Das Beste kommt ja bekanntermaßen oft zum Schluss. Das gilt auch für Simon Amberger, Korbinian Dufter und Rafael Parente. Mit ihrer Münchner Produktionsfirma NeueSuper, die für Hits wie "Hindafing" oder "Acht Tage" steht, haben sie zum Ende des Jahres noch einmal für ein echtes Highlight gesorgt: Die Neuauflage der "Pumuckl"-Serie, die jüngst beim Streamingdienst RTL+ angelaufen ist und im Weihnachtsprogramm auch bei RTL zu sehen sein wird, ist an liebevollen Details kaum zu überbieten.
Angefangen bei der Ausstattung, der bis ins kleinste Detail nachempfundenen Schreinerwerkstatt, in der einst der alte Meister Eder werkelte und grantelte, über die wunderbaren Dialoge und die stilprägende Musik bis hin zu den herzlichen Geschichten, in deren Mittelpunkt ebenso amüsante wie schrullige Charaktere stehen: Viel besser lassen sich "neue Geschichten vom Pumuckl" wohl kaum erzählen als es dem Team der NeueSuper gelungen ist.
Doch die NeueSuper prägte das Fernsehjahr nicht nur mit dieser gelungenen Neuauflage rund um Kobold mit dem roten Haar. Gleich drei Nominierungen heimste die Produktionsfirma für ihre Prime-Video-Serie "Luden - Könige der Reeperbahn" ein, für die sich die Macher von wahren Begebenheiten aus dem Hamburg der 1970er Jahre inspirieren ließen. Tim Kuhn, der die Handlung mit seiner Kamera filmte, gewann letztlich einen der begehrten Fernsehpreise.
Von der Deutschen Akademie für Fernsehen gab's jüngst sogar gleich drei Auszeichnungen: So wurde "Luden" in den Bereichen Kostüm- sowie Maskenbild prämiert, obendrein gewann Henning Flüsloh den Preis als bester Hauptdarsteller - eine verdiente Würdigung für eine sehenswerte Produktion.
Die große inhaltliche Bandbreite der NeueSuper zeigte sich darüber hinaus auch bei "Paradise", einem dystopischen Science-Fiction-Thriller mit Kostja Ullmann und Iris Berben, den die Produktionsfirma für Netflix herstellte, aber auch bei "I don't work here", einer ZDFneo-Comedyserie. Darin geht es vordergründig zwar um Alltagsrassismus, tatsächlich aber nicht zuletzt um die Herausforderungen des alltäglichen Zusammenlebens - stets versehen mit einem ordentlichen Schuss Fremdscham.
Die großen Fußstapfen, so urteile DWDL.de-Redakteur Timo Niemeier im Frühjahr, könne "I don't work here" erfüllen, basiert die Serie doch auf dem israelischen Original "Nevsu", das 2018 mit einem International Emmy Award ausgezeichnet wurde. Ob die Auszeichnung auch der NeueSuper winkt, bleibt freilich abzuwarten. Mit vielen schönen Fernsehstunden haben sich Simon Amberger, Korbinian Dufter und Rafael Parente aber zumindest den Titel der Bildschirmhelden 2023 redlich verdient.