© ORF/Hans Leitner In der vergangenen Woche ist es während des "Sommergesprächs" mit SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im ORF zu einer für den Sender unschönen Störaktion gekommen. Plötzlich waren im Hintergrund des Live-Gesprächs laute Elefantengeräusche zu hören. Wenig später stellte sich heraus, dass das eine Guerilla-Marketing-Aktion des Kakao-Energydrinkherstellers Kambaku war. Am nächsten Tag liefen Spots (mit Elefantengeräuschen) des Unternehmens beim Radiosender Ö3. Der ORF hat nun erst einmal sämtliche Buchungen des Unternehmens storniert. "Der betreffende Getränkehersteller hat das partnerschaftliche Vertrauensverhältnis des ORF zu seinen Werbekunden auf dem Rücken des ORF-Publikums missbraucht", heißt es vom ORF in einer Stellungnahme. "Es war davon auszugehen, dass weitere mutwillige Störaktionen bei Livesendungen in Zusammenhang mit gebuchten Radiospots geplant waren. Die teils empörten Reaktionen beim Kundendienst zeigen, dass sich die Zuseherinnen und Zuseher, die sich zu Recht vor der Nationalratswahl ein ernsthaftes politisches Gespräch und keine Werbeaktionen erwarten, von diesem Akt der Unhöflichkeit massiv gestört fühlten."
Viele Gedanken über eine Sendung mit Rendi-Wagner wird man sich zuletzt auch bei ServusTV gemacht haben. Der Sender plant nämlich "Talk im Hangar-7 Wahl-Spezial"-Ausgaben mit allen relevanten Spitzenkandidaten der Parteien - die SPÖ-Chefin hat aber keine Zeit. ServusTV hat die geplante Sendung daher nun abgesagt. "Die SPÖ konnte trotz unzähliger Anfragen innerhalb von zwölf Wochen keinen Termin mit uns koordinieren", sagt Moderator Michael Fleischhacker. Statt Rendi-Wagner wird nun "Jetzt"-Spitzenkandidat Peter Pilz am 12. September in einem "Talk im Hangar-7 Wahl-Spezial" beim Sender zu sehen sein.
© Bernhard Eder ProSiebenSat.1Puls4 hat am Wochenende seinen neuen Nachrichtensender Puls 24 gestartet (DWDL.de berichtete). Die Unternehmensgruppe kündigte vor mehr als drei Jahren unter dem Titel 4News schon einmal einen entsprechenden Sender an. Damals blieb es allerdings bei einer App. Der angekündigte TV-Sender war letztlich nur Kabel Eins Doku Austria - die kurzen News-Breaks dort fanden kaum Beachtung. "4News hat dort damals einfach nicht reingepasst, das war ein Learning. Deshalb haben wir uns jetzt zu einem komplett eigenständigen News-Sender entschieden", sagt Geschäftsführer Markus Breitenecker jetzt gegenüber DWDL.de. Er sei auch vom Erfolg des Dokusenders überrascht worden. Tatsächlich brachte es Kabel eins Doku Austria zuletzt auf fast 1,0 Prozent Marktanteil.
© FPÖ Die FPÖ vollzieht derzeit eine unerwartete Wende. Unter Parteichef Heinz-Christian Strache war das Aus der ORF-Gebühren eine zentrale Forderung der rechtspopulistischen Partei, nach Straches Abgang rückt man davon nun aber offensichtlich ab. "Wenn die direkte Demokratie ausgebaut wird, ist das Aus der ORF-Gebühr keine Koalitionsbedingung mehr. Dann kann das Volk über Gebühren entscheiden", sagte der neue FPÖ-Chef Norbert Hofer nun. In der Schweiz stimmten die Bürger vor eineinhalb Jahren über ihre TV-Gebühren ab - und votierten klar dafür.
© Servus TV / Neumayr / Leo Manchmal spielt die Politik nur die zweite Geige - so wie an diesem Mittwoch, wenn der ehemalige Ski-Star Marcel Hirscher auf einer für 20:15 Uhr anberaumten Pressekonferenz erklären will, wie er sich seine Zukunft vorstellt. ORF 2 wird die Pressekonferenz unter dem Titel "Marcel Hirscher - Rückblick Einblick Ausblick" live übertragen. Rainer Pariasek meldet sich vom Ort des Geschehens im Salzburger Gusswerk. Eine vom ORF-Sport gestaltete Reportage lässt die Karriere des besten Skifahrers der Gegenwart noch einmal Revue passieren. Die eigentlich für 20:15 Uhr angekündigten Wahl-Duelle werden aus diesem Grund auf 21:00 Uhr verschoben. Auch ServusTV hat angekündigt, Hirschers Pressekonferenz übertragen zu wollen. Im Anschluss daran empfängt ServusTV-Sportchef Christian Nehiba den ÖSV-Präsidenten Peter Schröcksnadel, Ex-Weltmeisterin und Gesamtweltcupsiegerin Alexandra Meissnitzer, Marco Büchel sowie den Ski-Experte Philipp Schörghofer zum Gespräch.
© Mediaprint/Foto Wilke Vermarktungschef Gerhard Riedler verlässt das Red Bull Media House, das hat er nun gegenüber dem "Standard" bestätigt. Bereits seit Tagen gab es entsprechende Gerüchte, zuletzt äußerte sich das Unternehmen zurückhaltend und stellte sich nicht mehr öffentlich hinter Riedler (DWDL.de berichtete). Spätestens zum Jahresende werde er das Red Bull Media House mit einer "fairen" Ausstiegsregelung verlassen, sagt Riedler nun. Hintergrund des Abgangs ist offenbar die Tatsache, dass sich allen voran ServusTV inzwischen wieder selbst vermarktet - und nicht mehr über das Red Bull Media House. Im Sommer noch stand Riedler auf der Bühne der Screenforce Days und versuchte, den Werbekunden den Sender schmackhaft zu machen.
© ORF/Thomas Ramstorfer ORF 1 hat den Start eines neuen Talk-Formats mit Lisa Gadenstätter angekündigt. Ab dem 12. September ist "Talk 1" immer donnerstags ab 21:05 Uhr und damit direkt im Anschluss an die jeweils neuesten "Dok 1"-Filme, beim Sender zu sehen. In der Sendung sollen Themen auf den Tisch kommen, "die Menschen bewegen und betreffen". Gadenstätter leitet eine kleine Runde von Experten, Meinungsmachern, Promis, Politikern oder Menschen, die einfach nur was zu sagen haben. In den ersten beiden Sendungen geht es darum, was man gegen den Klimawandel tun kann und die politischen Spektren "rechts" und "links". Thema dann: "Das wird man ja wohl noch sagen dürfen! Linkes Moralisieren oder rechtes Wehleid?".
© Privat Das Branchenmagazin "Horizont" verstärkt sich mit Martin Wurnitsch, er wird bei der Fachzeitschrift stellvertretender Chefredakteur unter Jürgen Hofer. Wurnitsch kommt von "TV Media", wo er bislang in gleicher Position gearbeitet hat. Wurnitsch arbeitete seit 1997 beim TV-Magazin der Verlagsgruppe News, zunächst als Redakteur und später Leiter des Medienressorts. Irgendwann dann auch als Mitglied der Chefredaktion und letztlich als Vize-Chefredakteur. Nun also der Abschied.
© ATV / ProSiebenSat.1 Puls4 ProSiebenSat.1Puls4 startet unter dem Titel "KlimaheldInnen" eine Initiative zum Klimaschutz. Das gleichnamige Magazin soll auf den Sendern der Gruppe Bewusstsein zu Klima, Umweltschutz und Nachhaltigkeit schaffen. Die erste Sendung lief bereits am vergangenen Wochenende bei ATV. Mit der Altstoff Recycling Austria AG (ARA AG), dem größten Recyclingsystem für Verpackungen in Österreich, hat man auch bereits einen Partner mit im Boot. In den wiederkehrenden Rubriken des Magazins stellt Moderator Mathias Pascottini KlimaheldInnen von heute und ihre Geschichten vor. Fakten über vieldiskutierte Begriffe wie CO2 oder Treibhausgase sollen zudem in den verschiedenen Ausgaben thematisiert werden. Außerdem erhalten die Zuschauer Tipps und Tricks, etwa zur Müllvermeidung oder zur Eindämmung der Lebensmittelverschwendung.
Österreich in Zahlen
© ORF ORF 1 kämpft weiter mit sehr großen Problemen und hat im August einen neuen Tiefstwert aufgestellt. Beim Gesamtpublikum verzeichnete der Sender gerade mal noch einen Marktanteil von 6,5 Prozent, bei den 12- bis 49-Jährigen wurden wie schon im Juli erneut 9,2 Prozent erzielt. Vor allem der erneuerte Vorabend macht ORF 1 weiterhin große Probleme. ORF 2 setzte sich unterdessen mit 19,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum an die Spitze und schaffte 9,0 Prozent bei den Jüngeren. Die beiden Privatsender Puls 4 und ATV erzielten jeweils 3,4 Prozent beim Gesamtpublikum - diesen Wert verbuchte auch ServusTV, das somit erstmals auf Augenhöhe mit den beiden Konkurrenten lag. In der Zielgruppe hatte ServusTV zwar das Nachsehen, stellte mit 3,0 Prozent aber ebenfalls einen Bestwert auf. Puls 4 kam hier auf 4,9 Prozent, gefolgt von ATV mit 4,8 Prozent. Ebenfalls auf Rekord-Niveau bewegte sich ATV 2, das auf 1,8 Prozent bei den 12- bis 49-Jährigen kam.
© ÖVP/Jakob Glaser Knapp eine Million Zuschauer haben am Montag das "Sommergespräch" mit dem ehemaligen Bundeskanzler Sebastian Kurz in ORF 2 gesehen. Genau genommen wurden im Schnitt 997.000 Zuschauer gezählt, die für einen starken Marktanteil von 31 Prozent sorgten. Das waren sogar ein paar mehr als im Vorfeld bei den "Liebesg'schichten und Heiratssachen" eingeschaltet hatten. Die "ZIB 2" hielt im Anschluss noch 9370.000 Zuschauer vor dem Fernseher - ein ungewöhnlich starker Wert. Puls 4 konnte mit diesen Zahlen nicht mithalten, kam mit seiner "Wahlarena" am Sonntagabend ab 20:15 Uhr aber immerhin auf 221.000 Zuschauer. Sehen lassen können sich auch die Quoten in der Zielgruppe, wo sich der Marktanteil mit 9,1 Prozent deutlich über den Normalwerten des Senders bewegte. Zufrieden ist man zudem mit dem Start von Puls 24: Der Marktanteil belief sich am ersten Sendetag auf 0,5 Prozent beim jungen Publikum - man habe damit auf Anhieb fünf Mal so viele Zuschauer erreicht wie oe24.at.
Was noch zu sagen wäre…
"Bei allem Respekt für die österreichischen Print-Häuser, die inzwischen auch im Fernsehen aktiv sind. Das ist nicht unsere Benchmark."
ProSiebenSat.1Puls4-Geschäftsführer Markus Breitenecker zum Start des Nachrichtensenders Puls 24