SPÖ © SPÖ
Pünktlich zum Start der Fußball-EM haben die SPÖ und ihr Parteichef Andreas Babler eine Petition ins Leben gerufen, um "Fußball zurück ins Free-TV" zu bringen. Damit beweisen Partei und Parteichef aber vor allem ihr Unwissen rund um den Fußball- und TV-Markt. Konkret zielt die Petition wohl auf die Bundesliga ab, die ganz überwiegend bei Sky zu sehen ist. In der Initiative vermischt die SPÖ das aber auch mit der EM und anderen Großereignissen. "Bei dieser Europameisterschaft überträgt der ORF nicht einmal die Spiele unserer Nationalmannschaft. Die SPÖ will solche Fußball-Großereignisse künftig zurück ins Free-TV holen, am besten in den ORF", heißt es von der Partei. Nur: Die Spiele der ÖFB-Elf (und viele andere) bei der EM laufen bei ServusTV - im Free-TV. Der ORF hält darüber hinaus Sublizenzen für weitere Spiele. Dennoch fordert Babler, die Liste der Events, die im Free-TV gezeigt werden müssen, etwa um ein Bundesliga-Spiel pro Spieltag zu erweitern. Das wäre aber wohl gegen den Willen der Vereine, die durch den Sky-Deal mehr Geld einnehmen als zuvor. Insofern muss man Bablers Forderung wohl auch als Wahlkampfgetöse einordnen - in Österreich wird im Herbst gewählt. 

Corinna Drumm © VÖP/Michael Gruber Corinna Drumm
Nachdem die Privatsender und vor allem ihr Verband VÖP lange um eine Erhöhung der Privatrundfunkförderung geworben haben, scheint ihr Wunsch nun in Erfüllung zu gehen. Vertreterinnen und Vertreter der Regierungsparteien haben im Nationalrat einen Initiativantrag eingebracht, der vorsieht, den Privatrundfunkfonds von 20 auf 25 Millionen Euro pro Jahr und den Digitalisierungsfonds um 1 Million Euro pro Jahr zu erhöhen. Das wäre eine "wichtige Maßnahme zur Stärkung des Rundfunkangebots in Österreich", sagt hält Mario Frühauf, VÖP-Vorstandsvorsitzender, der die Erhöhung als "dringend notwendig" bezeichnete. Der VÖP fordert seit Monaten eine spürbare Erhöhung des Topfes und will eigentlich eine Verdopplung auf 40 Millionen erreichen, wie VÖP-Geschäftsführerin Corinna Drumm in einer Pressemitteilung dann auch noch einmal unterstrich. 

Symbolbild © DWDL
Helga Dichand, Witwe von "Krone"-Gründer Hans Dichand, ist tot. Sie war bis zuletzt Gesellschafterin bei Österreichs größter Tageszeitung und hielt 12,5 Prozent am Unternehmen. In Sachen "Krone"-Anteile dürfte es nun spannend werden, wem diese im Zuge des Erbes zufallen. Und auch für die Funke Mediengruppe hat der Tod Dichands Folgen: Vor vielen Jahren abgeschlossene Verträge zwischen Funke und den Dichands (beide halten je 50 Prozent an der "Krone") sichern der Verlegerfamilie 10 Millionen Euro garantierten Gewinn pro Jahr zu. Diesen Garantiegewinn will Funke schon seit einiger Zeit loswerden, bislang ist man damit aber vor diversen (Schieds)Gerichten gescheitert. Wie der "Standard" nun berichtet, sinkt der Garantiegewinn durch den Tod Dichands auf nur noch rund fünf Millionen pro Jahr. Wie die Zeitung darüber hinaus berichtet, verhandeln Funke und die Dichands sei einiger Zeit über eine Übernahme der Funke-Anteile - noch aber ohne sichtbares Ergebnis. Funke blockt außerdem seit einigen Jahren die Garantiegewinne - gut möglich, dass diese nun als Verhandlungsmasse eingebracht werden. 

Österreich in Zahlen

Fußball EM bei ServusTV, ÖFB © ServusTV / GEPApictures
Die Fußball-EM sorgt bereits seit einigen Tagen sowohl bei ServusTV als auch im ORF für hervorragende Quoten. Bisheriges Highlight war natürlich das gestrige Match der österreichischen Nationalmannschaft gegen Frankreich, das das ÖFB-Team knapp mit 0:1 verloren hat. Das Spiel kam bei ServusTV im Schnitt auf 1,66 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, damit erreichte der Privatsender starke 53,8 Prozent Marktanteil. In der klassischen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen waren es sogar 64,5 Prozent. Mit Tagesmarktanteilen in Höhe von 24,3 (gesamt) und 33,4 Prozent (12-49) war ServusTV am Montag mit Abstand Marktführer und erlebte zudem den erfolgreichsten Tag der Sendergeschichte

EM-Team von ServusTV © Philipp Carl Riedl / ServusTV
Der Montag und die Tage davor machen deutlich: ServusTV wird im Juni wohl ziemlich sicher den erfolgreichsten Monat seiner Geschichte feiern können. An allen Tagen seit dem Start der EM kam der Privatsender beim jungen Publikum auf einen zweistelligen Tagesmarktanteil und auch beim Gesamtpublikum liegt man konstant deutlich über den Normalwerten. Das Eröffnungsspiel zwischen Deutschland und Schottland verfolgten beim Sender 746.000 Menschen, das entsprach 29,6 (gesamt) und 35,6 Prozent Marktanteil (12-49). 

ORF 1 © ORF
Einige Spiele sind darüber hinaus auch in ORF 1 zu sehen - und auch dort lief es in den vergangenen Tagen sehr gut. Am erfolgreichsten war dabei die Übertragung des Spiels zwischen Slowenien und Dänemark, das es in Halbzeit zwei auf 695.000 Zuschauerinnen und Zuschauer brachte. Damit holte der Sender 32 Prozent Marktanteil, während der ersten Halbzeit wurden sogar noch bessere 39 Prozent gemessen. Auch mit den anderen Spielen holte ORF 1 glänzende Quoten, sodass der Sender auf Monatssicht ebenfalls wohl sehr gut dastehen wird. 

UEFA Euro 2024, Fußball EM © UEFA
Trotz der Tatsache, dass ServusTV und ORF 1 mit den EM-Übertragungen hohe Quoten holten, könnten die Reichweiten und Marktanteile wohl auch noch etwas höher sein. Denn einige Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgen die Partien auch bei den deutschen Sendern, also dem Ersten, dem ZDF oder auch RTL. So kam die Eröffnungspartie am Freitag im ZDF noch auf 388.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, sodass die Gesamtreichweite hier bei mehr als einer Million lag. Das Österreich-Match gegen Frankreich kam im Ersten auf zusätzlich 324.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, sodass die Gesamtreichweite bei fast 2 Millionen lag. 

Germany's next Topmodel - Finale © Seven.One/Claudius Pflug
In der vergangenen Woche sorgte bei ProSieben Austria außerdem das Finale von "Germany’s Next Topmodel" für tolle Quoten. 160.000 Menschen sahen, welches weibliche und welches männliche Model die Show gewannen. Das war die mit Abstand meistgesehene Sendung von ProSieben in Österreich in der gesamten Woche. Der Marktanteil in der klassischen Zielgruppe lag bei 21,4 Prozent. Die gesamte Staffel kam im Schnitt auf 16,9 Prozent. Damit war es die zweiterfolgreichste Staffel seit 15 Jahren, nur die Corona-Staffel 2020 erzielte noch höhere Werte.