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In Österreich gilt seit Wochenbeginn ein Lockdown für ungeimpfte Personen, am Arbeitsplatz ist die 3G-Regel in Kraft. Der ORF hat in den zurückliegenden Tagen die Zutrittsbestimmungen zu seinen Gebäuden verschärft. Mitte der vergangenen Woche führte der öffentlich-rechtliche Senderverbund eine 2G-Regelung ein, die auch von der Belegschaft einzuhalten ist. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen also geimpft oder genesen sein. Am Montag schärfte man dann nochmal nach und verlangt ab Donnerstag darüber hinaus auch einen aktuellen Corona-Test. Außerdem gilt ab sofort wieder Home Office für alle Personen, bei denen das umsetzbar ist. Für "strukturerhaltende Dienste" sollen nach Möglichkeit getrennte Teams eingerichtet werden. 2020 ging der ORF sogar so weit und ließ Mitarbeitende im Wiener Sendezentrum ohne Kontakt zur Außenwelt leben und arbeiten - inklusive Übernachtungen.
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Herbert Kickl
Der ORF will durch die strengen Maßnahmen alle Mitarbeitende zur Impfung bringen, sofern sie diese nicht schon haben. Vor allem die für den Sendebetrieb "sensiblen Zonen" will man so schützen. Ungeimpfte Kollegen in diesem Bereich sollen sich schriftlich dazu verpflichten, sich bis zum 17. November die Erstimpfung zu holen. Tun sie das nicht, sollen sie nach Möglichkeit in anderen Bereichen zum Einsatz kommen, wobei unklar ist, was passiert, wenn das nicht möglich ist. Zumindest bis Jahresende will der ORF keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kündigen, die sich nicht impfen lassen. Wie es danach weitergeht, will man zu einem späteren Zeitpunkt evaluieren. In jedem Fall gelten die 2G+-Regeln (geimpft oder genesen plus aktueller Test) auch für Gäste von ORF-Sendungen. "Kickl darf ungeimpft nicht mehr mit anderen in ein ORF-Studio", titelte "Der Standard" vor wenigen Tagen über den FPÖ-Chef, der sich immer wieder mit Kritik an Corona-Maßnahmen zu profilieren versucht. Der ORF werde für solche Leute "alternative Interviewsituationen" schaffen, etwa in separaten Studios. Die FPÖ wetterte bereits gegen die strengen Maßnahmen, im Fall von Herbert Kickl dürfte sich das bald aber schon von selbst erledigt haben. Der Parteichef hat sich mit Corona infiziert.
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Jeder blamiert sich so gut er kann - und einige noch etwas besser. Das wusste einst schon Hans-Joachim Kulenkampff. oe24-Verleger Wolfgang Fellner hat sich diesen Spruch nun ganz offensichtlich zu Herzen genommen und bei einem Gerichtsprozess bewiesen, wie man sich angemessen blamiert. Eine ehemalige Mitarbeiterin von oe24 warf Fellner sexuelle Belästigung vor. In dem Verfahren ging es um Aussagen des Verlegers bei einer Autofahrt und einem Abendessen 2015 mit der damaligen Mitarbeiterin. Die Aussagen hatte die Frau schon vor einiger Zeit öffentlich gemacht, Fellner stritt alles ab und bezeichnete die angeblichen Aussagen als "frei erfunden". Die Moderatorin klagte daraufhin wegen übler Nachrede. Fellner blieb vor Gericht zunächst bei seiner Linie. Erst als der Anwalt der Frau eine Tonaufnahme der Treffen vorlegte, machte Fellner einen Rückzug und bekannte sich schuldig. Der Verleger betonte, die falsche Aussage sei nicht aus böser Absicht erfolgt. Dennoch erklärte er, die Aussagen seien aus dem Zusammenhang gerissen worden. Verurteilt wurde er nun zu einer Geldstrafe in Höhe von 120.000, drei Viertel davon aber nur "bedingt". Das heißt, 30.000 davon sind sofort zu zahlen, der Rest ist eine Strafe auf Bewährung. Fellner hat angekündigt, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
© Goldbach
d-force, das Joint Venture von ProSiebenSat.1 und RTL Deutschland, das Addressable-TV- und Online-Video-Inventare der beiden Medienhäuser sowie weiterer Partner über eine zentrale Buchungsplattform für den programmatischen Mediaeinkauf zugänglich macht, gewinnt in Österreich Goldbach Austria als Partner. Damit sind künftig alle Addressable TV-Anbieter in Österreich mit an Bord der Plattform. "Addressable TV ist gekommen, um zu bleiben. Die d-force-Initiative ist daher ein wichtiger und richtiger Schritt, indem sie einen einfachen und effizienten vermarkterübergreifenden Zugang zu hochwertigen Bewegtbildinventaren ermöglicht und mit der Bündelung relevanter Video-Reichweiten einen elementaren Gegenpol zu den internationalen Digitalgiganten bietet", sagt Josef Almer, Geschäftsführer Goldbach Austria.
© Petro Domenigg / Sky Studios / W&B Television / epo-film
Genaue Zahlen veröffentlicht der Sender zwar nicht, aber Sky hat nun bekanntgegeben, dass "Die Ibiza Affäre" den besten Serienstart aller Zeiten gefeiert hat. Die von W&B Television produzierte Serie über den österreichischen Politik-Krimi, infolgedessen die Regierung auseinanderbrach, stößt damit die letzte "Game of Thrones"-Staffel vom Thron, die bei Sky Österreich bislang den Status als erfolgreichster Serienstart inne hatte. Ab dem 19. November wird "Die Ibiza Affäre" auch bei Sky in Großbritannien ausgestrahlt, im nächsten Jahr gibt’s außerdem die italienische TV-Premiere.
Österreich in Zahlen
© Puls 4
Das Interesse nach Informationssendungen aufgrund der aktuellen Coronalage ist nach wie vor hoch. Am Sonntagabend nahm Puls 4 eine Sendung zur besten Sendezeit ins Programm, in der man Fragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortete. Das sahen sich 143.000 Menschen an, der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei guten 6,6 Prozent. Die ORF-Talksendung "Im Zentrum" kam mit dem Thema "Von Lockdown bis Impfpflicht - Wie brechen wir die 4. Welle?" auf 582.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das entsprach starken 28 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum. Zuvor kam die "ZiB 2 am Sonntag" schon auf eine Reichweite in Höhe von 730.000 und war damit auch erfolgreicher als der "Tatort" in der Primetime (635.000).
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Und auch am Montag waren die Corona-Informationen gefragt. ORF 2 zeigte um 20:15 Uhr ein "ZiB"-Spezial, das 967.000 Zuschauerinnen und Zuschauer verzeichnete und damit auch mehr als das WM-Qualispiel zwischen Österreich und Moldawien in ORF 1, das in Halbzeit zwei auf 682.000 Zuschauende kam. Für die News-Sendung waren so 30 Prozent Marktanteil drin, das Fußballspiel lag aber bei ebenfalls mehr als 20 Prozent und war damit ein Erfolg. In ORF 2 kam ein "Runder Tisch" zu Corona später übrigens noch auf 21 Prozent Marktanteil, die "ZiB 2" erreichte danach 27 Prozent.
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Richtig gut lief es am Wochenende übrigens auch für ORF 1 mit der Formel 1. 792.000 Menschen sahen sich im Schnitt das Rennen aus Brasilien an, damit war es das erfolgreichste Rennen für den Sender seit 2012. In der Spitze sahen 917.000 Personen zu. Der Marktanteil lag bei 29 Prozent, beim jungen Publikum zwischen 12 und 49 Jahren waren sogar 32 Prozent drin. Die Entscheidung beim Parallel-Riesenslalom in Lech-Zürs sahen vor dem F1-Rennen übrigens 701.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, das hatte 36 Prozent Marktanteil zur Folge, in der Zielgruppe waren es 34 Prozent.
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In Deutschland ist "TV Total" in der vergangenen Woche mit fantastischen Quoten zurückgekehrt. In Österreich waren die Werte bei ProSieben Austria ebenfalls gut, wenn auch nicht so exorbitant hoch wie in Deutschland. 101.000 Menschen sahen sich die Sendung in Österreich an, damit gehörte "TV Total" zu den meistgesehenen Formaten von ProSieben Austria in der vergangenen Woche. Mit einem Marktanteil in Höhe von 7,8 Prozent in der Zielgruppe lagen Sebastian Pufpaff auch in Österreich über dem Senderschnitt. "The Masked Singer" erreichte am Samstag 103.000 Zuschauende, war also nicht viel erfolgreicher als "TV Total".
Was noch zu sagen wäre...
"Springer und seine Bild-Zeitung sind sicher das Vorbild bei der Frage, ein auflagenstarkes Medium zu digitalisieren."
Unternehmer René Benko, der seit 2018 zusammen mit Funke Gesellschafter der "Kronen Zeitung" ist (FAZ)