Austria-Update vom 2. März
"Starmania" startet ganz stark, oe24.TV setzt sich ab
© ORF/Hans Leitner
Die ORF-Castingshow "Starmania" hat zum Auftakt fantastische Quoten eingefahren und "The Masked Singer" im Fernduell alt aussehen lassen. oe24.TV setzt sich im Duell mit Puls 24 langsam ab und Funke hat die nächste juristische Niederlage einstecken müssen.
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Die Rückkehr von "Starmania" hat ORF 1 am vergangenen Freitag fantastische Quoten beschert. Die von Arabella Kiesbauer moderierte Castingshow kam ab 20:15 Uhr auf durchschnittlich 800.000 Zuschauer und entschied damit auch das Fernduell mit "The Masked Singer" (Puls 4) deutlich für sich. Der Marktanteil der ORF-Show lag bei 25 Prozent, in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen wurden 35 Prozent gemessen, bei den 12- bis 29-Jährigen sogar 43 Prozent. Die Entscheidung ab kurz nach 22 Uhr kam dann noch auf 646.000 Zuschauer. Auch da lag die Castingshow in der klassischen Zielgruppe noch bei sehr starken 31 Prozent.
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Die starken "Starmania"-Zahlen rücken auch die "The Masked Singer Austria"-Zahlen in ein etwas anderes Licht. Und sie zeigen einmal mehr, wie dominant der ORF nach wie vor in weiten Teilen ist - auch im Bereich Unterhaltung. Mit seiner Musik-Rateshow hatte Puls 4 zuletzt aber dennoch Erfolg. 221.000 Menschen sahen sich die jüngste Ausgabe am Montag an. Das waren zwar etwas weniger als vor einer Woche, in der werberelevanten Zielgruppe wurden aber dennoch gute 9,5 Prozent Marktanteil gemessen. Für den Sender sind das schöne Werte, der ganz große Erfolg ist es aber nicht - anders als "Starmania". Bei "The Masked Singer" ist am Montag übrigens Roberto Blanco enttarnt worden.
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Im Februar hat der ORF aber nicht nur von "Starmania" profitiert, sondern in erster Linie von den vielen Ski-Übertragungen, die den Monatsmarktanteil des Senders auf 11,9 Prozent nach oben trieben. Im Februar 2020 war man noch einstellig, auch auf Jahressicht gelang der Sprung über die 10-Prozent-Marke nicht. Da kann man jetzt schon sehr zufrieden sein - ORF 2 war mit 22,3 Prozent im Februar ohnehin eine Bank. Bei den 12- bis 49-Jährigen lag ORF 2 (12,0 Prozent) hauchdünn vor ORF 1 (11,9 Prozent).
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Bei den Privaten lag Puls 4 vorn, zumindest in der Zielgruppe. Bei den 12- bis 49-Jährigen holte der Sender 5,1 Prozent im Februar, ATV kam auf 4,8 Prozent. ServusTV konnte da bei Weitem nicht mithalten und stand im zweiten Monat des Jahres bei nur 2,3 Prozent. Insgesamt sieht es aber schon ganz anders aus, hier lag ServusTV mit 3,2 Prozent nämlich weiter vor Puls 4 (3,0 Prozent) und ATV (3,1 Prozent). Unterdessen verliert Puls 24 den Anschluss an oe24.TV. Der Nachrichtensender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe erzielte im Februar beim Gesamtpublikum 0,5 Prozent Marktanteil, in der Zielgruppe waren es 0,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist das zwar eine massive Steigerung, oe24.TV lag insgesamt aber bei noch besseren 1,1 Prozent und in der Zielgruppe sogar bei 1,4 Prozent.
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Schon Anfang 2020 versuchte die Funke Mediengruppe, die Kontrolle über die "Kronen Zeitung" zu erlangen (DWDL.de berichtete). Dabei bediente man sich einem Rechentrick: Über die WAZ Ausland Holding GmbH hält man 50 Prozent an Österreichs größter Tageszeitung, die restlichen 50 Prozent liegen bei den Erben von "Krone"-Gründer Hans Dichand, der 2010 verstorben ist. Im Zuge des Erbes wurden die 50 Prozent von Dichand geteilt, Witwe Helga Dichand und die drei Kinder Michael, Johanna und Christoph, letzterer ist "Krone"-Chefredakteur und Herausgeber der Zeitung, halten jeweils 12,5 Prozent. Funke versuchte die Kontrolle über die "Krone" zu übernehmen und erklärte, dass laut Gesellschaftervertrag bei den Stimmrechten nur ganze Prozentpunkte gelten würden. Der Oberste Gerichtshof hat dem Ansinnen der Funke Mediengruppe nun eine Absage erteilt. Funke hatte bereits im Sommer 2020 vor dem Oberlandesgericht Wien in der Sache eine Niederlage einstecken müssen. Mehr zum ewigen Streit der Unternehmen gibt’s hier.
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Pläne der regierenden ÖVP haben in den vergangenen Tagen unter Journalisten hohe Wellen geschlagen. So will die Kanzler-Partei die Berichterstattung für Journalisten erschweren, wenn es um Ermittlungsakten geht. Bislang ist es Journalisten erlaubt, daraus zu zitieren - selbst wenn es kein öffentliches Verfahren gibt. In Deutschland ist das anders, da dürften Dokumente eines Strafverfahrens erst im Wortlaut veröffentlicht werden, wenn sie in öffentlicher Verhandlung erörtert wurden. In Österreich ist es derzeit so, dass Anwälte Ermittlungsakte sogar weitergeben dürfen, damit Medien daraus zitieren. Die Grünen, die sich in einer Koalition mit der ÖVP befinden, sträuben sich derzeit aber gegen eine Verschärfung, die manche als Einschränkung der Medienfreiheit bezeichnen.
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Der Terroranschlag in Wien im vergangenen November hat zu mehr als 1.500 Beschwerden beim Presserat geführt - mehr gingen bei dem Gremium bislang noch nie zu einem Ereignis ein. Nun hat der Presserat das Verfahren abgeschlossen und unter anderem "Krone", krone.at, sowie oe24.at für die Berichterstattung in der Nacht gerügt. So ist auf der Webseite der "Krone" beispielsweise ein Video zu sehen gewesen, in dem ein Opfer durch den Attentäter erschossen wurde. Das war auch bei oe24.TV zu sehen - dass der Presserat nun aber ausgerechnet oe24.at rügt, stößt Verleger Wolfgang Fellner sauer auf. Gegenüber dem "Standard" kündigte Fellner eine Klage sowie den Austritt aus dem Presserat an - er begründet das mit "Sippenhaftung" zwischen Medien seiner Gruppe. Das Video sei auf der Webseite - anders als beim TV-Sender - nicht zu sehen gewesen. Für den Sender ist der Presserat nicht zuständig. Wegen Serverproblemen sei an dem besagten Abend der sonst automatisch startende TV-Livestream nicht auf der Webseite gewesen. Vom Presserat heißt es, Sender und Webseite "scheinen geradezu untrennbar verknüpft". Im Ergebnis sei die Medieninhaberin von oe24.at für die Inhalte des Fernsehsenders verantwortlich, so der Presserat.
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Facebook steht mal wieder in der Kritik. Dieses Mal ging es um ein Posting von "Kurier"-Chefredakteurin Martina Salomon. Die hatte auf der Plattform eine Hassmail samt Mail-Adresse des Absenders öffentlich gemacht. Der Post wurde daraufhin von Facebook gelöscht, weil er gegen die "Gemeinschaftsstandards" verstoßen haben soll, Salomon wurde eine Sperre angedroht. Facebooks Österreich-Sprecher erklärte, dass der Post gelöscht worden sei, weil die Identität des Absenders offengelegt worden sei. "Falter"-Chefredakteur hat einen Screenshot von Salomons Post daraufhin ebenfalls gepostet und Kritik am US-Konzern geäußert - dieser Beitrag wurde bislang nicht gelöscht.
Was noch zu sagen wäre...
"Starmania" startet ganz stark, oe24.TV setzt sich ab
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