ORF © ORF
Russland hat der ORF-Korrespondentin Maria Knips-Witting die Akkreditierung entzogen und die Journalistin zur Ausreise aufgefordert. Das ist die Reaktion des russischen Staates auf den Akkreditierungsentzug einer russischen Korrespondentin der TASS in Österreich. Knips-Witting arbeitet erst seit diesem Januar im Moskauer Büro des ORF. Der ORF bedauerte die Entscheidung und erklärte, dass man alle notwendigen Schritte unternehmen werden, "um für das ORF-Publikum weiterhin eine unabhängige und umfassende Berichterstattung aus Russland sicherzustellen". Zuvor wurde der österreichische Botschafter in Moskau über den drohenden Schritt informiert, als er in das Außenministerium bestellt wurde. 

Ferdinand Wegscheider © Screenshot ServusTV
Hat ServusTV-Chef Ferdinand Wegscheider in seiner wöchentlichen Kommentar-Reihe "Der Wegscheider" das Objektivitätsgebot verletzt oder nicht? Diese Frage steht seit einiger Zeit im Raum – und die Klärung wird wohl noch dauern. Die Medienbehörde KommAustria hatte Wegscheider zunächst ein Fehlverhalten attestiert, das Bundesverwaltungsgericht hob diese Entscheidung auf. Nun hat der Verwaltungsgerichtshof wiederum diese Entscheidung nichtig gemacht – und vom Bundesverwaltungsgericht eine erneute Prüfung des Sachverhalts verlangt. Grund dafür ist, dass das Bundesverwaltungsgericht die Objektivität "anhand des gesamten Programms des Senders und nicht jeweils anhand der einzelnen Sendungen geprüft" habe, hieß es nun vom Verwaltungsgerichtshof. Das heißt: Jede einzelne Sendung muss das Objektivitätsgebot einhalten – es reicht nicht, wenn der Sender das in Summe über alle Formate hinweg macht. Die KommAustria attestierte Wegscheider einst grob verzerrende Aussagen in Bezug auf die Corona-Pandemie, diese hätten zudem "kein ausreichendes Sachsubstrat" enthalten.

ZiB 3 © ORF
Die Zukunft der ORF-Nachrichtensendung "ZiB 3" in ORF 1 ist fraglich. Wie zuerst der "Standard" berichtete, schickt der Kanal die Sendung in eine Sommerpause. Das Team hinter dem Format soll in dieser Zeit an einem "ZiB"-Youtube-Kanal arbeiten. "Der ORF arbeitet an einem Zeit-im-Bild-YouTube-Kanal mit ORF-Nachrichtencontent. Das entspricht sowohl der ORF Digitalstrategie als auch der Zielgruppenlandkarte, weil auf YouTube Publikum erreicht wird, das sonst nicht erreicht werden könnte. Das Team der ZIB-Social-Media-Redaktion wird gemeinsam mit dem 'ZIB3'-Team das Projekt über den Sommer entwickeln", heißt es dazu vom ORF. Die "ZiB 3" wird im Sommer durch einen "ZiB Flash" ersetzt. Wie es dann konkret im Herbst weiter geht, will man erst im Spätsommer verraten. Der "Standard" berichtet, dass eine Fortsetzung der "ZiB 3" intern als eher fraglich gilt.

Puls4, ATV © ProSiebenSat.1Puls4/ATV
Nachdem es CEO Markus Breitenecker von Wien nach Unterföhring verschlagen hat, wird ProSiebenSat.1Puls4 seit einigen Wochen von Thomas Gruber und Bernhard Albrecht im Duo geführt. Gegenüber der Nachrichtenagentur APA haben die beiden nun vorerst weitere Stellenstreichungen ausgeschlossen. Man befinde sich momentan in "stabilem Fahrwasser", sagte Albrecht, erklärt aber auch: "Natürlich hängen wir sehr stark vom Werbemarkt ab und müssen gegebenenfalls auf diesen reagieren". Im vergangenen Jahr hatte man 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Albrecht sprach auch über einen inhaltlichen Schwenk bei Puls 4. Dort gibt es bekanntlich keine großen Shows oder Sport-Highlights mehr zu sehen, stattdessen setzt man auf Dokus und kleinere Unterhaltungsformate. Das habe man auch getan, um die Position des Senders "nachhaltig abzusichern".

ServusTV © ServusTV
Am Sonntag hat die EU-Wahl stattgefunden – und am vergangenen Donnerstag sollte eigentlich die letzte TV-Runde der Spitzenkandidatinnen und Spitzenkandidaten bei ServusTV zu sehen sein. Dazu ist es aber nicht gekommen, der Sender hat die Runde abgesagt. Grund dafür ist die Tatsache, dass Grüne, SPÖ und Neos andere Kandidaten schicken wollte. "Das haben wir abgelehnt, weil wir eben eine Spitzenkandidatenrunde wollten und es außerdem bei uns nicht üblich ist, dass die Parteien bestimmen, wer ins Fernsehen kommt", erklärte Moderator Michael Fleischhacker gegenüber dem "Kurier". Nachdem klar war, dass die Spitzenkandidaten der drei genannten Parteien nicht teilnehmen, hatten dann auch die beiden Politiker von ÖVP und FPÖ abgesagt. Von den Neos heißt es gegenüber dem "Kurier", man habe lediglich um eine Verschiebung der Produktion von Salzburg nach Wien gebeten – das wollte oder konnte man bei ServusTV aber nicht.

Peter Westenthaler © IMAGO / SEPA.Media
Der von der FPÖ in den ORF-Stiftungsrat entsandte Peter Westenthaler hat erneut gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk gekeilt. In einer gemeinsamen Pressekonferenz mit FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker wurde dem ORF "bewusste Propaganda und Desinformation gegen die FPÖ" vorgeworfen. Der ORF sei "völlig durchgeknallt" und die Haushaltsabgabe "rechtswidrig". Ein unternehmensschädigendes Verhalten, wie es ihm Kolleginnen und Kollegen im Stiftungsrat vorwerfen, wies Westenthaler zurück. Die ORF-Stiftungsräte sind dazu verpflichtet, jeden Schaden vom ORF abzuwenden. Es gibt einige Stimmen im und um den ORF, die Westenthaler aber genau so ein schädigendes Verhalten vorwerfen. ORF-Chef Roland Weißmann erklärte auf der letzten Sitzung des Publikumsrates, er werde den Stiftungsrat nicht öffentlich kommentieren. Dennoch verwies er darauf, dass die neue Haushaltsabgabe "rechtskonform" sei.

Einschaltquoten © DWDL.de
Die Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT) hat zusammen mit RTR Medien ihre Bewegtbildstudie 2024 veröffentlicht. Die tägliche Nutzungsdauer liegt in der Gesamtbevölkerung demnach bei 223 Minuten und bewegt sich damit über dem Vor-Pandemie-Niveau - aber eben auch deutlich unter der den vergangenen Jahren. Die 14- bis 49-Jährigen nutzen 186 Minuten pro Tag Bewegtbildangebote. Bei den ganz jungen Menschen im Alter zwischen 14 und 29 Jahren liegt die Nutzung von Streamingangeboten mit 53,7 Prozent bereits über der Nutzung von TV-Angeboten. Beim Gesamtpublikum ab 14 Jahren ist das klassisch lineare TV weiterhin mit Abstand am stärksten unterwegs. Netflix erreicht 4,5 Prozent der Nutzungszeit in der Gesamtbevölkerung ("Bewegtbildnutzung gestern gesamt") und liegt damit noch leicht vor YouTube, das auf 4,4 Prozent kommt. 

Toni Polster © PULS 4/Chris Glanzl
Die anstehende Fußball-EM ist bei ServusTV und dem ORF zu sehen, aber natürlich wird das Turnier auch auf den anderen Sendern sehr präsent sein. Wie ProSiebenSat.1Puls4 mittlerweile angekündigt hat, wird Toni Polster Experte bei Puls 24, "Café Puls" und Joyn. Ab dem 17. Juni soll Österreichs Rekordtorschütze in dem Format "Café Polster - Der EM-Talk mit Toni Polster" die Spiele täglich analysieren.  

Österreich in Zahlen

ORF 1 © ORF
Die meistgesehene Sendung von ORF 1 in der vergangenen Woche war das ÖFB-Testspiel gegen Serbien. 730.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen das in Halbzeit eins, 852.000 in Halbzeit zwei. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen bei 28 und 38 Prozent. Damit lag die Partie auch deutlich über den Werten von ServusTV, das mit dem Match zwischen Österreich und der Schweiz ein paar Tage später 428.000 und 522.000 Zuschauerinnen und Zuschauer erreichte. Während die Partie gegen die Schweiz am Vorabend lief, wurde das Match gegen Serbien in der Primetime angepfiffen. 

Schlagerbooom 2019 © ARD/JürgensTV/Dominik Beckmann
Die Live-Übertragung von der Wiener Regenbogenparade ist für ORF 1 am vergangenen Samstag kein Quoten-Erfolg gewesen. Die rund dreistündige Übertragung erreichte ab 13:35 Uhr im Schnitt 41.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das entsprach einem mageren Marktanteil in Höhe von nur 7 Prozent. Andererseits: Davor und danach sah es jeweils noch deutlich schlechter aus. Abend erreichte dann ein "Landkrimi" 277.000 Menschen sowie 13 Prozent. In ORF 2 lockte der Open-Air-"Schlagerbooom" sogar 479.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an und erreichte so 24 Prozent. 

ORF 2 © ORF
ORF 2 hat auch am Sonntag mit der EU-Wahlberichterstattung hervorragende Quoten eingefahren. Die zweieinhalbstündige Sondersendung am Vorabend inklusive der ersten Trendprognose erreichte 539.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 36 Prozent Marktanteil. Ein Special in der Primetime lag bei 680.000 und 24 Prozent. Am späten Abend waren mit weiteren Sendungen zur Wahl teilweise bis zu 42 Prozent drin. 

Krone TV © Krone TV
Und noch ein kleiner Blick auf zwei Spartensender: Bei oe24.TV waren die Sondersendungen zur EU-Wahl die erfolgreichsten in der gesamten Woche. Teilweise sahen den Sender am späten Abend im Schnitt mehr als 90.000 Menschen. Bei Krone.TV war das mit viel PR-Getöse gestartete "Philipp bewegt" das erfolgreichste Format in der Woche - die Turn-Übungen belegten alle Top-5-Plätze der meistgesehenen Sendungen der Woche.