Mit "The Voice of Germany" gewann im vergangenen Jahr eine Show den Deutschen Fernsehpreis, die dem schon totgeglaubten Casting-Genre noch einmal neues Leben einhauchte. In diesem Jahr hat nun der Kids-Ableger gute Chancen, in die Fußstapfen zu treten. Gleichzeitig befindet sich mit "Got to Dance" aber auch ein weiterer Show-Neustart unter den Nominierten, der sowohl bei ProSieben als auch Sat.1 zu sehen war. Und damit nicht genug: Weil auch das RTL-Format "Let's dance" nominiert ist, kommt es sogar zum Tanzshow-Duell um den Fernsehpreis.
"Deutschland sucht den Superstar", das sich zuletzt aus Quotensicht hinter "The Voice" einordnen musste, hatte in der Vergangenheit bereits zwei Mal den Deutschen Fernsehpreis gewonnen - und mit "User Star für Oslo" gab es noch eine weitere Castingshow unter den Gewinnern. Doppelt ausgezeichnet wurde allerdings nicht nur "DSDS": Auch "Wetten, dass..?" und "Wer wird Millionär?" konnten den Fernsepreis schon zwei Mal ihr Eigen nennen - das RTL-Quiz erhielt die Auszeichnung einmal allerdings ausdrücklich für das Promi-Special mit Hape Kerkeling alias Horst Schlämmer.
Mit "Got to Dance" haben ProSieben und Sat.1 dem Tanzshow-Genre im Sommer noch einmal einen neuen Dreh gegeben - und erstmals konnte Sat.1 in diesem Bereich überhaupt einen Erfolg verbuchen. Unter den 110 Acts waren Gruppen und Solotänzer im Alter von 3 bis 56 Jahren zu sehen. Überzeugen konnte die Show aber auch aus technischer Sicht, denn gleich 144 Spiegelreflexkameras waren halbkreisförmig um die Bühne angebracht: Sie sorgten für spektakuläre Eindrücke von den Choreografien. Die Jury des Fernsehpreises meint: "Neue Casting-Facette. Mit nie gesehenen Tanz-Performances, einer kompetenten Jury und modernster Kameratechnik mitten in die Herzen der Zuschauer!"
ProSieben/Sat.1/Shine Germany Film- und Fernsehproduktion
"Got to Dance" tritt gegen "Let's dance" an: RTL strahlte in diesem Jahr bereits die sechste Staffel seiner Tanzshow aus - und durch den Wechsel auf den Freitagabend gelang es dem Kölner Sender zugleich, für steigende Quoten zu sorgen. Neben dem Discofox-Marathon und dem Tanz-Battle wurde die Show nun um das "Dance Off" im Halbfinale erweitert. Mit 50,06 Prozent aller Stimmen und dem damit knappsten Endergbnis aller Staffeln kürten Sylvie van der Vaart und Daniel Hartwich schließlich Manuel Cortez und Melissa Ortiz-Gomez zu den "Dancing Stars". Dazu die Fernsehpreis-Jury: "Bis ins Finale hinein bleibt die Tanz- und Lebensfreude mitreißend. Beschwingte Fernsehunterhaltung!"
RTL/ITV Studios Germany
Und dann wäre da auch noch "The Voice Kids". Mädchen und Jungen zwischen 8 und 14 Jahren präsentierten im Frühjahr teils atemberaubende Stimmen. Wie bei der Erwachsenen-Version mussten auch sie in den "Blind Auditions" die Jury überzeugen - hier machten Lena Meyer-Landrut, Tim Bendzko und Henning Wehland einen guten Job. In den anschließenden Battles wurde um den direkten Einzug ins Finale gesungen, wo auf die Nachwuchs-Talente eine Ausbildungsförderung in Höhe von 15.000 Euro sowie bei Zustimmung der Eltern ein Plattenvertrag warteten. Ob "The Voice Kids" damit auf "The Voice of Germany" folgt, das 2012 den Fernsehpreis gewann? Die Jury meint: "Gänsehaut pur: Die jungen Talente überzeugten die sympathische Fachjury und die Zuschauer gleichermaßen."
Sat.1/Schwartzkopff TV/Talpa Distribution
In den vergangenen Jahren gab es folgende Gewinner:
Beste Unterhaltung/Show
2012: The Voice of Germany (ProSieben/Sat.1)
2011: Eurovision Song Contest 2011 (ARD)
2010: Unser Star für Oslo (ARD/ProSieben)
2009: Wetten, dass..? (ZDF)
2008: Deutschland sucht den Superstar: Die Motto-Shows (RTL)
2007: Schlag den Raab (ProSieben)
2006: Wer wird Millionär-Prominentenspecial mit Hape Kerkeling (RTL)
2005: Clever! Die Show, die Wissen schafft (Sat.1)
2004: Genial daneben - Die Comedy-Arena (Sat.1)
2003: Deutschland sucht den Superstar (RTL)
2002: Die 80er-Show mit Oliver Geißen (RTL)
2001: Die Harald Schmidt Show (Sat.1)
2000: Wer wird Millionär? (RTL)
1999: Unterhaltungssendung: TV Total (ProSieben)
Show: Wetten, dass..? (ZDF)