© ORF III
Einige Wochen lang hat eine unabhängige Compliance Stelle innerhalb des ORF verschiedene Vorwürfe gegen ORF-III-Geschäftsführer Peter Schöber untersucht. Schöber wurden unter anderem Mobbing, Diskriminierung und unangemessenes Verhalten vorgeworfen. Nun ist die Prüfung abgeschlossen und der ORF hat entschieden, wie es weitergeht. Schöber darf demnach im Unternehmen bleiben, er steht nach Angaben von Generaldirektor Roland Weißmann allerdings "unter Beobachtung" und wird in weiten Teilen entmachtet. So sollen alle Redaktionen des Senders unter eine unabhängige und weisungsfreie redaktionelle Leitung gestellt werden, damit hat die Geschäftsführung, der neben Schöber auch Kathrin Zierhut-Kunz angehört, keinen direkten Zugriff mehr auf Programmfragen. Entscheidungen in Personalfragen sollen Schöber und Zierhut-Kunz zudem nur noch im Konsens treffen können. Darüber hinaus wird ein Mediationsprozess für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestartet, sie können zudem an Schulungen teilnehmen, um mehr über ihre Rechte und Pflichten zu erfahren. Und dann wird noch eine Clearing-Stelle eingerichtet, an die sich Mitarbeitende im Fall von problematischen Vorkommnissen wenden können. Der ORF bezeichnete Schöbers Führungsverhalten als "teilweise problematisch". Schöber selbst soll sich mittlerweile bei den Mitarbeitenden entschuldigt und erklärt haben, er befinde sich in einem Coaching und Sensibilisierungstraining.
© Exxpress
Erst im Frühjahr 2024 war die "Nius"-Betreibergesellschaft VIUS mit 25 Prozent beim österreichischen Krawallportal "Exxpress" eingestiegen. Einige Monate später wurde die Beteiligung auf 50 Prozent erhöht, nun hat VIUS die Mehrheit übernommen. "Exxpress" gehört mittlerweile zu 75 Prozent zu VIUS, Gründerin und Herausgeberin Eva Schütz und andere haben ihre Anteile entsprechend verringert. Schütz gehören noch rund 16 Prozent am Unternehmen hinter "Exxpress", weitere wesentliche Anteile (7,3 Prozent) werden von der Libertatem Stiftung gehalten, die jährlich einen Kongress veranstaltet, bei dem rechte Journalistinnen und Journalisten auftreten. "Nius" wird in Deutschland vom ehemaligen "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt geleitet.
© ORF
Noch hat der ORF die Personalie nicht bestätigt, inzwischen verdichten allerdings die Anzeichen, dass die "Profil"-Journalistin Eva Linsinger auf den Küniglberg wechseln könnte, um dort die Leitung der Magazin-Sendung "Report" zu übernehmen. Linsinger hat sich um die Stelle beworben, innerhalb der "Report"-Redaktion erhielt sie bei einer Abstimmung zudem die meisten Stimmen - darüber berichten sowohl "Standard" als auch "Kurier". Auch Lisa Totzauer, Hauptabteilungsleiterin Magazine und Servicesendungen, soll Linsinger favorisieren. Totzauer muss die Personalie jetzt nur noch Weißmann vorschlagen. Die Stelle beim "Report" wurde frei, weil sich der langjährige Chef der Sendung, Wolfgang Wagner, für die Nachfolge von Peter Resetarits als Leiter von "Bürgeranwalt" und "Schauplatz Gericht" beworben hat.
Österreich in Zahlen
© ORF/Roman Zach-Kiesling
Das neue Polit-Talkformat "Das Gespräch" hat am Sonntag einen hervorragenden Einstand gefeiert. 558.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen im Schnitt zu, als Gast begrüßte Moderatorin Susanne Schnabl unter anderem den neuen ÖVP-Chef Christian Stocker. Damit lief es auf diesem Sendeplatz so gut wie seit April 2022 nicht mehr, dem Nachfolge-Format von "Im Zentrum" war zuletzt aber auch viel Aufmerksamkeit zuteil geworden. Es bleibt abzuwarten, wo die Reise für die Sendung in den kommenden Wochen hingeht. Mit 29 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum kann man auf dem Küniglberg aber sehr zufrieden sein. Und auch beim jungen Publikum lief übrigens sehr gut: 17 bzw. 22 Prozent Marktanteil wurden in den Zielgruppen 12-49 und 12-29 gemessen.
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Sehr stark war der ORF zuletzt auch mit der Vierschanzentournee unterwegs, also dem Wettbewerb, bei dem am Ende drei Österreicher auf dem Treppchen standen. Den zweiten Durchgang des letzten Springens in Bischofshofen verfolgten mehr als eineinhalb Millionen Menschen, das entsprach 58 Prozent Marktanteil. Ebenfalls 58 Prozent waren es in der klassischen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen. Das Springen aus Bischofshofen war gleichzeitig die meistgesehene Skisprung-Übertragung aller Zeiten für den ORF. Zuvor lief es auch schon in Garmisch und Innsbruck so gut wie niemals zuvor.
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Kurier TV hat zum Jahreswechsel seine Verbreitung via Satellit eingestellt, ein entsprechender Schritt hatte sich zuvor bereits angedeutet. Der Kleinst-Sender der gleichnamigen Tageszeitung macht das vor allem, um Verbreitungskosten zu sparen. Die Reichweiten des Senders sind mittlerweile auch ziemlich bescheiden: Für die vergangene Woche weist die AGTT für den Sender in der Spitze lediglich 1.000 durchschnittliche Zuschauerinnen und Zuschauern für mehrere Sendungen aus. Für keinen anderen Sender, den die AGTT auf ihrer Webseite ausweist, lief es schlechter.