ServusTV © ServusTV
Personelle Veränderungen bei ServusTV: Sportchef Christian Nehiba (Foto oben) hat das von ihm moderierte EM-Finale genutzt, um seinen Abschied als Fußball-Moderator anzukündigen. Gegenüber dem "Kurier" erklärte Nehiba, der auch künftig Sportchef des Senders bleibt, dass sich für ihn ein Kreis schließe. "Ich habe vor mittlerweile 20 Jahren den ORF verlassen und dort war eine Fußball-EM mein letzter Einsatz. Ich hätte nie gedacht, dass ich noch einmal eine Fußball-EM als Moderator und noch dazu auch als Sportchef erlebe. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit und ist ein würdiger Abschluss." Nehiba wird sich auf seine Rolle als Sportchef konzentrieren, aber auch weiterhin "Sport & Talk im Hangar-7" moderieren. Darüber hinaus wird Marlene Beran ServusTV künftig als kaufmännische Direktorin verantworten. Als solche verantwortet sie neben den Finanzen, Legal und Personal auch die Produktionsbereiche des Senders. Beran kommt von Warner Bros. Discovery und berichtet an Goetz Hoefer, bislang Programmdirektor und künftig auch General Manager. Beran ist gebürtige Salzburgerin und kehrt nun in ihre Heimat zurück. 

Martin Thür © ORF/Thomas Ramstorfer Martin Thür
Die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling hat in einem notariellen Protokoll festgehalten, dass sie ORF-Moderator Martin Thür nicht kennt. Dennoch habe sie, so ist es in dem Schriftsatz festgehalten, "gegenüber Dritten den falschen Eindruck erweckt, ich hätte mit Martin Thür ein Verhältnis gehabt". Dafür entschuldigte sich die Politikerin jetzt. "Mein Verhalten war geeignet, Martin Thür zu schaden. Das bedauere ich und werde es künftig unterlassen". Nach eigenen Angaben wurde Thür in den vergangenen Wochen immer wieder auf die Gerüchte angesprochen. Schilling machte bereits vor der Wahl negative Schlagzeilen mit falschen Unterstellungen und verpflichtete sich in einem anderen Fall, Behauptungen über ein Ehepaar zu unterlassen. 

Die ganze Woche © Die ganze Woche
Das österreichische Wochenmagazin "Die ganze Woche" hatte Mitte April ein Interview mit US-Schauspieler Patrick Stewart veröffentlicht. Ungewöhnlich offen sprach er darin auch über Gewalt in seiner Familie und andere private Dinge. Nun steht ein Fake-Verdacht im Raum, wie "Der Standard" berichtet. Sowohl der Riva-Verlag, in dem zuletzt Stewarts Buch erschienen ist, als auch die PR-Agentur des Schauspielers schließen gegenüber der Tageszeitung aus, dass Stewart der "Ganzen Woche" ein Interview gegeben hat. Es habe generell keine Interviews mit deutschsprachigen Medien gegeben, heißt es. Bei Riva prüft man inzwischen rechtliche Schritte gegen das Magazin. Es steht der Verdacht im Raum, das Interview könnte entweder gefälscht oder aus anderen Quellen zusammenkopiert worden sein. Noah Falk, Herausgeber der "Ganzen Woche", sagt gegenüber dem "Standard", dass man das Interview "eingekauft" habe - erklärt aber nicht, von wem. 

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Als der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) vor einigen Monaten den Journalisten-Kollektivvertrag aufgekündigt hat, ohne vorab die Gewerkschaft darüber zu informieren, war der Aufschrei groß. Später nahm man die Kündigung unter Auflagen zurück. Nun haben sich VÖZ und Gewerkschaft auf einen neuen Kollektivvertrag geeinigt. Vereinbart wurde, dass rückwirkend zum 1. Juni die Mindestgehälter auf allen Tarifstufen um 244 Euro erhöht werden. Das Gehalt für Redaktionsaspirantinnen und Redaktionsaspiranten wurde auf 3.000 Euro erhöht - das soll die Attraktivität des Berufs für den Nachwuchs steigern. Im Durchschnitt entspricht der Abschluss einer Erhöhung der kollektivvertraglichen Gehälter zwischen 5,86 Prozent bei Redakteurinnen und Redakteuren und 6,48 Prozent für Mitarbeitende im technisch-redaktionellen Dienst. Auch im Bereich der Arbeitszeit gab es eine Einigung. Hier gibt es künftig etwa eine Flexibilisierung durch Durchrechnungszeiträumen. Für den ersten Schul- und Kindergartentag eines Kindes gibt es außerdem einen zusätzlichen freien Tag. Die reguläre Arbeitszeit laut Kollektivvertrag liegt bei 38 Stunden, die 39. und 40. Wochenstunde gelten aber nicht mehr als Überstunden. Und dann wurde auch ein Kündigungsverzicht bis zum 30. Juni 2025 vereinbart - bis dahin sollen noch offene Punkte verhandelt werden. 

Österreich in Zahlen

EM-Team von ServusTV © Philipp Carl Riedl / ServusTV
ServusTV hat mit den letzten Spielen der Fußball-EM erneut fantastische Quoten eingefahren. Das Finale zwischen Spanien und England wurde von 1,75 Millionen Menschen gesehen. Die Marktanteile lagen bei 58,2 (insgesamt) sowie 71,7 Prozent (12-49). Mit den beiden Halbfinals erreichte der Privatsender 1,43 Millionen (Niederlande - England) sowie 1,37 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer (Spanien - Frankreich). Beim Gesamtpublikum kamen diese Partien auf jeweils mehr als 50 Prozent, in der klassischen Zielgruppe auf mehr als 60 Prozent. 

UEFA Euro 2024 © UEFA
Sowohl ServusTV als auch der ORF haben ein zufriedenes Fazit des Turniers gezogen. So lag der weiteste Seherkreis beim Privatsender bei 6,2 Millionen - das sind die Österreicher, die zumindest mal kurz bei einem Spiel eingeschaltet haben. Im Schnitt erzielten die 31 Live-Übertragungen eine Reichweite in Höhe von 924.000 sowie 40,2 (insgesamt) und 50,7 Prozent Marktanteil (12-49). Mit dem Spiel zwischen Österreich und der Türkei sicherte sich ServusTV zudem einen Platz in den TV-Geschichtsbüchern (DWDL.de berichtete). Im ORF lag der weiteste Seherkreis bei 5,3 Millionen. Im Schnitt kamen die 20 gezeigten Partien hier auf 563.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 30 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, in der klassischen Zielgruppe wurden 39 Prozent gemessen.