FPÖ© FPÖ
Die FPÖ wagt wie berichtet einen neuen Anlauf gegen die GIS-Gebühren und hat nun eine Onlinepetition gegen die Gebühren gestartet, aus denen sich der ORF zu großen Teilen finanziert. Darüber hinaus ist eine "Informationskampagne" geplant. FPÖ-Chef Norbert Hofer erklärte am Montag, am besten sei eine ORF-Finanzierung über ein Abo-Modell. Einen ähnlichen Versuch unternimmt derzeit ja auch der britische Premierminister Boris Johnson bei der BBC. Hofer will auch eine staatliche Förderung für öffentlich-rechtliche Inhalte - die soll aber allen Sendern mit entsprechenden Inhalten zugute kommen. Ob es letztlich auch zu einem Volksbegehren gegen die GIS-Gebühren kommen wird, ist derzeit noch unklar. 

Norbert Steger© NDR
Inzwischen steht auch fest, dass der ehemalige FPÖ-Chef Norbert Steger, seit einiger Zeit Vorsitzender des ORF-Stiftungsrat, eben diesen Posten behalten wird. Das bestätigte FPÖ-Chef Norbert Hofer am Montag. Er habe nicht vor, Steger abzulösen, so Hofer. Als oberstes Gremium des ORF muss der Stiftungsrat alle wichtigen Entscheidungen der Unternehmensführung abnicken, bei Stimmengleichheit zählt das Votum des Vorsitzenden doppelt. Außerdem wählt der Stiftungsrat den ORF-Chef. Zuletzt gab es Gerüchte, Steger habe sich mit der FPÖ-Führung zerstritten. Außerdem lässt sich mit einem FPÖ-Mann an der Spitze des Gremium nicht so gut Oppositionspolitik gegen den ORF machen - das sieht man bei der rechtspopulistischen Partei aber wohl anders. 

Ferdinand Wegscheider© ServusTV
ServusTV-Chef Ferdinand Wegscheider hat in einem Interview mit dem "Kurier" scharf gegen den ORF geschossen. Dieser sei "zu aufgebläht" für die Größe Österreichs, so Wegscheider. Grundsätzlich sei er aber nicht für die Abschaffung der GIS-Gebühren oder die Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. "Aber ich bin auch gegen Missbrauch und der passiert. Der ORF kassiert Werbegelder und Gebühren gleichermaßen und nutzt das für viele Sender, ob TV oder Radio, die Programm weit über das Öffentlich-Rechtliche hinaus machen." Als Beispiel nennt Wegscheider den ORF-Radiosender Ö3 und den TV-Sender ORF 1. Wegscheider kritisiert den ORF außerdem für ein vermeintliches Abkupfern von erfolgreichen ServusTV-Formaten und Gegenprogrammierungen. So werde die "Heimatleuchten"-Reihe laut Wegscheider "massiv kopiert". Dass ServusTV sowohl bei der Champions- als auch bei der Europa League eingestiegen ist, will der Senderchef gegenüber dem "Kurier" noch nicht kommentieren. 

Formel 1© Formel 1
RTL hat zuletzt angekündigt, keine Mitarbeiter nach Vietnam zum dortigen Formel-1-Rennen zu schicken. Als Grund nannte der Kölner Sender die "nicht kalkulierbare Verbreitung des Coronavirus" und den daraus folgenden Risiken für die Mitarbeiter. Wie der ORF in dieser Sache verfährt, ist derzeit aber noch unklar. Auf DWDL.de-Nachfrage erklärt ORF-Sportchef Hans Peter Trost: "Wir werden das intern prüfen und dann entsprechend entscheiden". Das Rennen in Vietnam findet am 5. April statt. 

Österreich in Zahlen 

Lugner am Opernball© ATV/Andreas Tischler
Der ORF hat mit der Übertragung des Wiener Opernballs in der vergangenen Woche glänzende Quoten eingefahren, in der Spitze sahen bis zu 1,51 Millionen Menschen zu (DWDL.de berichtete). Für den ORF war es damit der beste Wert seit 2017. Doch auch ATV profitierte vom Opernball: Als der Sender am Freitag "Lugner am Opernball" zeigte, sahen 239.000 Menschen zu - kein anderes Format hatte in der vergangenen Woche bei ATV mehr Zuschauer. Der Marktanteil in der Zielgruppe lag bei sehr guten 11 Prozent. Auch "Heinzl am Opernball" mit Boulevardreporter Dominic Heinzl erreichte zuvor gute 200.000 Zuschauer und 9,2 Prozent. 

Peter Rapp© ORF/Thomas Ramstorfer
Peter Rapp präsentierte am Samstagabend ab 22:10 Uhr in ORF 2 die Nostalgieshow "Als wäre es gestern gewesen". Zu sehen gab es darin Highlights aus Show- und Unterhaltungssendungen des ORF der letzten 50 Jahre. 557.000 Zuschauer sahen sich das im Schnitt an, der Marktanteil lag bei guten 23 Prozent. Die Faschingsshow "Narrisch guat 2" erreichte in der Primetime sogar 866.000 Zuschauer und 29 Prozent Marktanteil. 

Puls 4© Puls 4
Puls 4 erreichte in der vergangenen Woche mit der Europa League die meisten Zuschauer. 337.000 Zuschauer sahen sich die erste Halbzeit zwischen Frankfurt und Salzburg an, in Halbzeit zwei waren es noch 329.000. Während der ersten 45 Minute waren für den Sender starke 14,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin, in der zweiten Halbzeit waren es noch 11,8 Prozent. Damit lag die Partie deutlich über dem Senderschnitt. Einziger Wermutstropfen aus Sicht des Senders: Die Chancen aufs Weiterkommen sind für die Salzburger sehr gering - das dürfte sich spätestens in der nächsten Runde der Europa League bemerkbar machen. 

Was noch zu sagen wäre…

"Aus langjähriger Erfahrung und als leidgeprüfter Privat-TV-Pionier erwarte ich mir medienpolitisch von dieser Regierung nicht viel."
ServusTV-Chef Ferdinand Wegscheider