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Roland Weißmann
Der neue ORF-Chef Roland Weißmann hat in der vergangenen Woche einen Ausblick auf die kommenden Monate gegeben und die Themen umrissen, die für die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt demnächst wichtig werden. So kündigte Weißmann eine "Young Audience Initiative" an, um jünger, digitale und diverser zu werden. So will man künftig verstärkt Menschen ansprechen, die jünger sind als 30 Jahre. Im März folgt eine Social-Media-Strategie, die auch Youtube umfassen soll. Weißmann verweist in dem Zusammenhang auf dem TikTok-Kanal der "ZiB", der es wenige Monate nach dem Start auf 200.000 Follower bringt. Außerdem hofft der ORF weiter auf eine Gesetzesnovelle, die dem Sender mehr Möglichkeiten im Digitalen ermöglichen soll - es ist ein Dauerthema für den ORF. "Wir wollen dürfen, was auch ARD, ZDF, SRG und BBC dürfen", sagt Weißmann. Der neue ORF-Chef hat zudem eine Vorabend-Reform für ORF 1 angekündigt. Das Quiz "Q1" sowie die Durchschaltung der "Zeit im Bild" sollen bestehen bleiben, ansonsten will man bis April aber einiges ändern - was genau will Weißmann aber noch nicht sagen. Ziel von Senderchefin und Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz sei eine Verbesserung des Audience Flows.
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Darüber hinaus hat Weißmann eine komplette Neubesetzung der "Starmania"-Jury angekündigt, die Castingshow startet in wenigen Wochen und will sich zudem dem "modernen Schlager" öffnen. In ORF 1 soll es am Mittwoch um 21 Uhr ein neues, "showiges" Format über Umwelt und Klima geben und dann hat Weißmann auch noch ein Comeback von "MA 2412" angekündigt. Die Sitcom lief zwischen 1998 und 2002 bereits beim Sender und soll nun für drei Specials reanimiert werden, ein Wiedersehen gibt es darin mit den beiden Hauptfiguren Ingenieur Breitfuß (Roland Düringer) und Herrn Weber (Alfred Dorfer). Und dann soll es unter dem Titel "Tage, die es nicht gab" auch noch eine Art österreichisches "Big Little Lies" geben, hier spielen unter anderem Diana Amft und Harald Krassnitzer mit. Die Drehbücher schreibt Mischa Zickler. Unter dem Titel "Biester" plant man zudem eine Nachfolgeserie der "Vorstadtweiber", die, ebenso wie die erfolgreichen "Vorstadtweiber", von Uli Brée geschrieben wird.
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Gute Nachrichten für den ORF gibt’s jetzt jedenfalls von der Medienbehörde KommAustria, die nämlich den Beschluss des ORF-Stiftungsrates, die Gebühren zu erhöhen, nicht beanstanden wird. Die geplante Gebührenerhöhung kann damit kommen und wird auch bereits zum 1. Februar umgesetzt. Im Oktober hieß es noch, die Erhöhung komme frühestens im März, hier ist man nun also etwas schneller unterwegs. Die Rundfunkgebühren steigen um monatlich 1,38 Euro auf 18,59 Euro. Der ORF wird damit in diesem Jahr 43 Millionen Euro mehr einnehmen, 2023 sind es wohl 52 Millionen mehr als bislang.
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RTL Deutschland und A1 haben einen Ausbau ihrer Partnerschaft angekündigt. Dadurch sind ab sofort die Sender RTL, RTLzwei, Super RTL, Vox, ntv, Nitro und RTLup im TV-Paket von A1 enthalten. Die Kundinnen und Kunden des TV-Pakets A1 Xplore TV M empfangen die Sender in HD-Qualität, alle Sender können aufgenommen werden und sind über App und Web via Smartphone und Tablet verfügbar. Auch Aufnahmen und "7 Tage Fernsehen nachholen" sind in HD möglich. Darüber hinaus erhalten die Pay-TV-Kunden von A1 Zugriff auf die Sender RTL Living, RTL Crime und GEO Television. Und dann bindet A1 die RTL+ App nun auch in die A1 Xplore TV-Oberfläche ein.
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Bereits kurz nach dem Jahreswechsel ist bekannt geworden, dass 43 Jobs bei der Mediengruppe Österreich auf der Kippe stehen. Nun hat das Unternehmen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiterin ein Angebot gemacht, das bei denen nicht besonders gut ankommt. So will man auf Kündigungen verzichten, wenn alle Mitarbeitenden auf 20 Prozent ihres Gehalt verzichten und in eine Viertagewoche gehen. Das hat der Verlag gegenüber dem "Standard" bestätigt. Entschieden ist bislang aber noch nichts, in dieser Woche soll es weitere Gespräche zwischen Belegschaft und Unternehmensführung geben.
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Der ORF-Redakteursrat wehrt sich gegen die Einschüchterung einer "ZiB"-Redakteurin durch die rechtspopulistische FPÖ. Die hatte in einer Pressemitteilung die Journalistin dafür kritisiert, weil sie dem Innenminister die Frage gestellt hatte, wie mit Polizisten, die Sympathien für Verschwörungstheorien und Coronaleugner haben, umgegangen wird. Der FPÖ-Mediensprecher warf der Journalistin "Regierungshörigkeit" vor und sah eine "rote Linie überschritten". Der Redakteursrat hat der FPÖ geantwortet: "Es ist unser Recht und unsere Pflicht kritische Fragen an Politikerinnen und Politiker zu stellen. Dafür persönlich und öffentlich von einem Oppositionspolitiker angegriffen zu werden, zeigt, welches seltsame Medienverständnis bei der FPÖ herrscht." Auch ORF-TV-Chefredakteur Matthias Schrom wies die Vorwürfe der Partei zurück.
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Puls 4 hat einen neuen Investor seiner Gründershow "2 Minuten 2 Millionen" angekündigt. So wird GoStudent-Gründer Felix Ohswald Teil der neuen Staffel, die am 1. Februar startet. Die neuen Ausgaben sind dann immer dienstags ab 20:15 Uhr zu sehen. Ohswald ist mit 26 Jahren jüngster Investor der Show und wurde selbst durch "2 Minuten 2 Millionen" bekannt, 2018 nahm er an dem Format teil. Weitere Investoren sind Hans Peter Haselsteiner, Katharina Schneider, Leo Hillinger, Philipp Maderthaner, Stefan Piëch und Alexander Schütz. Schon vorher startet beim Sender eine neue Talk-Reihe, die von Infochefin Corinna Milborn präsentiert wird. Am 20. Januar spricht sie mit Bundeskanzler Karl Nehammer über aktuell drängende Fragen, die von den Zuschauerinnen und Zuschauern kommen. Und auch in den zwei Wochen danach wird am Donnerstagabend getalkt. Am 27. Januar geht’s um die Impfpflicht, Anfang Februar um Auswirkungen von Corona auf Kinder.
Österreich in Zahlen
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Die zweite Folge der letzten "Vorstadtweiber"-Staffel hat viel Reichweite eingebüßt. 482.000 Menschen sahen sich die Episode am Montag in ORF 1 an, der Marktanteil lag bei guten 16 Prozent. Vor einer Woche sahen aber noch mehr als 620.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu (inklusive zeitversetzter Nutzung waren es sogar 730.000). Damit ist die Serie deutlich hinter die "Millionenshow" zurückgefallen, deren 1000. Ausgabe auf eine Reichweite in Höhe von 694.000 bei ORF 2 kam, das entsprach 22 Prozent.
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Mit richtig starken Werten hat sich auch das Satire-Format "Gute Nacht Österreich" zurückgemeldet. Die Sendung mit Peter Klien kam am vergangenen Freitagabend auf 439.000 Zuschauerinnen und Zuschauer - und das ab kurz nach 23 Uhr. Der Marktanteil lag dementsprechend bei starken 26 Prozent. Beim jungen Publikum waren sogar 30 Prozent drin. "Was gibt es Neues?" erreichte zuvor noch 22 Prozent beim Gesamtpublikum und lag damit ebenfalls deutlich über den Normalwerten von ORF 1.