Willkommen Österreich mit Stermann & Grissemann © ORF/Hans Leitner
Christoph Grissemann und Dirk Stermann, die beiden Satiriker aus der ORF-Sendung "Willkommen Österreich", haben sich nach der Sendung aus der vergangenen Woche entschuldigt. In einem kurzen Clip zeigte man die Bregenzer Vizebürgermeisterin Sandra Schoch und machte sich über deren Aussprache des Wortes "Vorarlberg" lustig. Die Betroffene konnte darüber aber nicht lachen und stellte via X klar, dass ihre Sprache die Folge einer Kehlkopferkrankung sei. "Diese Erkrankung verursacht unwillkürliche Verkrampfungen der Kehlkopfmuskulatur und beeinträchtigt den Sprechvorgang massiv. Was für sie wie ‘weinerliches’ Sprechen wirkt, ist in Wirklichkeit ein offener Kampf vor der Kamera, verständlich sprechen zu können", so Schoch. Um die Störung zu bewältigen, müsse sie sich alle drei bis vier Monate einer medizinischen Behandlung unterziehen. In einem Schreiben an Schoch entschuldigen sich nun Stermann, Grissemann und der Redaktionsleiter von "Willkommen Österreich". Nichts habe bei dem Ausschnitt auf eine Erkrankung schließen lassen, schreiben sie. "Hätten wir davon gewusst, hätten wir das selbstverständlich nicht in der Sendung gehabt. Wir bedauern dieses ärgerliche Missverständnis. Bitte verzeihen Sie uns, wir arbeiten selbstverständlich nicht mit böser Absicht."

ORF © ORF
Russland-Ärger für den ORF: Im Programm des russischen TV-Senders Rossija 1 ist, ohne Wissen und Erlaubnis des ORF, eine Reportage von Christian Lininger zu sehen gewesen. Darin wurde der Frage nachgegangen, wie es Russen in Zeiten des Krieges geht. Allerdings wurde in Russland nicht der Original-Beitrag ausgestrahlt, stattdessen wurden Teile weggelassen und ein anderer Text verwendet. So entstand eine andere Aussage der Reportage. In der "ZiB 2" war daraufhin von "russischer Propaganda in Reinkultur" die Rede. ORF-Chef Roland Weißmann spricht von einem "Eingriff in die journalistische Freiheit und Integrität der ORF-Berichterstattung" und hat vom russischen Botschafter in Wien eine Entschuldigung und Richtigstellung verlangt. Rossija 1 habe "eine journalistisch einwandfreie Reportage unseres Korrespondenten Christian Lininger über die wirtschaftlichen Auswirkungen des Kriegs in Russland zu einem bizarren Propagandabericht entfremdet", heißt es in dem Schreiben an den Botschafter, aus dem "Der Standard" zitiert. 

Geldscheine © Chobe / photocase.com
Ähnlich wie in Deutschland fordern auch österreichische Produzentinnen und Produzenten eine Investitionsverpflichtung für Streamer und Sender. Diese Forderung haben sie beim Produzent*innentag 2024 nun noch einmal bekräftigt. Ziel der Produktionsunternehmen ist, dass Streamer, Sender oder vergleichbare Anbieter 25 Prozent von ihrem Netto-Umsatz in Österreich in heimische Produktionen stecken müssen. Kritik gibt’s wie in Deutschland von den Auftraggebern. "Ihr greift in einen Topf, der nicht Eurer ist", sagte ORF-Chef Roland Weißmann den Produzenten laut "Kurier". Weißmann befürchtet einen potenziellen Eingriff in die Programmhoheit. Ungeachtet dessen hat sich der ORF nun mit den Produzentenverbänden Film Austria und AAFP auf sogenannte Terms of Trade geeinigt. Darin sollen Erlösbeteiligungen und Rechterückfall schriftlich geregelt werden. John Lueftner, Superfilm-Co-Geschäftsführer und AAFP-Präsident, sprach von einem "überraschend großen Schritt". 

3sat © 3sat
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann hat sich für einen Erhalt von 3sat ausgesprochen. Man befinde sich mit den Intendantinnen und Intendanten der beteiligten Partnersender in einem intensiven Austausch über die Zukunft des Angebots und setze sich "aus voller Überzeugung für den Erhalt von 3sat" ein, so Weißmann. "Mit 3sat schlagen wir täglich eine Brücke zu unseren deutschsprachigen Nachbarn, wobei der Kulturaustausch in beide Richtungen bestens funktioniert", sagt der ORF-Chef. Der ORF steuert schon seit Jahren rund 25 Prozent zum Programm von 3sat bei. Eine allfällige Reduktion oder gar der mögliche Wegfall des gesamten Angebots wäre ein "schwerer Verlust für die Medienlandschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz", heißt es vom ORF. Im Zuge der Reformüberlegungen in Deutschland geriet auch 3sat in den Fokus der öffentlichen Debatte, in einer Petition haben sich mehr als 140.000 Menschen für den Erhalt des Senders ausgesprochen.

Heute © Heute
2016 ist die TX Group (ehemals Tamedia) bei der österreichischen Gratis-Zeitung "Heute" eingestiegen. Damals übernahmen die Schweizer 25,5 Prozent des Print-Titels und sogar 51 Prozent an heute.at. Nun hat man den Ausstieg aus Österreich angekündigt. Verkaufen wird man die Anteile an die Miteigentümer Eva Dichand und Wolfgang Jansky - bzw. deren Stiftungen. Die Bundeswettbewerbsbehörde muss dem Deal noch zustimmen, davon ist aber auszugehen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, der Verkauf werde aber einen positiven Einmaleffekt in einstelliger Millionenhöhe auf die konsolidierte Erfolgsrechnung der TX Group, heißt es von den Schweizern. Mit dem Ausstieg der Schweizer sollen Print und Online bei "Heute" nun wieder zusammengeführt werden. "Durch den Übergang in eine klar strukturierte Eigentümerschaft werden wir in der Lage sein, unsere strategische Flexibilität zu erhöhen", erklärte "Heute"-Geschäftsführer Wolfgang Jansky.

Österreich in Zahlen

Willkommen Österreich mit Stermann & Grissemann © ORF/Hans Leitner
Die oben bereits erwähnte Ausgabe von "Willkommen Österreich" gehörte zu den reichweitenstärksten Sendungen von ORF 1 in der vergangenen Woche. 299.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten für 17 Prozent Marktanteil am späten Dienstagabend, damit schaffte es die Satire-Sendung in den Quoten-Wochencharts von ORF 1 auf Rang fünf. Mit den zwei "SOKO"-Serien waren in der Primetime sogar 541.000 und 415.000 Zuschauende drin, das entsprach 21 und 16 Prozent. 

2 in Tirol – Heimat neu entdecken © ORF
Recht ordentlich gestartet ist derweil das neue Heimat-Format "2 in Tirol" in ORF 2. Darin schicken sich Victoria Swarovski und Oliver Polzer gegenseitig zu verschiedenen Orten im Bundesland. 419.000 Menschen sahen am Mittwoch zur besten Sendezeit zu, damit war der Primetime-Sieg an dem Tag drin. Der Marktanteil lag bei 16 Prozent, was bei jedem Sender als großartiger Erfolg durchgehen würde. ORF 2 kommt im Schnitt aber sogar auf mehr als 20 Prozent, insofern lag "2 in Tirol" darunter.