Foto: Buena Vista InternationalGedeck war im Vorfeld der Oscar-Verleihung bereits verärgert über Florian von Donnersmarck, denn obwohl sie eine Hauptrolle in dem Kino-Erfolg "Das Leben der Anderen" spielt, habe sie keine Einladung für die Oscar-Feier erhalten, sagte Gedeck in einem Interview mit stern.de. Donnersmarck habe die vier Tickets, die ihm zur Verfügung stünden, anderweitig verteilt, unter anderem an Hauptdarsteller Sebastian Koch. "Herr Donnersmarck setzt Prioritäten, würde ich sagen", so Gedeck vor knapp zwei Wochen.

Zwar hatte von Donnersmarck offenbar kurzfristig vor der Verleihung noch eine weitere Karte organisiert, doch Gedeck wollte nicht mehr nach Los Angeles reisen. Und mit dem fehlenden Dank an die Hauptdarstellerin hat von Donnersmarck bei Martina Gedeck sicher nicht gepunktet. Ausdrücklich dankte er bei der Oscar-Verleihung den beiden männlichen Hauptdarstellern - und seiner Frau. Martina Gedeck erwähnte er nicht.

Abgesehen vom persönlichen Streit zwischen Regisseur und Hauptdarstellerin: Der Debütfilm von Florian Henckel von Donnersmarck (Buch und Regie) setzte sich bei den 79. Academy Awards gegen vier weitere hochkarätige Finalisten in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" durch - insbesondere gegen den Favoriten und Oscar-Abräumer in anderen Kategorien, "Pan's Labyrinth". Und auch schon einen Tag vorher gab es Grund zur Freude: "Das Leben der Anderen" gewann ebenfalls in Hollywood den Independent Spirit Award.

BR-Fernsehdirektor - und Rektor der Hochschule für Fernsehen und Film - Professor Dr. Gerhard Fuchs gratulierte in einer Pressemitteilung die nur eine Minute nach Bekanntgabe des Oscars für "Das Leben der Anderen" die Runde machte: "Ich gratuliere unserem 'ehemaligen Schüler' Florian Henckel von Donnersmarck und genauso den Darstellern, den Produzenten, der Redaktion und allen Beteiligten auf das Herzlichste zu diesem großartigen Erfolg. Es ist eine unbeschreibliche Freude, dass diese Kino-Koproduktion des Bayerischen Rundfunks die Mitglieder der Oscar-Academy überzeugt hat, und dass das sehr deutsche Thema ausgerechnet in Amerika ein so starkes Interesse fand."

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Der frisch gekürte Oscar-Preisträger Florian Henckel von Donnersmarck erzielte mit seinem Drama um die Machenschaften der DDR-Staatssicherheit in knapp einem Jahr wahrlich außergewöhnliche Erfolge. Zu den Highlights zählen vier Bayerische Filmpreise, sieben Deutsche Filmpreise (darunter der Deutsche Filmpreis in Gold für den Besten Spielfilm), drei Europäische Filmpreise (Bester Europäischer Film, Bestes Drehbuch und Bester Darsteller an Ulrich Mühe), der Bernhard-Wicki-Filmpreis "Die Brücke" und der Publikumspreis beim Internationalen Filmfestival in Locarno.