An dieser Stelle ist es an der Zeit, um sich bei all jenen zu bedanken, die uns in diesem Jahr mit guter Unterhaltung versorgt haben. Die Leute zum Lachen zu bringen und abzulenken von den schlechten Nachrichten, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, war insbesondere im Frühjahr nicht leicht – schließlich wusste kaum ein Vertreter von Sendern und Produktionsfirmen, wie man Fernsehshows auf die Beine stellt, wenn es darum geht, Abstand zu halten. Geschweige denn, wie man gute Laune verbreitet, wenn auf den Publikumsrängen niemand sitzt, der applaudieren kann.
Tatsächlich ist es ebenso bewunderns- wie bemerkenswert, dass 2020 kaum eine große Show ausgefallen ist. Ob "Let's dance", "Deutschland sucht den Superstar" oder "The Voice of Germany": Auf der großen Showbühne war auch in diesem Seuchenjahr immer etwas los. Ganz besonders zu spüren bekam das Team von "The Masked Singer" die Auswirkungen der Pandemie zu spüren. Sehr kurzfristig musste die ProSieben-Show im Frühjahr eine Pause einlegen, nachdem es im Umfeld der Produktion mehrere Covid-19-Fälle gab.
Wie später bekannt wurde, befanden sich mit Gregor Meyle und Tom Beck auch zwei maskierte Sänger unter den Erkrankten. Dass die Show trotz der Pause reibungslos über die Bühne gehen konnte, ist letztlich auch Executive Director Nadine Grünfeld und Creative Director Kerstin Kalenberg von der Produktionsfirma Endemol Shine Germany zu verdanken, die damit zum Kreis unserer Bildschirmheldinnen des Jahres gehören. Von jetzt auf gleich galt es, mit der neuen Situation umzugehen – und ganz nebenbei auch noch auf das Publikum zu verzichten.
Besonders bitter: Als im Herbst die dritte Staffel startete, konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer erneut nur in der ersten Ausgabe live im Studio mitfiebern, ehe verschärfte Corona-Maßnahmen erneut zu einem Publikumsverbot führten. "Wir haben einen Vorteil gegenüber allen anderen Formaten: Wir sind eine Masken-Show", erklärte Grünfeld im Oktober im Gespräch mit DWDL.de. "Das macht es in gewissen Bereichen leichter, weil wir ohnehin Abstand halten." Zudem wisse man im Vergleich zum Frühjahr mehr über das Virus und worauf man aufpassen müsse.
Klar ist: Beide Staffeln kamen aus Sicht des TV-Publikums zu rechten Zeit. Im Frühjahr, als "The Masked Singer" während des großen Corona-Lockdowns für Ablenkung sorgte, schalteten in der Spitze mehr als fünf Millionen Zuschauer ein. Und auch im Herbst unterhielt die bunte Musikshow erneut ein großes Publikum – fast 25 Prozent betrug der durchschnittliche Marktanteil der Staffel mit ihren süßen Aliens, sportlichen Fröschen und tanzenden Nilpferden.
"Der Erfolg", sagt Kerstin Kalenberg, "ist eine große Eintrittskarte für andere Prominente." Das ist nicht ganz unwichtig, schließlich soll im kommenden Frühjahr schon die nächste Staffel bei ProSieben an den Start gehen. Doch mit dem Versteckspiel selbst ist es freilich nicht getan. "Wir kreieren um die Masken eine komplette Welt, bauen unseren Charakteren gewissermaßen eine Vita. Sie haben eine eigene Sprache, bestimmte Attitüden in der Bewegung – jedes Accessoire ist bis ins kleinste Detail durchdacht und macht den besonderen Kosmos aus." Und so darf man sich schon jetzt auf neue Fantasiewelten freuen. Hoffentlich wieder weitgehend frei von Corona-Sorgen.