ORF 2 © ORF
ORF 2 hat zuletzt versehentlich einen Krimi mit Florian Teichtmeister ausgestrahlt. Der Schauspieler muss sich im September wegen des Besitzes Tausender Dateien mit der Darstellung von Kindesmissbrauch vor Gericht verantworten. Bis zur Klärung der Vorwürfe wollte der ORF eigentlich keine Filme mehr mit Teichtmeister zeigen. Nun lief Ende Juli "Kommissarin Steiler ermittelt - Die Stimmen", darin spielt der Schauspieler eine Person, die eine Mitschülerin vergewaltigt. Der ORF teilte gegenüber dem "Standard" mit, dass es sich dabei um einen "administrativen Fehler" gehandelt habe, man bedauere die Ausstrahlung. "Weiterhin gilt: Bis zur gerichtlichen Klärung der Vorwürfe sieht der ORF von Herstellung und Ausstrahlung von Produktionen mit Florian Teichtmeister ab", heißt es vom ORF. 

Vera Russwurm © ORF/Thomas Ramstorfer
Der ORF und Vera Russwurm beenden zum Jahresende die ORF-2-Sendung "Vera", die Russwurm in den vergangenen Jahren moderiert hat. Die letzte Sendung ist am 1. Dezember zu sehen. Damit endet auch die jahrzehntelange ORF-Karriere von Russwurm, 45 Jahre lang war die Moderatorin in unterschiedlichen Formaten beim Sender zu sehen. Russwurm wurde in den 70er Jahren entdeckt und setzte sich in der damals noch sehr männerdominierten Fernsehwelt durch. Vom ORF heißt es, eine weitere Zusammenarbeit in Form von Specials sei vorstellbar, Russwurms wöchentliche Sendung endet aber. Vera Russwurm ist 63 Jahre alt. 

DerStandard © DerStandard
Die Tageszeitung "Der Standard" hat in der vergangenen Woche die Kommunikation des Bundeskanzleramt in einer Sache torpediert. So war das Medium das erste, dass über die Pläne des Bundeskanzlers berichtete, Bargeld in die Verfassung zu schreiben. Zuvor wurden verschiedene Medien vorab über die Pläne unterrichtet, ihre Berichterstattung unterlag allerdings einer Sperrfrist. "Der Standard" gehörte allerdings nicht zu diesen Medien - und recherchierte die Geschichte anderweitig. Die anderen Medien waren entsprechend verärgert über die Vorgehensweise. Als eine ORF-Journalistin beim Bundeskanzleramt nachfragte, was aus der Sperrfrist geworden sei - verwies man dort darauf, dass man das mit dem "Standard" klären müsse - der aber ja überhaupt keiner Sperrfrist unterlag. In einem Beitrag in eigener Sache spricht der "Standard" von "selektiver Informationspolitik" des Kanzleramts. Insgesamt habe sich die Einladungspolitik jedoch verbessert. Der Kreis der eingeladenen Medien werde breiter gefasst als unter Sebastian Kurz. "Und dann gibt es Vorgänge wie jenen von Donnerstagabend, wo das Kanzleramt versucht, einige Medien bevorzugt zu behandeln und andere zu ignorieren. Das kann auch schiefgehen."

Roland Weißmann © ORF/Thomas Ramstorfer
Durch das neue ORF-Gesetz muss das Unternehmen künftig alle Spitzenverdienerinnen und Spitzenverdiener offenlegen. Alle Personen im ORF, die mehr als 170.000 Euro verdienen (Bruttogehalt), werden künftig also namentlich bekannt sein. ORF-Generaldirektor Roland Weißmann ist nun in einem Interview mit dem "Profil" vorangegangen und hat sein Gehalt öffentlich gemacht. Demnach verdient Weißmann rund 380.000 Euro pro Jahr. Im Vergleich zu seinem Vorgänger Alexander Wrabetz sei das rund 10 Prozent weniger, so Weißmann. 

GIS Gebühren © GIS
ORF-Chef Roland Weißmann hat in einem Interview mit dem "Salzburger Nachrichten" darüber hinaus auch angekündigt, rund 100 Stellen bei der Gebührentochter GIS zu streichen. Die GIS beschäftigt aktuell rund 350 Personen. Weil die Finanzierung des ORF umgestellt wird, werden hier Einsparungen möglich. Viele Personen bei der GIS arbeiten im Außendienst, durch die Umstellung auf eine Haushaltsabgabe braucht es die Gebühreneintreibung allerdings nicht mehr. Auch beim ORF selbst werden künftig wohl weniger Menschen arbeiten. In den nächsten vier bis fünf Jahren würden 500 Beschäftigte in Pension gehen. Wie viele Stellen man nachbesetzen werde, sei von der wirtschaftlichen Entwicklung abhängig. "Aber natürlich würde ich gerne so viel wie möglich junge Menschen ins Haus holen. Also stellt sich die Frage, können zwei Drittel nachbesetzt werden und ein Drittel nicht – oder ist es umgekehrt?", so Weißmann. 

Österreich in Zahlen

Guglhupfgeschwader © ARD Degeto/BR/Constantin Film/Bernd Schuller
Der ORF ist am Montag dominierend gewesen. In ORF 1 kam der Eberhofer-Krimi "Guglhupfgeschwader" auf 604.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, schon damit waren ganz starke 23 Prozent Marktanteil drin. In ORF 2 erreichten "Liebesg’schichten und Heiratssachen" zur gleichen Zeit 876.000 Zuschauende sowie 33 Prozent. Mehr als die Hälfte der Menschen, die zu dieser Zeit vor dem Fernseher saßen, sahen als eines der ORF-Programme. Das erste der ORF-"Sommergespräche" verfolgten später in ORF 2 noch 496.000 Menschen, das entsprach 19 Prozent. 

Dominic Thiem © ServusTV / GEPApictures
Mit den Generali Open Kitzbühel hat ServusTV in der zurückliegenden Woche oft ziemlich starke Quoten eingefahren. Mit im Schnitt rund 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauern erreichten alle Matches im Schnitt 9,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Bestes Spiel des Turniers war das Finale zwischen Sebastián Báez und Dominic Thiem mit im Schnitt 295.000 Zuschauenden und einem Marktanteil von 27,4 Prozent. Das Halbfinale zwischen Thiem und Laslo Djere verfolgten 249.000 Personen, damit waren 13,8 Prozent drin. 

FIFA Frauen-WM 2023 © FIFA
Der ORF hat nach dem Ende der Gruppenphase der Fußball-WM der Frauen eine Zwischenbilanz gezogen. Im Schnitt kam ORF 1 auf 51.000 Zuschauerinnen und Zuschauer pro Spiel. Beim Gesamtpublikum lag der durchschnittliche Marktanteil bei 11 Prozent, bei den ganz jungen 12 bis 29-Jährigen waren es 18 Prozent. Die höchste Reichweite verzeichnete das Match zwischen Deutschland und Kolumbien, hier sahen in der zweiten Halbzeit 151.000 Menschen zu. Als Deutschland am Donnerstag gegen Südkorea ausschied, sahen in Halbzeit zwei nur 85.000 Menschen zu.