Im Zentrum © ORF/Thomas Ramstorfer
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat im Zuge der Halbzeit seiner Amtszeit in einem Gespräch mit Journalistinnen und Journalisten einige Veränderungen angekündigt. So wird mit "Im Zentrum" die bekannteste und erfolgreichste Talk-Sendung des Landes Ende 2024 eingestellt. 2025 soll es dann ein neues Format zu sehen geben, als Vorbild hat man sich "Caren Miosga" genommen. Am späten Mittwochabend soll es zudem ebenfalls eine neue Talk-Sendung geben. Im Hinblick auf die Fußball-EM sagte Weißmann, der ORF sei während des Turniers "geprügelt" worden. Nun wolle man Sportfans, die zuletzt viele Spiele bei ServusTV sahen, zurückgewinnen. Um das zu erreichen, stellte Weißmann "die eine oder andere Adaption in der Moderation" in Aussicht. Als "existenziell wichtig" für den ORF bezeichnete der ORF-Chef die Ski-Alpin-Rechte.

Roland Weißmann © ORF/Thomas Ramstorfer Roland Weißmann
ORF-Chef Weißmann kündigte außerdem an, Gelder vom linearen TV-Programm ins Digitale umschichten zu wollen - also genau so, wie das auch schon ARD und ZDF in den vergangenen Jahren gemacht haben. Durch den Start der Streamingplattform ORF On macht das für den ORF erst jetzt so richtig Sinn. Die Rede ist von acht bis zehn Millionen Euro für "Doku, Dating und Drama", eine "Herzblatt"-Neuauflage hatte man ja gerade erst angekündigt (DWDL.de berichtete). Außerdem soll es einen "ZiB"-Kanal auf Youtube geben und im Online-Kindersender des ORF soll es künftig auch eine Kids-Version von "Dancing Stars" zu sehen geben - eine solche wird gerade jedenfalls geplant, ebenso übrigens wie ein Kochformat für Kinder. Ob sich Roland Weißmann noch einmal für eine Amtszeit bewirbt, wollte er jetzt noch nicht sagen. Dennoch erklärte er, aktuell an der Unternehmensstrategie 2023 zu arbeiten - diese würde er auch gerne umsetzen. 

Braunschlag © ORF/Superfilm/Ingo Pertramer
Zwölf Jahre nach der Veröffentlichung der für Österreich prägenden Serie "Braunschlag" wird nun an einer Fortsetzung gearbeitet. Wie Superfilm-Produzent John Lueftner gegenüber "Spot media & film" erklärt hat, sitze man zusammen mit dem ORF an neuen Drehbüchern. Der Sender bestätigt das gegenüber DWDL.de. "Ich wollte ja eigentlich keine zweite Staffel machen, aber dann hatte ich eine Idee, bei der ich dachte: Die kann eigentlich nur in Braunschlag spielen", erklärte David Schalko, zusammen mit Lueftner Geschäftsführer von Superfilm, gegenüber dem "Standard". Details wollten weder Lueftner noch Schalko verraten. Der Cast von damals, unter anderem mit Robert Palfrader und Nicholas Ofczarek, soll aber wieder mit dabei sein. Sollte die Finanzierung klappen, könnte man bereits im April 2025 drehen, so Schalko. 

Die ganze Woche © Die ganze Woche
Nachdem ein im Wochenmagazin "Die ganze Woche" erschienenes Interview mit Patrick Stewart unter Fake-Verdacht stand, kündigte der deutsche Verlag Riva an, rechtliche Schritte gegen das Magazin prüfen zu wollen. Nun steht fest, dass Riva rechtlich nicht gegen die Zeitschrift und ihre Macher vorgeht. "Der Verlag hat sich nach interner Prüfung des Sachverhalts letztendlich dagegen entschieden, juristisch gegen das Magazin vorzugehen", heißt es vom Verlag gegenüber dem "Standard". Eine Begründung dazu lieferte Riva nicht mit. Laut "Standard" könnte die rechtliche Handhabe nach dem Urheberrecht aber ohnehin schwierig gewesen sein und womöglich hätte Stewart selbst klagen müssen. Der Herausgeber der "Ganzen Woche" wies die Vorwürfe zurück und erklärte, man habe das Interview "eingekauft", ohne nähere Angaben dazu zu machen. 

Einschaltquoten © DWDL.de
Das Onlinemedium "tag eins" hat in Zusammenarbeit mit dem Internetaktivisten Mario Zechner verschiedene Talk-Formate in Österreich aus dem ersten Halbjahr 2024 analysiert. Daraus geht hervor, dass in den Sendungen oft immer die gleichen Personen zu Wort kommen. So war die ehemalige Grünen-Chefin Eva Glawischnig am häufigsten zu Gast in den Talkshows, "tag eins" zählte 45 Auftritte von ihr. Außerdem machen 23 Personen ein Viertel aller Auftritte aus - und trotz Glawischnig waren nur 32 Prozent der Gäste Frauen. Dafür wird die Mehrheit der Sendungen von Frauen moderiert. Hier geht es zur detaillierten Auswertung

Joyn Österreich © Gerry Frank
Joyn ist in Österreich ab sofort als erster lokaler Streamingdienst in vielen Modellen von BMW und Mini verfügbar, eine entsprechende Kooperation mit BMW ist ProSiebenSat.1Puls4 jetzt eingegangen. Mit der ÖBB hatte Joyn erst kürzlich einen Mobilitätspartner gewonnen, nun also auch die Ausweitung auf die Straße. Im Auto kann auf die App zugegriffen werden - allerdings nur, wenn es nicht fährt. Serien uns Shows können also beim Laden, Tanken oder im Stau gesehen werden. Als Markenbotschafter für die Kooperation hat man Tennis-Profi Dominic Thiem gewonnen. "Mit Joyn wird jede Wartezeit im Stand, sei es im Stau oder beim Laden & Tanken, zu einem unterhaltsamen Erlebnis. Unser vielfältiges Programmangebot sorgt dafür, dass Langeweile in BMW Fahrzeugen keine Chance hat", erklärt Joyn-Geschäftsführer Fabian Knauseder.

Canal+ © Canal+
Neben Sky gibt es europäischen Klubfußball ab der kommenden Saison bei Canal+ zu sehen, nun hat die Plattform einen Einblick in den weiteren Fahrplan gegeben. So wird es am 21. und 28. August die ersten Live-Übertragungen geben, an diesen Tagen zeigt Canal+ jeweils das Top-Spiel des Play-offs für die Königsklasse. Am 18. September startet dann die neue CL-Ligaphase, hier hat man das Exklusivrecht für das Top-Spiel am Mittwoch. Darüber hinaus zeigt Canal+ auch das Top-Spiel der Woche in der Europa League oder der Conference League. Außerdem hat Canal+ nun auch das Moderatorinnen-Team für die Übertragungen bekanntgegeben, durch die Fußballabende führen Elisabeth Gamauf, Kathi Wörndl, Amelie Stiefvatter und Marlene Breineder. Den linearen Sender Canal+ First hatte man zuletzt in Canal+ Action umbenannt - auch dort soll es die Spiele künftig zu sehen geben. 

Österreich in Zahlen

EM-Team von ServusTV © Philipp Carl Riedl / ServusTV
Auch der Juli war noch sehr geprägt von der Fußball-EM, die zu großen Teilen bei ServusTV zu sehen war und dem Sender dementsprechend hohe Quoten bescherte. So lag man insgesamt bei 8,9 Prozent Marktanteil. Das waren zwar fast zweieinhalb Prozentpunkte weniger als im Juni, aber trotzdem der mit Abstand zweithöchste Wert in der Geschichte des Senders, damit lag man auch noch vor ORF 1, das sich mit 8,7 Prozent begnügen musste. Bei den 12- bis 49-Jährigen lief es mit 11,9 Prozent ebenfalls fantastisch für ServusTV, hier lag man mehr als einen Prozentpunkt vor ORF 1 (10,7 Prozent) und war sogar Marktführer. Insgesamt lag ORF 2 (19,9 Prozent) in Führung. 

Puls 4 © Puls 4
Spannend dürfte im weiteren Verlauf von 2024 werden, ob ServusTV auch in der klassischen Zielgruppe auf Jahressicht erstmals erfolgreichster Privatsender wird. Year to Date steht man bei sehr guten 6,2 Prozent, getrieben natürlich durch die EM-Monate. Puls 4 wird sich ziemlich strecken müssen, ob die Konkurrenz noch abzufangen, liegt man aktuell doch nur bei 4,2 Prozent, im Juli waren es 3,9 Prozent. ATV erreichte im Juli 3,5 Prozent und liegt auf Jahressicht bei 3,9 Prozent. Ohne sportliche Großereignisse lagen ATV und Puls 4 zuletzt mindestens auf Augenhöhe mit ServusTV, meist davor. Insgesamt ist ServusTV schon seit einiger Zeit erfolgreichster Privatsender. 

Lukas Schweighofer © ORF/Hans Leitner
Das 100-Meter-Finale der Männer im Rahmen der Olympischen Sommerspiele hat dem ORF fantastische Quoten beschert. 737.000 Menschen sahen sich den Lauf an, ORF 1 verzeichnete damit die höchste jemals gemessene Reichweite bei den Sommerspielen seit Einführung des Teletest. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum betrug sehr starke 31 Prozent, beim jungen Publikum lief es noch besser. Bei den 12- bis 49-Jährigen wurden 44 Prozent gemessen, bei den 12- bis 29-Jährigen sogar 63 Prozent. 

Martin Thür © ORF/Thomas Ramstorfer
Die "Sommergespräche" sind am Montag mit guten Quoten in ORF 2 gestartet. Ab 21 Uhr sahen im Schnitt 543.000 Menschen das Interview von Martin Thür mit Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger, der Marktanteil lag bei guten 22 Prozent. "Liebesg'schichten und Heiratssachen" erreichte zuvor noch 788.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 32 Prozent und auch die "ZiB 2" erzielte später mit 26 Prozent einen höheren Marktanteil, auch die Reichweite der Nachrichtensendung lag mit 569.000 über der des Interviews.