lulu.fm © lulu.fm
Nach acht Jahren stellt der queere Radiosender lulu.fm bereits am Wochenende seinen Sendebetrieb ein. Auch hier haben wirtschaftliche Gründe zu dem Aus geführt. "Es tut mir sehr leid für die queere Community, für die Menschen in Berlin und Köln, wo wir über Antenne senden, und ganz besonders für das einzigartige lulu.fm-Team, aber das Herzblut-Projekt lulu.fm ist von sich heraus wirtschaftlich nicht mehr haltbar", sagte Gründer und Geschäftsführer Frank Weiler, der zugleich Kritik an den Rahmenbedingungen äußerte. "Die Hürden für eine Ausweisung in der für eine Vermarktung extrem wichtigen Reichweitenanalysen sind für Sender wie uns in Deutschland einfach viel zu hoch. Die Methodik ist nicht darauf ausgelegt, neue, kleinere oder Spartensender fair zu erfassen und auszuweisen. Auf DAB+ gibt es mittlerweile schon zu viel Vielfalt und der Erlöskuchen im Radiomarkt wird bekanntermaßen ja auch nicht größer, denn die Mediennutzung ändert sich weiterhin massiv. Da, wo noch terrestrisches Radio gehört wird, im Auto, wird auch bald die SIM-Karte die Antenne ersetzen." Immerhin: In Österreich wird lulu.fm auch in Zukunft senden.

RSA-Radio © RSA-Radio
Der regionale Radiosender RSA hat dagegen keine Zukunft mehr: Wie das Radio AllgäuHit meldet, hat der Hauptgesellschafter, die "Allgäuer Zeitung", die entsprechende Entscheidung getroffen. Demnach sollen wirtschaftliche Gründe verantwortlich sein. Dem Personal sei mitgeteilt worden, dass der Sendebetrieb bei RSA zum Jahresende definitiv eingestellt werden soll. Nun sollen Gespräche darüber geführt werden, ob die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglicherweise innerhalb des Zeitungsverlags neue Aufgabe finden können. 

Hitradio antenne1 © Hitradio antenne1
35 Jahre nach der Gründung zieht Hitradio Antenne 1 in neue Räumlichkeiten am Standort Stuttgart. Die Renovierungsarbeiten haben bereits Ende vergangenen Jahres begonnen, vor wenigen Tagen erfolgte schließlich die Einweihung. "Ich freue mich, dass der Umbau nach so vielen Monaten nun endlich abgeschlossen ist", so Geschäftsführer Stephan Offierowski. "Wir haben in eine zeitgemäße Arbeitsumgebung investiert und sind stolz, dass unsere rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun in einer perfekten Umgebung kreativ sein können." Der Umzug soll nicht die einzige Veränderung Hitradio Antenne 1 bleiben, denn ab 2. September soll auch im Programm des Senders "alles neu" werden, wie es heißt. Details dazu wurden bislang aber noch nicht genannt.

NDR © NDR
Ein geplanter "Rotlicht-Podcast" des NDR sorgt für einige Aufregung - erst recht, weil in der dazugehörigen Stellenausschreibung für einen Moderator das Thema Prostitution erstaunlich positiv beschrieben wird. So heißt es, der Podcast solle "authentisch, sexpositiv, mutig und fundiert" werden. Außerdem heißt es, man wolle Vorurteile aus dem Weg räumen, etwa in Bezug auf folgende Fragen: "Sind alle Zuhälter blöd?", "Wie viel verdient eine Frau damit?" und "Kann sie neben diesem Job eine erfüllende Liebesbeziehung führen?" CSU-Politikerin Dorothee Bär spricht gegenüber "Bild" von einem "Skandal mit Ansage". "Erniedrigung, Machtmissbrauch und bezahlte Vergewaltigungen" gehörten nicht in einen Podcast, sondern müssten stattdessen bekämpft werden, so Bär. "Die Verantwortlichen in der ARD sollten sich schämen." Kritik kommt auch von Leni Breymaier, der frauenpolitischen Sprecherin der SPD. "Ich hoffe, der NDR findet eine geeignete Bewerberin, die rumänisch, chinesisch, verschiedene afrikanische Sprachen, bulgarisch, ukrainisch und noch mehr beherrscht", sagte sie. "Und ich wünsche mir, dass der Sender sich mit der gleichen Inbrunst auch dem Thema Gewalt, Abhängigkeit, Menschenhandel, Ausbeutung und so weiter beschäftigt." Beim NDR versucht man zu beschwichtigen: "In dem Podcast wollen wir ein differenziertes Bild über das Thema Prostitution zeichnen und mit betroffenen Frauen selbst sprechen, das beinhaltet selbstverständlich eine kritische Einordnung", erklärte der Sender gegenüber "Bild".

Rammstein - Row Zero © NDR
NDR und "Süddeutsche Zeitung" haben ihren investigativen Storytelling-Podcast "Rammstein - Row Zero" offline genommen. "Der Podcast ist vorsorglich offline, um die ordnungsgemäße Nutzung der darin verwendeten Musik zu klären", teilte der NDR mit. "Wir arbeiten bereits an den urheberrechtlichen Fragen in Bezug auf die Musik im Podcast und sind sicher, den Podcast hier bald wieder bereitzustellen." In dem Podcast zeichnet ein Rechercheteam von NDR und "SZ" zeichnet in dem Podcast die Vorwürfe gegen den Rammstein-Sänger Till Lindemann nach. So sprechen darin Frauen über ihre Erfahrungen mit Lindemann und der Band, darüber hinaus haben die Reporterinnen und Reporter mit Insidern aus der Musikbranche sowie Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern von Rammstein gesprochen. Unklar ist, wann genau "Row Zero" wieder zu hören sein wird.

Judging Amanda Knox © Undone
Die Podcast-Produktionsfirma Undone und der "Spiegel" machen erstmals einen gemeinsamen Podcast: Ab dem 4. Juli soll "Judging Amanda Knox" die Geschichte der amerikanischen Studentin Amanda Knox erzählen. Host Khesrau Behroz und "Spiegel"-Reporterin Alexandra Berlin, beide Co-Autoren des Podcasts berichten über eine unrechtmäßige Verurteilung sowie eine "maßlose Dämonisierung", wie es heißt. "'Judging Amanda Knox' zeigt, wie Recherchetiefe, packendes Storytelling und eine aufwendige Produktion ineinandergreifen können", sagt die stellvertretende "Spiegel"-Chefredakteurin Melanie Amann. "Juristisch wurde Amanda Knox vom Vorwurf des Mordes freigesprochen, doch in vielen Köpfen ist sie noch immer schuldig." Und Executive Producer Khesrau Behroz erklärt: "Für mich erzählt Amanda Knox’ Geschichte viel über unsere Vorliebe für True Crime und darüber, welche Folgen es haben kann, wenn Menschen auch außerhalb von Gerichten verurteilt werden."