ORF © ORF
Nach der Behebung eines Fehlers bei der GfK sind nun die Jahresquoten der österreichischen TV-Branche verfügbar. Diese zeigen, und das hatte sich ja bereits seit März abgezeichnet, ein noch stärkeres ORF 2. Der Sender war schon 2019 mit durchschnittlich 19,8 Prozent Marktanteil der mit Abstand meistgesehene Sender des Landes, durch die extrem hohen Quoten durch Corona kam man im abgelaufenen Jahr sogar auf 22,0 Prozent. Noch weiter bergab ging es dagegen für ORF 1 - und das in einem atemberaubenden Tempo. 8,2 Prozent Marktanteil standen für den Sender am Ende beim Gesamtpublikum auf der Uhr, das war fast ein Prozentpunkt weniger als im Vorjahr. Beim jungen Publikum zwischen 12 und 49 Jahren setzte sich ORF 2 mit 11,6 Prozent (+1,6 Prozentpunkte) recht deutlich vor ORF 1, das auf 10,5 Prozent (-0,7 Prozentpunkte) kam. Zusammen mit ORF III und ORF Sport Plus erreichte die ORF-Gruppe einen Jahresmarktanteil beim Gesamtpublikum in Höhe von 33,2 Prozent nach 31,8 Prozent im Jahr 2019. Laut dem ORF liefen von den 2.000 meistgesehenen TV-Sendungen 2020 über alle Sender hinweg 1.997 beim ORF. 

ServusTV © ServusTV
Nach den beiden großen ORF-Sendern kommt erst einmal lange nichts - nun steht aber endgültig fest, dass es mit ServusTV einen neuen stärksten, österreichischen Privatsender gibt. Mit 3,4 Prozent Marktanteil landete man knapp vor Puls 4 (3,3 Prozent) und ATV (3,2 Prozent). Während ServusTV auf Jahressicht um 0,4 Prozentpunkte wachsen konnte, ging es für die beiden Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe leicht bergab. Das ist wohl auch der Grund, weshalb man bei der Sendergruppe vor allem auf die Zahlen beim jungen Publikum verweist - hier sieht es in der Tat besser aus. Puls 4 (5,1 Prozent) und ATV (4,5 Prozent) lagen bei den 12- bis 49-Jährigen weit vor ServusTV, das sich mit mageren 2,5 Prozent begnügen musste. 

oe24.tv © Mediengruppe Österreich
Spannend ist auch ein Blick auf die beiden News-Sender Puls 24 und oe24.TV, die im zurückliegenden Jahr extrem von der Corona-Pandemie profitiert und steigende Zuschauerzahlen verzeichnet haben. Der Sender der ProSiebenSat.1Puls4-Gruppe kam so beim Gesamtpublikum auf 0,5 und beim jungen Publikum auf 0,8 Prozent. oe24.TV musste man sich damit allerdings geschlagen geben, dort reichte es zu 0,8 bei allen und 1,0 Prozent bei den jungen Zuschauern. 

ProSieben © ProSieben
Und dann noch ein kurzer Blick auf die vielen deutschen Sender, die es ja auch in Österreich zu sehen gibt. Erfolgreichster Sender in der Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen ist ProSieben mit 6,3 Prozent Marktanteil gewesen. Mit recht großem Abstand folgen RTL (4,5 Prozent) und Vox (4,1 Prozent). Sat.1 kommt in Österreich gar nur auf 3,6 Prozent. Insgesamt lag RTL mit 3,7 Prozent vor Vox (3,4 Prozent), ProSieben (3,2 Prozent) und Sat.1 (3,0 Prozent). 

Weitere News aus Österreich

Corona Quartett © Servus TV / Benedikt Mueller
ServusTV wird seine umstrittene Gesprächssendung "Corona-Quartett" vorerst nicht fortsetzen, das hat der Sender gegenüber DWDL.de bestätigt. "Aktuell ist keine Fortsetzung des ‘Corona Quartett’ geplant", heißt es. Die Sendung ist erstmals im September 2020 zu sehen gewesen und lief den ganzen Herbst über, zuletzt wurde am 13. Dezember eine Ausgabe ausgestrahlt. Nun kehrt das Format aus seiner Weihnachtspause nicht zurück. Das "Corona-Quartett "war von Beginn an sehr umstritten, weil die Macher darin unter anderem dem pensionierten Infektionsepidemiologe Sucharit Bhakdi eine Plattform für seine wunderlichen Ansichten boten. DWDL.de hatte im Oktober ausführlich über die Sendung berichtet.

Armin Assinger © ORF/Günther Pichlkostner
Auch die Produktion der "Millionenshow" im ORF ist durch das Coronavirus stark eingeschränkt, seit dem vergangenen Montag bekommen die Zuschauer das noch einmal deutlicher zu sehen. Statt des Publikumsjokers können die Quiz-Teilnehmer bei Armin Assinger nun nämlich einen Kandidatenjoker einsetzen. Im Studio nehmen dafür fünf ehemalige "Millionenshow"-Kandidaten Platz, die bei ihrem Auftritt jeweils mindestens 150.000 gewonnen haben. Wird der Joker gesetzt, stehen jene von ihnen auf, die die Antwort zu wissen meinen. Der aktuelle Spieler hat dann die Gelegenheit, einen auszuwählen und zu befragen. Nötig wurde die Änderung, weil es derzeit kein Publikum gibt und so der Publikumsjoker sinnlos wurde. Bisher wurde der Publikumsjoker in der Corona-Krise zu einem  Begleitpersonenjoker. Dabei durfte die jeweilige Begleitperson befragt werden. Aufgezeichnet wird die "Millionenshow" in Köln im Set von "Wer wird Millionär?". 

The Masked Singer Austria © Puls 4
Puls 4 hat angekündigt, wann die neue Staffel von "The Masked Singer Austria" zu sehen sein wird. Die neuen Ausgaben, die bekanntlich von Mirjam Weichselbraun moderiert werden, starten am Rosenmontag, das ist der 15. Februar. Einen Tag später geht es auch in Deutschland bei ProSieben mit der neuen "Masked Singer"-Staffel los. In Österreich laufen die neuen Folgen dann immer montags zur besten Sendezeit, Puls 4 wird die Ausgaben vorab aufzeichnen und dann ausstrahlen. Anders als in Deutschland gibt es also keine Live-Sendung. Die erste Staffel startete Mitte März mit sehr starken 17,2 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, musste dann aber wegen des Coronavirus unterbrochen werden. Bei der Fortsetzung im Herbst waren die Quoten deutlich niedriger, erst zum Finale sah es wieder richtig gut aus. 

World Rally © Red Bull Content Pool / Jaanus Ree
ServusTV hat sich die Rechte an der FIA World Rally Championship bis einschließlich der Saison 2022 gesichert, der Sender wird exklusiver Partner der Rennserie im DACH-Raum. Bereits am kommenden Wochenende überträgt ServusTV die Rallye Monte Carlo live in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Insgesamt stehen in diesem Jahr zwölf Rennen der World Rally Championship auf dem Programm. "ServusTV ist die neue Heimat für Motorsportfans in Österreich! Mit der Formel 1, der MotoGP und dem aktuellen Erwerb der Rallye-Weltmeisterschaft bieten wir die spektakulärsten und hochwertigsten Motorsportserien kostenlos im Free-TV", sagt David Morgenbesser, Bereichsleiter Sportrechte und Distribution.

FPÖ © FPÖ
Nach der Löschung bzw. Blockade von Donald Trump auf verschiedenen sozialen Netzwerken, hat es nun auch die rechtspopulistische FPÖ erwischt. Ein Youtube-Kanal der Partei ist für eine Woche gesperrt worden. Anlass ist eine Rede von Fraktionschef Herbert Kickl, in der er Misstrauen gegen die Corona-Impfungen schürte und sie als "Feldversuch der Pharmaindustrie" bezeichnete. Kickl hatte in der Rede faktenwidrig behauptet, es gebe keine Daten, die belegen, dass die Impfungen vor einer Covid-19-Erkrankung schützen würden. Laut Parteiangaben sei das Video der Rede von einem Youtube-Kanal des Parlamentsklubs gelöscht und der Kanal für eine Woche für neue Videos gesperrt worden. Gegenüber der APA begründete Youtube die Löschung des Videos so: "Wir haben klare Vorgaben, die Videos verbieten, die den örtlichen Gesundheitsbehörden oder der WHO widersprechen, und wir entfernen schnell Videos, die gegen diese Richtlinien verstoßen, wenn sie uns gemeldet werden."