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Der Österreichische Presserat sieht seine Arbeit in Gefahr und hat nun vor einer finanziellen Schieflage gewarnt. Zwar steigt das Förderungsbudget des Selbstkontrollorgans der Presse von 150.000 auf 187.500 Euro, um die durch Inflation gestiegenen Kosten zu decken, bräuchte man aber 300.000 Euro, sagt Presserat-Geschäftsführer Alexander Warzilek der Nachrichtenagentur APA. Warzilek warnt zudem vor einem Mitarbeiterabbau: Aktuell beschäftigt der Presserat drei Mitarbeiter - inklusive dem Geschäftsführer. Bekommt man nicht mehr Förderung, müsse eine Stelle gestrichen werden. "Hauptziel des Gesetzgebers ist es mit der neuen Förderung, Qualitätsjournalismus zu fördern. Den Presserat kaputtzusparen, steht diesem Ziel diametral entgegen", so der Geschäftsführer. Es sei eine "grundfalsche Entscheidung", in einer Zeit der "Verlotterung des politischen und öffentlichen Diskurses" dem Presserat die Zähne zu ziehen, sagt auch Andreas Koller, Sprecher des Senats 2 des Presserats und Präsident des Presseclub Concordia.
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Weil Alexander Hofer mittlerweile Chef des ORF Niederösterreich ist, brauchte es Entscheidungen über die Nachfolge in seinen bisherigen Positionen. Hofer war bislang Senderchef von ORF 2 sowie TV-Unterhaltungschef des gesamten ORF. Nun hat ORF-Generaldirektor eine vorläufige Entscheidung getroffen: Michael Andersch übernimmt interimistisch die Funktion des Senderchefs von ORF 2, er war schon bislang Programmplaner des Kanals und arbeitet seit 1988 im Konzern. Als TV-Unterhaltungschef wurde interimistisch Florian Illich ernannt, er arbeitet seit fast 30 Jahren für den ORF - zuletzt als Redakteur und Executive Producer für die großen Musikshows. Beide Positionen sind nun erst einmal für die Dauer von sechs Monaten besetzt - gut möglich, dass aus den Entscheidungen danach langfristige Lösungen werden, so passiert es immer wieder im ORF.
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Weil die Tageszeitung "Österreich" keine Presseförderung erhält, ging die Mediengruppe Österreich juristisch gegen die entsprechende Entscheidung der Kommunikationsbehörde KommAustria vor - und hat nun eine letzte Niederlage erlitten. Der Oberste Gerichtshof hat der KommAustria in der Sache recht gegeben. Die Kommunikationsbehörde argumentiert, Kauf- und Gratistageszeitung von "Österreich" bzw. oe24 seien zu ähnlich. Die Mediengruppe Österreich klagte aber nicht nur gegen die KommAustria und damit gegen die Republik Österreich, sondern auch ganz konkret gegen Mitglieder der Presseförderungskommission - und auch damit ist man nun gescheitert. Sowohl das Landesgericht Wien als auch zuletzt das Oberlandesgericht Wien entschieden in der Sache gegen den Verlag und wiesen die Klagen ab, wie der "Standard" berichtet.
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Dass Jan Böhmermann und Olli Schulz den Eurovision Song Contest (ESC) für den ORF-Radiosender FM4 kommentieren (DWDL.de berichtete), ist wenig überraschend den Rechtspopulisten von der FPÖ ein Dorn im Auge, wobei sie sich vor allem an Böhmermann stören, der Österreich in seinen Sendungen immer wieder aufs Korn nimmt. "Wenn auf unsere Beitragskosten dieser Regierungsputschist in unserem Staatsfernsehen kommentiert, gehört dem ORF nun endgültig das finanzielle Licht ausgeknipst!", echauffierte sich etwa Dominik Nepp, Wiener FPÖ-Chef. Und Harald Vilimsky, FPÖ-Delegationsleiter im Europäischen Parlament, sprach von einer "unglaublichen Provokation". Böhmermann hatte 2019 vor der Veröffentlichung des Ibiza-Videos Kenntnis von eben diesem und machte mehrfach Anspielungen, einmal in seiner Sendung, aber auch bei der Romy-Verleihung in Wien. Nach der Veröffentlichung trat erst Vizekanzler und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache zurück, danach implodierte die gesamte ÖVP/FPÖ-Regierung.
Österreich in Zahlen
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Am vergangenen Samstag hat ORF 1 ein Primetime-Special seiner Vorabend-Quizshow "Q1 - Ein Hinweis ist falsch" ausgestrahlt und war damit halbwegs erfolgreich. Zur besten Sendezeit erreichte man 238.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das entsprach 10 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Besser lief es danach für ein Comedy-Special der Quizshow, das sich sogar auf 253.000 Zuschauende steigern konnte - aufgrund der späteren Uhrzeit und der gestiegenen Reichweite kletterte auch der Marktanteil auf 16 Prozent nach oben.
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Ein besonderes Problem hatte ORF 2 am Osterwochenende zu lösen: Weil ARD und ZDF jeweils mit "Tatort" und "Traumschiff" aufwarteten, musste man sich beim öffentlich-rechtlichen Sender etwas einfallen lassen, zeigt man beide Reihen normalerweise doch um 20:15 Uhr. Den Sendeplatz am Sonntag zur besten Sendezeit erhielt dann schließlich das "Traumschiff", damit erreichte ORF 2 654.000 Zuschauende sowie starke 25 Prozent Marktanteil. Nach einer "ZiB" schob man dann den ersten Teil des "Tatort"-Zweiteilers hinterher, erreichte damit aber nur noch 254.000 Menschen, das entsprach schwachen 13 Prozent Marktanteil. Einen Tag später war der zweite "Tatort"-Teil dann ab 20:15 Uhr zu sehen. Damit verzeichnete man zwar immerhin 471.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 17 Prozent, dennoch lag die Krimireihe deutlich unter ihren Normalwerten und auch unter dem Senderschnitt.