Das Geschäft mit der Liebe © ATV
Bereits seit 15 Jahren zeigt ATV die Dokusoap "Das Geschäft mit der Liebe", in der Männer dabei begleitet werden, wie sie im Ausland mit der Hilfe mehr oder weniger seriöser Vermittlungsagenturen Frauen kennenlernen. Vor diesem Hintergrund überrascht es dann doch, dass das Format erst jetzt für Aufsehen sorgt. Grund dafür ist "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk, der sich via X sehr kritisch mit den neuen Folgen auseinandersetzte. "Nur wenige Minuten reichen, um alles gesehen zu haben", schrieb er. "Das ist keine Doku, das ist Zuhälter- und Vergewaltigungs-TV. Zur Primetime. Ab 12 Jahren." Die Sendung sei "frauenverachtender Müll, eine Verharmlosung von Rape-Culture, Ausbeutung und Frauenhandel", so Klenk, der zugleich ankündigte, alle Talkshows der Sendergruppe zu boykottieren, solange die Sendung läuft. Die scharfe Kritik zeigte Wirkung: Die Frauenvorsitzenden von ÖVP, SPÖ, Neos und Grünen haben sich in einem offenen Brief an ATV gewandt und forderten den Sender auf, "seiner Verantwortung für eine freie, gleichberechtigte und demokratische Gesellschaft gerecht zu werden“. Die Verharmlosung sexueller Gewalt gehöre nicht dazu. Und selbst Vizekanzler und Medienminister Andreas Babler meldete sich zu Wort: "Diese Form von Fernsehen will ich persönlich und als Medienminister nicht einfach zur Kenntnis nehmen. Ich werde an die Geschäftsführung von ATV herantreten und die Inhalte dieser Sendung thematisieren."

ATV Logo © ATV
Nach der lautstarken Kritik hat ATV inzwischen die besonders umstrittene Folge der Staffel offline genommen und erklärt, hierbei habe "die Qualitätskontrolle versagt". Zugleich machte der Sender klar, man lehne "sexistische und rassistische Inhalte sowie Gewalt und Frauenfeindlichkeit strikt ab". Und weiter: "Auch wenn Reality-TV von Zuspitzungen und realistischen Darstellungen lebt, haben derartige Bestandteile in diesem Genre nichts zu suchen." Das Format soll nun an diesem Mittwoch pausieren - auch, um noch einmal einen neuen Blick darauf zu werfen. "Alle Episoden, die bisher nicht im TV ausgestrahlt wurden, werden mit der verantwortlichen Produktionsfirma bezüglich Produktionsbedingungen und Gesamtdarstellung geprüft und gegebenenfalls vor einer Ausstrahlung überarbeitet", kündigte ATV an. Inzwischen prüft übrigens auch die Medienbehörde Komm-Austria, ob ATV mit "Das Geschäft mit der Liebe" gegen gesetzliche Bestimmung verstoße. 

Das Geschäft mit der Liebe © ATV
Andreas Mannsberger, der "Das Geschäft mit der Liebe" seit 2010 mit seiner Firma Mabon Film produziert, wies eigene Verantwortung indes zurück. "Wir sind Dienstleister, wir bekommen Aufträge und erfüllen sie so, wie es der Sender möchte", sagte er dem "Standard". "Das Geschäft mit der Liebe" habe nichts mit Gewalt zu tun, betonte Mannsberger. Hier werde "der Bote angegriffen, aber nicht die Botschaft an sich". Dass es Männer gibt, die sich abfällig über Frauen äußern, wisse man. In der Sendung würden "Männer als Objekte vorgeführt, weil sie sich so abstoßend benehmen. Wenn man das nicht mehr haben will, soll man das sagen und nicht mehr zeigen." Für neuerliche Aufregung sorgte die Tatsache, dass ein Kriminalbeamter im Nebenjob für das ATV-Format arbeitet, wie der "Falter" berichtet. Produzent Andreas Mannsberger erklärt in einem Podcast der Wiener Wochenzeitung, der Mann erkenne als "Spezialist" sofort, ob Frauenhandel im Spiel sei oder jemand genötigt werde. Mit seiner Erfahrung passe er auf, "dass das nicht passiert".

Biester © ORF/MR Film/Fabio Eppensteiner
Gerade erst ist im ORF die zweite Staffel von "Biester" angelaufen, da ist schon eine dritte Staffel in Arbeit. Die Dreharbeiten haben in der vergangenen Woche begonnen. Acht neue Episoden entstehen nach den Drehbüchern von Uli Brée, Regie führt Katharina Woll. Auch weiterhin dreht sich die Serie um ein Frauen-Quartett, das von Anja Pichler, Mara Romei, Fanni Schneider und Theresa Riess verkörpert wird. Auch Manuel Rubey und Jutta Fastian sind in der neuen Staffel Teil des Ensembles. 

Fanny Stapf, Andi Knoll - Die große Chance © ORF
Der ORF hat eine neue Staffel seiner erfolgreichen Show "Die große Chance" angekündigt und will darin diesmal die Begeisterung für Blasmusik wecken. "Von Funk bis Volksmusik, von Mundharmonika bis Dudelsack, von Klassik bis Pop, vom Saxophonsolo bis zur Marschkapelle - Blasmusik schillert in zahlreichen Facetten und begeistert Jung und Alt", heißt es im Bewerbungsaufruf, der nun angelaufen ist. Die Show entsteht in Kooperation mit dem "Woodstock der Blasmusik"-Festival und soll im Herbst von Fanny Stapf und Andi Knoll moderiert werden. ür die Teilnahme gibt es keine Altersbeschränkung, keine Länder- oder Genregrenzen, keine Vorgaben zur Bandgröße oder zum Stil. Die einzige Voraussetzung, die erfüllt werden muss, ist, dass mindestens ein Blasinstrument im Einsatz sein muss. Wer gewinnt, darf sich über ein Preisgeld von 50.000 Euro, Auftritte beim Woodstock der Blasmusik 2026 sowie eine Albumproduktion freuen.