Als "Das perfekte Dinner" im Frühjahr 2006 in Deutschland startete, löste die Kochshow im Vorabendprogramm von Vox einen ziemlichen Hype aus. Schnell erzielte das Format, das seinen Ursprung in Großbritannien hat, Marktanteile von 20 Prozent und mehr in der Zielgruppe - und zog einige Nachahmer nach sich, an die man sich heute längst zurecht nicht mehr erinnern kann.
Das "Dinner" aber blieb, auch wenn DWDL.de vor nunmehr 15 Jahren urteilte, die Sendung habe mit Blick auf die Quoten-Entwicklung ihren Zenit überschritten. Das mag, gemessen an den Höchstständen früherer Tage, gestimmt haben. Doch umso bemerkenswerter ist es, dass die Produktion von ITV Studios Germany auch jetzt noch ein wichtiger Pfeiler im Programm von Vox ist und auf diese Weise im kommenden Jahr ihre Volljährigkeit feiern darf. Ein Jubiläum, das im schnelllebigen TV-Geschäft keine Selbstverständlichkeit ist.
Dass es zum Geburtstag einen Grund zum Feiern geben wird, daran besteht kein Zweifel, denn schon jetzt ist absehbar, dass "Das perfekte Dinner" in diesem Jahr so erfolgreich war wie seit zehn Jahren nicht mehr. Lag der durchschnittliche Marktanteil des Formats in der klassischen Zielgruppe noch vor einigen Jahren bei weniger als sechs Prozent, so waren es 2023 im Schnitt fast neun Prozent. In der Spitze steigerte sich die Sendung gar auf mehr als zwölf Prozent - ein beachtlicher Erfolg vor dem Hintergrund von mehr als mehr als 4.000 Folgen, die inzwischen über den Sender gingen.
Verantwortlich dafür sind freilich viele Menschen, ganz sicher aber Katja Rieger, die seit der ersten "Dinner"-Stunde mit dabei ist und auch dann an das Format geglaubt hat, als es über einen recht langen Zeitraum hinweg eher mäßig lief. "Wir bieten Unterhaltung, Inspiration, wecken Neugierde und machen Mut, mal selber Dinge auszuprobieren", erklärte Rieger, die bei Vox als Head of Producer für die Sendung verantwortlich zeichnet, vor einiger Zeit - und nun von DWDL.de stellvertretend für das "Dinner"-Team als "Bildschirmheldin 2023" geehrt wird.
Schon vor einem halben Jahr hat sich DWDL.de auf die Suche nach der Erfolgsformel begeben. Einer der Gründe: Während viele Formate erkennbar unter ihrer Länge leiden, profitierte das "Dinner" umso mehr von der Ausweitung auf 75 Minuten, weil nicht nur mehr Zeit fürs Kochen bleibt, sondern auch für die wöchentlich wechselnde Gruppe, zu der mit jeder zusätzlichen Minute eine deutlich größere Bindung aufgebaut werden kann. Dass der voyeuristische Blick in die Schubladen längst ebenso zu den Akten gelegt wurde wie die zwischenzeitlichen Extra-Punkte, hat dem Format auf lange Sicht eher geholfen.
Und natürlich lebt das "Dinner" auch 2023 noch von Daniel Werner, der der Show aus dem Off mit seiner prägenden Stimme einen zusätzlichen Wiedererkennungswert liefert. Werner ist übrigens Vegetarier. Dass er, unzähliger Fleischgerichte zum Trotz, offenkundig seit 18 Jahren Freude an seiner Arbeit hat, spricht noch ein bisschen mehr für dieses wunderbare Format.