X © X
Etliche bekannte Persönlichkeiten aus den Medien haben sich in den zurückliegenden Tagen in einer konzentrierten Aktion von X verabschiedet und sind zum Konkurrenz-Dienst Bluesky gewechselt. Mit dabei ist auch Armin Wolf, der wohl den reichweitenstärksten Account in Österreich betrieben hat. In seinem Blog schreibt der ORF-Journalist, X-Boss Elon Musk habe sich seit der Übernahme von Twitter "vom ersten Tag an nach Kräften bemüht, sein 44 Milliarden-Dollar-Spielzeug als konstruktive Diskurs-Plattform zu zerstören." Zusammen mit Wolf haben nun etliche weitere Journalistinnen und Journalisten X verlassen, darunter unter anderem Florian Klenk, Corinna Milborn, Ingrid Brodnig, Gerold Riedmann, Martin Kotynek, Stefan Kappacher, Euke Frank, Dieter Bornemann, Thomas Mohr, Stefan Kaltenbrunner, Oliver Das Gupta oder auch Barbara Toth und Cathrin Kahlweit

Salzburg24 © Salzburg24
Ein anderes Problem mit X hat derweil das Regionalmedium "Salzburg24". Dort würde man gerne auf der Plattform posten, kann es aber nicht, weil der Account seit Monaten gesperrt ist. Seit Ende August hält dieser Zustand nun schon an - und bei "Salzburg24" will man sich nicht mehr damit abfinden. Wie das Unternehmen jetzt angekündigt hat, werde man eine Klage wegen Missbrauchs einer marktbeherrschenden Stellung gegen X einbringen. Zuvor habe man sich bei X mehrfach beschwert, darauf aber keine Reaktion erhalten. "Es kann doch nicht sein, dass grundlos und ohne Begründung das Nutzerkonto eines regionalen Nachrichtenportals gesperrt wird, während etwa Verschwörungstheoretiker oder Frauenhasser seit der Übernahme durch Elon Musk wieder freigeschaltet werden", sagt Chefredakteurin Nicole Schuchter, deren Account ebenfalls gesperrt wurde. Nach Angaben von "Salzburg24" erfolgte die Sperre ohne Angabe von Gründen. 

4Gamechanger © P7S1P4
ProSiebenSat.1Puls4 und der ORF haben die nächste Ausgabe des 4Gamechangers-Festivals, geplant eigentlich für Mai 2025, abgesagt. Das kommt durchaus überraschend, hatte ProSiebenSat.1Puls4 das Festival vor wenigen Jahren doch erst eingeführt und dann kontinuierlich größer gemacht. Seit 2022 sitzt auch der ORF prominent mit im Boot. "In Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen bedarf es oft mutiger Entscheidungen. Das 4GamechangersFestival in seiner Drei-Tages-Variante wird im Jahr 2025 eine Pause einlegen", hieß es von den Unternehmen. Ein Ende der Marke 4Gamechangers soll das aber nicht sein. Schon im zweiten Halbjahr 2025 soll sich 4Gamechangers zurückmelden - unklar aber noch, wie das genau aussehen wird. Motor des Festivals war neben Co-Founderin Nina Kaiser bislang auch Markus Breitenecker. Der ehemalige Österreich-Chef von ProSiebenSat.1 agiert nun aber schon seit einiger Zeit in der Konzernzentrale in Unterföhring als Chief Operating Officer (COO). 

Armin Wolf © ORF/Thomas Ramstorfer
FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker ist in der ersten Instanz mit einer Klage gegen den ORF-Journalisten Armin Wolf gescheitert. Der Politiker hatte Wolf wegen übler Nachrede verklagt, weil dieser ihn live auf Sendung der Lüge bezichtigt hatte. Hafenecker behauptete in dem Live-Interview, der ORF würde nur "gefakte Experten" einladen, Wolf sprach daraufhin von einer Lüge. Nun ist Wolf vor Gericht freigesprochen worden, das Urteil ist aber noch nicht rechtskräftig. Der FPÖ-Generalsekretär hat bereits Berufung angemeldet. "Das Verfahren ist genau so ausgegangen, wie ich es erwartet hatte. Wenn man als Journalist auf absurde Falschbehauptungen im Studio nicht mehr hinweisen dürfte, müssten wir Live-Interviews ja umgehend abschaffen", erklärte Wolf gegenüber dem "Standard". 

Österreich in Zahlen

Nations League © UEFA
Am Sonntag ist die österreichische Fußball-Nationalmannschaft in der Nations League gegen Slowenien angetreten. Durch das 1:1 hat man den Gruppensieg und damit auch den direkten Aufstieg verpasst, nun muss das Team von Ralf Rangnick im März eine Ehrenrunde drehen. Im ORF war die Übertragung am Sonntag in jedem Fall sehr gefragt: 943.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren am Vorabend in Halbzeit eins mit dabei, während den zweiten 45 Minuten stieg die Reichweite sogar noch auf 1,10 Millionen. Die Marktanteile beim Gesamtpublikum lagen bei starken 43 und 39 Prozent. 

ORF 1 © ORF
Durch den starken Vorlauf erreichte der US-Thriller "The Little Things" am Sonntagabend in ORF 1 hervorragende Quoten: 514.000 Zuschauende sorgten hier zur besten Sendezeit für 19 Prozent Marktanteil - das ist mehr als das Doppelte des Senderschnitts. Damit lag ORF 1 in der Primetime auch auf Augenhöhe mit ORF 2, wo der "Tatort" 523.000 Menschen unterhielt, auch damit erzielte man 19 Prozent Marktanteil. 

Bauer sucht Frau © Ernst Kainerstorfer
Und auch bei den Privatsendern gab es in der zurückliegenden Woche einige reichweitenstarke Programme: Puls 4 etwa erreichte mit der zweiten Halbzeit der Nations-League-Partie zwischen Belgien und Italien 120.000 Personen - so viele wie mit keiner anderen Sendung. Bei ATV war "Bauer sucht Frau" das reichweitenstärkste Format, die Kuppelsendung schaffte sogar den Sprung über die 300.000er Marke, 303.000 Menschen sahen hier zu. Und ServusTV lag mit dem fünften Altaussee-Krimi "Letzter Jodler" bei 300.000 Zuschauerinnen und Zuschauern.