Funke © Funke
Über einen möglichen Ausweg der Funke Mediengruppe aus dem österreichischen Markt hatten wir vor einigen Tagen schon einmal berichtet. Wie "Der Standard" nun berichtet, erwägt Funke auch die "kontrollierte Sprengung" der "Krone"-Gesellschaft. Heißt: Funke könnte die Gesellschaftsverträge kündigen. Bislang ging man davon aus, dass der Verlag das nicht macht, weil die Miteigentümer, die Familie Dichand, dann ein Vorkaufsrecht für die Funke-Anteile erhält. Würden die aber nur weit unter marktüblichen Preisen zahlen, könnte Funke wohl auch darüber hinaus verkaufen. Funke stört sich vor allem an den jährlichen Garantiegewinnen für die Familie Dichand, die noch aus einer Zeit stammen, in denen es der ganzen Branche erheblich besser ging. Dieser garantierte Gewinn halbierte sich durch den Tod von Helga Dichand - und genau das könnte nun erneut für Zwist sorgen. Wie der "Standard" nun nämlich auch berichtet, habe Funke den Dichands und den Schiedsgerichten mitgeteilt, dass ab sofort nur noch der halbe Garantiegewinn gelte - und meint damit offenbar auch die Jahre, für die man aktuell noch nicht gezahlt hat und über die man mit den Dichands vor diversen (Schieds)Gerichten streitet. Bislang wurde spekuliert, die Dichands könnten die aufgestauten Garantiegewinne, die Funke nicht auszahlen will, als Verhandlungsmasse für die "Krone"-Anteile der Deutschen nutzen. Wenn die Verhandlungsmasse nun aber auf einen Schlag halbiert werden sollte, dürfte das eher für keine gute Stimmung in Wien sorgen. 

Puls 4 © Puls 4
Nach FPÖ-Chef Herbert Kickl hat nun auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) seinen Auftritt bei den "Sommergesprächen" von Puls 4 und Puls 24 abgesagt. Er könne das Interview an diesem Dienstag "aus Termingründen" nicht wahrnehmen, heißt es von Nehammers Partei, aber man sei über ein "ausführliches Interview" Anfang September im Gespräch. Die Absage kommt auch deshalb überraschend, weil Nehammer ursprünglich zugesagt hatte. Bei ProSiebenSat.1Puls4 bedauerte man die Entscheidung. "Der Termin wurde in gegenseitigem Einverständnis vor mehreren Wochen fixiert", erklärte ein Sprecher. Zuletzt starteten auch die "Sommergespräche" des ORF - die sehen deutlich mehr Menschen als die von Puls 4 und Puls 24. 

Canal+ © Canal+
Canal+ wird ab dieser Saison einige Spiele der europäischen Klubwettbewerbe im Fußball übertragen. Nun hat man sich mit einigen namhaften Experten verstärkt, so holte man Niko Kovac, Johnny Ertl, Christopher Trimmel und Robert Almer ins Team. Kovac ist dabei zumindest international gesehen der bekannteste, die anderen drei Experten kommen aus Österreich und machten dort, aber auch in anderen Ländern, Karriere. Ertl stand in der Vergangenheit auch schon für Puls 4 vor der Kamera, Trimmel ist ein nach wie vor aktiver Profi-Fußballer, der bei Union Berlin spielt, und Almer ist ehemaliger Nationaltorhüter Österreichs. 

Tennis © Bill David Brooks (CC BY-SA 2.0)
Durch eine Sublizenz von Sportdeutschland.TV und eine Medien-Partnerschaft mit der DOSB New Media GmbH werden die US Open künftig bei Puls 4, Puls 24 und Joyn zu sehen sein. Von den Sendern heißt es, der Deal gelte "mehrere Jahre". Tennis-Fans können den letzten Grand Slam des Jahres damit in jedem Fall kostenlos im Free-TV sehen. Bis zum Viertelfinale sollen jeden Tag zwei Spiele übertragen werden, Im Viertelfinale werden je zwei Frauen- und Männer-Partien gezeigt und jeweils ein Halbfinal-Match (First Pick). Die Einsparungen von ProSiebenSat.1Puls4 im Sport-Bereich relativieren sich damit wieder etwas, die zwischenzeitlich verloren geglaubte Eishockey Liga wurde doch verlängert und nun eben auch die US Open. Die Europa-League-Rechte hatte Puls 4 vor einiger Zeit aber an ServusTV weitergegeben. 

Birgit Fenderl © ORF/Thomas Ramstorfer
Birgit Fenderl steht seit mittlerweile mehr als 30 Jahren in den Diensten des ORF, nun hat sie ihren Abschied verkündet. Die Moderatorin wird nur noch bis Ende des Jahres durch die Nachmittagsshow "Studio 2" führen, dann verlässt sie den Sender. Wie "Die Presse" berichtet, ist Fenderl bei dem Format die einzige festangestellte Moderatorin und hätte auch 2025 weitermachen können, doch sie will sich nun selbstständig machen. Fenderl startete ihre Karriere im ORF bei der "Mini ZiB" und war einst mit 25 Jahren die jüngste Journalistin, die jemals eine "Zeit im Bild"-Ausgabe moderiert hat. 

Lugner am Opernball © ATV/Andreas Tischler
Der Tod von Richard Lugner hat am Montag zu zahlreichen Programmänderungen bei mehreren Sendern geführt. ORF III zeigte zur besten Sendezeit ein bislang noch unveröffentlichtes Interview mit dem Unternehmer und Reality-Sternchen. In ORF 2 widmete man sich in den aktuellen Sendungen Lugner und zeigte neben einer monothematischen "Seitenblicke"-Ausgabe auch noch ein "Seitenblicke"-Spezial am späten Abend. ATV stellte nach Bekanntwerden des Todes Lugners auf eine Sonderprogrammierung um und zeigte mehrere Lugner-Formate. Puls 24 sendete neben dem regulären Programm am Vorabend die Sendung "Adieu, Mörtel", die auch bei ATV zu sehen war. In der Primetime zeigten beide Sender eine Lugner-Doku.

Österreich in Zahlen

Taylor Swift Eras Tour © Walt Disney Studios
Nachdem die drei Konzerte von Taylor Swift in Wien wegen Terrorgefahr abgesagt wurden, nahm der ORF am Samstag recht kurzfristig den Eras-Konzertfilm ins Programm - und erreichte damit ziemlich gute Quoten. 228.000 Menschen sahen im Schnitt zu - und bewiesen Sitzfleisch. Los ging es nämlich erst um 21:45 Uhr, der Film endete also erst nach 1 Uhr. Der Marktanteil lag bei 18 Prozent und damit weit über dem Senderschnitt von ORF 1. In der klassischen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen wurden 30 Prozent Marktanteil gemessen, bei den 12- bis 29-Jährigen waren es sogar 45 Prozent