Valerie Weber und Guy Fränkel © Antenne Bayern Group
In einem sogenannten "Real Talk" haben Valerie Weber und Guy Fränkel, die die neue Geschäftsführung der Antenne Bayern Group bilden, einen recht schonungslosen Einblick in die Entwicklung des Unternehmens gewährt. Dabei äußerte Weber auch verhaltene Kritik an ihrem Vorgänger. "Der Ausbau des Portfolios der Group hat die letzten zehn Jahre allen im Team viel Kraft, Energie und Federn gekostet", räumte Weber ein, sagte aber zugleich, dass die Weiterentwicklung die beiden nationalen Audio-Brands Rock Antenne und Oldie Antenne sowie das Invest in Nordrhein-Westfalen "auch große Chancen" bringe. "Jetzt gilt es aber auch alle diese Programmangebote weiter mit Leben und Liebe auszufüllen sowie den Fokus auf das Hauptprogramm Antenne Bayern wieder enger zu ziehen." Mit Blick auf die wirtschaftliche Situation sagte Fränkel, das letzte Quartal 2024 habe "weit unter den Erwartungen von Radio-Deutschland" gelegen. Zugleich sei auch mit Mitarbeiterinnenn und Mitarbeitern über Entlassungen gesprochen worden. "Das hat uns auch sehr mitgenommen", sagte Valerie Weber. Es seien Umstrukturierungen vorgenommen worden "mit dem Ziel, dass wenn sich die gesamtwirtschaftliche Lage beruhigt und verbessert, wir neue moderne Arbeitsplätze dann auch wieder schaffen wollen", ergänzte Guy Fränkel.

Antenne NRW © Antenne NRW
Mit Blick auf den Radiomarkt in Nordrhein-Westfalen brauche man "mehr Raum und Trennschärfe für die Marken", erklärte Weber unterdessen, die den Markt aus ihrer Zeit beim WDR bestens kennt. "Einfach weitermachen ist für uns keine Alternative. Aber es ist wahnsinnig schwierig, mit einer regionalen Marke noch selbst in einem so spannenden Land wie Nordrhein-Westfalen Fuß zu fassen und sich durchzusetzen. Man braucht einen langen Atem in NRW", sagte sie. "Und wenn Sie nur DAB+ haben wie Antenne NRW, tun Sie sich besonders schwer, deswegen müssen Sie da einfach schauen, ob Sie nationale Player für Kooperationen gewinnen können.“

Frau mit Kopfhörern © IMAGO / Zoonar
Das Wachstum von Audio-Podcasts hält in Deutschland weiter an. Wie aus dem Online Audio Monitor hervorgeht, verzeichnete die Podcast-Nutzung 2024 ein Plus von 20 Prozent - somit hört inzwischen rund ein Drittel der Deutschen regelmäßig Podcasts. Vor diesem Hintergrund haben sich jetzt mehrere Audio-Vermarkter zusammengetan, um noch einmal für die Gattung zu trommeln. Entstanden ist ein sogenanntes "Whitepaper" mit der Überschrift "Audio-Podcasts - gekommen um zu bleiben", hinter dem sich Seven.One Audio, die Audio Alliance, Axel Springer Audio, Acast, Studio Bummens, iq digital und Mit Vergnügen versammeln. Geliefert werden fünf Argumente, die für Podcasts sprechen - darunter eine "absolute Plattform-Freiheit in der Distribution". Zudem punkteten Audio-Podcasts bei der Monetarisierung - im Vergleich zu YouTube ermöglichten sie bis zu 16 mal höhere Monetarisierungschancen, wie es heißt. Daneben erzielten sie eine rund 150 Prozent höhere Durchhörrate als Video-Podcasts und schafften zudem "eine besonders intime Atmosphäre". Als fünften Punkt führen die Häuser an, dass Audio-Podcasts schlank und ortsunabhängig in der Produktion seien. Zwar könne auch die Videoebene "ein gutes Marketinginstrument sein, um Aufmerksamkeit in sozialen Medien zu erzeugen", heißt es. "Podcaster sollten jedoch genau abwägen, ob die positiven Effekte einer Umstellung auf Video-Podcasts die Herausforderungen und negativen Effekte aufwiegen."

Die Rea Garvey Show – The songs you picked for me © SWR
Dass der SWR zusammen mit Rea Garvey einen Musik-Podcast startet, ist bereits seit einigen Wochen bekannt (Audio-Update vom 19. Dezember). Nun steht fest, dass die "Die Rea Garvey Show - The song you picked for me" auch im linearen Programm von SWR3 zu hören sein wird. Die erste Ausgabe lief bereits am Dienstag - wöchentlich zwischen 19 und 20 Uhr ist das Format künftig bei der Popwelle im Südwesten zu hören. In seine Show lädt Rea Garvey lädt Künstlerinnen und Künstler ein, die mit ihm ihre Lieblingslieder singen und bewegende oder auch absurde Geschichten dahinter erzählen. Beim Podcast, von dem zunächst zwölf Folgen geplant sind, handelt es sich um die längere Version der Radioshow - "mit noch mehr Talks zur Musik", wie es heißt. Es handelt sich dabei um "den ersten Podcast überhaupt, der exklusive und eigene Unplugged-Versionen von Musikstücken in voller Länge mit einer persönlichen Gesprächsnote vereint", so der SWR. Gast der ersten Ausgabe war Joris, in den kommenden Wochen werden unter anderem Schauspielerin Palina Rojinski und Popstar Alvaro Soler mit dabei sein. Garvey verspricht: "Ich bin immer unvorbereitet, aber zu 150 % enthusiastisch."

Dirk van Loh © Regiocast
Der langjährige Regiocast-Geschäftsführer Dirk van Loh wird das Unternehmen zum Jahresende verlassen. Nach 25 Jahren Geschäftsführung innerhalb des Regiocast-Verbunds, davon seit 2010 in der Regiocast selbst, hat der für das operative Geschäft verantwortliche Manager sich dazu entschlossen, beruflich kürzertreten zu wollen, heißt es. "Es hat sehr viel Spaß bereitet, aber auch sehr viel Kraft gekostet", sagt Dirk von Loh. Neben ihm agiert seit Gründung des Unternehmens Rainer Poelmann als Vorsitzender der Geschäftsführung der Unternehmensgruppe. Marc Strüßmann wiederum wird ab sofort die Geschäftsführung ergänzen und im Laufe des Jahres die Aufgaben von Dirk van Loh übernehmen.