Geldscheine © Chobe / photocase.com
Der ORF-Stiftungsrat hat wie erwartet dem Vorschlag von Generaldirektor Alexander Wrabetz, die GIS-Gebühren ab dem kommenden Jahr um acht Prozent zu erhöhen, zugestimmt. Nun hat der Publikumsrat noch die Möglichkeit, eine Stellungnahme abzugeben. Danach muss die KommAustria grünes Licht geben. Tut sie das, steigen die ORF-Gebühren frühestens ab März 2022 um monatlich 1,38 Euro auf dann 18,59 Euro - das gilt für einen Zeitraum für fünf Jahre. Der ORF wird damit im kommenden Jahr 43 Millionen Euro mehr einnehmen, im Jahr darauf sind es wohl 52 Millionen mehr als heute. Aufgrund der Regierungskrise und des Rücktritts von Kanzler Sebastian Kurz konnte der Stiftungsrat die Erhöhung ohne großes Aufsehen beschließen, 26 der 30 stimmberechtigten Stiftungsräte gaben grünes Licht

oe24 © Mediengruppe Österreich
Die Mediengruppe Österreich (oe24) ist vom Oberlandesgericht Wien zur Zahlung von 43.500 Euro verdonnert worden. Dabei geht es allerdings nicht um die Inseratenaffäre, in deren Mittelpunkt man derzeit ja auch steht. Das Geld jetzt muss man der Journalistin Katia Wagner zahlen - plus Anwalts- und Prozesskosten. Grund für das Urteil: Die Medien der Gruppe hatten die Journalistin, die für die "Krone" arbeitet, in vielen Texten mit dem Ibiza-Video in Zusammenhang gebracht. Verfasst wurden sie oft vom damaligen Chefredakteur Richard Schmitt, der in der Branche eher berüchtigt als berühmt ist. Vor einigen Monaten ist Schmitt schon einmal in ähnlicher Sache unter anderem wegen übler Nachrede verurteilt worden. 

Puls 4 © Puls 4
Puls 4 hat die Rückkehr seiner Steuerverschwendungsshow "Bist du deppert" angekündigt. Ab dem 8. November will man immer montags neue Ausgaben zeigen - und dabei setzt man auch auf das Thema, das in Medien-Österreich gerade alles dominiert: die Inseratenkorruption. Die stark gestiegenen Ausgaben für Inserate der öffentlich Hand will man in der neuen Staffel besprechen. Außerdem wird Puls 4 im Windschatten der Sendung das neue Format "Triff deinen Feind - Reden statt Haten" ausstrahlen. Jeweils zwei Menschen, die unterschiedliche Ansichten, Meinungen oder Lebenseinstellungen haben, kommen zum Diskurs zusammen. Dabei geht es um Themen wie Sexualität, Glaube, Gender, Nationalität oder auch die Corona-Pandemie.

ZIB auf TikTok © ORF
Vor einigen Monaten hatte man es bereits angekündigt, nun ist der TikTok-Kanal der "Zeit im Bild" gestartet. Auf dem Social Network soll es ab sofort auch die wichtigsten Nachrichten des Tages der Redaktion geben - präsentiert werden sie von den beiden Hosts Ambra Schuster und Idan Hanin. Man habe für die Plattform "ganz neue Erzählweisen entwickelt", sagt Hanin. Armin Wolf, in der "ZIB"-Chefredaktion verantwortlich für Social Media, sagt: "Ich glaube nicht, dass die ‘ZIB’ auf der extrem jungen Plattform TikTok von 50-Jährigen präsentiert werden sollte. Deshalb werden das zwei großartige junge Journalist:innen aus der Generation Social Media machen." In einem ersten Video auf TikTok hatte aber auch Wolf einen Auftritt.

Österreich in Zahlen

Schallenberg im ORF © Screenshot ORF
Die Regierungskrise bzw. die Umbildung der Regierung war auch in den zurückliegenden Tagen das dominierende Thema in Österreich. So gab der neue Bundeskanzler Alexander Schallenberg allen Fernsehsendern Interviews - am meisten gesehen wurde natürlich das im ORF. Das kam vergangenen Mittwoch auf 811.000 Zuschauerinnen und Zuschauer, der Marktanteil lag bei 37 Prozent. Zuvor war Schallenberg bereits bei ServusTV zu sehen, dieses Interview kam auf eine Reichweite von 216.000 und 9,4 Prozent Marktanteil. Das Schallenberg-Interview bei ATV verfolgten 122.000 Menschen, ein "Milborn Spezial" mit Schallenberg erreichte bei Puls 4 dagegen nur 70.000 Personen. Während ATV auf 5,4 Prozent Marktanteil kam, waren bei Puls 4 nur 2,7 Prozent drin. 

ServusTV © ServusTV
In ORF 2 waren in der vergangenen Woche "Bundesland Heute" und die "Zeit im Bild" die mit Abstand meistgesehenen Sendungen. Bei ServusTV kamen zudem vier Ausgaben der "Servus Nachrichten" unter die fünf meistgesehenen Formate. Zwischen Montag und Donnerstag erreichten die News des Privatsenders im Schnitt mindestens 191.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Vor allem der Vergleich ist bemerkenswert: Die erfolgreichste Sendung von Puls 4 in der vergangenen Woche war "Ninja Warrior Austria" mit einer Reichweite von nur 123.000. 

The Masked Singer Chili © ProSieben/Willi Weber
Ähnlich wie in Deutschland war "The Masked Singer" auch in Österreich erfolgreicher als "Das Supertalent" - der Abstand war allerdings nicht ganz so eklatant. 124.000 Menschen sahen sich die erste Ausgabe der Musik-Rateshow bei ProSieben an, das "Supertalent" kam am Samstag bei RTL Österreich auf 96.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Mit 5,7 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe kann man bei IP Österreich nicht wirklich zufrieden sein, ProSieben Austria erreichte unterdessen deutlich bessere 12 Prozent. Mit der Jubiläumsausgabe von "Klein gegen Groß" konnten die beiden Shows aber nicht mithalten, das von Kai Pflaume moderierte Format erreichte in ORF 1 durchschnittlich 447.000 Menschen. Die "Dancing Stars" unterhielten am Tag davor sogar 579.000 Personen. 

Was noch zu sagen wäre…

"Österreichs politisches Spitzenpersonal ist in erheblichen Teilen verkommen. Österreichs mediales Spitzenpersonal leider auch."
Horst Pirker, Chef der VGN Medien Holding (news.at)