Niki Fellner © IMAGO / Eibner Europa Niki Fellner
Die Mediengruppe Österreich (oe24) will expandieren und hat nun angekündigt, ihre News-Plattform oe24 nach Deutschland bringen zu wollen. Das deutsche oe24 soll nach aktuellen Planungen im Oktober an den Start gehen. Die Deutschland-Inhalte (nach eigenen Angaben vor allem in den Bereichen Politik, Tagesgeschehen, Meinung, Wirtschaft, Sport und Stars) werden von einer eigenständigen Redaktion produziert, internationale Nachrichten werden von oe24.at übernommen. Die Vermarktung erfolgt in erster Linie über programmatischen Werbeverkauf, das redaktionelle Konzept für oe24 Deutschland haben Wolfgang und Tamara Fellner erarbeitet, die Geschäftsführung der Deutschland-Aktivitäten liegt bei Niki Fellner. Letzterer sagt zur geplanten Expansion: "Unser mittelfristiges Ziel ist es, mit der Deutschland-Plattform sowohl die Besucher- als auch die Umsatz-Zahlen von oe24 zu verdoppeln. Unser Deutschland-Start ist ein ganz wichtiger Schritt bei der Entwicklung unserer Mediengruppe von einem Print-getriebenen zu einem digitalen Online-Unternehmen. Der Ausbau unserer digitalen Aktivitäten wird ab sofort höchste Priorität haben." Die Boulevard-Macherinnen und Macher von oe24 stehen immer wieder wegen reißerischer Texte und unsauberer Arbeit in der Kritik, gerne und vor allem auch beim gleichnamigen TV-Sender (DWDL.de berichtete). 

Justizia © Photocase
54 Millionen Euro will die Rundfunk und Telekom Regulierungs-GmbH (RTR) in diesem Jahr für den Auf- und Ausbau des digitalen Angebots in der österreichischen Medienlandschaft ausschütten. In den Jahren danach soll der Betrag bei immerhin noch 20 Millionen liegen. Nun sorgt die neue Digital-Förderung aber für Ärger, denn ausgeschlossen davon sind reine Online-Medien, unterstützt werden sollen demnach vor allem Verlage mit ihren Angeboten. Drei Online-Medien haben dagegen nun Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht. Sie argumentieren, dass die Förderung den Wettbewerb verzerre, zudem sprechen sie von einem Eingriff in die Pressefreiheit. "Sie sichern den Platzhirschen mit Steuergeldern ihre Marktmacht", heißt es in einem Schreiben der Digital-Unternehmen an Medienministerin Susanne Raab. "Wer Journalismus schon immer digital denkt, wird bestraft. Wer die Digitalisierung verschlafen hat, wird belohnt."

Fernseher © paulniestroj / photocase.com
Die Österreichischen Medientage finden in diesem Jahr am 21. und 22. September in Wien statt. Je einen halben Tag lang will man sich mit den Themengebieten "Politik & Gesellschaft", "Märkte & Mächte", "Journalismus & Content" und "Technologie & Transformation" beschäftigen. Als Gäste angekündigt sind unter anderem Gerhard Zeiler, President International Warner Bros. Discovery, ORF-Chef Roland Weißmann, Julia Becker, Vorsitzende des Aufsichtsrates der Funke Mediengruppe, Sky-Managerin Elke Walthelm, ProSiebenSat.1-Vorstand Wolfgang Link oder auch Eva Messerschmidt, Chief Streaming Officer bei RTL Deutschland. Einen kostenlosen Livestream wird es, anders als in den vergangenen Jahren, nicht geben. Wer online zusehen will, muss 199 für einen bzw. 299 Euro für zwei Tage zahlen. 

Österreich in Zahlen

The Voice of Germany © ProSieben / Sat.1 / André Kowalski
Ähnlich wie in Deutschland ist "The Voice of Germany" auch in Österreich mit guten, aber ausbaufähigen Quoten gestartet. Der Staffelstart am Donnerstag verzeichnete bei ProSieben Austria eine Reichweite in Höhe von 131.000, mit keinem anderen Format kam der Sender in der vergangenen Woche auf mehr Zuschauerinnen und Zuschauer. Der Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe lag bei 8,8 Prozent. Einen Tag später sahen sich 122.000 Menschen Folge zwei in Sat.1 Österreich an, das entsprach 7,6 Prozent

40 Jahre Supernasen © RTL / Manfred H. Vogel
ServusTV hat am Freitagabend die beiden "Supernasen" Thomas Gottschalk und Mike Krüger gefeiert und damit vor allem beim jungen Publikum respektable Quoten eingefahren. Die Reportage "Mein Papa, die Supernase", in der sich Roman Gottschalk auf eine nostalgische Reise durch die schauspielerische Vergangenheit seines Vaters begibt, sahen sich 71.000 Menschen an, der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 3,1 Prozent. Den Spielfilm "Piratensender Powerplay" verfolgten danach noch 39.000 Zuschauende, der Marktanteil ging damit auf 2,5 Prozent zurück. In beiden Fällen lagen die Sendungen damit unter dem Senderschnitt. Beim jungen Publikum holten die Formate bessere 3,2 und 4,1 Prozent und lagen so in Summe über den Normalwerten. In Deutschland war das Interesse am "Supernasen"-Abend von RTL, dort zeigte man auch eine abendfüllende Show, gering (DWDL.de berichtete). ServusTV war derweil am Freitag zum Start in den Abend beim Gesamtpublikum noch deutlich erfolgreicher: Eine neue "Heimatleuchten"-Ausgabe erreichte 148.000 Zuschauende, das entsprach satten 6,4 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum, dafür lief es bei den 12- bis 49-Jährigen angesichts von 2,3 Prozent mager.  

Herbert Kickl © Screenshot ORF Herbert Kickl
Bei den ORF-"Sommergesprächen" ist am Montag FPÖ-Chef Herbert Kickl zu Gast gewesen - und der hat das Interesse spürbar steigen lassen. 780.000 Menschen schalteten die Sendung ein, das waren über 150.000 mehr als bei Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) vor einer Woche. Der Marktanteil fiel mit 29 Prozent richtig gut aus. Noch besser lief es im Anschluss für die "ZiB 2", in der das Kickl-Gespräch auch analysiert wurde. Die Nachrichtensendung verzeichnete eine Reichweite in Höhe von 873.000 sowie einen Marktanteil von 38 Prozent. Die "Liebesg'schichten und Heiratssachen" lagen zu Beginn der Primetime in ORF 2 bei ebenfalls starken 34 Prozent, 916.000 Personen sahen hier zu.