ServusTV stellt EM-Team vor, Inseratenaffäre weitet sich aus
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Der kürzlich verabschiedete (aber noch nicht in Kraft getretene) ORF-Ethikkodex hatte nun erste Auswirkungen. So warben die beiden Ö3-Moderatoren Philipp Hansa und Gabi Hiller für ein Projekt der Raiffeisen-Bank, das ist nach den neuen Regeln in der Form aber nicht mehr möglich. Der ORF teilte mit, dass mit den beiden Moderatoren ein "klärendes Gespräch" stattgefunden habe. Letztlich war der Wirbel aber größer als die eigentlichen Folgen: Die Werbeverträge wurden noch vor dem Inkrafttreten des Ethikkodex am 1. Juni geschlossen. Darüber hinaus war in diversen Medien auch zu lesen, dass sich der ORF einvernehmlich von einem Mitarbeiter wegen einer Nebenbeschäftigung getrennt habe. Dass Boulevardmedien den Eindruck erweckten, in diesem Fall sei es zu einer Entlassung gekommen, entzürnt derweil den Betriebsrat. Der stellt klar, dass der betreffende Mitarbeiter das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen habe. "Eine nicht genehmigte Nebenbeschäftigung war dabei Thema, hat aber mit der Auflösung ursächlich nichts zu tun."
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ServusTV kann sich auf einen quotenträchtigen Sommer freuen, so zeigt man neben weiteren Partien auch exklusiv die Spiele der österreichischen Nationalmannschaft bei der anstehenden Fußball-EM. Nun hat der Sender sein 17-köpfiges Team für die Übertragungen verraten. Mit Zlatko Junuzovic, Martin Harnik, Florian Klein und Sebastian Prödl sind vier ehemalige ÖFB-Teamspieler für ServusTV als Experten Ball. Dazu kommen Jan Åge Fjörtoft und Steffen Freund, die die Zuschauerinnen und Zuschauer schon von den Übertragungen der Champions League kennen. Mit Julia Kienast, Anna-Maria Wiesinger und Birgit Nössing werden neben Matthias Berger drei Reporterinnen die Zuschauerinnen und Zuschauer mit aktuellen Interviews und Stimmen aus den Stadien versorgen. Im Duo mit Zlatko Junuzovic wird Julia Kienast vor Ort in Deutschland vor allem von der österreichischen Nationalmannschaft berichten. Zum Moderatoren-Team des Senders gehören Alina Marzi, Christian Nehiba und Christian Baier. Kommentiert werden die insgesamt 31 Live-Spiele bei ServusTV abwechselnd von Michael Wanits, Philipp Krummholz, Christian Brugger und Kevin Piticev.
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Die sogenannte Inseratenaffäre betrag bislang nur die ÖVP, nun weitet sie sich aber auch auf die rechtspopulistische FPÖ aus. Die Oberstaatsanwaltschaft Wien hat die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) angewiesen, ein Verfahren gegen die (ehemaligen) FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache, Herbert Kickl, Mario Kunasek, Norbert Hofer und Beate Hartinger-Klein sowie gegen oe24-Chef Wolfgang Fellner einzuleiten. Es geht um angebliche Drohungen Straches, Ex-Parteichef und Ex-Vizekanzler, während der Regierungszeit der FPÖ Inserate in der Mediengruppe Österreich zu stoppen. Über die öffentlich gewordenen Chats in der Sache hatten wir bereits berichtet. Bei Strache und Fellner stehen der Verdacht der Bestechung bzw. Bestechlichkeit im Raum, bei den anderen Personen geht's um mögliche Untreue. Straches Anwältin erklärte gegenüber dem "Standard", man könne zu den Vorwürfen nichts sagen, weil man bislang von den Emittlungsbehörden noch nicht darüber informiert worden sei, dass Strache in dieser Sache als Beschuldigter geführt werde. Die FPÖ ließ wissen, dass Werbeaufträge an Medien "ausschließlich aus sachlichen Gründen" vergeben worden seien und man dem Verfahren gelassen entgegen blicke. Wolfgang Fellner, Chef der Mediengruppe Österreich, wies den Vorwurf der Inseratenkorruption als "völlig absurd" zurück. Interessant ist der Fall auch deshalb, weil die WKStA aufgrund der vorliegenden Fakten eigentlich keine Ermittlungen einleiten wollte - von der Oberstaatsanwaltschaft dann aber dazu angiesen wurde.
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Nach der Testphase seit Anfang des Jahres löst die Streamingplattform ORF On die bisherige TVthek zum 22. Mai endgültig ab, das hat der ORF nun bestätigt - ursprünglich war die Umstellung schon ab April geplant. Nun hat das Unternehmen außerdem angekündigt, mit Matthias Settele einen erfahrenen Medienmanager für die Plattformstrategie an Bord zu holen. Settele werde den ORF als Berater für die Weiterentwicklung unterstützen, heißt es. Im Fokus der Zusammenarbeit stehen die technische, programmliche und budgetäre Weiterentwicklung im Rahmen der Streaming-Offensive. Settele begann seine Karriere im ORF und war etwa Bürochef von Gerhard Zeiler, danach arbeitete er zehn Jahre lang als Chef von TV Markíza, dem größten Privatsender der Slowakei.
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Nach seinem Aus beim ORF sollte Philipp Jelinek ("Fit mit Philipp") eigentlich bei ServusTV anheuern, sogar ein mögliches Startdatum seiner neuen Vorturn-Show stand schon im Raum. Doch daraus wird nun nichts. Wie der Sender gegenüber verschiedenen Medien bestätigt hat, wird man Jelinek nicht engagieren. Zu den Grünen wollte sich ServusTV nicht äußern, laut "Kurier" könnten die Gegenforderungen Jelineks der Grund für sein Nicht-Engagement sein. Jelinek selbst hat sich bislang nicht zu den Vorgängen geäußert. Beim ORF musste er gehen, weil Chats zwischen ihm und dem damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache öffentlich wurden (DWDL.de berichtete).
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Weil die Bundesregierung zu viel Einfluss hat, entschied der Verfassungsgerichtshof bereits vor einiger Zeit, dass Teile des ORF-Gesetzes verfassungswidrig sind (DWDL.de berichtete). Noch bis März 2025 hat der Gesetzgeber Zeit, um nachzubessern. Nun wird sich der Verfassungsgerichtshof aber möglicherweise in einem weiteren Punkt mit dem ORF-Gesetz beschäftigen. Der Presseclub Concordia hat nämlich eine Beschwerde vor dem Höchstgerichts "zur Sicherung der Unabhängigkeit des ORF" eingebracht. Im Wesentlichen geht es um die Bestellung von Publikumsräten - und ihre angeblich fehlende, rechtliche Kontrolle. Greift der Verfassungsgerichtshof die Sicht auf, "könnten im besten Fall die Einflussmöglichkeiten der Politik massiv eingeschränkt werden", hofft der Presseclub.
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"ZiB 2"-Journalist Martin Thür wird in diesem Jahr erstmals durch die traditionellen "Sommergespräche" mit den Parteichefs im ORF führen. Weil im Herbst in Österreich gewählt wird, wird der Staffel ein besonderes Gewicht zuteil. Darüber hinaus hat der ORF nun auch bestätigt, dass Susanne Schnabl und Alexandra Maritza Wachter die sogenannten "Elefantenrunden" sowie andere Diskussionsformate beim Sender in Bezug auf die Nationalratswahl moderieren. Neben den "Elefantenrunden" plant der ORF auch wieder Jeder-gegen-Jeder-Duelle mit den im Parlament vertretenen Parteien.
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Bei "Fit mit den Stars" hat in der vergangenen Woche der ehemalige Skispringer Andreas Goldberger den Vorturner gegeben - und die Quoten blieben sehr gut. Zwei Folgen erreichten mehr als 150.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, zum Auftakt waren 44 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum drin - und sogar 51 Prozent bei den Über-50-Jährigen. Teilweise wurden aber auch 32 Prozent gemessen. Damit lag "Fit mit den Stars" noch immer deutlich über dem Senderschnitt von ORF 2, zeigte in Woche zwei aber auch einen Abwärtstrend. 2023 lag "Fit mit Philipp" im Schnitt bei 138.000 Zuschauerinnen und Zuschauern - sowie 32 Prozent Marktanteil.
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Am Freitag ist in ORF 1 die erste Liveshow von "Die große Chance - Let’s sing and dance" zu sehen gewesen und mit einer Reichweite in Höhe von 411.000 sowie 18 Prozent Marktanteil war die Show ein schöner Erfolg für den Sender. Die Entscheidung im Halbfinale kam später noch auf 396.000 Zuschauerinnen und Zuschauer und 22 Prozent. In der klassischen Zielgruppe wurden 20 und 23 Prozent gemessen. Die Amadeus Austrian Music Awards sahen sich am späten Abend schließlich noch 124.000 Menschen an, das entsprach 13 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum.
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Zwei Fußball-Übertragungen haben ORF 1 am Sonntag gute Quoten beschert. Die Partie zwischen dem LASK und Rapid Wien erreichte in der ersten Halbzeit 128.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, während den zweiten 45 Minuten waren es 151.000. Die Marktanteile am Nachmittag lagen bei 14 und 16 Prozent. Die aus Meisterschaftsgesichtspunkten spannendere Partie zwischen RB Salzburg und Sturm Graz kam später in Halbzeit zwei sogar auf 385.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, damit waren 25 Prozent Marktanteil drin. In der Primetime landete ORF 1 mit dem Film "Morbius" lediglich bei 6 Prozent Marktanteil, hier sahen nur 147.000 Menschen zu.
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