NFL bei Puls 4 © Puls 4
Ähnlich wie ProSieben Maxx in Deutschland hat Puls 4 in Österreich die NFL in den vergangenen Jahren groß und populär gemacht. Nun muss das Team des Senders aber einen herben Rückschlag hinnehmen: Die aktuell laufende Saison wird die letzte sein, in der der Sender die NFL noch zeigen wird. Denn wie in Deutschland hat sich RTL auch in Österreich die Rechte ab der nächsten Saison gesichert. Puls 4 ist damit raus. Kurz nach Bekanntwerden des Deals in Deutschland hoffte man bei ProSiebenSat.1Puls4 noch auf eine Fortführung der Zusammenarbeit mit der NFL, doch daraus wurde nichts. In einer Pressemitteilung bedankte sich der Sender bei "allen treuen Fans und Wegbegleiter:innen". Insgesamt 14 Jahre lang war man Partner der NFL. Ob RTL in Österreich eine von Deutschland unabhängige Übertragung plant, ist aktuell nicht bekannt. Das wäre aber eine große Überraschung. Wahrscheinlich ist, dass die Sendungen in Deutschland produziert und dann auch auf den österreichischen Sendern ausgestrahlt werden. 

Wiener Zeitung © Wiener Zeitung
Die "Wiener Zeitung" ist die älteste noch erscheinende Tageszeitung der Welt (Ersterscheinung 1703) - doch bald wird sie diesen Titel verlieren. Mehr als ein Jahr lang war unklar, wie es für das Blatt weitergeht - nun steht fest: zumindest nicht als Tageszeitung. Stattdessen soll die Zeitung nach Angaben von Medienministerin Susanne Raab online fortgeführt werden, darüber hinaus soll es eine monatliche (10x pro Jahr) Print-Ausgabe geben. Die "Wiener Zeitung" befindet sich zu 100 Prozent im Eigentum der Republik Österreich, gilt aber trotzdem als unabhängig. Einen Großteil ihrer Finanzierung generierte die Zeitung bislang aus Pflichtveröffentlichungen (Jahresabschlüsse etc.) von Unternehmen, diese fallen künftig aber weg. Plan der Regierung ist es außerdem, künftig aus der "Wiener Zeitung" eine zentrale Ausbildungsstätte für Journalistinnen und Journalisten zu machen. Nach Angaben von Raab soll es zu keinem Personalabbau kommen, doch genau das, sowie einen "Tod auf Raten", fürchten aber Mitarbeitende der Zeitung. Auch von anderen Medienschaffenden gab es in den vergangenen Tagen viel Kritik an den Plänen der Medienministerin. Während sich die Geschäftsführung der "Wiener Zeitung" zufrieden mit den Plänen der Regierung zeigte, kamen von Redaktion und Chefredaktion Kritik. 

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Doch die Bundesregierung hat nicht nur die Weichen bei der "Wiener Zeitung" neu gestellt, es wird auch im Bereich der Medienförderung zu weitreichenden Veränderungen kommen. So soll es einen zusätzlichen Fördertopf für österreichische Medien geben. Diese neue Journalismusförderung wird immerhin 20 Millionen Euro jährlich betragen. Dabei geht es vor allem um die Anzahl der angestellten Journalistinnen und Journalisten, Online-Medien müssen nach aktuellen Planungen zudem 40 Millionen Zeichen (sic!) pro Jahr veröffentlichen. Medienministerin Susanne Raab deutete aber bereits an, dass sich dieses Kriterium noch ändern könne. Darüber hinaus soll es künftig bei der Inseratenvergabe durch die öffentliche Hand mehr Transparenz geben. Öffentliche Stellen müssen ihre entsprechenden Ausgaben ab dem ersten Euro ausweisen, bislang galt eine Bagatellgrenze in Höhe von 5.000 Euro. Schalten öffentliche Stellen Kampagnen im Volumen von mehr als 150.000 Euro, müssen sie zudem auf ihrer Webseite Infos dazu "leicht auffindbar" veröffentlichen. Eine diskutierte Obergrenze für die Inseratenausgaben öffentlicher Stellen wird es nicht geben. 

Totenfrau © MonaFilm/BarryFilms/Stephan Burchardt
Der ORF hat den Start seines neuen Serien-Events "Totenfrau" angekündigt. Dabei handelt es sich um eine Koproduktion mit Netflix, der Streamingdienst wird die sechs Folgen weltweit verfügbar machen. In ORF 1 sind sie ab dem 7. November zu sehen, wobei der Sender die Folgen innerhalb einer Woche zeigen wird. Die Serie basiert auf dem Bestseller des Tiroler Autors Bernhard Aichner, die Hauptrolle wird gespielt von Anna Maria Mühe. "Totenfrau" ist eine Produktion von Barry Films und Mona Film in Koproduktion mit Netflix, ORF & SquareOne Productions mit Unterstützung der Cine Tirol Film Commission. Inhaltlich geht es in der Serie um Blum, die Inhaberin eines Bestattungsunternehmens und liebende Mutter zweier Kinder. Sie wird durch den Unfalltod ihres Mannes in den Grundfesten ihres Lebens erschüttert. Bald begreift sie, dass der vermeintliche Unfall ein Mord und ihr Mann schrecklichen Geheimnissen auf der Spur war. In ihrer Verzweiflung wird Blum zur gnadenlosen Rächerin und dabei mit ihren eigenen Abgründen konfrontiert. Regisseur Nicolai Rohde inszenierte die sechsteilige Thriller-Serie, die Drehbücher schrieben Barbara Stepansky, Wolfgang Mueller, Benito Mueller, Mike Majzen und Nicolai Rohde.

Sport1 © Sport1
Die IP Österreich nimmt ab Anfang des kommenden Jahres einen neuen Sender in ihr Vermarktungs-Portfolio auf. Ab dem 1. Januar kümmert sich das Unternehmen dann auch um die Vermarktung von Sport1 in Österreich. Walter Zinggl, Geschäftsführer der IP Österreich, sagt: "In den Gesprächen mit Sport 1 hat sich eine sehr ähnliche Position mit unseren Gedanken einer crossmedialen und innovativen Ausrichtung in 360° Ansätzen ergeben. Demnach wird sich der ganzheitliche Gedanke auch in der Vermarktung widerspiegeln. So wollen wir gemeinsam den Sender in Österreich auf ein neues Niveau heben. Und [...] Erfahrung im Sport haben wir ja auch." Neben den Sendern der RTL-Gruppe, RTLzwei und diversen österreichischen Lokalsendern vermarktet die IP auch Sky Sport Austria. Sport1 kommt in Österreich auf rund 0,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. 

Österreich in Zahlen

Forsthaus Rampensau © Aaron Jiang Photography
Die neue ATV-Reality "Forsthaus Rampensau" hat einen guten Start gefeiert. Bei der ersten Ausgabe waren in der vergangenen Woche 167.000 Zuschauerinnen und Zuschauer mit dabei, nur "Bauer sucht Frau" kam in der letzten Woche auf eine noch höhere Reichweite. Das neue Format erreichte ziemlich gute 10,5 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen, ein Straßenfeger war "Forsthaus Rampensau" damit allerdings nicht. Dennoch war es nach ATV-Angaben der erfolgreichste Formatstart seit "Bauer sucht Frau", die Kuppelsendung startete im Jahr 2005 beim Sender. 

Bundespräsidentenwahl im ORF © Screenshot ORF
Am Sonntag hat Österreich einen neuen/alten Bundespräsidenten gewählt. Und der Gewinner des Abends hieß, neben Amtsinhaber Alexander Van der Bellen: ORF 2. Der öffentlich-rechtlicher Kanal war am Wahltag der mit Abstand meistgesehene Sender. Zwischen der ersten Hochrechnung um 17 Uhr und 19 Uhr erreichte man 1,19 Millionen Zuschauende und 53 Prozent Marktanteil. "Bundesland Heute" steigerte die Werte später sogar noch auf 1,59 Millionen und 58 Prozent. Und auch die "Zeit im Bild" erreichte mehr als 1,50 Millionen Menschen. Der weiteste Seherkreis (Menschen, die mindestens eine Minute die Berichterstattung gesehen haben) lag in ORF 2 bei 3,8 Millionen. Bei ServusTV waren es 637.000 und bei Puls 4, Puls 24 und ATV 600.000.

Corinna Milborn © Screenshot Puls 24 Corinna Milborn beim Interview mit Alexander Van der Bellen
Während ORF 2 am Wahltag also unangefochtener Sieger war, konnten die Privatsender in den Tagen davor glänzen. Bei Puls 4 und Puls 24 traten am Mittwoch die Herausforderer des Amtsinhabers in Kurz-Duellen gegeneinander an und bescherten dem Sender so bis zu 16,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Die durchschnittlichen Reichweiten der Duelle lagen bei deutlich mehr als 100.000, in der Spitze sahen 164.000 Menschen zu. Ein Interview mit Alexander Van der Bellen kam später noch auf 17,4 Prozent. Puls 4 kam so auf einen Tagesmarktanteil in Höhe von 9,4 Prozent - und weil ATV in der Primetime mit "Bauer sucht Frau" überzeugte, lagen die Österreich-Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe, zu der auch ATV gehört, an jenem Tag bei 18,7 Prozent. Besser lief es in diesem Jahr für die Gruppe noch nie. Inklusive ProSieben, Sat.1 und den vielen anderen Sendern erreichte die Gruppe 35,3 Prozent Marktanteil. 

oe24.tv © Mediengruppe Österreich
Am Dienstag der vergangenen Woche holte oe24.TV mit seinem "Präsidenten-Abend" hervorragende Quoten. Bei der Talkrunde mit den Herausforderern verzeichnete der Nachrichtensender für seine Verhältnisse ziemlich gute 5,0 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, 117.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren im Schnitt mit dabei. Das war auch gleichzeitig die erfolgreichste Sendung des Kanals in der vergangenen Woche. Später am Abend stieg der Marktanteil sogar noch auf 7,8 Prozent. Am Wahltag erreichte oe24.TV einen guten Tagesmarktanteil in Höhe von 3,6 Prozent, vor allem im Vorfeld der ersten Hochrechnungen lagen die Wahl-Sendungen teils deutlich über dem Senderschnitt. 

Tage, die es nicht gab © ORF/MR Film/Petro Domenigg
In den zurückliegenden Wochen hat ORF 1 am Montagabend mit der Joyn-Serie "Blackout" überzeugt. In dieser Woche startete auf dem Serien-Sendeplatz um 20:15 Uhr die neue Serie "Tage, die es nicht gab" - das hatte der Sender mal als österreichisches "Big Little Lies" angekündigt. Mit 518.000 Zuschauerinnen und Zuschauern erwischte die von MR-Film produzierte Serie einen hervorragenden Start, das entsprach 18 Prozent Marktanteil. Eine zweite Folge kam im Anschluss sogar auf eine Reichweite in Höhe von 549.000 Zuschauerinnen und Zuschauern sowie 19 Prozent