Die Zeiten, in denen man auf seinen Vater, den prominenten Schauspieler Peter Lohmeyer, hinweisen musste und auf seine Rolle in Sönke Wortmanns wunderbarem Fußball-Film "Das Wunder von Bern", sind lange vorbei. Längst hat sich Louis Klamroth selbst einen Namen gemacht - als Moderator mit Hang zu hartnäckigem Nachfragen, aber auch als erfolgreicher Produzent.
Seit er vor mehr als fünf Jahren begann, eine Talkshow bei ntv zu moderieren, ging es für inzwischen 32-Jährigen beruflich stetig nach oben: 2018 erhielt er für seine Talk-Moderation den Deutschen Fernsehpreis, ein Jahr später folgte die Gründung der eigenen Produktionsfirma, zusammen mit seinem Cousin Nikolaus sowie Moritz Hohenfeld. Der Name: K2H, Klamroth2Hohenfeld. Doch an Bord sind noch weitere erfahrene Fernsehmacher: Die Produktionsfirma Florida, die für die Shows mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf verantwortlich zeichnet, ist direkt zur Gründung als Minderheitsgesellschafter eingestiegen.
Seine kleine ntv-Sendung hat Louis Klamroth inzwischen hinter sich gelassen, doch an Arbeit mangelte es ihm 2021 nicht. Im Gegenteil: In diesem Jahr zeigte sich in besonderem Maße, welche Ambitionen er hegt. Mit seiner Firma produzierte Klamroth für ProSieben das erste Interview, das Annalena Baerbock gab, nachdem sie zur Grünen-Kanzlerkandidatin benannt wurde, bei den folgenden Gesprächen mit Olaf Scholz und Armin Laschet saß er dann neben Linda Zervakis auch gleich selbst vor der Kamera.
Klamroths TV-Höhepunkt aber dürfte die "ProSieben Bundestagswahl-Show" gewesen, die er im August und September mit ordentlichem Erfolg moderierte, auch wenn der CDU-Kanzlerkandidat diesmal absagte. "Vielleicht ärgert sich Armin Laschet ja nachher, dass er nicht dabei war", sagte Klamroth darauf angesprochen im DWDL.de-Interview. Und wer weiß: Vielleicht fehltem dem Politiker gerade deshalb die entscheidenden Stimmen, weil er Besseres zu tun hatte, als sich auf die Primetime-Bühne des Privatsenders zu begeben. Diese wurde kurz vor der Wahl übrigens ein weiteres Mal aufgebaut - um den Spieß mal umzudrehen und Politikerinnen und Politikern die Bürgerinnen und Bürger zu befragen. Ein gelungenes Experiment.
Abseits davon produzierte Klamroth mit "Für & Wider" auch noch einen Wahl-Talk fürs ZDF, stand für "ZDFzeit" vor der Kamera und sorgte auch auf dem Audio-Markt für Beachtung. "Cui Bono", ein Podcast über den zu den Verschwörungstheoretikern abgedrifteten Radiomoderator Ken Jebsen, den K2H zusammen mit Studio Bummens entwickelte und umsetzte, war ein so großer Erfolg, dass daraus nun sogar eine doku-fiktionale Serie gemacht werden soll. Damit greifen dann erstmals Journalismus, Podcast- und Bewegtbildentwicklung innerhalb der Florida Entertainment, die Gesellschafter von Studio Bummens und K2H ist, ineinander.
Und so spricht einiges dafür, dass es für Louis Klamroth im kommenden Jahr weiter nach oben gehen wird. Bleibt zu hoffen, dass man ihn selbst bald wieder häufiger im Fernsehen als Fragensteller zu sehen bekommt. Bis zur nächsten Bundestagswahl sollten sich die Sender jedenfalls nicht Zeit lassen, ihn zu verpflichten.