Roland Weißmann © ORF/Roman Zach-Kiesling
220 Millionen Euro muss der ORF zusätzlich bis 2029 einsparen, weil die neue Bundesregierung den ORF-Beitrag einfriert. ORF-Chef Roland Weißmann will trotzdem alle Programme in der gewohnten Form erhalten, das hat er jetzt vor dem Stiftungsrat angekündigt. Ein Aus von FM4, ORF III oder auch Ö1 kommt damit nicht infrage. "Alle Programme, die den ORF ausmachen, werden wir auch in Zukunft so anbieten wie bisher", so Weißmann. Lediglich beim ORF-Radiosymphonieorchester wollte sich Weißmann nicht festlegen und kündigte Gespräche an. Außerdem kündigte der ORF-Chef an, restriktiv bei Nachbesetzungen zu sein und Mitte des Jahres ein Handshake-Angebote für Mitarbeitende, die das Unternehmen verlassen wollen, anzubieten. 

© ORF/Thomas Ramstorfer
Für Aufregung bei der Sitzung des Stiftungsrates hat derweil mal wieder Peter Westenthaler gesorgt. Der wurde von der FPÖ in das Gremium entsandt und behauptete, der ORF wolle für 8 Millionen Euro eine neue Portierloge bauen, also ein Pförtnerhäuschen. Wahr ist: Der gesamte Eingangsbereich auf dem ORF-Küniglberg soll im Zuge der umfassenden Baumaßnahmen neugestaltet werden, dazu zählt auch ein neues Portierhaus. Das mache aber nur einen Bruchteil der kolportierten Summe aus, hieß es vom ORF. Geplant ist demnach auch ein Besucherzentrum für jährlich 120.000 Besucherinnen und Besucher. "Die Kosten für den Eingangsbereich bewegen sich im Rahmen des genehmigten Budgets des Gesamtprojekts", so ein ORF-Sprecher. Ein Antrag Westenthalers wurde im Gremium daher auch abgelehnt. Thomas Zach, Leiter des ÖVP-Freundeskreises, wurde später deutlich und erklärte in Richtung Westenthaler: "Es ist schade, dass immer wieder versucht wird, Themen in die Öffentlichkeit zu zerren, um sie mit einem populistischen Ansatz zu verbrämen und dem Unternehmen damit zu schaden. Wir sind ein Aufsichtsrat und kein Populismusrat."

Vorstadtweiber © ORF/MR Film/Petro Domenigg
MR Film und Constantin Film planen zusammen die Umsetzung eines "Vorstadtweiber"-Kinofilms, das hat MR-Produzent Oliver Auspitz jetzt in einem Interview mit "The Spot" angekündigt. Auch wenn der ganz große Erfolg in Deutschland ausblieb, in Österreich wurden die "Vorstadtweiber" schnell zum Kult. 2022 war nach sechs Staffeln Schluss. "Ein erstes Drehbuch wurde bereits in Auftrag gegeben", so Auspitz. Die Story soll Jahre nach der letzten Staffel ansetzen. Die Protagonistinnen hatten sich eigentlich geschworen, sich nie wieder sehen zu wollen. "Doch wie das Leben so spielt, befinden sie sich plötzlich alle an einem Ort", beschreibt der Produzent die Idee zum Film, den er als "große deutschsprachige satirische Komödie" ankündigt. Zusammen mit Constantin Film arbeitet MR Film bekanntlich auch an einer Serie über Aufstieg und Fall von René Benko (DWDL.de berichtete). Als Showrunner und Regisseur hat man hier mittlerweile Oliver Hirschbiegel engagiert, die Bücher schreibt Martin Ambrosch. "Je nachdem, wer als Streamer oder Sender Partner wird, bestimmt auch die Richtung der Besetzung", sagt Auspitz. 

AGTT © AGTT
200 Tage nach der Einführung des Teletest 2.0 haben die AGTT sowie Screenforce Österreich ein positives Zwischenfazit gezogen. Seit der Neuaufstellung der linearen Reichweitenmessung werden die Quoten der TV-Sender nicht mehr über ein Panel ermittelt, sondern anhand von mehr als 1,1 Millionen mit dem Internet verbundenen HbbTV-Geräten (Mehr Details zum Verfahren hier). Außerdem will man mit einer Modellierung der Daten zeitversetzte Nutzung besser abbilden - und das bereits am Tag nach der Ausstrahlung. Nun heißt es, man habe bei den 12- bis 49-Jährigen über alle gemessenen Sender hinweg die sogenannten Nullerreichweiten um 97 Prozent reduziert. Also die Zeiten, in denen Sender oder Formate offiziell 0 Zuschauerinnen und Zuschauer hatten. "Die granularen Daten, die laufend von über einer Millionen HbbTVs anonymisiert und datenschutzkonform übermittelt werden, präzisieren das Bild der TV-Nutzung. Die Leistung von kleineren Sendern und Nischensendern wird deutlich dargestellt", sagt Screenforce-Österreich-Sprecher Walter Zinggl von der IP Österreich. AGTT-Obmann Thomas Gruber, zeitgleich auch Co-CEO von ProSiebenSat.1Puls4 sagt, dass neue Modell habe für "reges Interesse aus dem Ausland" gesorgt. Außerdem habe es das Potenzial, "sich zu einem internationalen Messstandard zu entwickeln".

Nius © Nius
Schon zuletzt hatte "Nius"-Betreiber VIUS die Anteile am österreichischen "Exxpress" auf 75 Prozent aufgestockt. Und nun sieht es so aus, als würde man die Marke "Nius" möglicherweise auch nach Österreich bringen. Wie der "Standard" berichtet, hat sich das Unternehmen hinter dem "Exxpress" die Domain nius.at gesichert. Über die genauen Pläne gibt es bislang noch keine Informationen. "Exxpress"-Gründerin Eva Schütz teilte gegenüber dem "Standard" lediglich mit, dass man "viel vor" habe. Denkbar ist beispielsweise ein zusätzliches "Nius"-Portal in Österreich, der "Exxpress" könnte aber auch in einem neuen Angebot aufgehen.

Sport1 © Sport1
Noch ist gar nicht klar, welche Zukunft Sport1.de künftig im Portfolio des Senders haben wird. Aktuell prüft man bekanntlich einen möglichen (Teil)Verkauf der Sport-News-Webseite (DWDL.de berichtete). In Österreich hat der Sender nun aber mit ProSiebenSat.1Puls4 (P7S1P4) eine Direktvermarktungspartnerschaft für die Seite geschlossen. P7S1P4 vermarktet künftig das Display- und Bewegtbildinventar auf Sport1.de. Julian Frost, Chief Digital Officer (CDO) der Sport1 GmbH, bezeichnet Österreich als einen "hochrelevanten Markt". Durch die Zusammenarbeit mit P7S1P4 könne man den Werbepartnern künftig einen "noch direkteren und individuelleren Zugang zu unseren digitalen Sportplattformen mit ihren hohen Reichweiten ermöglichen". Der Free-TV-Sender Sport1 wird ungeachtet der Kooperation weiterhin von IP Österreich vermarktet. 

Österreich in Zahlen

Dancing Stars 2025 © ORF/Hans Leitner
ORF 1 hat ein paar erfolgreiche Tage hinter sich: Am Freitag ist die neue Staffel von "Dancing Stars" gestartet, die Show kam in ORF 1 auf durchschnittlich 683.000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Damit waren für den Sender starke 27 Prozent Marktanteil drin, außerdem war es für ORF 1 die reichweitenstärkste Sendung der gesamten Woche. Bei den 12- bis 49-Jährigen erreichten die "Dancing Stars" ebenfalls sehr gute 21 Prozent. 

Biester, Staffel 2 © ORF/MR Film/Petro Domenigg
Die erste Staffel der ORF-Serie "Biester" ist im vergangenen Jahr die erste Produktion gewesen, die vorab vollständig bei ORF On zum Abruf bereitgestellt wurde - bis zur linearen Ausstrahlung in der Primetime dauerte es ein paar Wochen. Und auch wenn alle Beteiligten von einem großen Erfolg sprechen: Bei Staffel zwei macht man es jetzt anders. Die ersten zwei Folgen waren 24 Stunden vor der linearen Premiere auf ORF On verfügbar, die weiteren Episoden gibt’s vorab 7 Tage bzw. 24 Stunden online zu sehen. Die lineare Premiere erreichte nun 381.000 und 327.000 Zuschauerinnen und Zuschauer - das waren etwas mehr als vor einem Jahr zum Auftakt. Mit 12 und 13 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum war die Serie ein solider, aber kein überragender Erfolg für den ORF. Bei den 12- bis 29-Jährigen erzielte die erste Folge 16 Prozent. 

ORF 1 © ORF
Am Samstag ist derweil der Formel-1-Auftakt aus Melbourne in ORF 1 zu sehen gewesen - und das chaotische Rennen sorgte für extrem hohe Quoten. 281.000 Menschen sahen sich die Übertragung ab 5 Uhr in der Früh an, damit waren für den Sender 61 Prozent Marktanteil drin. Als man später zur Mittagszeit noch den Slalom-Wettbewerb der Ski-Herren aus Hafjell übertrug, waren 628.000 Personen mit dabei - das entsprach zu dieser Uhrzeit 47 Prozent Marktanteil.