ServusTV-Chef Wegscheider verstößt gegen Objektivitätsgebot
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Es ist eine dicke Klatsche für ServusTV und vor allem für Senderchef Ferdinand Wegscheider: Der TV-Manager, der seit langer Zeit wegen fragwürdiger Schwurbel-Kommentare (u.a. über den 11. September und Corona) in der Kritik steht, hat es nun schwarz auf weiß von der Medienbehörde: Die KommAustria hat entschieden, dass einige Ausgaben von Wegscheiders Sendung "Der Wegscheider" gegen das Objektivitätsgebot verstoßen. Die Medienbehörde beanstandete unter anderem Aussagen über ein angebliches "Impfsyndikat" und "Lohnschreibern im medialen Mainstream". Auch die Aussage, dass es keine gesicherten Informationen über die Wirkung von Corona-Impfungen gibt, kritisiert die KommAustria in ihrem Bescheid (PDF). Für viele von Wegscheiders Behauptungen gebe es kein "ausreichendes Sachsubstrat", entschied die Medienbehörde, die außerdem von "grob verzerrenden Formulierungen" spricht. Das trifft auch die Aussage von Wegscheider zu, es habe 2,5 Millionen gemeldete Fälle von teils schweren Nebenwirkungen der Corona-Impfung gegeben. ServusTV bzw. Red Bull Media House kooperierte in dem Verfahren mit der KommAustria und erklärte unter anderem lang, was die Sendung "Der Wegscheider" (nicht) sein soll. Woher die 2,5 Millionen Fälle kommen, wollte oder konnte man nicht erklären. Das Hauptargument von Red Bull lautet: "Der Wegscheider" sei eine Satire und kein Kommentar. Das sieht die KommAustria nicht so - auch weil ServusTV die Ausgaben als "Wochenkommentar" labelt und Ferdinand Wegscheider selbst im September 2022 in einem Interview von einem Kommentar sprach. Beanstandet hat die KommAustria insgesamt fünf "Wegscheider"-Ausgaben, alle liefen Ende 2021. ServusTV hat bereits angekündigt, Beschwerde gegen die Entscheidung einzulegen.
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Medienministerin Susanne Raab hat den ORF zu Einsparungen an seinen Strukturen aufgefordert. Der ORF solle sich "mit gutem Willen" ansehen, "wo man in der Struktur sparen kann", so Raab gegenüber der Nachrichtenagentur APA. Die Ministerin hat ORF-Chef Roland Weißmann daher zu einem Kassensturz gebeten. "Das ist besonders in Zeiten wie diesen wichtig, wo die Menschen sparen müssen." Eine Indexierung der ORF-Gebühren, mit dadurch jährlich angepassten Beträgen, sei nicht in ihrem Sinn, so Raab weiter. Ein entsprechendes Modell hatten zuletzt die Grünen in den Ring geworfen. Die Politik muss das Finanzierungsmodell bis 2024 neu aufstellen, weil aktuell die Streamingnutzung von ORF-Angeboten noch kostenlos ist - das ist laut dem Verfassungsgerichtshof aber verfassungswidrig. Eine Lösung hat die Politik aber noch nicht präsentiert. Gut möglich aber, dass der ORF künftig weniger Geld erhält als bislang. "Egal welche Finanzierungsform: Auch das Geld für den ORF wächst nicht auf den Bäumen. Es wird von hart arbeitenden Gebührenzahlerinnen und -zahlern erwirtschaftet", so Raab. Die Medienministerin lehnt darüber hinaus eine Gremienreform für den ORF ab. Im Stiftungsrat sitzen vor allem den Parteien zurechenbare Personen - für Raab offensichtlich kein Problem. Sie habe nicht den Eindruck, dass die Unabhängigkeit des Journalismus im ORF gefährdet sei oder regierungsfreundlich berichtet werde.
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oe24.TV hat in zwei Sendungen gegen das Gebot der Trennung von Werbung und Programm verstoßen, das hat nun der Verfassungsgerichtshof entschieden, der damit eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts sowie der Medienbehörde KommAustria bestätigte. 2017 zeigte der Sender in einer Rubrik einen Werbespot, in dem eine bekannte Person vorkommt. Drei Jahre später ging ein Beitrag über den Sender, in dem es um ein Unternehmen ging, das Atemschutzmasken verkauft. Letzteres war laut Behörden und Gericht Schleichwerbung. oe24.TV argumentierte vor dem Höchstgericht, dass es sich in beiden Fällen um redaktionelle Berichterstattung gehandelt habe.
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ServusTV hat unter dem Titel "Blickwechsel. Das Nachrichtenmagazin" den Start eines neuen Magazins angekündigt. Das Format ist erstmals am Donnerstag, den 12. Januar, um 21:15 Uhr zu sehen und wird fortan wöchentlich ausgestrahlt. In der Sendung soll Katrin Prähauser Recherchen zu "aktuellen Themen" präsentieren. Vertieft werden soll das darüber hinaus mit einem Experten als Studiogast und dem Meinungsforschungsinstitut OGM, das für jede Ausgabe Menschen befragt. "Unser Ziel ist es, die Vielseitigkeit von Entwicklungen und politischen Entscheidungen aufzuzeigen, ohne zu belehren. Jeder Seher und jede Seherin kann sich dann aufgrund der präsentierten Fakten selbst eine Meinung bilden. Das Motto lautet: Erkenntnisgewinn statt Ideologie", sagt die Moderatorin. Themen der ersten Sendung sind unter anderem die aktuellen Klima-Proteste, fehlende Medikamente und die Sanierung des Parlaments in Wien.
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Nach zwei Jahren Pause kehrt im Februar der Wiener Opernball zurück - auch ins Fernsehen zum ORF. Und der Sender hat nun eine Änderung angekündigt, die aufhorchen lässt: Der langjährige Opernball-Moderator Alfons Haider ist nicht mehr mit dabei, durch den Abend im TV führen stattdessen Andi Knoll, Mirjam Weichselbraun, das "ZIB"-Moderationspaar Nadja Bernhard und Tarek Leitner, Karl Hohenlohe und Christoph Wagner-Trenkwitz sowie Teresa Vogl. Über die Änderung im Moderations-Line-Up hatte zuvor bereits der "Kurier" berichtet. Der Opernball selbst will von den Besucherinnen und Besuchern einen "Solidaritätszuschlag" für in Not geratene Menschen verlangen und der ORF macht im Rahmen seiner Übertragung auf die von ORF und Hilfsorganisationen ins Leben gerufene Initiative "Österreich hilft Österreich" aufmerksam.
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Die ORF-Gruppe ist auch 2022 die mit Abstand meistgesehene Sendergruppe in Österreich gewesen. ORF 1 kam auf einen Jahresmarktanteil in Höhe von 9,8 Prozent und verpasste damit die 10-Prozent-Hürde denkbar knapp, ein Jahr zuvor hatte es noch zu 10,2 Prozent gereicht. ORF 2 verlor ebenfalls leicht, hielt sich aber bei nach wie vor extrem starken 21,4 Prozent. Und auch bei den 12- bis 49-Jährigen waren die beiden Sender mit 12,2 und 11,0 Prozent dominant. Nach Angaben des ORF waren 1970 der 2000 meistgesehenen Sendungen 2022 im ORF zu sehen. Die höchste Reichweite erzielte das Final-Elfmeterschießen bei der Fußball-WM in Katar.
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Extrem gut gelaufen ist es im abgelaufenen Jahr für ServusTV, das sich dank zahlreicher Sport-Highlights und gut laufender Eigenproduktionen über das beste Jahr seiner Geschichte freuen konnte. Auf 4,3 Prozent Marktanteil brachte man es 2022, damit ließ man alle anderen Privatsender hinter sich. ATV (2,8 Prozent) und Puls 4 (2,9 Prozent) hatten keine Chance. Bei den 12- bis 49-Jährigen sah es noch anders aus: Hier feierte ServusTV mit 3,5 Prozent ebenfalls einen Bestwert, ATV (4,3 Prozent) und Puls 4 (4,9 Prozent) lagen aber noch vorn. Gegen Jahresende kam ServusTV in der Zielgruppe den beiden Sendern aber schon gefährlich nahe bzw. teilweise auch schon vorbei - 2023 dürfte in dieser Hinsicht also spannend werden.
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Puls 24 und oe24.TV haben sich im abgelaufenen Jahr aus Quotensicht angenähert, das lag aber vor allem an der Schwäche von oe24.TV. Beim Gesamtpublikum lag oe24.TV (1,1 Prozent) noch recht deutlich vor Puls 24 (0,7 Prozent). In der Zielgruppe jedoch war der Abstand deutlich kleiner, hier kam der Sender aus der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe auf 0,9 Prozent, oe24.TV erreichte 1,1 Prozent. Für den Sender der Mediengruppe Österreich bedeutete das ein Minus in Höhe von 0,4 Prozentpunkten, Puls 24 hielt sich unterdessen stabil.
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Im Dezember gab es vor allem zwei Sender, die dank Sport-Events starke Quoten erzielt haben. ORF 1 übertrug die Fußball-WM und kam vor allem damit auf tolle 13,7 Prozent Marktanteil. Der zweite Sender ist - Überraschung - Sport1. Dank der Darts-WM brachte es der Nischensender auf 0,7 Prozent im Dezember, das ist das doppelte dessen was Sport1 sonst erzielt. Im Jahresschnitt erreichte der Sender 0,3 Prozent. ServusTV, das ebenfalls einige Fußball-WM-Spiele übertrug, landete bei 4,5 Prozent. ORF 2 kam ohne Sport auf 18,8 Prozent und damit den schlechtesten Wert des Jahres - dennoch war man damit mit Abstand Marktführer.
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