Stefanie Groiss-Horowitz © ORF/Thomas Ramstorfer Stefanie Groiss-Horowitz
ORF-Programmchefin Stefanie Groiss-Horowitz hat ihre Pläne für das laufende Jahr bekanntgegeben. Die Fernsehmacherin ist aktuell auch interimistische Chefin von ORF 1 - und hier gibt es einiges zu tun. Schon vor einigen Tagen war durchgesickert, dass Groiss-Horowitz es dort wohl mit einem weiteren Quiz versuchen will - das ist nun bestätigt. Ende April soll der neue Vorabend auf Sendung gehen: Um 17:40 Uhr will man dann ein neues Quiz-Format starten, für das es aktuell aber noch keinen Namen gibt. Die Sendung soll "frisch und flott" sein, inhaltlich soll es um Humor und Schnelligkeit gehen. "Q1 - Ein Hinweis ist falsch" läuft künftig etwas später, "Hallo Österreich" fliegt ebenso aus dem Programm wie "The Big Bang Theory". Nach der durchgeschalteten "ZiB 1" zeigt der Sender künftig das "ZiB Magazin". Und zur besten Sendezeit will man ein "ORF 1 Spezial" ins Programm nehmen, wenn es einen aktuellen Anlass gibt. Diese Spezial-Sendungen sollen mittwochs zu sehen sein - ebenso wie eine neue Planetshow, in der man sich "mehr mit Lösungen als mit Problemen auseinandersetzen werden", so die Programmchefin des ORF. "Talk 1" geht dagegen nicht weiter. 

Roland Weißmann © ORF/Roman Zach-Kiesling Roland Weißmann
In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres haben sich ungewöhnlich viele Menschen von der GIS-Gebühr, durch die sich der ORF zu einem überwiegenden Anteil finanziert, abgemeldet. Entsprechend äußerte sich ORF-Chef Roland Weißmann nach Angaben des "Standard" vor dem ORF-Stiftungsrat. Demnach sollen sich im Januar und Februar rund 10.000 Menschen abgemeldet haben, nach "Standard"-Angaben waren das 50 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Und ein erklecklicher Anteil davon nannte als Begründung, inzwischen nur noch zu streamen, dafür fallen bekanntlich keine Gebühren an. Weißmann kündigte laut "Standard" eine Taskforce an, die sich mit den Motiven für die Abmeldungen beschäftigen soll. 

Puls 24 © ProSiebenSat.1Puls4
Am vergangenen Wochenende war ein Ukraine-Benefizkonzert unter anderem bei Puls 24 zu sehen, nun hat die ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe angekündigt, am kommenden Sonntag ein weiteres solches Konzert sowie die Solidaritätskundgebung live vom Wiener Heldenplatz zu übertragen. Puls 24 ist exklusiver Medienpartner der Veranstaltung, anders als beim Konzert des vergangenen Wochenendes wird dieses also nicht auch bei anderen Sendern zu sehen sein. Angekündigt haben sich für das Konzert viele österreichische Musikerinnen und Musiker. Puls 24 beginnt am Sonntag bereits um 13:30 Uhr mit der Übertragung. 

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Die öffentlichen Stellen in Österreich haben 2021 für insgesamt 225 Millionen Euro in Medien geworben, das ist ein neuer Rekord. Alleine die Bundesregierung gab rund 45,3 Millionen Euro aus, hinzu kommen noch Bundesländer, öffentliche Institutionen und andere öffentliche Unternehmen. Das Bundesland, das mit Abstand das meiste Geld in Werbung investiert, ist nach wie vor Wien (24,2 Mio.), das im Vergleich zu 2020 aber stabil blieb. Salzburg gab im Gegensatz dazu nur rund 520.000 Euro im gesamten Jahr aus. Das meiste Geld floss derweil in die Medien der Mediaprint ("Krone", "Kurier", Kronehit) mit 37,6 Millionen Euro. Auch der ORF (26,1 Mio.), die Styria ("Kleine Zeitung", "Die Presse"; 15,9 Mio.) sowie die Mediengruppe Österreich (14,9 Mio.) und "Heute" (14,2 Mio.) bekamen viel Geld. ProSiebenSat.1Puls4 erhielt Werbegelder in Höhe von 8,8 Millionen, beim Red Bull Media House waren es immerhin noch 2,5 Millionen. 

Österreichischer Presserat © Österreichischer Presserat
Der Österreichische Presserat hat seine Fallstatistik für das Jahr 2021 vorgelegt und daraus geht hervor, dass in insgesamt 647 Fällen nur 31 Verstöße gegen den Pressekodex festgestellt wurden. Auf die meisten Verstöße (9) kommt die "Kronen Zeitung" und damit die größte Zeitung des Landes. Die rechte Online-Publikation "Wochenblick" kommt auf 8 Verstöße und bei oe24 bzw. "Österreich" sind es immerhin noch 6. "Die stark gestiegene Fallzahl lässt auf eine zunehmende Anerkennung des Presserats in der Bevölkerung schließen", sagt Presserats-Geschäftsführer Alexander Warzilek. 2020 beschäftigte man sich noch mit 418 Fällen. "Um unsere Funktionsfähigkeit auch in Zukunft zu gewährleisten, benötigen wir mittelfristig eine Erhöhung unserer finanziellen Mittel, die seit 2010 nicht erhöht wurden", fordert Warzilek.

ZiB Zack Mini © Screenshot ORF
Unter dem Titel "ZiB Zack Mini" hat der ORF eine kindgerechte Nachrichtensendung gestartet. Das Format wurde in der vergangenen Woche erstmals in ORF 1 ausgestrahlt. Künftig soll es täglich um 15 Uhr online gehen und am nächsten Tag gegen 8 Uhr in der Früh beim Sender ausgestrahlt werden. Zielgruppe sind Sechs- bis Zehnjährige, die Moderation der Sendung übernimmt Fanny Stapf. Die Ausgaben der "ZiB Zack Mini" sind rund zwei Minuten lang. 

Österreich in Zahlen

We Stand With Ukraine, Benefizkonzert in Wien © Screenshot ORF
Das bereits weiter oben erwähnte Ukraine-Benefizkonzert am Samstag ist bei gleich mehreren Sendern zu sehen gewesen. Die mit Abstand meisten Zuschauerinnen und Zuschauer waren bei ORF 1 mit dabei. Dort kam "We Stand With Ukraine" ab 20:15 Uhr auf eine Reichweite in Höhe von 424.000, der Marktanteil lag bei 16 Prozent. Bei Puls 24 waren zusätzlich 42.000 Menschen mit dabei und bei oe24.TV 26.000. Vor allem für Puls 24 war der Samstag aber dennoch ein erfolgreicher Tag, begann man doch schon zur Mittagszeit mit der Übertragung aus dem Wiener Ernst-Happel-Stadion. Am Ende konnte man sich über einen Tagesmarktanteil in Höhe von 2,6 Prozent in der Zielgruppe freuen - für den Nachrichtensender war es damit der viertbeste Tag aller Zeiten

Diener des Volkes © ORF/eccho rights/Studio Kvartal 95
In ORF 1 ging es im Anschluss an das Benefizkonzert übrigens thematisch passend weiter. So zeigte man ab 23:15 Uhr den Film "Diener des Volkes", in dem der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj 2016 den Präsidenten der Ukraine spielte, der die Korruption im Land eindämmen sollte. Zuvor zeigte man noch einen Talk zur Einordnung des Films. Die rund 20-minütige Talksendung erreichte 175.000 Menschen, den Film sahen danach noch 105.000 Personen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen bei 10 und 8 Prozent, das Interesse ging im Vergleich zum Konzert also spürbar zurück. 

Formel 1 im ORF © Screenshot ORF
Die Formel 1 hat nicht nur in Deutschland für fantastische Quoten gesorgt, sondern auch in Österreich - und dort sind die Rennen ja noch immer im Free-TV zu sehen. Zum Start übertrug der ORF das Rennen aus Bahrain und versammelte damit 775.000 Menschen vor den TV-Bildschirmen, das entsprach 42 Prozent Marktanteil. Bei den 12- bis 49-Jährigen waren es 45 Prozent und bei den 12- bis 29-Jährigen sogar 62 Prozent. Für den ORF war es der erfolgreichste Saisonstart seit 1995. Das nächste Rennen in Saudi-Arabien überträgt ServusTV. Die beiden Sender teilen sich die Übertragungsrechte auch 2022.