© agma
Die Zahl der Podcast-Anbieter, die ihre Download-Zahlen von der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse messen lassen, ist erneut leicht gestiegen, im August war neben Heise auch das ZDF erstmals mit dabei. Nun ist das ZDF ja nicht gerade der größte Player in diesem Bereich, doch mit "Lanz & Precht" hat man einen echten Hit im Portfolio. Mit 3,47 Millionen Downloads im August steigt der Podcast von Markus Lanz und Richard David Precht auf Platz 7 der Charts ein, die weiterhin vom Zeit Online-Angebot "Was jetzt?" gefolgt von "Baywatch Berlin" angeführt werden. Dabei sind zwei Dinge zu berücksichtigen: Bei weitem nicht alle Podcasts lassen sich messen. Und das Ranking basiert hier rein auf der Gesamtzahl der Downloads, was natürlich Podcasts mit besonders vielen Episoden bevorteilt. Von "Was jetzt?" erschienen beispielsweise 58 neue Folgen im April, von "Baywatch Berlin" hingegen nur vier. Und vom "Verbrechen"-Podcast der "Zeit", der fast genauso viele Downloads verzeichnete wie "Baywatch Berlin" sogar nur zwei.
Ein Herunterbrechen auf die Downloads pro Folge ist leider auch nicht ohne weiteres möglich, da hier natürlich auch die Downloads älterer Folgen ins Ranking eingehen, was wiederum eher zeitlose Podcasts bevorzugt - wie die aus dem True-Crime-Bereich. Teilt man die Anzahl der Downloads durch die neu erschienenen Folgen, lägen daher mit "Verbrechen", "Mordlust" und "Weird Crimes" gleich drei Podcasts aus diesem Genre unter den Top 4, der ansonsten noch "Baywatch Berlin" angehört. "Lanz & Precht" würde sich schon auf Rang 5 einreihen. "Was jetzt?" hingegen käme dann nicht unter die Top 15.
Titel |
Downloads |
Vgl. Vormonat |
Neue Episoden |
Was jetzt? |
6.628.956 |
+5% |
58 (VM: 56) |
Baywatch Berlin |
4.482.144 |
-1% |
4 (VM: 5) |
Zeit Verbrechen |
4.424.600 |
+1% |
2 (VM: 2) |
Mord auf Ex |
4.225.175 |
+73% |
5 (VM: 4) |
Mordlust |
4.224.180 |
+26% |
3 (VM: 1) |
SWR2 Wissen |
3.631.606 |
+9% |
33 (VM: 31) |
Lanz & Precht |
3.472.022 |
neu dabei |
4 |
Apokalypse & Filterkaffee |
3.147.892 |
+17% |
21 (VM: 14) |
Geschichten aus der Geschichte |
2.268.755 |
+13% |
6 (VM: 5) |
Handelsblatt Morning Briefing |
1.993.182 |
+12% |
23 (VM: 21) |
Quelle: AG.MA / ma Podcast (8/2022). Alle Werte beziehen sich auf den August 2022; VM = Vormonat
© NRW1
Neue Konkurrenz für die WDR-Welle 1Live: Am 4. Oktober startet in Nordrhein-Westfalen ein neuer landesweiter Sender, der sich explizit an ein jüngeres Publikum zwischen 20 und 39 Jahren richtet und auch via UKW verbreitet wird. Er hört auf den Namen NRW1 und wird von einer ziemlich bunten Anbietergemeinschaft betrieben. Alle elf Bewerber für die von der LfM ausgeschriebene Frequenzkette hatten sich Anfang des Jahres in einem Verständigungsverfahren darauf geeinigt, ein gemeinsames Programm anzubieten. Die größten Gesellschafter sind die Antenne-Bayern-Tochter Antenne NRW und der Verbund der NRW-Lokalsender, die Radio NRW GmbH. Beide halten jeweils 24,5 Prozent der Anteile an der NRW Audio GmbH, an der ansonsten aber auch ffnrw, NiedersachsenRock21, Kiss FM, Metropol FM, Radio Teddy, Rock Antenne, Studio Gong NRW, Arabella NRW und die Plattform für regionale Musikwirtschaft beteiligt sind. Noch ist die Website nicht live gegangen, bei einer Ankündigung im Frühjahr hieß es, der Sender werde "hauptsächlich englischsprachige Popmusik (aktuelle Hits und Chart-Erfolge der letzten zwanzig Jahre)" spielen, aber auch neuen Musikern aus NRW eine Plattform bieten, gleiches gelte für den Comedy-Bereich. Da es sich um ein Vollprogramm handelt, sind aber auch Nachrichten und lokaljournalistische Beiträge Teil des Programms. Das Investment liegt bei ca. 10 Millionen Euro. Die technische Reichweite liegt via UKW bei etw 6,3 Millionen Menschen in NRW, eine Übersicht aller Frequenzen findet sich beispielsweise hier.
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Das rbb24 Inforadio überarbeitet ab dem 1. Oktober sein Abend- und Wochenendprogramm. In der ersten halben Stunde nach den Nachrichten gibt's dann immer Infos übers aktuelle Geschehen, in der zweiten halben Stunde gibt's dann Gespräche, Podcasts, Features und Reportagen abseits des News-Alltags. Dadurch ergibt sich, dass werktags ab 18 Uhr, samstags ab 10 und sonntags ganztägig nicht alle 20 Minuten, sondern zu jeder halben Stunde Nachrichten gesendet werden. Damit schaffe man sich den Raum, sich eingehender mit drängenden Fragen und Debatten zu beschäftigen. "Unser verändertes Programm nimmt dieses Hörbedürfnis auf – damit bieten wir dem Publikum ‚Quality Time‘ für Information", erklärt Programmchefin Stephanie Pieper. Samstags soll vor allem für regionale Reportagen aus Gesellschaft und Wirtschaft sowie einen neuen Podcast über die Landespolitik sein, zudem gibt's das "Interview der Woche". Sonntags gibt's einen neuen Sendeplatz "Best of Podcasts", auf dem spannende Produktionen aus der ARD-Welt zu hören sind, auch die Themenbereiche Wissenschaft, Ausland, Religion und Literatur finden hier Platz. Montags bis Freitags um 18 Uhr läuft der Podcast "Newsjunkie", der sich einem großen Nachrichtenthema des Tages widmet.
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Die Radiozentrale, eine gemeinsame Gattungsinitiative öffentlich-rechtlicher und privater Radiostationen, der es vor allem um die Attraktivität des Mediums als Werbeträger geht, hat nun ihren eigenen Podcast gestartet. Grit Leithäuser, Geschäftsführerin der Radiozentrale, moderiert den Podcast "Umgehört - der Medientalk" selbst und begrüßt darin stets drei Expertinnen oder Experten zu einem Thema aus dem Marketing-Bereich. Zum Auftakt spricht sie beispielsweise mit Oliver Spitzer (september Strategie & Forschung), Dirk Engel (Markt- und Medienforscher) und "Mr. Media" Thomas Koch über das Thema Werbewirkung. "In vielen Gesprächen mit geschätzten Kolleginnen und Kollegen aus meiner, aber auch aus anderen Branchen, ist immer wieder aufgefallen, wie wichtig der Austausch ist. Gerade jetzt, wo wir in der Marketingwelt neue Wege beschreiten, ja beschreiten müssen. Daher dann auch die Idee, den Austausch in einem Podcast festzuhalten, an dem dann die Zuhörerinnen und Zuhörer partizipieren können", so Leithäuser.