Foto: EmmyDie Echtzeitserie "24" wurde in der Nacht als beste Serie in der Kategorie Drama ausgezeichnet, Hauptdarsteller Kiefer Sutherland erhielt dazu den Emmy als bester Schauspieler. "Ab und an gibt es so einen Abend, der einen daran erinnert, dass man sehr viel bekommen hat und dies ist so ein Abend", sagte Sutherland bei seiner Dankesrede. Die Serie erhielt als Krönung noch den Preis für die beste Regie. Mehr Preise gewann nur der "Elizabeth I" von HBO. Mit vier Auszeichnungen führt der Zweiteiler die Gewinnerliste der diesjährigen Verleihung an und macht HBO zum höchstdekorierten Sender in diesem Jahr. Insgesamt neun Auszeichnungen gingen an den PayTV-Sender.

Auch für NBC lief es in diesem Jahr mal wieder gut. Mit der Auszeichnung für den besten Nebendarsteller in einer Serie für Alan Alda bekam die inzwischen aber eingestellte Politserie "The West Wing" ihren 26. Emmy - ein Rekord. Megan Mullally bekam die Auszeichnung als beste Nebendarstellerin in der Kategorie Comedy für ihre Rolle in "Will & Grace". Auch diese Serie ist inzwischen eingestellt. Den Emmy als beste Comedy-Serie erhielt die NBC-Serie "The Office", die amerikanische Version des deutschen "Stromberg" bzw. britischen "The Office".

Als bester Darsteller in der Kategorie Comedy erhielt Tony Shalhoub für seine Hauptrolle in "Monk" einen Emmy. Bei den Frauen konnte Julia Louis-Dreyfus, bekannt aus "Seinfeld", mit ihrer neuen Serie "The New Adventures of Old Christine" die goldene Trophäe ergattern. Beste Darstellerin in einer Serie wurde Mariska Hargitay für ihre Rolle in "Law & Order: Special Victims Unit". Das im Vorfeld hoch gehandelte Medizin-Drama "Grey's Anatomy" ging im Übrigen völlig leer aus, dafür bekam die bereits wieder abgesetzte Showtime-Serie "Huff" einen Emmy (Blythe Danner für beste weibliche Nebenrolle). Mit gleich zwei Preisen wurde sowohl die NBC-Comedy "My name is Earl" als auch "The Daily Show with Jon Stewart" von Comedy Central belohnt.

Moderiert wurde die Preisverleihung von NBC-LateNight-Talker Conan O'Brian. Er sorgte gleich am Anfang mit einem unpassenden Einspieler für Verstimmung und viel Kritik. In dem Zuspieler wurde gezeigt, wie O'Brian an Bord eines Privatjets Champagner trinkt und sich fragt "Was kann heute Abend schon schiefgehen?". Kurz darauf stürzt das Flugzeug in Anlehnung an "Lost" auf einer Insel ab. Angesichts des Flugzeugunglücks im US-Bundesstaat Kentucky mit 49 Toten nur wenige Stunden zuvor, eine etwas geschmacklose Inszenierung.

Die Show selbst war vergnügsam, kam jedoch ohne große Höhepunkte aus. Geehrt wurde der im Juni verstorbene Produzent Aaron Spelling, die schwangere Heidi Klum überreichte einen Preis und die "Drei Engel für Charlie" Jaclyn Smith, Farrah Fawcett und Kate Jackson trafen in einem Anflug von Retro-Stimmung auf Joan Collins und Heather Locklear aus "Denver Clan". Das dokumentiert dann auch wieder passend die irgendwie rückwärtsgewandte Preisverleihung in diesem Jahr. Mutig waren die Preisentscheidungen in diesem Jahr jedenfalls nicht.