oe24.tv © Mediengruppe Österreich
Seit eineinhalb Monaten werden die Quoten in Österreich nun schon nach einer neuen Methode gemessen und ausgewiesen - der Teletest 2.0 sorgte auch in Deutschland für Schlagzeilen. Konkret werden die Reichweiten der TV-Sender seither nicht mehr über ein Panel ermittelt, sondern anhand von mehr als 1,1 Millionen mit dem Internet verbundenen HbbTV-Geräten. Nun aber stellt sich heraus: Nicht alle Sender werden nach dem neuen Standard gemessen bzw. modelliert. Nach DWDL.de-Informationen basieren die Daten von oe24.TV und Sky Sport Austria auf dem alten (panelbasierten) Teletest. Vermarkter IP Österreich bestätigt das gegenüber DWDL.de. Man arbeite daran, dass auch diese beiden Sender "so schnell wie möglich auf Basis Teletest 2.0 ausgegeben werden" können. Es gehe lediglich "um ein paar technische Herausforderungen, die noch zu meistern sind". In wenigen Monaten sei das erledigt, heißt es von IP Österreich. Dennoch steht oe24.TV in den von der AGTT veröffentlichten Listen neben den anderen, nach dem Teletest 2.0 ausgewiesenen Sendern, was insofern problematisch ist, weil deren ausgewiesene Reichweite bereits inklusive einer zeitversetzte Nutzung von mehreren Tagen modelliert ist. Im Falle von oe24.TV gibt es diese Modellierung noch nicht. 

AGTT © AGTT
Ein Problem erkennt die Arbeitsgemeinschaft Teletest (AGTT) in diesem Vorgehen nicht. Gegenüber DWDL.de bestätigt man, dass die Daten von etwa oe24.TV aus dem bestehenden Teletest 1.0 übernommen werden. Dadurch könne man den bis Ende August gekannten Umfang an Sendern auch im neuen Teletest 2.0 abbilden. "Sender können nicht ‘passiv’ in die hbbTV-Messung integriert werden, sondern es braucht deren Zutun bei der technischen Implementierung", so die AGTT. Nach Angaben der AGTT sind die veröffentlichten Werte auch weiterhin miteinander vergleichbar. Die Arbeitsgemeinschaft verweist gegenüber DWDL.de aber darauf, dass die Schwankungsbreite zwischen den Sendern unterschiedlich sein können. 

Blick in die Sterne – Die Astro Show © ORF/Hans Leitner
Nachdem sich der ORF bereits mit viel Kritik an seiner Astro-Show "Blick in die Sterne" auseinandersetzen musste, gibt’s für Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz jetzt auch internen Gegenwind. Grund dafür ist die Tatsache, dass Groiss-Horowitz zuletzt mehrfach darauf verwies, dass man neben der umstrittenen Astro-Show auch viele wissenschaftliche Formate im Programm habe. Sie nannte dazu explizit einige Formate und Personen, die dafür stehen. Die ORF-Wissenschaftsredakteure wollen aber nicht als Feigenblatt für die Astro-Sendung dienen. In einem Brief an die Programmdirektorin schreibt die Redaktionsvertretung ORF Wissen, dass man sich nicht freue, dass Groiss-Horowitz "die wissenschaftsjournalistische Arbeit von ORF Wissen als Ausgleich und Rechtfertigung auf die Kritik an der Astro Show genannt" hat. Eine Kritik an der Astro-Sendung könne nicht mit einem Verweis auf wissenschaftsjournalistische Arbeit beantwortet werden. "Genauso wenig wie im Fall einer Kritik an unserer Arbeit mit einem Verweis auf eine Show geantwortet werden könnte." Die Redaktionsvertretung stellt dann auch noch klar, dass Astrologie eine Pseudowissenschaft sei und keine wissenschaftliche Grundlage habe. "Gegenteiliges sollte in keinem ORF-Format behauptet werden – insbesondere in Zeiten von steigender Wissenschaftsfeindlichkeit und sinkendem Vertrauen in den ORF." Mittlerweile ist die zweite Ausgabe der Astro-Show aus dem Programmvorlauf verschwunden, der ORF hat sich bislang aber noch nicht zur Zukunft des Formats geäußert. 

IP Österreich © IP Österreich
IP Österreich hat in der vergangenen Woche die Highlights seiner Sender für die kommenden Monate präsentiert. Aus Deutschland waren unter anderem Inga Leschek, Chief Content Officer RTL Deutschland, und RTLzwei-Boss Andreas Bartl zum Event nach Wien gereist. Doch IP Österreich vermarktet längst nicht nur die RTL-Sender - das gilt umso mehr in der Zukunft. Wie die IP nämlich angekündigt hat, übernimmt man zum Jahreswechsel auch die Vermarktung der beiden Warner Bros. Discovery-Sender TLC und DMAX. Beide Sender wurden bislang von Goldbach Austria vermarktet, für die der Verlust ein schwerer Schlag ist. Im TV-Portfolio von Goldbach verbleiben künftig lediglich die Paramount-Sender Comedy Central und Nickelodeon sowie die Kleinst-Sender Kurier TV und Laola1. 

Justizia © Photocase
Der Verfassungsgerichtshof hat eine Beschwerde des Presseclub Concordia abgewiesen. Der Presseclub ging vor dem Höchstgericht gegen die Bestellung des ORF-Publikumsrats durch Medienministerin Susanne Raab vor, zunächst bei der Medienbehörde KommAustria. Die sah sich nicht zuständig, was vor dem Bundesverwaltungsgericht bestätigt wurde. Eine Beschwerde gegen diese Entscheidungen ist vor dem Verfassungsgerichtshof nun gescheitert. Der Presseclub Concordia monierte eine angeblich fehlende, rechtliche Kontrolle bei der Bestellung von Publikumsräten. Die Vereinigung erhoffte sich einen geringeren Einfluss der Politik auf den Publikumsrat - und damit auch den Stiftungsrat. Das ist nun erst einmal gescheitert, aber der Presseclub hat bereits angekündigt, den Fall nun vor den Verwaltungsgerichtshof zu bringen. In einem etwas anders gelagerten Fall hatte der Verfassungsgerichtshof  vor rund einem Jahr Teile des ORF-Gesetzes aufgehoben, weil man einen zu großen Einfluss der Regierung auf den Stiftungsrat sah. Bis März 2025 muss der Gesetzgeber nun nachbessern. Das wird nun vermutlich von einer neuen Regierung zu erledigen sein. 

Die Tagespresse © Die Tagespresse
In zwei Instanzen hat das Satire-Portal "Tagespresse" bei einem Streit mit der rechtspopulistischen FPÖ Recht bekommen. Doch die Partei zieht das Verfahren weiter und hat nun eine außerordentliche Revision gegen das jüngste Urteil beantragt. Hintergrund ist ein Streit um von den Satirikern verschickte Briefe an niederösterreichische Wirtshäuser - im Namen der FPÖ. Nun geht der Fall vor den Obersten Gerichtshof, die FPÖ hält die rechtliche Beurteilung für falsch. Die "Tagespresse" reagierte gewohnt bissig und schrieb: "Nach einer abgewiesenen einstweiligen Verfügung und rechtskräftigen Niederlagen in erster und zweiter Instanz hat man sich im Führerbunker der FPÖ dazu entschieden, weiterzukämpfen – bis zum letzten Steuereuro."

Österreich in Zahlen

Im Zentrum © ORF/Thomas Ramstorfer
Anfang Oktober ist in der ORF-Talksendung "Im Zentrum" über die bei der Nationalratswahl stärkste Partei, die FPÖ, gesprochen worden. "FPÖ - einbinden oder ausgrenzen?" lautete das Motto - und das zog offenbar. 472.000 Zuschauerinnen und Zuschauer waren mit dabei, der Marktanteil lag bei 27 Prozent. Es war die erfolgreichste Ausgabe seit rund eineinhalb Jahren. Und dennoch: Der ORF will die Sendung bekanntlich einstellen, 2025 soll es ein noch nicht näher definiertes Nachfolge-Format geben. ORF-Chef Roland Weißmann erklärte aber bereits, man habe sich "Caren Miosga" im Ersten als Vorbild genommen. Am vergangenen Sonntag lag "Im Zentrum" übrigens wieder auf einem deutlich niedrigeren Niveau, 279.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sorgten da für 14 Prozent Marktanteil. Thema dieser Sendung: "Kickl - Nehammer - Babler: Wer gewinnt den Machtkampf?"

Die Fälle der Gerti B. © ORF/Lotus Film
Die ORF-Serie "Die Fälle der Gerti B.", ein Spin-Off der ORF-Stadtkomödie "Der Fall der Gerti B.", hat einen guten Einstand gefeiert. Die ersten beiden Folgen erreichten in der vergangenen Woche 492.000 und 416.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sowie 19 und 16 Prozent Marktanteil - damit lag die Serie meilenweit über dem Senderschnitt von ORF 1. Die Folgen drei und vier kamen an diesem Montag immerhin noch auf Reichweiten in Höhe von 360.000 und 330.000, damit waren ebenfalls überdurchschnittliche 14 und 13 Prozent drin. 

Immo Queens © Puls 4
Die neue Immobilien-Dokusoap "Immo Queens" ist mit soliden Quoten bei Puls 4 gestartet. 68.000 Zuschauerinnen und Zuschauer sahen Montag zur besten Sendezeit zu, das entsprach einem Marktanteil in Höhe von 4,5 Prozent in der klassischen Zielgruppe der 12- bis 49-Jährigen. "Immo Queens" lag damit etwas über dem Senderschnitt von Puls 4. Die Doku-Serie "Oversexed", in der es um allerlei Sex-Themen der Österreicherinnen und Österreicher ging, tat sich danach schon schwerer und kam nur noch auf 52.000 Zuschauende sowie 3,2 Prozent Marktanteil.