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Bundeskanzler Karl Nehammer hat in der vergangenen Woche den ORF-Newsroom besucht - und das führte erwartbar zu Aufregung bei der FPÖ. Von dort erklärte Mediensprecher Christian Hafenecker auf X (früher Twitter), angeblich habe Nehammer den ORF "auf Linie" bringen wollen. "Völlig krank", so das Urteil des Politikers. ORF-Chefredakteur Johannes Bruckenberger kommentierte schnell via X: "Was Sie schildern war ein normales Hintergrundgespräch. Ähnliches gab es kürzlich auch mit Ihnen und Herbert Kickl". Die FPÖ versucht damit weiterhin, den ORF im langsam beginnenden Nationalratswahlkampf zum Thema zu machen. Zuletzt machte man Schlagzeilen mit der Entscheidung, Peter Westenthaler in den Stiftungsrat zu entsenden (DWDL.de berichtete).
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Mit dem Media Server wollten verschiedene Verbände Nutzungsdaten gattungsübergreifend vergleichbar machen, das Projekt war für viele Marktteilnehmerinnen und Marktteilnehmer in den zurückliegenden Jahren ein sehr wichtiges. Nun wird das Projekt jedoch eingestellt. Damit wird es keine weiteren Studien mehr geben. Zum Aus führte nun der Ausstieg der Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT), unter diesem Dach haben sich die TV-Vermarkter versammelt, und der ORF-Radios aus dem Verein Media Server. Die AGTT hat ihren Ausstieg mit finanziellen Gründen erklärt. Und weil es für den gesamten Verein damit keine Finanzierungsbasis mehr gibt, hat der Vorstand die Auflösung beschlossen. Ohne AGTT und ORF Radios würden nur die Privatradios, die R+C Plakatforschung und Mediaagenturen im Verein verbleiben.
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Eine mögliche Reform des Medienrechts bringt investigativen Journalismus in Gefahr, warnen einige Beobachterinnen und Beobachter. Wegen einer höchstrichterlichen Entscheidung muss die Presse künftig stärker an das Datenschutzrecht gebunden sein, daran arbeitet die Regierung aktuell. Details gibt es noch nicht, aber wie unter anderem der "Standard" berichtet, will die ÖVP dem Vorhaben nur zustimmen, wenn Journalisten künftig nicht mehr aus Ermittlungsakten zitieren dürfen. Diese Praxis ist der Partei schon seit einiger Zeit ein Dorn im Auge, die Grünen war bislang gegen eine Einschränkung in dieser Sache. Der Presseclub Concordia warnt vor einer "existenziellen Bedrohung der Pressefreiheit im Wahljahr". Und auch der Datenschutz-Komplex hat es in sich, befürchtet werden unter anderem ein Aufweichen des Redaktionsgeheimnisses oder auch eine mögliche Flut von Auskunftsbegehren an Medien, was deren Arbeit erschweren könnte.
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Fast die Hälfte aller Beanstandungen, die der Österreichische Presserat 2023 ausgesprochen hat, gingen an die Mediengruppe Österreich/oe24 (DWDL.de berichtete). Nun hat das Unternehmen erneut gegen den Ehrenkodex der österreichischen Presse verstoßen. Gerügt wurde oe24 für eine Fotostrecke, die im Beitrag "Schock-Video: Mädchen-Gang quält 13-Jährige stundenlang" veröffentlicht wurde. Darin sah der Presserat einen Verstoß gegen den Persönlichkeitsschutz und die Intimsphäre des Opfers. Das entsprechende Video veröffentlichte oe24 zwar nicht, dafür aber einige verpixelte Fotos. Das Verfahren wurde wegen einer Beschwerde einer Leserin eingeleitet. Der Senat 3 des Presserats betonte, dass bei Diskussionen über Gewalt im öffentlichen Raum nicht der Persönlichkeitsschutz missachtet werden dürfe.
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Die langjährige RTL-Journalistin Antonia Rados erhält den Hugo-Portisch-Preis 2024. Die gebürtige Österreicherin habe während ihrer Karriere journalistische Meilensteine gesetzt und sei so auch zum Vorbild für viele Journalistinnen geworden, urteile die Jury. 2022 hörte Rados bei RTL nach fast 30 Jahren auf. Der Preis ist mit 40.000 Euro dotiert. Den Hugo Portisch-Nachwuchspreis erhält "Kurier"-Außenpolitikredakteur Armin Arbeiter. Im Bereich Zeitgeschichte und Dokumentation wurde das Redaktionsteam der ORF-Reihe "Österreich - Die ganze Geschichte" ausgezeichnet.
Österreich in Zahlen
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Die neue Serie "Kafka" hat in ORF 1 nur schwache Quoten eingefahren. Die erste Folge brachte es am Sonntagabend zwar auf 289.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 10 Prozent Marktanteil, angesichts der Wichtigkeit des Projekts hatte man auf dem Küniglberg sicher mit mehr gehofft. Zwei weitere Folgen erreichten später außerdem nur noch 195.000 und 141.000 Zuschauende, damit waren nur noch 7 Prozent Marktanteil drin. Die drei restlichen Folgen waren am Montagabend zu sehen, hier schwankten die Reichweiten zwischen 140.000 und 168.000.
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Für ORF 2 lief es am Sonntagabend zur gleichen Zeit übrigens deutlich besser: Ein alter "Tatort" unterhielt dort 686.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 25 Prozent Marktanteil. Am Montag brachte es die "Millionenshow" beim Sender auf 23 Prozent, das Quiz mit Armin Assinger wurde von 618.000 Personen gesehen. In ORF 1 hat sich derweil am Freitag die Castingshow "Die große Chance" von den Verlusten in der Vorwoche teilweise erholt, es ging auf 428.000 Zuschauerinnen und Zuschauer hinauf. Damit waren 17 bei allen und 19 Prozent bei den jungen Zuschauenden drin.
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Gute Quoten gab es am Donnerstag für einige Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe. Das Staffelfinale von "Teenager werden Mütter" erreichte bei ATV etwa 114.000 Menschen, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei 10,7 Prozent. Die gesamte Staffel schaffte im Schnitt sogar 11,9 Prozent. Das Umstyling bei "Germany’s Next Topmodel" verfolgten zur gleichen Zeit bei ProSieben Austria 197.000 Menschen, das hatte 18,1 Prozent Marktanteil zur Folge.