass die letzten beiden Doppelfolgen irgendwann nach 1 Uhr nachts versendet wurden. Schade drum.
"Smallville" (RTL II)
Lange lief die Serie "Smallville" bei RTL im Nachmittagsprogramm am Wochenende, ehe sie zu RTL II wechselte. Weil sie dort am Vorabend so herausragend gute Quoten holte, hievte RTL II die neue Staffel sogar in die Primetime. Keine gute Idee, wie sich schnell herausstellte: Die Quoten sanken nach einem guten Start schnell unter Senderschnitt. Zuletzt war fast der Fall unter die 3-Prozent-Marke zu befürchten. Trotzdem hält RTL II bislang an der Serie in der Primetime fest.

"Sonja & Dirk Show" (RTL)
Vor einigen Jahren versuchte sich schon einmal Sat.1 an einer Adaption der britischen Sendung "Saturday Night Takeaway with Ant & Dec". Das Format kam damals aber nicht über den Pilotstatus hinaus. In diesem Jahr probierte es dann RTL mit seinem dschungelerprobten Moderatorenpaar Sonja Zietlow und Dirk Bach. Die Quoten der ungewöhnlich temporeichen Show fielen am Freitagabend aber mau aus. 14,8 Prozent Marktanteil waren einfach zu wenig für eine aufwändige Show, die auch noch live ausgestrahlt wurde. Eine Fortsetzung in dieser Art wird es jedenfalls nicht geben, so RTL kurz danach.

"Spieglein, Spieglein" (Vox)
Obwohl kurz zuvor schon "Bruce" im Ersten grandios gescheitert ist, wagte sich auch Vox an das Thema Styling. Aber auch Schönheits-Operationen und ähnliches waren Thema in "Spieglein, Spieglein". Das Publikum wollte es aber trotzdem nicht sehen. Die Quoten waren von Beginn an miserabel und verschärften das Quotenproblem am Nachmittag noch, statt es zu lösen. Nach nur einer Woche verschob Vox das Format vom 17 Uhr-Sendeplatz in den frühen Nachmittag, wo es dann weitgehend unbemerkt versendet wurde.
"Spoons" (ProSieben)
Erfolglose Sketch-Comedys sind ja eigentlich die Spezialität des Schwestersenders Sat.1. Doch weil auch ProSieben mit "Spoons" noch ein solches Format seit längerem im Archiv liegen hatte, das jetzt endlich mal weg musste, traf es eben auch ProSieben einmal. Trotz starken Vorprogramms mit den "Funny Movies"-Film-Parodien bekam die achtteilige Comedy kein Bein auf den Boden. Trost: Durch das Wegsenden in Doppelfolgen war nach vier Wochen schon wieder alles vorbei. Und die Sender haben nun noch ein weiteres Mahnmal gegen weitere neue Sketch-Comedy-Versuche.

"Staatsanwalt Posch ermittelt" / "Das Strafgericht"
Während Sat.1 mit seinen Gerichtsshows und Crime-Dokus weiterhin erstaunlich gute Quoten einfährt, verabschiedeten sich in diesem Jahr mit "Das Strafgericht" und "Staatsanwalt Posch ermittelt" die letzten Vertreter dieser Gattung aus dem Programm. Bei RTL waren die Formate schon lange erfolglos. "Staatsanwalt Posch ermittelt" war zuletzt um den Gerichtsshow-Teil bereinigt und auf eine halbe Stunde gekürzt worden. Auf dem 17 Uhr Sendeplatz war aber wie gewohnt auch damit dann kein Blumentopf mehr zu gewinnen. Schade ist es um die Trash-Formate eigentlich nicht - das Problem ist nur: RTL gelang es bisher auch nicht, ein erfolgreicheres Format für den Nachmittag aufzutun.

"Stars auf Eis" (ProSieben)
Schon der Titel der Sendung war eine eher euphemistische Umschreibung des Ganzen - denn was "Stars auf Eis" in Staffel 2 fehlte, waren vor allen Dingen die zugkräftigen Stars. Und ohne die blieben auch die Zuschauer aus. Schon Staffel 1 war nur mau gestartet und hatte sich erst im Lauf der Zeit zum Erfolg entwickelt. Staffel 2 startete aber schwach und ließ zwischenzeitlich sogar eher noch nach. Eine weitere Fortsetzung dürfte man sich bei ProSieben angesichts dessen sparen.

"The Nine" (kabel eins)
Eigentlich sind die Serien am Freitagabend für kabel eins eine sichere Bank. Doch mit der Hereinnahme der schon in den USA völlig erfolglosen Serie "The Nine - Die Geiseln" hat sich der Sender keinen Gefallen getan. Nach einem zunächst noch recht ordentlichen Start Anfang September fielen die Quoten Woche für Woche ab. Als irgendwann nur noch 2,4 Prozent Marktanteil zu Buche standen, wurde es auch kabel eins zuviel. Allerdings entschied man sich im Zuge einer optimierten Nutzung des Programmvermögens, die Serie dennoch im Programm zu lassen, aber erst nach 23 Uhr zu zeigen.

"Threat Matrix" (Sat.1)
Noch so eine US-Militär-Serie am Donnerstagabend, die bei Sat.1 eigentlich noch nie zufriedenstellend funktionierten. Angesichts dessen hätte ein Erfolg von "Threat Matrix" wohl auch die Verantwortlichen bei Sat.1 selbst überrascht - und es hätte sie vielleicht sogar geärgert, schließlich schickte der Sender die Serie auch während der EM mit Erstausstrahlungen auf Sendung. Dort lagen die Quoten dann teils irgendwo zwischen 1 und 2 Prozent in der Zielgruppe. Im Sinne der "optimierten Nutzung des Programmvermögens", die ProSiebenSat.1-Chef de Posch als Losung ausgegeben hatte - musste die Serie aber wohl einfach weggesendet werden. Das hat Sat.1 dann in Kürze auch erledigt: Auch in Amerika überlebte "Threat Matrix" nicht mehr als eine Staffel.

"Tour de France" (ARD / ZDF)
Alle Jahre wieder tat man bei ARD und ZDF ganz überrascht, als doch wieder neue Dopingskandale auftraten, alle Jahre wieder nahm man den Veranstaltern und Teams Versprechen ab, dass künftig alles anders werden würde, alle Jahre wieder wurden sie nicht gehalten. Irgendwann wurden die Doping-Festspiele auch dem Publikum zu blöd: Die Zeiten, in denen Jan Ullrich die Quoten auf Traumwerte pushte sind längst vorbei, die meiste Zeit lagen die Tour-Übertragungen unter Senderschnitt. Auch das dürfte nicht unwesentlich zu der Entscheidung von ARD und ZDF beigetragen haben, im kommenden Jahr vollständig auf die Tour zu verzichten.

"Tränen am Terminal" (kabel eins)
Während man bei Sat.1 und RTL seit Jahren glaubte, zum Abschluss der Arbeitswoche würden die Zuschauer gern etwas witziges im Fernsehen sehen und deswegen eine Comedy nach der anderen versenkt, ist man bei kabel eins auf die Idee verfallen, es mal mit "Emotionen pur" und hemmungslos heulenden Menschen zu versuchen. Vier mal wollte kabel eins nur freitags am Vorabend ursprünglich die Dokusoap "Tränen am Terminal" ausstrahlen, bei der Menschen bei Abschied und Wiedersehen begleitet wurden. Nach drei Folgen mit miserablen Quoten gab kabel eins den Versuch aber schnell wieder auf.

"Unglaublich - Die Show der Merkwürdigkeiten" (RTL)
Als unregelmäßige, zweistündige Eventshow konnte "Unglaublich" mit Marco Schreyl eigentlich schon 2007 nicht mehr überzeugen. Dennoch bekam das Format im Sommer dieses Jahres noch eine Chance. Als einstündiges, wöchentliches Format sollte es sich am Freitagabend bewähren. Die Quoten lagen aber auch hier mit Marktanteilen um 13 Prozent weit unter dem Senderschnitt. Auf weitere Ausgaben dürfte RTL daher nun wohl endgültig verzichten.

"Unschuldig" (ProSieben)
Es hätte endlich der Befreiungsschlag für die deutsche Serie sein sollen: Alexandra Neldel als junge Rechtsanwältin, die unschuldig Verurteilte aus dem Gefängnis holt. Nach durchweg guten Kritiken verlief der Start mit rund 15 Prozent Marktanteil auch vielversprechend. Doch schon in Woche 2 sackten die Marktanteile ab und sollten sich auch nie mehr richtig erholen. Dass ProSieben die Serie auch während der EM weiter zeigte, lässt den Verdacht aufkommen, dass man mit den stark sinkenden Quoten insgeheim irgendwie schon gerechnet hat. Wenig überraschend sanken sie - unter anderem gegen's Deutschland-Spiel - ins Bodenlose. Dennoch wird ProSieben "Unschuldig" fortsetzen - allerdings nur als Spielfilmreihe. Verspricht zumindest mehr Erfolg als die Serie.

"Unser Mann im Süden" (ZDF)
Für die ZDF-Serie "Unser Mann im Süden" hat sich Fritz Wepper sogar in ein lustiges Bananen-Kostüm gezwängt. Geholfen hat aber auch das wenig: Die Geschichten über Konsul Hammerstein holten donnerstags zunehmend schwächere Quoten. Nach den vier produzierten Folgen wird es daher auch keine Fortsetzung geben.

"Uri Geller live - Ufos & Aliens"
Was hat man sich bei ProSieben dabei nur gedacht: Die Show "Uri Geller live- Ufos & Aliens" geht als größte Zuschauerverarsche des Jahres in diese Flop-Bildershow ein. Geller schickte darin Botschaften ins All und versuchte Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Die mehr als peinliche Sendung wurde vom Publikum zurecht mit völliger Nichtbeachtung gestraft. Miserable 8,8 Prozent Marktanteil waren der verdiente Lohn für diese blamable Vorstellung. Immerhin dürfte ProSieben in Zukunft somit von weiteren solchen Machwerken Abstand nehmen. Hoffentlich.
"Volles Haus" (ProSieben)
Einen der peinlichsten Flops der Saison leistete sich ProSieben mit "Volles Haus". Die Serie, die schon als "Mitten im 8en" im ORF nicht funktionierte, entpuppte sich bei ProSieben als komplett humorfreie Zone, die sich dennoch "Sitcom" schimpfte - und wurde zurecht vom Publikum konsequent gemieden. Die Folge: Nach fünf ausgestrahlten Folgen nahm ProSieben das Format verschämt wieder aus dem Programm. Dumm nur, dass man im Übermut im Vorfeld gleich 30 Folgen produzieren ließ. Die sind nun immerhin allesamt beim VoD-Portal Maxdome verfügbar. Die Abrufzahlen dürften sich wohl in Grenzen halten.

"Willkommen in der Nachbarschaft" (RTL II)
Als RTL II im vergangenen Jahr die erste Staffel von "Willkommen aus der Nachbarschaft" zeigte, empörte sich die "Bild am Sonntag" über "Hetz-Fernsehen in einer neuen Dimension". Das war es zwar nicht, machte sich aber als Schlagzeile gut. Schon damals waren die Quoten trotz der großen Schlagzeilen aber enttäuschend. Dennoch ließ der Sender eine zweite Staffel produzieren. Diesmal blieben neben den Zuschauern aber auch die Schlagzeilen aus. Nachdem der Marktanteil auf 3,5 Prozent in der Zielgruppe gefallen war, zog RTL II kurzfristig den Stecker.

"Zur Sache, Lena" (ZDF)
Auch Uschi Glas bekam im vergangenen Jahr wieder eine eigene Serie beim ZDF und deren Inhalt las sich genau so, wie er sich bei eigentlich allen Uschi Glas-Serien liest. Sie spielte eine Witwe, die nachdem sie ihren Job verloren hatte, in ihre Heimat zurückkehrt, um die Familienbrauerei zu übernehmen. Klingt altbacken, war es auch. Das wäre im ZDF nicht weiter schlimm, wenn wenigstens die Älteren zugeschaut hätten. Doch auch die kamen nicht im erhofften Maße. Die Quoten lagen während der vier Folgen stets im enttäuschenden Bereich.