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ÖVP, SPÖ und Neos verhandeln weiter über einen möglichen Koalitionsvertrag - und aus den Gesprächen sickern immer wieder neue Details durch, so auch zu mehreren Medienthemen. So wurde jetzt bekannt, dass die ÖVP die geplante ORF-Beitragserhöhung ab 2027 blockieren will. Wie der "Standard" berichtet, würde das zu 50 Millionen Euro weniger pro Jahr für den ORF führen. Weil die Beiträge jeweils für fünf Jahre festgesetzt werden, würden dem ORF insgesamt 250 Millionen Euro fehlen. Damit würde das Unternehmen wohl zu Kürzungen im Personalbereich gezwungen werden und auch im Programm wird sich das wohl niederschlagen. Noch ist das aber nicht fix, der Vorschlag kommt vorerst nur aus der ÖVP und gilt ein Stück weit auch als Verhandlungsmasse. Einen Durchbruch soll es dagegen bei der Besetzung des ORF-Stiftungsrats gegeben haben. Die bisherige Praxis ist verfassungswidrig und muss bis März 2025 geändert werden (DWDL.de berichtete). Hier sollen sich die Parteien nach Medienberichten darauf geeinigt haben, dass die Regierung künftig drei Stiftungsräte weniger entsendet.
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ORF-Chef Roland Weißmann hat angesichts der Meldung zur möglichen Nicht-Erhöhung des Rundfunkbeitrags Alarm geschlagen und erklärt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Zeiten der Desinformation "unverzichtbar" sei. Die Medienlandschaft stehe an einem "Scheideweg" und die Demokratie sei bedroht, sagt Weißmann und hob auch noch einmal hervor, was der ORF in dieser Situation leiste. Weißmann verweist auch darauf, welche Sparmaßnahmen man in den vergangenen Jahren umgesetzt habe. "Damit der ORF auch über 2026 hinaus - trotz einer äußerst maßvoll geplanten Valorisierung des ORF-Beitrags - finanziell ausgeglichen bilanzieren kann, sind bereits jetzt in unseren Mittelfristplanungen substantielle Sparmaßnahmen - sowohl im Bereich der Personal- als auch der Sachkosten - vorgesehen", sagt der ORF-Chef, der gleichzeitig an die Verhandler von ÖVP, SPÖ und Neos appelliert, "die Rahmenbedingungen für den heimischen Medienstandort und den ORF so zu gestalten, dass alle Österreicherinnen und Österreicher auch in Zukunft auf eine starke, plurale und verlässliche Medienlandschaft vertrauen können".
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ProSiebenSat.1Puls4 hat einen inhaltlichen Ausblick auf die kommenden Wochen gegeben - und der beinhaltet einige Veränderungen auf mehreren Sendern. So ist "The Biggest Loser" erstmals eine Koproduktion zwischen Sat.1 und Puls 4, weshalb die neue Staffel in der Primetime von Puls 4 zu sehen sein wird, hier geht’s am 7. Januar los. Zuvor lief die Abspeckshow in Sat.1 Österreich. In Deutschland geht's für die Sendung übrigens zurück in den Vorabend, weil in der Primetime zuletzt nur schlechte Quoten drin waren (DWDL.de berichtete). Am 9. Januar startet beim Sender außerdem die neue Dokureihe "WTF?! Österreichs schrägste Entdeckungen" und die neue Staffel von "Roadtrip Amerika" ist ab dem 12. Januar zu sehen. Neue Ausgaben der Gründershow "2 Minuten 2 Millionen" hat Puls 4 derweil für Februar angekündigt.
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Und auch bei ATV kommt es im neuen Jahr zu Veränderungen: So wechselt die Sozialdoku-Reihe "Mein Gemeindebau" vom Sonntag auf den Donnerstag. Die mittlerweile neunte Staffel des Formats ist ab dem 2. Januar immer zur besten Sendezeit ab 20:15 Uhr zu sehen. Direkt im Anschluss geht’s mit "Mei potschertes Lebn" weiter. Und weil der Donnerstag bei ATV damit erst einmal belegt ist, wandert die neue Staffel von "Tinderreisen" von eben dort auf den Montags-Slot um 20:15 Uhr, hier geht’s am 13. Januar mit neuen Ausgaben weiter.
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Juristische Schlappe für den ORF: Das Unternehmen hat seine Redakteurin Sonja Sagmeister zu Unrecht gekündigt. Das hat jetzt das Arbeits- und Sozialgericht in erster Instanz entschieden. ORF und Sagmeister stritten sich bereits seit einiger Zeit öffentlichkeitswirksam über die Kündigung, nun also ein Erfolg vor Gericht für die Journalistin. Der ORF nahm das Urteil "überrascht" zur Kenntnis und kündigte an, in Berufung gehen zu wollen. Sagmeister führte einst ein Interview mit Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher, stellte aber eigene Fragen und nicht solche, die zuvor ihre Vorgesetzte mit der Pressesprecherin des Ministers abgestimmt hatte. Daraufhin wurde die Journalistin nach eigenen Angaben strafversetzt und musste sich um das Verfassen von Todesnachrichten kümmern. Gekündigt hat sie der ORF wegen nicht ordnungsgemäß gemeldeter Nebenbeschäftigungen. Der ORF bestreitet einen Zusammenhang dieser beiden Sachverhalte.
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Mit seinen "Immo Queens" hat Puls 4 für viele Schlagzeilen gesorgt, aus der Immobilienbranche gab es aber auch reichlich Kritik. So stieß man sich etwa daran, dass beim Format nicht nur Maklerinnen mit einer Gewerbeberechtigung zu sehen waren - zwei von ihnen hatten nur einen Gewerbeschein als "Tippgeberin". Gerald Gollenz, Obmann des Fachverbands der Immobilientreuhänder, hat daher nun das Gespräch mit den Senderverantwortlichen gesucht. Dabei habe er sowas wie ein "schlechtes Gewissen" wahrgenommen, sagte er gegenüber dem "Standard". Gollenz will, dass in Zukunft nur noch echte Immobilientreuhänderinnen mit Gewerbeberechtigung gezeigt werden - außerdem will er, dass auch die Arbeit im Hintergrund stärker gezeigt wird. Puls 4 hat bereits angekündigt, sich in Gesprächen für eine mögliche zweite Staffel zu befinden. Aufgrund der frühen Phase der Gespräche könne man aber noch keine näheren Angaben zu möglichen Veränderungen machen.
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Der IPTV-Anbieter Ocilion hat mit dem ORF eine langfristige Kooperation geschlossen. Diese sieht vor, dass ORF On auf die Plattform kommt. Damit wird das Streaming-Angebot des ORF bei knapp 100 Netzbetreibern in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein zu nutzen sein. Am umfassendsten ist das Angebot natürlich bei Betreibern in Österreich. ORF-Technikdirektor Harald Kräuter sagt: "Mit dieser neuen Kooperation setzt der ORF die Strategie fort, seine Streamingangebote via ORF On nicht nur im Web, auf Smartphones und Tablets, sondern auch auf weiteren Plattformen und Endgeräten bereitzustellen. Mit ocilion als Partner gelingt es uns dabei vor allem, Kunden von vielen lokalen und regionalen Netzbetreibern zu erreichen und ihnen somit zu ermöglichen, unsere Contents auch auf ihren Flatscreens zu nutzen."
Österreich in Zahlen
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Am Sonntag ist die letzte Ausgabe des ORF-Talks "Im Zentrum" zu sehen gewesen. Im neuen Jahr wird auf dem Sendeplatz im Anschluss an den "Tatort" zwar weiter diskutiert - aber unter einem neuen Namen und nicht mehr mit Claudia Reiterer (DWDL.de berichtete). In der letzten Ausgabe von "Im Zentrum" begrüßte die Moderatorin den Philosophen Richard David Precht, Wiener-Festwochen-Intendant Milo Rau, Grünen-Politikerin Meri Disoski und Digitalexpertin Ingrid Brodnig. Mit ihnen diskutierte sie darüber, ob der Satz "Man darf ja nichts mehr sagen" zutrifft oder nicht. Zum Abschied sahen nochmal 355.000 Zuschauerinnen und Zuschauer zu, der Marktanteil lag bei guten 21 Prozent. "Tatort" und "ZiB 2" kamen zuvor noch auf 27 und 26 Prozent.
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Bei ServusTV hat am Samstag zur besten Sendezeit die neue Krimi-Reihe "Die Liesl von der Post" mit Katharina Strasser in der Hauptrolle Premiere gefeiert, als Autor hinter dem Fall stand "Vorstadtweiber"-Mastermind Uli Brée. Mit 178.000 Zuschauerinnen und Zuschauer war der Film ein schöner Erfolg für ServusTV. Die Marktanteile lagen bei 7,7 (gesamt) und 6,8 Prozent (12-49) - und damit deutlich über dem Senderschnitt. "Die Liesl von der Post" war für ServusTV damit nicht nur die meistgesehene Sendung am Samstag, sondern schaffte es auch in die Top 5 der reichweitenstärksten ServusTV-Formate der gesamten Woche. Nur einige Ausgaben der "Servus Nachrichten" erreichten noch mehr Menschen.