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ServusTV-Chef Ferdinand Wegscheider selbst verbreitet auf seinem Sender nun schon seit einiger Zeit Fake News und Verschwörungsmythen (DWDL.de berichtete 1 | 2 | 3). Nun bereitet die Journalistenorganisation Presseclub Concordia eine Beschwerde gegen den Sender an die Medienbehörde KommAustria vor. So hätten sich beim Presseclub zuletzt verstärkt Mitglieder und besorgte Medienkonsumentinnen und -konsumenten gemeldet, sagt Concordia-Generalsekretärin Daniela Kraus. "Weil hier einerseits Unwahrheiten insinuiert werden und andererseits schlicht und einfach die Leute aufgehetzt werden, die Wissenschaft schlecht gemacht wird, Weltverschwörungstheorien verbreitet werden und einfach eine Radikalisierung und Unausgewogenheit passiert, die schädlich für unsere Gesellschaft ist." Besonders im Fokus der Kritik steht Wegscheiders Wochenkommentar "Der Wegscheider", von dem der Senderchef behauptet, er sei Satire. ServusTV wollte sich gegenüber der APA nicht zu der drohenden Beschwerde äußern. Erst einmal müsste die Beschwerde vorliegen, hieß es demnach vom Sender.
© ORF/Thomas Ramstorfer
Unter dem neuen ORF-Generaldirektor wird im kommenden Jahr der neue Newsroom bezogen, der in den zurückliegenden Jahren in Wien entstanden ist. Der ORF-Redakteursrat hat nun an die neue Führung appelliert, alles dafür zu tun, "um Pluralität und Unabhängigkeit der Berichterstattung abzusichern". Der neue multimediale Newsroom dürfe auf keinen Fall zu einem "journalistischen Einheitsbrei" führen. Dringend notwendig sei zudem die Modernisierung des Redakteursstatuts, damit die Redakteurinnen und Redakteure in Zukunft besser vor politischer Einflussnahme geschützt sind und die im ORF-Gesetz festgelegten Mitspracherechte auch wirksam umgesetzt werden können, so der Redakteursrat.
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In der vergangenen Woche sind im ORF außerdem weitere Personalentscheidungen getroffen worden. So hat der Stiftungsrat eine neue Geschäftsführerin und einen Geschäftsführer für zwei ORF-Tochtergesellschaften bestellt. Kathrin Zierhut-Kunz wird kaufmännische Geschäftsführerin bei ORF III und Alexander Hirschbeck neuer Chef der Gebühren Info Service GmbH (GIS). Zierhut-Kunz leitet ORF III künftig gemeinsam mit Peter Schöber, Hirschbeck die GIS mit Christian Kerschbaumsteiner. Und auch einige redaktionelle Stellen sind bald zu besetzen, etwa der Posten als Chef bzw. Chefin für die TV-Magazine. Für den Job hat sich mit Lisa Totzauer unter anderem die bisherige Senderchefin von ORF 1 beworben. Wie der "Standard" berichtet, haben sich die Redakteurinnen und Redakteure bereits für Totzauer ausgesprochen. Das ist durchaus ein wichtiges Signal, letztlich entscheidet aber der neue ORF-Generaldirektor über den Posten. Auch TV-Chronikchefin Claudia Lahnsteiner soll gute Aussichten auf den Job haben.
Österreich in Zahlen
© Servus TV
Trotz der inhaltlich bedenklichen Entwicklung ist ServusTV weiter sehr erfolgreich unterwegs. Mit einem November-Monatsmarktanteil in Höhe von 4,3 Prozent lief es so gut wie nie zuvor. Bemerkbar machen sich inzwischen die zahlreichen, hochkarätigen Sportrechte - aber nicht nur die sind sehr gefragt. So gab es auch neue Monatsrekorde für die "Servus Nachrichten" um 19:20 Uhr sowie "Servus am Abend". Strecke macht ServusTV inzwischen aber mit Fußball und Formel 1, beide Sportarten sorgen regelmäßig für sehr hohe Reichweiten und Marktanteile. Erst am Sonntag verzeichnete ServusTV nach dem zweiten Restart des Formel-1-Rennens im Schnitt 829.000 Zuschauerinnen und Zuschauer.
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Bei den 12- bis 49-Jährigen erreichte ServusTV übrigens 3,6 Prozent - auch das ist ein Rekord. Damit kommen die Salzburger langsam gefährlich nah an ATV, das im November auf 4,2 Prozent kam. Viel fehlt also nicht mehr für einen Platztausch. Puls 4 lag mit 5,1 Prozent noch etwas weiter vor der Konkurrenz. Insgesamt sind ATV (2,8 Prozent) und Puls 4 (3,0 Prozent) aber längst hinter ServusTV zurückgefallen.
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Dass es im November aufgrund des Lockdowns ein erhöhtes Info-Bedürfnis der Zuschauerinnen und Zuschauer gegeben hat, macht sich auch beim Blick auf die Quoten der Nachrichtensender bemerkbar. Puls 24 erreichte in der Zielgruppe sehr gute 1,1 Prozent, oe24.TV machte seine Sache mit 1,6 Prozent sogar noch ein ganzes Stück besser. Insgesamt erreichte der Sender der Mediengruppe Österreich 1,4 Prozent, Puls 24 kam auf die Hälfte, also 0,7 Prozent.
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In unschlagbarer Form präsentierte sich im November aber auch ORF 2 - hier informierten sich die mit Abstand meisten Menschen über die neuen Verordnungen in Sachen Lockdown. Satte 23,8 Prozent betrug der Monatsmarktanteil. Besser lief es für den Sender in den zurückliegenden Jahren nur im März 2020 - also zur ersten Hochphase der Pandemie. Auch bei den 12- bis 49-Jährigen war ORF 2 mit 13,2 Prozent Marktführer. ORF 1 kam hier auf gute 11,7 Prozent und steigerte sich insgesamt wieder auf annehmbare 9,5 Prozent. Insgesamt erreichte der ORF inklusive Spartensendern 36,2 Prozent Marktanteil - das ist der höchste November-Wert seit 10 Jahren.
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Durch den Rücktritt von Sebastian Kurz und den daraus resultierenden Regierungsumbau war es zuletzt wieder die Stunde der Info-Sendungen im ORF. Schon ein "ZiB Spezial" zum Kurz-Rücktritt erzielte am Donnerstagvormittag 44 Prozent Marktanteil, die "ZiB" erreichte am Abend mehr als eineinhalb Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer, das hatte 49 Prozent Marktanteil zur Folge. Und auch Sondersendungen in der Primetime lagen weit über Senderschnitt, die "ZiB 2" kletterte sogar auf eine Reichweite von mehr als eine Million - das hat Seltenheitswert. Einen Tag später holte ein weiteres "ZiB Spezial" zur besten Sendezeit sehr gute 21 Prozent Marktanteil, die reguläre Ausgabe der Nachrichtensendung kam zuvor auf 47 Prozent.
© ORF/Thomas Ramstorfer
Neuer Bundeskanzler ist seit Montag Karl Nehammer. Dessen Einführung ins Amt verfolgten 339.000 Menschen, ORF 2 erzielte damit am Montagmittag 37 Prozent Marktanteil. Die "Zeit im Bild" sahen sich am Vorabend noch 1,62 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer alleine in ORF 2 an, das entsprach einem Marktanteil in Höhe von 52 Prozent. Durch die Ausstrahlung in ORF 1 kamen noch einmal 179.000 Zuschauende bzw. 6 Prozent Marktanteil hinzu.
© ORF/Martin Beisteiner
In ORF 1 ist am Montag unterdessen die aktuelle Staffel "Walking on Sunshine" zu Ende gegangen. Zum Finale steigerte sich die Serie auf 390.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das ist die höchste Reichweite seit Anfang Oktober und die dritthöchste Reichweite der gesamten Staffel. Der Marktanteil lag bei guten 12 Prozent. Gestartet war "Walking on Sunshine" noch mit mehr als 400.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. In direkter Konkurrenz kam die "Promi Millionenshow" in ORF 2 am Montagabend übrigens auf 27 Prozent Marktanteil, 843.000 Menschen schalteten ein.
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